Fonterra offen für neue Gentechnik

Der weltweit größte Exporteur von Milchprodukten, die neuseeländische Molkereigenossenschaft Fonterra, ist nicht strikt gegen den Einsatz neuer Technologien im Bereich der Gentechnik. Fonterra profitiere davon, seine Produkte als gentechnikfrei zu vermarkten, stehe aber einer Überprüfung der neuseeländischen Vorschriften für gentechnische Veränderungen „aufgeschlossen“ gegenüber, wenn diese Technologien größere Vorteile mit sich brächten, erklärte Geschäftsführer Miles Hurrell am 14. Juni gegenüber der Presse bei den Feldtagen in Waikato. Das Thema Gentechnik wird im neuseeländischen Wahlkampf heiß diskutiert, da die oppositionelle Nationalpartei im Fall eines Sieges das weitgehende Verbot für die Gen-Editierung und genetisch veränderte Organismen (GVO) rückgängig machen will. Die geltende Regelung koste das Land zu viel und erschwere das Erreichen der Klimaziele, argumentiert die Partei. Die regierende Labour Party ist jedoch der Auffassung, dass jede Änderung den Exporteuren von Agrarerzeugnissen schaden könnte, die auf dem Weltmarkt von ihrem GVO-freien Status profitieren. „Die Frage muss lauten, wie hoch der Wert ist, den wir langfristig daraus ziehen können, im Vergleich zu dem Wert, der durch die Einführung einiger dieser Technologien geschaffen werden kann“, so Hurrell. Er verwies auf die Bekämpfung des Klimawandels und den Vorteil, dass gentechnisch veränderte Pflanzen dürreresistenter seien. Deshalb sollte geprüft werden, welche Technologien es geben könne, und dann müsse eine Entscheidung getroffen werden. Die derzeitige strenge Regulierung in Neuseeland gilt seit mehr als zwei Jahrzehnten. Dies erlaubt es dem Land, sich als „GVO-frei“ zu vermarkten. Laut Hurrell haben sich seit seinem Amtsantritt vor fünf Jahren die Ansichten bei Fonterra geändert. „Die Welt hat sich weiterentwickelt, vor allem im Bereich des Gen-Editing“, betonte der Manager. Nun gehe es darum zu verstehen, welche Möglichkeiten sich für die Industrie durch diese Technologie böten und welche Auswirkungen deren Anwendung möglicherweise auf den Marktwert unserer Produkte habe. (AgE)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.