In Frankreich brechen unter dem Druck der Coronakrise Konflikte zwischen den Erzeugern und den nachgelagerten Akteuren der Wertschöpfungskette auf. Der Dachverband der Milcherzeugerorganisationen „France OP Lait“ kritisierte in der vergangenen Woche die Interprofession der Milchwirtschaft (CNIEL). Der Branchenverband, in dem die gesamte Wertschöpfungskette organisiert ist, will einen mit 10 Mio. € ausgestatteten Solidaritätsfonds einführen, der Landwirte entschädigen soll, die ihre Erzeugung drosseln. France OP Lait sprach sich nicht grundsätzlich gegen eine Mengenreduzierung aus, bemängelte aber, dass diese ohne Abstimmung mit den Erzeugern beschlossen worden sei.
Die Erzeugerorganisation geht zudem davon aus, dass die Molkereien den Solidaritätsfonds als Argument für niedrigere Milchpreise nutzen werden. Es sei bereits zu beobachten, dass das Niveau an die vorgesehene Entschädigung von 32 ct/kg Milch angepasst werde. Der Dachverband hat daher die für die Handelsbeziehungen im Agrarsektor zuständige Schlichtungsstelle des Landwirtschaftsministeriums eingeschaltet. Laut dem Statistischen Dienst des Ministeriums (Agreste) lag die Milcherzeugung schon im Februar um 5,3 % über der des von saisonaler Trockenheit geprägten Vorjahresmonats. Den Standardpreis für konventionell erzeugte Milch bezifferten die Statistiker auf 33,5 ct/kg Milch; das entsprach gegenüber Februar 2019 einem Plus von 1,2 %. Ausgeweitet wurde die Produktion von Milchpulver.
Intransparenz der Verarbeiter
Der kleinere Landwirtschaftsverband Coordination Rurale (CR) forderte derweil, auch in der Milchverarbeitung für mehr Transparenz zu sorgen. Die völlige Intransparenz des Verarbeitungs- und Vertriebssektors sei einer der Hauptgründe für die drohende Krise. Um die Erzeugung an die Nachfrage anzupassen, sei es unerlässlich, auch die Lagerbestände der verarbeiteten Produkte zu kennen. Wenn eine Bevorratung mit Milch zur optimalen Versorgung der Märkte notwendig sei, müsse zugleich klar sein, ab welcher Menge es negative Auswirkungen für die Erzeuger geben werde. Der CR warnte zudem vor nationalen Alleingängen. Ohne ein koordiniertes Vorgehen auf europäischer Ebene würden die französischen Unterstützungsmaßnahmen zunichte gemacht. Sollten nur die heimischen Erzeuger ihre Produktion verringern, würden sie dafür gleich mehrfach bezahlen, nämlich durch die Beteiligung an der Finanzierung des Fonds und durch sinkende Milchpreise. Letztlich profitieren würden vor allem die Verarbeiter. (topagrar.com)
Die Erzeugerorganisation geht zudem davon aus, dass die Molkereien den Solidaritätsfonds als Argument für niedrigere Milchpreise nutzen werden. Es sei bereits zu beobachten, dass das Niveau an die vorgesehene Entschädigung von 32 ct/kg Milch angepasst werde. Der Dachverband hat daher die für die Handelsbeziehungen im Agrarsektor zuständige Schlichtungsstelle des Landwirtschaftsministeriums eingeschaltet. Laut dem Statistischen Dienst des Ministeriums (Agreste) lag die Milcherzeugung schon im Februar um 5,3 % über der des von saisonaler Trockenheit geprägten Vorjahresmonats. Den Standardpreis für konventionell erzeugte Milch bezifferten die Statistiker auf 33,5 ct/kg Milch; das entsprach gegenüber Februar 2019 einem Plus von 1,2 %. Ausgeweitet wurde die Produktion von Milchpulver.
Intransparenz der Verarbeiter
Der kleinere Landwirtschaftsverband Coordination Rurale (CR) forderte derweil, auch in der Milchverarbeitung für mehr Transparenz zu sorgen. Die völlige Intransparenz des Verarbeitungs- und Vertriebssektors sei einer der Hauptgründe für die drohende Krise. Um die Erzeugung an die Nachfrage anzupassen, sei es unerlässlich, auch die Lagerbestände der verarbeiteten Produkte zu kennen. Wenn eine Bevorratung mit Milch zur optimalen Versorgung der Märkte notwendig sei, müsse zugleich klar sein, ab welcher Menge es negative Auswirkungen für die Erzeuger geben werde. Der CR warnte zudem vor nationalen Alleingängen. Ohne ein koordiniertes Vorgehen auf europäischer Ebene würden die französischen Unterstützungsmaßnahmen zunichte gemacht. Sollten nur die heimischen Erzeuger ihre Produktion verringern, würden sie dafür gleich mehrfach bezahlen, nämlich durch die Beteiligung an der Finanzierung des Fonds und durch sinkende Milchpreise. Letztlich profitieren würden vor allem die Verarbeiter. (topagrar.com)