GB: Neuer Agrarminister will Lebensmittelkennzeichnung verschärfen

Großbritanniens neuer Landwirtschaftsminister Ranil Jayawardena will die Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln verschärfen. Das hat der Brite am 3. Oktober auf dem Parteitag der Konservativen in Birmingham angekündigt. Jayawardena kritisierte in dem Zusammenhang, dass im Vereinigten Königreich verarbeitetes dänisches Schweinefleisch als britisch verkauft werden könne. Der neue Ressortchef will das ändern und dazu mit Vertretern der Supermärkte und der Erzeuger zusammenarbeiten. Sein erklärtes Ziel ist es dabei, Daten über die Herkunft von Lebensmitteln zu sammeln. „Wir werden eine neue britische Kennzeichnung einführen, damit die Verbraucher darauf vertrauen können, dass alles, was als britisch gekennzeichnet ist, auch britisch ist“, versprach Jayawardena, der darin einen „zusätzlichen Brexit-Bonus“ sieht. Der neue Ressortchef kündigte außerdem eine Stärkung des Lebensmittelexports an. Dazu will er mit dem Handelsministerium zusammenarbeiten. Jayawardena versicherte zugleich, dass Landwirte, Fischer und Lebensmittelhersteller für ihre „erstklassigen Produkte“ die „Spitzenpreise“ bekommen sollten, die sie verdienten. Als Beispiele für zu erschließende Lieferregionen nannte der Minister die Golfregion für Lammfleisch oder den Fernen Osten für Milchprodukte. Insgesamt sieht Jayawardena viel Arbeit vor sich. Er stellte aber auch klar, dass das Landwirtschaftsministerium (DEFRA) „nicht länger als ein Ressort angesehen werden sollte, das der Europäischen Union folgt, Regeln auferlegt und behindert“. „Wir sind keine Regulierungsbehörde mehr, sondern eine Behörde für Wirtschaftswachstum“, so der Minister. Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie sei der größte Wirtschaftszweig Großbritanniens und größer als die Automobilindustrie und die Luft- und Raumfahrtindustrie zusammen. (AgE)

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