Guter Inlandsabsatz lässt Umsatz der Ernährungsindustrie steigen

Nach den coronabedingten Rückgängen in den Vormonaten sind die Erlöse der Ernährungswirtschaft im Juni erstmals wieder im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) am 31. August in ihrem Konjunkturreport mitteilte, verzeichnete die Branche im Berichtsmonat gegenüber Juni 2019 einen Umsatzanstieg von 3,6 Prozent auf 14,97 Mrd. €. Das Wachstum ist laut BVE auf die um 6,7 Prozent gestiegenen Absatzzahlen im Inland zurückzuführen; gleichzeitigt befestigten sich die Erzeugerpreise am heimischen Markt um 0,5 Prozent. Der mengenmäßige Export von Lebensmitteln nahm dagegen im Vorjahresvergleich um 2,7 Prozent ab, was bei leicht abgeschwächten Verkaufspreisen zu einem Minus bei den Ausfuhrerlösen von 3,5 Prozent auf 4,80 Mrd. € führte. Wie schon in den Monaten zuvor zeigten sich der BVE zufolge auch im Juni die negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Produktion. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex verringerte sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,0 Prozent. Bezüglich der Beschaffungskosten von Agrarrohstoffen war zuletzt für die Lebensmittelproduzenten eine leichte Entspannung zu verzeichnen, denn im Juli 2020 gab der Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent nach und lag bei 86,5 Punkten. Im Vorjahresvergleich sank der Index um 3,8 Prozent. Derweil hat sich die Stimmung der Branche etwas eingetrübt, denn der dafür maßgebliche Indikator des ifo-Geschäftsklimaindex ging im August erstmals seit April wieder zurück, und zwar im Vormonatsvergleich im Saldo um 6,4 Punkte auf 5,5 Punkte. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fiel dabei positiver aus als im Juli; sie stieg auf insgesamt 11,4 Punkte. Die Geschäftserwartung der nächsten Monate spricht laut BVE hingegen für einen pessimistischen Blick in die Zukunft. Der Indikator sank um 17,4 Punkte auf einen Saldo von insgesamt minus 0,2 Punkte. (AgE)

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