Der Anstieg der Verbraucherpreise für alle Waren und Dienstleistungen hat im September in Deutschland mit 10,0 % im Vorjahresvergleich eine neue Rekordmarke erreicht. Noch stärker fiel die Teuerung laut den endgültigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bei Nahrungsmitteln mit 18,7 % aus. Damit wurde die vorläufige Zahl bestätigt. Zudem bedeutet das eine nochmalige Verschärfung, denn im August hatte das Plus 16,6 % betragen. Im Juli hatte sich die mittlere Teuerung bei Nahrungsgütern auf 14,8 % belaufen, im Juni auf 12,7 % und im Mai auf 11,1 %. In den Monaten zuvor waren noch prozentual einstellige Raten ermittelt worden. „Die Inflationsrate erreichte einen neuen Höchststand im vereinigten Deutschland“, berichtete Destatis-Präsident Dr. Georg Thiel. Hauptursachen dafür seien nach wie vor enorme Preiserhöhungen bei den Energieprodukten und Sondereffekte wie das Auslaufen des 9-Euro-Tickets und des Tankrabattes. Aber auch die beschleunigten Preisanstiege bei vielen anderen Gütern, besonders bei den Nahrungsmitteln, spielten eine Rolle. Die Lebensmittel haben sich den Statistikern aus Wiesbaden zufolge den siebten Monat in Folge gegenüber ihrem jeweiligen Vorjahreswert verteuert. Besonders deutlich fiel die Steigerung erneut bei Speisefetten und -ölen mit 49,0 % aus. Überdurchschnittlich stark sind auch die Preise in den Läden für Molkereiprodukte und Eier angestiegen, nämlich im Schnitt um 29,1 %. Bei der energieintensiven Produktion von Milcherzeugnissen schlagen die hohen Gas- und Strompreise besonders durch; hinzu kommt eine relative knappe Rohstoffverfügbarkeit wegen der verhaltenen Rohmilchanlieferungen. Einen mittleren Preisaufschlag von 19,5 % meldete Destatis für Fleisch und Fleischwaren. Brot und Getreideerzeugnisse verteuerten sich binnen Jahresfrist um 18,5 %. Gemessen an der gesamten Produktgruppe unterdurchschnittliche Preisanhebungen gab es bei Gemüse mit 14,8 % und bei Obst mit 6,2 %. (AgE)