Inflation – Nahrungsmittel wieder Bremser

 

Die Zeiten stark steigender Lebensmittelpreise sind vorüber: Erstmals wirkten sie im Februar sogar wieder als Inflationsbremse. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 12. März auf Basis der endgültigen Daten bestätigte, mussten die Verbraucher im Mittel nur 0,9% für Nahrungsmittel mehr bezahlen als im Februar 2023. Das war ein deutlicher schwächerer Anstieg als die allgemeine Inflationsrate von 2,5%, die damit erstmals seit November 2021 unterschritten wurde. Gegenüber dem Vormonat Januar sanken die Lebensmittelpreise im Schnitt um 0,5%. Günstiger als zwölf Monate zuvor wurden im Berichtsmonat insbesondere Produkte aus der Warengruppe Gemüse sowie Molkereierzeugnisse mit einem Abschlag von 6,8% beziehungsweise 5,1% angeboten. Bei Speisefetten und -ölen fiel der Preisrückgang mit 0,9% moderat aus. Schaf- und Geflügelfleisch kosteten jeweils rund 2,5% weniger als im Februar 2023; bei Butter und Margarine belief sich der Preisnachlass auf 3,5% beziehungsweise 6,5%.
Auf der anderen Seite mussten die Verbraucher für Güter der Warengruppe Zucker, Marmelade und Süßwaren im Vorjahresvergleich noch einen Aufschlag von 9,9% bezahlen, wobei die Preise für Schokolade und Speiseeis im zweistelligen Prozentbereich anzogen. Der Preisanstieg bei Obst mit 5,7% und bei Brot einschließlich Getreideerzeugnissen mit 3,5% war ebenfalls überdurchschnittlich. Deutlich tiefer in die Tasche greifen als im Februar 2023 mussten die Konsumenten beim Einkauf von Kartoffeln sowie Mineralwasser und Säften, die jeweils gut 10% mehr kosteten. Spitzenreiter bei der Teuerung im Vorjahresvergleich blieb Olivenöl mit 50,8%. Verantwortlich dafür ist das knappe Angebot aufgrund trockenheitsbedingter Ernteausfälle in Südeuropa.
Wird indes nicht der Vorjahresmonat, sondern der Februar 2022 als Referenz herangezogen, dann haben sich die Nahrungsmittel in Deutschland im Mittel insgesamt um 22,9% verteuert. Diese Inflation wurde durch die Kaufkraftgewinne in Form von Lohnsteigerungen nicht voll ausgeglichen. Bei der zweijährigen Betrachtung kehrt sich außerdem gegenüber dem Jahresvergleich einiges um: So liegen dann Molkereierzeugnisse und Eier mit einer Verteuerung von durchschnittlich 29,4% nicht mehr im Inflationsranking hinten, sondern vorn, während Obst mit 13,6% einen unterdurchschnittlichen Preisanstieg verzeichnete. Das gilt dann auch für Gemüse mit 11,6%, während sich Brot und Getreideerzeugnisse überdurchschnittlich, nämlich um 28,5% verteuerten. Ganz vorn liegt bei der zweijährigen Betrachtung abermals Olivenöl mit einem Preisaufschlag von 77,4%, dicht gefolgt von Zucker mit 72,4%. (AgE)

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