Initiative Milch setzt auf digitale Kommunikation

Die Gründungsgeschäftsführerin der Initiative Milch GmbH, Kerstin Wriedt, setzt bei der Branchenkommunikation voll auf die digitalen Kanäle. „Neun-komma-neun von zehn Recherchen – auch von Journalisten – starten mit einer Suchmaschine online. Jeder Zweite zwischen 14 und 29 ist täglich auf Instagram – das ist weit mehr als täglich eine Zeitung lesen“, erläutert Wriedt im Interview mit AGRA-EUROPE. Die frühere PR-Managerin ist überzeugt, dass die Milchwirtschaft mit ihren Themen in digitalen Medien wie Instagram oder YouTube auffindbarer werden muss. „Denn da wird heute Meinung gemacht“, so die Geschäftsführerin der von der Milchwirtschaft getragenen Initiative, deren Gesellschafter der Deutsche Bauernverband (DBV), der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) und der Milchindustrie-Verband (MIV) sind. Dies gelte aber nicht nur für die Milchwirtschaft, sondern für alle anderen Branchen ebenso. Nichtregierungsorganisationen oder Wettbewerber wie das schwedische Unternehmen Oatly seien da extrem gut und „da müssen wir jetzt anschließen“. Ihre Arbeit will Wriedt daran messen lassen, „in welchem Maß wir in den nächsten Jahren Raum für die Milch schaffen“. Im Rahmen einer „Nullmessung“ werde deshalb gerade der Status quo erfasst. Im Tagesgeschäft werde es darum gehen, für die Initiative Milch eine „positive Neutralität“ und Sichtbarkeit aufzubauen.Wriedt zeigt sich im Interview überzeugt, dass die an die Initiative Milch fließenden Beiträge – 0,15 €/t Rohmilch ergeben ein Jahresbudget zwischen 3,5 Mio Euro und 4 Mio Euro – gut angelegtes Geld sind. „Die Branche ist in ihrem täglichen Tun so viel weiter als das aktuell in der breiten Öffentlichkeit anzutreffende Bild von Milcherzeugung und -verarbeitung, aber das ist primär der Branche oder in eng umrissenen Umfeldern bekannt“, gibt die Geschäftsführerin der Initiative Milch zu bedenken. Es gebe ein Informations-Vakuum, das sich mit unfundierten oder schlicht unwahren Thesen über Milchprodukte fülle. Die Konsequenzen daraus spürten alle Milcherzeuger in ihrem Alltag, könnten jedoch als Einzelne das bundesweite Kommunikationsklima nicht beeinflussen. Deshalb sei es sinnvoll, sich in der Initiative Milch zusammenzutun und einen breiten Ansatz zu unterstützen. „Als Sektor müssen wir es schaffen, gezielt auf das Publikum zuzugehen, das auch morgen noch mit gutem Gewissen Milchprodukte konsumieren will“, so Wriedt. Deshalb stünden die Türen bei der Initiative Milch auch für weitere Mitstreiter offen. Eine Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und ihm verbundener Organisationen wird dabei von ihr explizit nicht ausgeschlossen: „Auch der BDM kann sich jederzeit in unsere Arbeit einbringen.“ (AgE)

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