Lebensmittel am Weltmarkt erneut preiswerter

Die Weltmarktpreise für wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse sind im April zum dritten Mal in Folge gesunken. Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am 7. Mai in Rom mitteilte, rutschte der von ihr berechnete Preisindex über alle betrachteten Warengruppen hinweg gegenüber März 2020 um 3,4 Prozent auf 165,5 Punkte; das war der niedrigste Stand seit Januar 2019. Begründet wurde die negative Entwicklung im März vor allem mit negativen Effekten der Corona-Pandemie. Insbesondere die Zuckernotierungen entwickelten sich laut FAO erneut sehr schwach. Der entsprechende Teilindex verringerte sich im April gegenüber dem Vormonat um 14,6 Prozent auf 144 Punkte. Belastend habe hier vor allem die Erwartung gewirkt, dass die Zuckererzeugung wegen des Verfalls der Energiepreise zu Lasten der Ethanolproduktion steigen dürfte. Außerdem sei die Zuckernachfrage wegen der coronabedingten Kontaktbeschränkungen in vielen Ländern zurückgegangen. Der FAO-Preisindex für Pflanzenöl fiel im Monatsvergleich um 5,2 Prozent auf 131,8 Punkte. Als Gründe nannten die Experten aus Rom hier mit Blick auf Palmöl die niedrigen Rohölpreise und eine höher als erwartete Erzeugung in Malaysia. Die Raps- und Sojaölpreise hätten insbesondere nachfragebedingt nachgegeben. Für den Subindex der Milcherzeugnisse meldete die FAO ein Minus von 3,6 Prozent auf 196,2 Punkte. Den Fachleuten zufolge verbilligten sich Butter sowie Mager- und Vollmilchpulver wegen einer schwachen Importnachfrage bei einem gleichzeitig reichlichen Angebot. Derweil gab der FAO-Index für die globalen Fleischpreise um 2,7 Prozent auf 168,8 Punkte nach. Alle Fleischarten hätten sich verbilligt, und zwar als Folge eines coronabedingten Einbruchs der Importnachfrage, so die Organisation. Allein der Getreidepreisindex konnte sein Vormonatsniveau mit 164 Punkte knapp halten. Allerdings verteuerte sich Weizen laut den Experten in Rom im Zuge einer regen Importnachfrage und der raschen Ausschöpfung der Exportquote Russlands für Staaten außerhalb der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU). Dagegen habe sich Mais angesichts eines umfangreichen Exportangebots bei einer gleichzeitig schwachen Nachfrage deutlich verbilligt. (AgE)

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