Lebensmittelherstellerpreise gut ein Zehntel über Vorjahresniveau

Bei den Abgabepreisen der Lebensmittelhersteller in Deutschland ist eine Abschwächung der Inflationsrate festzustellen; sie liegen aber weiter deutlich über dem Vorjahresniveau. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 20. Juli mitteilte, erhoben die gewerblichen Nahrungsmittelproduzenten im Juni gegenüber dem Vormonat einen Preisaufschlag von 0,2 %. Im Vorjahresvergleich verkauften sie ihre Waren um 11,1 % teurer. Im Mai hatte die Jahresteuerung bei 11,9 % und im April bei 13,6 % gelegen. Wird mit dem Juni 2020 verglichen, dann sind die Verkaufspreise der Lebensmittelproduzenten um fast 35 % gestiegen. Spitzenreiter bei der Teuerung war im Juni erneut der Zucker, für den die Abnehmer 91,2 % mehr Geld als vor zwölf Monaten zahlen mussten. Allerdings könnte der Gipfel nun erreicht sein, denn gegenüber Mai blieben die Preise unverändert. Überdurchschnittlich starke Preiszuwächse im Vorjahresvergleich gab es den Statistikern zufolge außerdem bei verarbeiteten Kartoffeln mit 35,9 % und bei Schweinefleisch mit 31,1 %. Bei Kartoffeln und Schlachtschweinen erhalten die Landwirte derzeit aufgrund des knappen Angebots ebenfalls überdurchschnittliche hohe Preise. Zudem lagen die Abgabepreise bei Obst- und Gemüseerzeugnissen um ein Fünftel über dem Vorjahresniveau, bei Fleisch und Fleischerzeugnissen waren es 12,8 %. Bei Milch- und Milcherzeugnissen insgesamt hat sich die Teuerung merklich abgeschwächt; gegenüber Juni 2022 betrug sie 1,8 %, Dabei gab es innerhalb dieser Warengruppe aber deutliche Unterschiede. So erhoben Nahrungsmittelproduzenten für flüssige Milch und Rahm im Vorjahresvergleich einen Aufschlag von 15,5 % und für Speiseeis einen von 27,0 %, während die Abgabepreise für Butter um 29,3 % sowie für Käse und Quark um 3,5 % sanken. Insgesamt waren laut Destatis nur wenige Lebensmittel der gewerblichen Hersteller preiswerter als vor zwölf Monaten. Dazu zählten neben Butter auch Rindfleisch mit einem Abschlag von 5,5 % sowie unbehandelte pflanzliche Öle, die sich deutlich um 44,0 % verbilligten. (AgE)

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