Der Anstieg der Lebensmittelpreise in Deutschland hat sich im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat leicht abgeschwächt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 3. Januar mitteilte, mussten die Bundesbürger im vergangenen Monat nach vorläufigen Berechnungen im Schnitt 20,7 % mehr für Nahrungsgüter zahlen als im Dezember 2021. Im November hatte das Plus noch 21,1 % betragen, im Oktober 20,3 % und im September 18,7 %. Eine einstellige Teuerungsrate gegenüber dem Vorjahr war bei den Lebensmitteln zuletzt im April mit 8,6 % verzeichnet worden. Im Jahresdurchschnitt 2022 errechnet sich für die Nahrungsmittelpreise ein Anstieg von 13,4 %; im Jahr 2021 hatte das Plus bei nur 3,2 % betragen. Allerdings war es schon in der zweiten Jahreshälfte zu einer deutlichen Steigerung der Preise gekommen. Im Dezember 2021 hatten die Verbraucher in Deutschland im Mittel 6,0 % mehr für Nahrungsgüter ausgeben müssen, im Januar 2022 waren es dann 5,0 % mehr als im Vorjahresmonat. Mit durchschnittlich 13,4 % haben sich die Lebensmittel in Deutschland im vergangenen Kalenderjahr deutlich stärker verteuert als die Waren und Dienstleistungen insgesamt. Die allgemeine Inflationsrate beziffert Destatis für 2022 auf den vorläufigen Wert von 7,9 %. Für Dezember gehen die Statistiker dabei von einem Plus gegenüber dem Vorjahr von 8,6 % aus. In den drei Monaten zuvor war die Teuerung zweistellig ausgefallen, wobei im Oktober mit 10,4 % der Spitzenwert verbucht wurde. Wie Destatis außerdem ankündigte, wird der Verbraucherpreisindex für Deutschland auf ein neues Basisjahr umgestellt. Mit den Ergebnissen für den Berichtsmonat Januar 2023 erfolgt die Umstellung von der bisherigen Basis 2015 auf das Basisjahr 2020. Dabei werden den Wiesbadener Statistikern zufolge die Ergebnisse ab Januar 2020 neu berechnet. Gleichzeitig werden damit die Ergebnisse auf der Basis 2015 revidiert. Derweil erklärte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir gegenüber der „Rheinischen Post“, er sehe keine Möglichkeit, den Anstieg der Lebensmittelpreise politisch zu verhindern. Solange der russische Präsident seinen schrecklichen Angriffskrieg gegen die Ukraine führe, „werden wir irgendwie mit den Folgen umgehen müssen“, sagte der Grünen-Politiker. Er verwies auf die jüngsten Hilfspakete der Bundesregierung. (AgE)