Das Kooperationsprojekt von Lactalis und Nestlé unter dem Namen „Lactalis Nestlé Produits Frais“ (LNPF), das gemeinsam Frischeprodukte vermarktet, darf bestimmte Vermögenswerte des italienischen Molkereikonzerns Parmalat übernehmen. Wie die Europäische Kommission am 15. September in Brüssel mitteilte, geht es dabei vorwiegend um die Vermarktung gekühlter Milchprodukte wie Joghurt, Frischkäse und frische Milchdesserts. Die EU-Behörde begründete ihre im Rahmen eines vereinfachten Fusionskontrollverfahrens gefällte Entscheidung damit, dass die Übernahme hinsichtlich des Absatzes von Milchprodukten nur „sehr begrenzte Auswirkungen“ auf die Marktstruktur in der EU habe und deshalb keine Wettbewerbsbedenken aufwerfe. Das seit 2006 bestehende Joint-Venture LNPF erstreckt sich auf sieben EU-Staaten, darunter Frankreich, Italien und Spanien, sowie die Schweiz und das Vereinigte Königreich. Lactalis hält einen Anteil von 60 % an LNPF, Nestlé 40 %. Der französische Molkereikonzern Lactalis ist in der Produktion und Vermarktung von Milch und Milchprodukten tätig und erzielte 2019 einen Jahresumsatz von 18,5 Mrd Euro. Bereits im Jahr 2011 hatte Lactalis die Kontrolle über den italienischen Milchindustriekonzern Parmalat übernommen. Nestlé ist der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern. Sein Umsatz belief sich im vergangenen Jahr auf 92,6 Mrd sfr (86,0 Mrd Euro) (Umrechnungskurs: 1 sfr = 0,9287 Euro). (AgE)