Milchanlieferungen nicht zu üppig

ie Rohmilchanlieferungen in Deutschland waren Anfang März entgegen dem üblichen saisonalen Anstieg um 0,2% rückläufig. Die erfasste Rohstoffmenge lag laut der Schnellberichterstattung der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) auch knapp unter der Vorjahreslinie, und zwar um 0,4%. Der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten zufolge bestehen bei den Molkereien derzeit keine Überhänge; die Produkte können problemlos abgesetzt werden. Mit den wärmeren Temperaturen wird gewöhnlich mehr Rohmilch für den Frischebereich benötigt, was die Verfügbarkeit für andere Produkte verknappt. Nach Einschätzung der Börse könnte dies zulasten der Käseherstellung gehen, die 2024 bisher höher als in der vergleichbaren Vorjahresperiode ausfiel. Der Käsemarkt wird derzeit von Analysten als recht ausgeglichen beschrieben, weshalb sich an den amtlichen Notierungen für Schnitt- und Hartkäse in Kempten und Hannover nichts änderte.
Bei der gut nachgefragten Päckchenbutter wurde in Kempten am Mittwoch 13. März der untere Notierungswert im Nachgang zu den neu verhandelten Kontraktpreisen mit dem Lebensmitteleinzelhandel um 15 Cent auf 5,84 Euro/kg angehoben; der obere blieb mit 6,00 Euro/kg stabil. Damit liegt das Spannenmittel von 5,92 Euro/kg wieder über dem der Blockbutter mit 5,85 Euro/kg. Die Notierung für die lose Butter wurde nämlich um 10 Cent auf 5,80 Euro/kg bis 5,90 Euro/kg zurückgenommen, weil die Nachfrage wegen der vergleichsweise hohen Preise zurückhaltender ausfiel. Der Verkauf von Päckchenbutter dürfte nach Einschätzung von Marktbeteiligten durch das Ostergeschäft weiter zunehmen; danach sollte der Absatz durch den Beginn der Spargelzeit weitere Impulse erhalten.
„Problemprodukt“ blieb Mitte März das Magermilchpulver. Die Käufer verhielten sich überwiegend abwartend, und die Verkaufspreise bei Neuabschlüssen gaben weiter nach. Das lag auch an den derzeit sehr günstigen Angeboten von Magermilchkonzentrat am Sportmarkt. Hinzu kommt, dass die Drittlandsexporte aktuell eher schleppend verlaufen, da die Kaufbereitschaft während des Ramadans in muslimisch geprägten Ländern verhaltener ist. Laut den Angaben der Kemptener Börse gaben die Preise für lebensmitteltaugliches Magermilchpulver zuletzt im Schnitt um rund 4 Cent auf 2,40 Euro/kg bis 2,575 Euro/kg nach. Für das Kilogramm Futtermittelware musste ein Nachlass von 8 Cent auf 2,22 Euro bis 2,25 Euro gewährt werden.
Das Angebot von Vollmilchpulver wird laut ZMB durch den knapp versorgten Fettmarkt begrenzt; die Preise dafür blieben stabil. Molkepulver in Futtermittelqualität wurde der Kemptener Börse zufolge mit einem durchschnittlichen Abschlag von 3 Cent in der Spanne von 0,68 Euro/kg bis 0,70 Euro/kg gehandelt. Beim Verkauf an die Lebensmittelindustrie gingen die Erlöse im Schnitt um 1 Cent auf 0,89 Euro/kg bis 1,01 Euro/kg zurück. (AgE)

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