Den Molkereien in Deutschland wurde im ersten Quartal 2021 weniger Kuhmilch von ihren Erzeugern angeliefert als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Laut Daten der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) ging das Gesamtaufkommen um 230 900 t oder 2,8 % auf 8,05 Mio t zurück. Zu berücksichtigen ist hierbei allerdings, dass es 2020 einen Schalttag gab, auf den sich rechnerisch etwa 1,1 Prozentpunkte des Rückgangs zurückführen lassen. Für das geringere Rohstoffangebot waren ausschließlich die verringerten Anlieferungen von konventionell erzeugter Kuhmilch der heimischen Milchbauern verantwortlich. Diese fielen mit 7,55 Mio t um 246 800 t oder 3,2 % kleiner aus als in den ersten drei Monaten 2020. Dagegen nahmen die Anlieferungen von Biomilch erneut zu, und zwar um 6 755 t oder 2,2 % auf 309 650 t. Auch die aus dem Ausland an deutsche Molkereien gelieferten Milchmengen legten im Vorjahresvergleich zu; sie stiegen um 9 110 t beziehungsweise 5,2 % auf 185 140 t. Auffällig an den BLE-Daten ist, dass der Rückgang der konventionellen Milchanlieferungen in Ostdeutschland mit einem Minus von 4,7 % ausgeprägter war als in Westdeutschland mit 2,8 %. Auf der anderen Seiten war der Zuwachs bei der Andienung von Biomilch in den neuen Bundesländern mit 3,8 % höher als der im alten Bundesgebiet mit 2,1 %. Letztlich erfassten die Molkereien aber in allen Bundesländern im ersten Quartal 2021 weniger Milch als im Vorjahreszeitraum. Am stärksten war dabei der Rückgang bei der konventionell erzeugten Milch in Sachsen-Anhalt mit 5,8 %, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen mit jeweils 5,7 %. Im milchreichsten Bundesland Bayern haben die Molkereien 3,6 % weniger Rohstoff verarbeitet, während sich der Rückgang in Niedersachsen auf 3,0 % belief. Schleswig-Holstein und die zusammengefassten Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland wiesen mit jeweils 1,5 % den geringsten Rückgang beim Milcheingang auf. In den Monaten April und Mai lagen die Milchanlieferungen in Deutschland der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) zufolge näher an der Vorjahreslinie, so dass sich der Rückstand auf die Vorjahresmenge verkürzt haben dürfte. (AgE)