Milchkühe werten pflanzliches Eiweiß auf

Angesichts der derzeitigen „Teller-statt-Trog-Diskussion“ hat der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) darauf hingewiesen, dass Milchkühe aus dem für Menschen unverdaulichen und faserhaltigen Pflanzenmaterial Eiweiß höchster Qualität in Form von Milch und Fleisch erzeugen. Wie der BRS am 7. April mitteilte, sorgen dafür Bakterien im Pansen der Wiederkäuer, die auch eine Zelluloseverdauung ermöglichen. Davon profitiere das Tier, aber auch der Mensch. Denn durch die Verfütterung von überwiegend zellulosereichem Futter sinke die Nahrungskonkurrenz. Es könnten zusätzliche Ressourcen für die menschliche Ernährung erschlossen und tierische Proteine erzeugt werden, die eine höhere biologische Wertigkeit besäßen, als diejenige der verfütterten Pflanzen. Laut BRS verdeutlicht eine Kalkulation der Fachhochschule Kiel mit einer typischen Milchviehration, dass ungefähr 14 Prozent der pflanzlichen Eiweißmenge auch direkt durch Menschen verzehrt werden könnte. Allerdings erzeuge die Kuh aus derselben Menge pflanzlichem Material mehr als doppelt so viel Milcheiweiß. Eine Kuh, die 305 Tage im Jahr täglich beispielsweise 31 kg Milch mit 3,4 % Milcheiweiß gebe, liefere etwa 322 kg hochwertiges Milchprotein pro Jahr. Bezogen auf das hierfür benötigte, durch Menschen direkt nutzbare Pflanzeneiweiß, entspräche das einem Upcyclingverhältnis von 1:2,26. Dabei sei das tierische Eiweiß in Form von Fleisch noch nicht gar berücksichtigt. (AgE)

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