Neuseelands Handels- und Landwirtschaftsminister Damien O’Connor hält es für möglich, dass in den Freihandelsverhandlungen mit der Europäischen Union bis Jahresende eine grundsätzliche Einigung erzielt werden kann. Er habe bei seinen Gesprächen im Oktober mit Handelskommissar Valdis Dombrovkis in Brüssel und Landwirtschaftsministern in mehreren EU-Mitgliedstaaten „gute Fortschritte“ erzielt, so O`Connor jetzt in einem Interview mit dem „New Zealand Herald“. Ein Deal sei für Neuseeland wichtig, um einen Zugang zu einen Markt mit rund 450 Mio. anspruchsvollen Verbrauchern für seine qualitativ hochwertigen Produkte wie Fleisch und Milcherzeugnisse zu bekommen. Ein heikles Thema in den Diskussionen war allerdings laut O`Connor der Wunsch der EU, über 2 000 seiner „geografischen Angaben“ von Lebensmitteln und Getränken zu schützen. Die neuseeländische Milchindustrie sei offen, die Kennzeichnung einiger ihrer Produkte zu ändern, um das Herkunftsland klar zu benennen. Sie wolle aber nicht aufhören, gängige Käsenamen wie Feta und Gruyère zu verwenden. O’Connor geht davon aus, dass für ein Freihandelsabkommen wahrscheinlich Kennzeichnungsänderungen vorgenommen werden müssten; er könne aber noch nicht sagen, wie weit diese gingen. „Die Übergangsfrist und das Ausmaß der Änderungen wird Teil der endgültigen Vereinbarung sein und ich denke, die Exporteure werden das hinbekommen“, so der Minister. Wichtig sei, dass das Handelsabkommen der neuseeländischen Milchindustrie mehr Absatzmöglichkeiten biete, auch wenn Kennzeichnungsänderungen notwendig seien. (AgE)