Ein klares Bekenntnis der Politik zu dem im Deutschen Bauernverband (DBV) entwickelten Konzept des „Zukunftsbauern“ hat dessen Präsident Joachim Rukwied eingefordert. „Wir wollen diesen Prozess vorantreiben“, kündigte Rukwied beim Neujahrsempfang des Verbandes am 20. Januar in Berlin an. Es gehe darum, das Berufsspektrum Landwirtschaft zu erweitern. Beispielsweise sei der Zukunftsbauer auch „Klimabauer“ oder „Artenvielfaltbauer“. Das müsse zu einem zusätzlichen Geschäftsmodell entwickelt werden, neben dem Kerngeschäft, Nahrungsmittel zu erzeugen. „Ich setze da insbesondere auf Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, dass er den politischen Rahmen so setzt, dass auch die nächste Generation eine Chance hat“, betonte Rukwied vor rund 800 Gästen aus Politik und der Branche. Der landwirtschaftliche Nachwuchs erwarte politische Vorgaben, die eine Weiterentwicklung der Tierhaltung auch ermöglichten, so der DBV-Präsident. Investitionen in das Tierwohl beträfen bei Amortisationszeiten von 20 bis 25 Jahren nämlich vor allem die nächste Generation. Genauso wichtig sei es für den im internationalen Wettbewerb stehenden Berufsnachwuchs, auch künftig Zugriff auf moderne Produktionsmittel zu haben, um Erträge und Qualitäten weiterhin absichern zu können. „Unsere Zukunftsbauern sind innovativ, der Blick ist nach vorne gerichtet. Ihr Selbstverständnis ist es, hochwertige heimische, nachhaltige Agrarprodukte herzustellen“, erklärte Rukwied. Landwirtschaft für die nächste Generation sei damit Garant für die Ernährungssicherung und für stabile Verhältnisse in Deutschland. Minister Özdemir wiederum sagte Unterstützung dabei zu, die Landwirtschaft für die Zukunft aufzustellen: „Landwirtschaft steht für Veränderung. Bäuerinnen und Bauern suchen nach Lösungen – und finden sie. Gerade in diesen Zeiten kommt es darauf an, Ernährungssicherheit und Klima- und Naturschutz permanent zusammendenken.“ Am Ende des Tages heiße das, tragfähige Kompromisse zu finden für Betriebe, Umwelt und Klima, erklärte der Grünen-Politiker. Gemeinsam und pragmatisch seien die besten Lösungen für eine zukunftsfeste Landwirtschaft finden – „dafür stehe ich ein“, sagte Özdemir. (AgE)