Die Schweizer Forschungsanstalt Agroscope und der Kanton Freiburg haben in Zusammenarbeit mit der Milch- und Käsebranche ein nationales Kompetenzzentrum für Rohmilchprodukte gegründet. Wie Agroscope am 30.8. in Bern erklärte, soll die gemeinsame Forschung zu neuen Synergien führen, den Mehrwert von Rohmilchprodukten steigern und sicherstellen, dass mit deren Konsum keine erhöhten Risiken verbunden sind. Die ersten vom Kompetenzzentrum durchgeführten Versuche sollten insbesondere das Verständnis der Mikrobiota von Rohmilch und Rohmilchkäse verbessern. Außerdem gehe es darum, den Einfluss verschiedener Wärmebehandlungen auf die für den Menschen gesunden Molkenproteine besser zu verstehen, um diese in Zukunft verstärkt in Lebensmitteln zu nutzen. Die Vereinbarung mit dem Kanton Freiburg sei auf acht Jahre befristet, mit Option auf eine Verlängerung bis 2032. Agroscope zeichne verantwortlich für die Konzeption, Durchführung und Auswertung der Forschungsarbeiten und stelle das wissenschaftliche und technische Personal. Der Kanton Freiburg stelle indes die nötige Versuchsinfrastruktur sowie weitere Techniker zur Verfügung und sorge über das Landwirtschaftliche Institut Grangeneuve für den Wissenstransfer in der Aus- und Weiterbildung. Das neue Betriebsgebäude des Landwirtschaftsbetriebs von Grangeneuve, das im September eingeweiht werden solle, werde ein wichtiger Bestandteil des Kompetenzzentrums sein. Laut Pascal Toffel, dem Direktor des Landwirtschaftlichen Instituts Grangeneuve, wird das Zentrum dazu beitragen, die Zukunft der Branche zu sichern und einen wertvollen Austausch zwischen den Akteuren zu gewährleisten – vom Milchproduzenten zum Detailhändler bis hin zu den Studierenden, den technischen Beratungsstellen, der Verarbeitung und der Forschung. (AgE)