Nach einem coronabedingten Einbruch im Jahr 2020 hat sich die Stimmung der exportierenden Ernährungsindustrie im Jahr 2021 wieder aufgehellt. Das ergab eine von der AFC Management Consulting durchgeführte Umfrage im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Laut den am 21. Juni vorgestellten Ergebnissen legte die Einschätzung der Geschäftslage im Lebensmittelexport über alle Branchen deutlich zu. Das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 wird jedoch noch verfehlt. Gefragt wurde in der Umfrage auch nach den wichtigsten Absatzmärkten der Branche. Die Erwartungen an die EU- und Drittlandsmärkte fielen meist positiv aus. Im europäischen Binnenmarkt verspricht sich die Branche vom Export in die Niederlande und Italien Wachstum, dicht gefolgt von Polen und Frankreich. Bei den Drittländern liegen die USA und Vietnam an der Spitze. Wie außerdem aus der Umfrage hervorgeht, konnten 60 % und damit die Mehrzahl der Unternehmen nach 2019 keine neuen Märkte mehr erschließen; bei 20 % nahm die Anzahl der Absatzmärkte im Ausland sogar ab. Auch der Blick in die Zukunft fällt verhalten aus: Die knappe Mehrzahl der Unternehmen plant auf Basis der heutigen Weltwirtschaftslage in den nächsten zwölf Monaten keine Erschließung neuer Märkte. Gründe dafür sind laut den befragten Firmen neben Unsicherheiten als Folge der Corona-Pandemie Handelshemmnisse sowie bürokratische Hürden. Zudem sei eine steigende Tendenz bei den Kosten für Transport, Energie- und Treibstoffen zu beobachten. Vor diesem Hintergrund fordert die BVE-Geschäftsführerin Stefanie Sabet Anstrengungen für eine Wiederbelebung des internationalen Handels. Dazu muss nach ihrer Auffassung der Abschluss von Handelsabkommen mit wichtigen Märkten rasch vorangebracht werden; entscheidend sei aber auch das Ausräumen von Transport- und Logistikhemmnissen. In den bestehenden Handelsstreitigkeiten zwischen der EU und den USA brauche es nach der Aussetzung eine dauerhafte Einstellung der Strafzölle für den Lebensmittelaußenhandel, betonte Sabet. Sie drängt außerdem auf eine Reform der Welthandelsorganisation (WTO), die für faire internationale Wettbewerbsbedingungen im globalen Agrarhandel sorgt. (AgE)