Studie bestätigt ökologische Vorteilhaftigkeit des Milchkartons

Milchkartons haben eine bessere Ökobilanz als Mehrwegglasflaschen und erst recht als Einwegflaschen aus Kunststoff. Darauf hat am 18. Oktoberder Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (FKN) aufmerksam gemacht und auf eine aktualisierte Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) verwiesen, deren zentrale Ergebnisse jetzt auch das Umweltbundesamt (UBA) bestätigt hat. Laut der IFEU-Studie hat der Karton bei den ebenfalls untersuchten Verpackungen für Säfte und Nektare aus gesamtökologischer Sicht zumindest keinen Nachteil gegenüber 1-Liter-Mehrwegflaschen aus Glas. Das UBA stellt in seiner Bewertung der IFEU-Studie fest, dass der Getränkekarton eine sehr stark optimierte Verpackung sei. Sie schneide beim Abfüllprozess sowie bei Distribution und Entsorgung gut ab. Die durchschnittlichen Mehrwegsysteme für Milch, Säfte und Nektare hätten hingegen hohe Optimierungspotentiale. Bereits im Juli 2019 hatte das IFEU eine Pilot-Studie vorgelegt, die nach den neuen methodischen Anforderungen des UBA erstellt worden war. Aufgrund fehlerhafter Distributionsdaten zu den Transportentfernungen der Mehrweggebinde hatte der FKN in Abstimmung mit dem Umweltbundesamt entschieden, die Studie komplett überarbeiten zu lassen. Dabei sollte auch auf die Kritik der „Mehrweg-Allianz“ unter Federführung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) über vermeintlich zu hohe CO2- und Recycling-Gutschriften eingegangen werden. Für FKN-Geschäftsführer Michael Kleene sind die nun vorliegenden Ergebnisse nicht überraschend. „Sie bestätigen den Befund aller Ökobilanzen der letzten 20 Jahre“, betonte Kleene. Insbesondere bei den Klimaauswirkungen habe der Getränkekarton deutliche Vorteile. Dies gelte sowohl im Vergleich zu Einweg-Kunststoffflaschen als auch gegenüber Mehrwegsystemen. „Mehrweg ist nicht immer und in allen Getränkesegmenten die einzige ökologisch vorteilhafte Lösung“, stellte der FKN-Geschäftsführer klar. Recycling allein mache noch keine ökologisch vorteilhafte Verpackung. Eine Plastikflasche im Pfandsystem schneide auch dann noch schlechter ab als Mehrwegflaschen und Getränkekartons, wenn Rezyklate eingesetzt würden. Mindestens ebenso wichtig wie mehr Recycling sei deshalb ein Angebot an Verpackungen, die schon bei der Herstellung möglichst wenig fossile Ressourcen verbrauchten und so einen Beitrag zum Ziel einer kohlenstoffarmen Wirtschaft leisteten. (AgE)

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