Der irische Bauernverband (IFA) hat einen Rechtsstreit gegen den Discounter Lidl Irland gewonnen. Dieser war den Bauern zuvor per einstweiliger Verfügung von Lidl aufgezwungen worden.
Mitte März hatte der Verband Anzeigen geschaltet und darin darauf hingewiesen, dass Lidl – und auch Aldi – ihre Milchtüten so beschriften, dass der Anschein entsteht, deren Inhalt werde in bestimmten Molkereien und Käsereien produziert, obgleich diese nicht existierten. Lidl Irland hatte diese Behauptung zurückgewiesen und betont, dass seine Milch von irischen Landwirten stamme und zugleich den IFA wegen Verleumdung verklagt.
Bauernverbandspräsident Tim Cullinan begrüßt nun die Entscheidung des High Courts, dem obersten Zivil- und Strafgericht des Landes. Nach seiner Auffassung war „diese Aktion von Lidl ein Versuch, den IFA zum Schweigen zu bringen“. Zugleich zeigte er sich erfreut, dass das Gericht dem Unternehmen vorläufig die Kosten des Verfahrens zugesprochen habe.
Der IFA-Präsident beklagte, dass das anhaltende Bestreben der Einzelhändler, Eigenmarken zu verwenden, „die Menschen untergräbt, die die Produkte tatsächlich herstellen“. Lidl Irland sei noch einen Schritt weitergegangen, indem es „falsche Farmen“ und eine „Phantomkäserei“ erfunden habe. Cullinan forderte das Unternehmen auf, diese Praxis sofort zu stoppen. Dieses Vorgehen der Einzelhändler führe dazu, dass die Erzeugerpreise gedrückt würden.
Der Landwirt als Primärproduzent sei der Verlierer, stellte der IFA-Präsident fest. Er forderte die irische Regierung auf, das geplante neue Büro einer Ombudsstelle für Lebensmittel „unverzüglich einzurichten“. Es sei „sehr schwierig für einzelne Landwirte und Lieferanten, große Einzelhändler herauszufordern“. Der IFA werde jedoch aus seiner Sicht unlautere Praktiken weiterhin anprangern. (Topagrar.com)