Eine klimafreundliche und nachhaltige Ernährung dürfte der Trend beim Lebensmitteleinkauf in den nächsten Jahren sein. Das ist zumindest das Ergebnis des „Trendreports Ernährung 2023“, den das Nutrition Hub und das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) jetzt vorgelegt haben. Dazu wurden mehr als 170 Fachleute befragt. Laut 48 % der befragten Experten zeigt sich dieser Trend vor allem in drei Entwicklungen. So messen Verbraucher bei Ernährungsentscheidungen den Aspekten Regionalität und Nachhaltigkeit eine größere Bedeutung zu. Ferner gibt es ein Umdenken in der Lebensmittelindustrie hin zu gesundem Convenience Food, Biomarken sowie einer Vielfalt an vegetarischen und veganen Produkten. Schließlich entwickelt sich den Fachleuten zufolge die Gemeinschaftsverpflegung zum Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Aus Sicht von 36 % der interviewten Ernährungsexperten ist der Flexitarismus inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen. So könnten sich viele Menschen, die den Veganismus als zu extrem empfänden, mit einer pflanzenbetonten Ernährung anfreunden, da sie tierische Produkte nicht komplett verbiete. Verwiesen wurde von den Ernährungsfachleuten auch auf die Zunahme digitaler Angebote in der Ernährungsberatung und -therapie. Hierbei sei das Smartphone unverzichtbar geworden. Zum Thema Convenience Food und gesundes Essen zum Mitnehmen stellten 20 % der Befragten fest, dass beide Aspekte eine wichtige Rolle im Arbeitsalltag spielten. Bedingt durch die Flexibilisierung der Arbeitswelt und der individuellen Gestaltung des Alltags sehen 19 % der Ernährungsfachleute die personalisierte Ernährung stark im Kommen. Weitere Trends sind die Ernährung für den Darm, das Bewusstsein für gesunde Ernährung, eine achtsame Ernährung, vegane Ernährung und alkoholfreier Genuss. Ein Schwerpunkt bei der Erarbeitung des Berichts lag laut dem BZfE auf den Folgen des Ukraine-Krieges für die hiesige Ernährung. Durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten stehe vor allem einkommensschwachen Familien ein kleineres Budget für gesunde Lebensmittel zur Verfügung. „Wir sehen dadurch eine sich öffnende Schwere zwischen arm und reich. Krieg und Inflation sind Hemmschwellen für eine bessere Ernährung“, erklärte BZfE-Leiterin Dr. Margareta Büning-Fesel. (AgE)