Die Agrar- und Lebensmittelexporte der Europäischen Union sind von Januar bis Juni 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wertmäßig um fast 3 % angestiegen. Das geht aus dem Monatsbericht der EU-Kommission zum EU-Außenhandel hervor, der am vergangenen Freitag (16.10.) in Brüssel vorgelegt wurde. Demnach hat der monetäre Wert der Exporte zur Jahresmitte einen Gesamtumfang von 90,2 Mrd Euro erreicht. Die EU-Behörde zeigte sich zufrieden, dass es gelungen sei, trotz der Corona-Krise und des Brexit einen Anstieg zu erreichen. Im Gegenzug gab es im ersten Halbjahr aber einen beinahe ebenso hohen Anstieg der Importe von Agrar-und Lebensmitteln; hier wurde ein Zuwachs von 2,5 % auf insgesamt 62,7 Mrd Euro verzeichnet. Damit konnte die EU unter dem Strich einen Handelsüberschuss von 27,4 Mrd Euro erzielen; dies entspricht einer Steigerung von 5 % gegenüber den ersten sechs Monaten des Jahres 2019. Laut Kommission konnten die EU-Exporteure von Agrar- und Lebensmitteln sowohl in China als auch in der Region Naher Osten und Nordafrika (MENA) erneut zulegen. Die Ausfuhren der EU-27 nach China stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum vor allem aufgrund der verstärkten Nachfrage nach Schweinefleisch, Weizen, Innereien und Säuglingsnahrung. In der MENA-Region zeigten insbesondere Saudi-Arabien, Algerien und Marokko verstärktes Interesse an EU-Agrarprodukten. Treiber waren hier vor allem Gerste und Weizen. In Zahlen niedergeschlagen hat sich unterdessen auch der Brexit. Die wertmäßigen Exporte der EU-27 nach Großbritannien gingen im ersten Halbjahr 2020 deutlich um 521 Mio Euro zurück. Der Wert der EU-Importe aus Großbritannien sank sogar um 863 Mio Euro. (AgE)