Umsatzrückgang an der GDT wegen Corona

An der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) sind im vergangenen Jahr etwas weniger Standardmilchprodukte versteigert worden als 2019; die coronabedingt gefallenen Preise haben die Erlöse des Kontrakthandels sinken lassen. Wie aus dem kürzlich veröffentlichten Jahresbericht der GDT hervorgeht, wurden im Jahr 2020 an der Handelsplattform Milchprodukte im Wert von rund 2,1 Mrd $ (1,73 Mrd Euro) umgesetzt; das war ein Rückgang um etwa 200 Mio $ (165 Mio Euro). Bei den üblicherweise alle zwei Wochen stattfindenden Versteigerungen wurden Lieferkontrakte für Standardmilcherzeugnisse aus acht Produktgruppen über insgesamt 678 076 t abgeschlossen; gegenüber 2019 war dies ein Minus von 4 002 t oder 0,6 %. Im milchreichen Jahr 2014 hatte die Auktionsmenge mit gut 1 Mio t den Rekord markiert. Über alle Produkte hinweg gab der zusammenfassende Preisindex im vergangenen Jahr gegenüber 2019 um 6 % nach, nachdem er im Vorjahr um 15 % zugelegt hatte. Grund für den Rückgang waren die gesunkenen Preise infolge der Corona-Pandemie. Dabei gerieten die Kontrakte für wasserfreies Milchfett mit einem Abschlag von 21,9 % besonders stark unter Druck. Zudem verbilligte sich Butter im Schnitt um 12,2 % und Vollmilchpulver um 4,4 % Auf der Gewinnerseite waren hingegen Cheddarkäse und Magermilchpulver mit Preiszuwächsen von 2,0 % beziehungsweise 5,6 % gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2019. Mit einem von 55 % auf 58 % gestiegenen Anteil an der gesamten Handelsmenge war Vollmilchpulver 2020 erneut das wichtigste Molkereiprodukt an der GDT, gefolgt von Magermilchpulver mit 21 %. Eine gewisse Bedeutung hatten bei den Versteigerungen auch Butterreinfett und Normalbutter, auf die 9 % beziehungsweise 7 % der umgesetzten Kontrakte entfielen. Der ebenfalls bei den globalen Auktionen angebotene Cheddarkäse kam auf einen Anteil von 3 %, während die Werte für Buttermilchpulver, Laktose und Labkasein darunter lagen. Die rund 300 Käufer bei den GDT-Versteigerungen stammten zu 59 % aus Asien und Ozeanien. In Europa, Afrika, dem Mittleren Osten sowie Mittel- und Südamerika waren jeweils rund 10 % ansässig, in Nordamerika nur 3 %. Die meisten Kaufinteressenten mit mindestens einem Gebot gab es mit 182 bei Magermilchpulver; bei Vollmilchpulver waren es 177. Eine geringere Anzahl an Bietern gab es bei Butter mit 98 und Cheddarkäse mit 57 (Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8242 Euro). (AgE)

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