Verschiedene Ansätze für mehr Lebensmittelsicherheit

Tipps zur Küchenhygiene hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zum Welttag der Lebensmittelsicherheit gegeben, der am 7. Juni begangen wurde. Die meisten Krankheitserreger in Lebensmitteln seien hitzeempfindlich, weshalb Speisen mindestens zwei Minuten lang auf 70°C oder mehr erwärmt werden sollten, erklärte BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel. Das gelte auch für tiefgekühlte Beeren, weil diese vermehrungsfähige, kälteresistente Noroviren enthalten könnten. Roh genossene Lebensmittel wie Salat und Obst sollten gründlich gewaschen werden. Außerdem sei darauf zu achten, verzehrfertige Speisen nicht mit rohen oder ungewaschenen Produkten in Kontakt zu bringen. Der TÜV Süd wies zum Aktionstag auf die Bedeutung von Zertifizierungen für die Lebensmittelsicherheit hin. Zusätzlich zu den verpflichtenden staatlichen Regelungen gebe es freiwillige Zertifizierungen, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgingen und nicht nur die Produkte, sondern auch die Produktionsprozesse umfassten. Die Einhaltung der Standards werde meistens im Rahmen von Audits überprüft. Die Entwicklung und Durchsetzung von weltweit harmonisierten und anerkannten Standards und die Transparenz in der gesamten Lieferkette hält der TÜV Süd für entscheidend, um das Verbrauchervertrauen in die Sicherheit und Qualität von Lebensmitteln zu fördern. Zertifizierungen hätten einen wesentlichen Anteil daran, weltweit Lieferketten transparent zu machen sowie die gleichbleibende Qualität von Lebensmitteln zu gewährleisten. Die Grünen im Bundestag erneuerten unterdessen ihre Forderung nach einem Kontrollbarometer oder einem Hygienesmiley, mit dem die Kontrollergebnisse direkt am Betrieb für den Verbraucher sichtbar gemacht werden. Es sei das Recht der Verbraucher zu wissen, wie sauber die Küche im Lieblingsrestaurant wirklich sei, erklärte die ernährungspolitische Sprecherin der Grünen, Renate Künast. Ferner warnte sie vor Gütesiegeln auf Lebensmitteln. Mit Siegeln, die in Wirklichkeit Industriewerbung seien und die Produkte teurer machten, verspiele die Lebensmittelbranche das Vertrauen der Verbraucher. (AgE)

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