hybrid-Veranstaltung „Fortbildung zum Molkereimeister und -techniker“

Unter dem Motto „Zukunft jetzt gestalten – wann sonst?“ findet am Samstag, 11. Februar 2023, die Informationsveranstaltung zur Fortbildung zum Molkereimeister und -techniker an der Molkereischule Kempten statt. Die Teilnehmer haben die Wahl zwischen persönlicher Teilnahme am LVFZ-Kempten oder als live-Stream per Web-Konferenz. Wer Interesse an weiteren Details über mögliche Zusatzqualifikationen und Ausbildereignungs- und Führungsqualifikationen hat, meldet sich bis Freitag, 3. Februar 2023, unter: Staatliche Fach- und Technikerschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Milch-wirtschaft und Molkereiweisen, Auf dem Bühl 84, 87437 Kempten, Telefon 08161/8640-1738, E-Mail: ines.heidel@lfl.bayern.de
Die Zugangsdaten zum Online-Meeting werden nach der Anmeldung verschickt.
Weitere Infos unter: technikerschule-Kempten.bayern.de

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 14. Dezember

 

Der saisonale Anstieg der Milchanlieferung setzte in Deutschland nach einer vorübergehenden Unterbrechung wieder ein. Die Molkereien erfassten in der 48. Woche laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,6 % mehr Milch als in der Vorwoche. Der Vorsprung gegenüber der Vorjahreslinie wuchs damit auf 3,6 %. Die aktuell frostige Witterung dürfte das Milchaufkommen etwas dämpfen. In Frankreich hat sich der Rückstand zur Vorjahreslinie zuletzt auf 1,5 % vergrößert. Im Handel mit flüssigem Rohstoff hat sich der Preisrückgang verstärkt. Die Preise für Magermilchkonzentrat und Industrierahm haben für die laufende Woche stärker nachgegeben. Am Markt für Magermilchpulver sind aktuell ruhige Aktivitäten zu beobachten. Bis zum Jahresende besteht in der Regel kein zusätzlicher Bedarf mehr. Für das erste Quartal gehen aus dem europäischen Binnenmarkt immer wieder Anfragen ein, die aber derzeit nur selten in Abschlüsse münden. Bei den Einkäufern überwiegt aktuell wieder eine abwartende Haltung, die durch die Unsicherheit über das weitere Konsumverhalten nach dem Jahreswechsel noch verstärkt werden dürfte. Am Weltmarkt ist die Nachfrage derzeit ebenfalls ruhig, abgesehen davon, dass sich eine lang erwartete Ausschreibung aus dem nordafrikanischen Raum inzwischen konkretisiert. Insbesondere für Asien wird über Kaufzurückhaltung berichtet. Der Eurokurs hat sich zuletzt für die Exporteure aus dem Euroraum erneut ungünstiger entwickelt. Die Verfügbarkeit von Magermilchpulver hat sich im Vergleich zur Situation Ende des vergangenen Jahres spürbar verbessert. Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität haben sich auf dem Niveau der Vorwoche weitgehend stabilisiert. Sie sind aber je nach Ursprung reicht uneinheitlich und bewegen sich in einer vergleichsweise weiten Spanne. Futtermittelware wird bei schwächeren Preisen ruhig nachgefragt. Als sehr ruhig wird die Lage bei Vollmilchpulver eingeschätzt. Derzeit wird wenig Vollmilchpulver produziert und einem geringen Angebot steht eine ruhige Nachfrage gegenüber. Es wird teilweise über schwächere Preistendenzen berichtet, wobei aber kaum Abschlüsse getätigt werden. Bei Molkenpulver haben sich schwächere Preise bei einer guten Verfügbarkeit durchgesetzt. Lebensmittelware tendiert bei begrenzter Nachfrage vom Weltmarkt dem Vernehmen nach schwächer. Bei Futtermittelware wird von erneut etwas niedrigeren Preisen gesprochen. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu))

Fast 80 % der Milch in Deutschland gentechnikfrei

 

 

80 % der deutschen Milch ist gentechnikfrei hergestellt; vor zehn Jahren waren es erst 5 %. Die meisten Milchpackungen in den Supermarktregalen sind außerdem inzwischen mit dem „Ohne GenTechnik“-Siegel ausgezeichnet, informiert der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG).
„Die Menschen wollen wissen, wie ihre Lebensmittel hergestellt werden. Die meisten lehnen Gentechnik im Glas und auf dem Teller ab. Das ,Ohne GenTechnik‘-Siegel hilft, den Wunsch nach Transparenz und Wahlfreiheit zu erfüllen“, kommentiert VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting. „Damit wir weiterhin zuverlässig gentechnikfreie Milch garantieren können, müssen die bewährten Gentechnik-Regeln bewahrt werden. Wir zählen darauf, dass Landwirtschaftsminister Cem Özdemir sich 2023 auf EU-Ebene gegen deren Aufweichung einsetzt.“
Bei Milch und anderen Lebensmitteln tierischer Herkunft bedeutet „Ohne Gentechnik“ vor allem, dass sie ohne gentechnisch verändertes Tierfutter hergestellt wurden. Dieser in der Praxis häufige Einsatz von Gentechnik ist gesetzlich nicht kennzeichnungspflichtig. Das „Ohne GenTechnik“-Siegel will diese Kennzeichnungslücke schließen.
Im Jahr 2021 wurden 74 % der Milch in Deutschland nach dem „Ohne Gentechnik“-Standard des VLOG hergestellt, weitere 4,3 % waren Bio-Milch, bei der genauso der Einsatz von gentechnisch verändertem Tierfutter ausgeschlossen ist, so dass insgesamt 78,3 % der Milch gentechnikfrei waren. (topagrar.com)

Nestlé verkauft Brasilien-Joint-Venture an Lactalis

Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé und sein neuseeländischer Partner Fonterra verkaufen ihre Anteile am brasilianischen Gemeinschaftsunternehmen Dairy Partners Americas (DPA) an den französischen Lactalis-Konzern. Lactalis lässt sich laut der Mitteilung den Kauf 700 Millionen Real oder umgerechnet rund 125 Millionen Franken kosten. Sofern die Aufsichtsbehörden zustimmen, soll der Verkauf bis Mitte 2023 abgeschlossen sein. Wie der Nestlé-Sprecher ergänzte, erhält Lactalis mit dem Deal eine langfristige Lizenz zur Nutzung verschiedener Nestlé-Marken im Bereich der gekühlten Milchprodukte. Nestlé und Fonterra prüften schon 2019 „strategische Optionen“ für das Geschäft. Die Pandemie habe den Verkauf dann verzögert, heisst es in der aktuellen Fonterra-Mitteilung. Fonterra hält laut den Angaben 51 Prozent und Nestlé 49 Prozent der Anteile. DPA betreibt zwei Fabriken und beschäftigt 1300 Mitarbeiter. Gegründet wurde das Joint Venture 2003. Damals sei es das Ziel gewesen, ganz Lateinamerika mit Milchprodukten zu versorgen. Seit 2014 konzentriere sich DPA aber auf Brasilien und die Vermarktung von gekühlten Milchprodukten. (Cash.ch)

FrieslandCampina ändert Regeln für Milchgeld ab 2023

Für Mitglieder der Molkereigenossenschaft FrieslandCampina gilt ab Januar 2023 eine neue Milchordnung. Außerdem werden die Zuschläge für Nachhaltigkeitsmaßnahmen in Milchviehbetrieben angepasst. Über die Änderungen für den Zeitraum von 2023 bis 2025 hat der Mitgliederrat von FrieslandCampina auf seiner letzten Sitzung in diesem Jahr abgestimmt.
Bei der Berechnung des Milchgeldes wird der Fettanteil höher gewichtet als bisher. Wie FrieslandCampina weiter mitteilt, stehe im nächsten Jahr mehr Geld für Nachhaltigkeitsmaßnahmen zur Verfügung. Darüber hinaus kommen neue Regionen in Niedersachsen und Belgien zum Einzugsgebiet der Molkereigenossenschaft hinzu. Im Genossenschaftsvorstand des niederländischen Unternehmens wurden zudem zwei Posten neu besetzt.
Der Fettgehalt der Milch gewinnt bei FrieslandCampina an Bedeutung. Bei den Komponenten Eiweiß, Fett und Laktose ändert sich das Verhältnis von derzeit 10:5:1 zu 6:4:0. Beim Garantiepreis gelten für Eiweiß 3,58 Prozent, für Fett 4,45 Prozent und für Laktose 4,54 Prozent als Standardgehalte je 100 Kilogramm Milch.
Weiterhin sollen vom Jahresüberschuss 40 Prozent an die Milchviehhalter ausgeschüttet werden. 60 Prozent gehen in das Eigenkapital des Unternehmens über.
In der zweiten Jahreshälfte 2023 soll in Deutschland das Einzugsgebiet von FrieslandCampina erweitert werden. Es soll sich um einen Teil Niedersachsens handeln; genaue Informationen lässt die Genossenschaft noch offen. In Belgien kommen die Regionen Aalter und Nord-Antwerpen/Nordlimburg hinzu. Milchviehhalter aus den neuen Einzugsgebieten können an FrieslandCampina liefern, nachdem sie in die Genossenschaft eingetreten sind.
Ihr Nachhaltigkeitsprogramm „Foqus planet“ will die Genossenschaft anpassen. Mitglieder sollen bereits im Voraus darüber informiert werden, wie viel Geld es für bestimmte Nachhaltigkeitsmaßnahmen geben wird. So können sie besser darüber entscheiden, welche Indikatoren sie schwerpunktmäßig verfolgen wollen. Für die Senkung der Treibhausgasemissionen soll ein Höchstzuschlag von 1,50 Euro pro 100 Kilogramm Milch gelten. Wie die Genossenschaft erläutert, bestehe das Ziel in ihrem Klimaplan darin, die Treibhausgasemissionen um 33 Prozent im Jahr 2030 im Vergleich zu 2015 zu senken.
Darüber hinaus wolle FrieslandCampina weiteres Wachstum in den Bereichen Verbraucherlebensmittel, Inhaltsstoffe und spezialisierte Lebensmittel erreichen. Neue Produkte und Innovationen sollen auf die Entwicklungen und Trends in der Gesellschaft reagieren. Unter anderem seien bereits „diverse neue pflanzliche Varianten zur Produktpalette hinzugefügt“ worden.
FrieslandCampina weist auf die stark gestiegenen Produktionskosten für Rohstoffe, Transport und Energie hin. Deshalb seien erforderliche Preiserhöhungen vorgenommen worden. Die Entwicklungen würden voraussichtlich „wesentliche, negative Auswirkungen auf die Konzernergebnisse von FrieslandCampina für 2022 haben“. Im Februar 2023 werde der Geschäftsbericht erscheinen.

Übernahme von Friesland-Campina: Warten auf die Entscheidung vom Kartellamt

Zu 1. Oktober wollte die Unternehmensgruppe Theo Müller die drei deutschen Molkerei-Standorte von Friesland-Campina übernehmen. Doch noch ist nichts passiert, das Bundeskartellamt bearbeitet die Fusionsanmeldung mittlerweile in einem Hauptprüfverfahren.
Das bedeutet, dass die Behörde noch bis zum 19. Januar Zeit hat, den Zusammenschluss zu beurteilen. Im normalen Prüfverfahren wäre es nur ein Monat gewesen, erläutert Kartellamts-Sprecher Kay Weidner. Das Hauptprüfverfahren darf fünf Monate beanspruchen, muss aber nicht. Die Freigabe oder Untersagung könne auch schon früher erteilt werden.
Geprüft werde laut Kartellrecht, ob durch den Zusammenschluss eine marktbeherrschende Stellung entsteht, sowohl für den Handel als auch für die Endverbraucher, erläutert Weidner weiter. Denkbar wäre dies etwa bei den Joghurts, die sowohl Müller Milch (Müller, Weihenstephan) als auch Friesland-Campina (Landliebe) im Sortiment haben. Daher werden nun die Marktanteile der einzelnen Produkte erhoben, erklärt Weidner. Es koste nun einmal eine gewisse Zeit, all diese Informationen einzuholen.“Möglich wäre auch eine Freigabe unter Auflagen, dass also gewisse Standorte oder Sortimente nicht übernommen werden dürfen.
Im Heilbronner Joghurt-Werk und der angeschlossenen Schichtkäse-Herstellung in Schefflenz sei die Stimmung dennoch gelassen bis gut, berichtet Burkhard Siebert, Heilbronner Sekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Der Betriebsrat sehe mit Müller bessere Chancen für den Standort und die Belegschaft. Unter Friesland-Campina schrumpfte das Werk in den vergangenen drei Jahren von 680 auf 450 Beschäftigte. Hinzu kommen etwa 30 Beschäftigte in Schefflenz.
Die Nachricht von der geplanten Übernahme „wurde überhaupt nicht negativ aufgenommen“, erzählt der Gewerkschafter. Der Müller-Konzern habe zwar selbst keine Betriebsräte, doch die Arbeitnehmervereinigung strebe klar an, die drei Standorte – neben Heilbronn und Schefflenz auch das Milchwerk in Köln – tarifgebunden zu halten. „Wir müssen uns notfalls auf eine Auseinandersetzung einstellen“, sagt Siebert. Der Tarifvertrag der Milchindustrie sei jedenfalls für Ende März gekündigt worden. Derzeit befinden sich die drei Standorte in einem Schwebezustand, berichtet der Gewerkschafter: Manager von Friesland-Campina leiteten die Betriebe, Mitarbeiter von Müller können nur gelegentlich und als Besucher hinein, ohne aber Entscheidungen treffen zu dürfen. Daher gibt es auch noch keine Informationen, was die möglichen neuen Eigner an den Standorten planen in Bezug auf Sortimente, Investitionen und Beschäftigungsentwicklung. Viel können Gewerkschaft und Betriebsrat daher der Belegschaft noch nicht mitteilen. Aber ein Infoblatt soll es vor dem Jahreswechsel noch geben. (stimme.de)

Experten suchen Wege aus der „Biomilchkrise“

Die Suche nach gangbaren Wegen aus der aktuellen „Biomilchkrise“ beschäftigt derzeit sowohl Vertreter aus dem Molkereisektor und der Biobranche als auch Politiker. Ob die Absatzflaute bei Bioprodukten nur eine vorrübergehende Erscheinung ist und Maßnahmen zur Stützung des Biomilchmarktes ergriffen werden müssen, stellte am 5.12. der Agrarsprecher der Grünen im Europaparlament, Martin Häusling, in einer Expertenrunde zur Diskussion. Fakt ist zumindest, dass die Verbraucher in Zeiten hoher Inflation sparsamer einkaufen; betroffen davon sind auch ökologisch erzeugte Milcherzeugnisse. Die Erzeugerpreise für Biomilch sind in diesem Jahr deutlich weniger gestiegen als im konventionellen Bereich; sie lagen im Bundesmittel zuletzt nur noch 3 Cent/kg über denen der normalen Milch. Der Agrarökonom Prof. Achim Spiller von der Universität Göttingen machte deutlich, dass die gegenwärtige Preisentwicklung dem Markt geschuldet sei. Die Erzeugung bei konventioneller Milch nehme ab, bei Biomilch jedoch zu. Im Vergleich zur Corona-Zeit sei die Nachfrage für Biomilchprodukte gesunken und schwäche sich nun Inflationsbedingt ab. „Hohe Energiepreise sind kein Push für Bio“, so Spiller. Die Nachfrageschwäche sei aber wohl eher „eine Delle“, denn die langfristen Wertvorstellungen der Verbraucher hätten sich nicht geändert. Diese gelte es zu stärken, denn eine höhere Nachfrage sei für den Erfolg einer ökologischeren Erzeugung zentral. Deshalb empfiehlt Spiller dem Staat, eine neue Informationskampagne für Bio aufzulegen, wie es sie schon einmal vor rund 20 Jahren gab.
Laut dem Präsidenten des Anbauverbandes Bioland, Jan Plagge, sind die Erzeugerpreise für Biomilch angesichts gestiegener Produktionskosten nicht kostendeckend. Es müsse der gesamten Vermarktungskette transparent gemacht werden, dass zu wenig bei den Landwirten ankomme. Eine Chance, die Nachhaltigkeitsleistungen der Biomilcherzeuger langfristig in Wert zu stellen, sieht Plagge im neuen Artikel 210a der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) der Europäischen Union. Dieser erlaubt Nachhaltigkeitsinitiativen Ausnahmen vom Kartellrecht, wenn diese über die gesetzlichen Regelungen hinausgehen. Bioland habe deshalb das Projekt „Mehrwertsicherung Milch“ gestartet, mit welchem Nachhaltigkeitsleistungen der Erzeuger von der Wertschöpfungskette vergütet werden sollen, so Plagge. Das sei ein „Paradigmenwechsel“, weil die Preisberechnung von den Erzeugern und nicht „von oben nach unten“ erfolge.
„Bio ist ein bisschen in der Krise“, erklärte der Mitbegründer der Upländer Bauernmolkerei, Josef Jacobi. Die Erzeuger sollten jedoch „nicht nervös werden“, denn Marktschwankungen habe es schon immer gegeben. Den konventionellen Milcherzeugern gönne er den marktbedingten Preisanstieg von ganzem Herzen, betonte Jacobi. Seine Biomolkerei habe ein Mengensystem eingeführt, um Übermengen zu vermeiden. Durch den Molkereineubau würden die Absatzmengen nun aber größer. „Wir wollen wachsen und werden unter einer Handelsmarke auch an Discounter liefern“, so Jacobi. Um am Markt zu bestehen, seien gute Bioprodukte aus der Region der Schlüssel. Der Markt für ökologische und nachhaltig erzeugte Produkte werde weiter wachsen. Dass, wie von der Regierung gewünscht, ein Marktanteil von 30 % für Bio im Milchbereich erreicht werde, glaube er allerdings nicht. Auch Agrarwissenschaftler Spiller hält diesen Anteil für schwer zu erreichen.
In der Diskussion um den Klimawandel „darf die Kuh nicht unter die Klimaräder kommen“, warnte Häusling. Eine nicht mit importierten Soja, sondern mit Grünfutter vom heimischen Acker versorgte Kuh sei nämlich „kein Klimasünder“; vielmehr trage sie wesentlich zum Erhalt des wichtigen Grünlandes als Kohlenstoffsenke bei. Dies müsse in der öffentlichen Diskussion noch mehr in den Vordergrund gerückt werden, forderte der Grünen-Politiker. Ein weiterer Rückgang der Milchviehhalter sei unbedingt zu vermeiden. „Dafür müsse die Politik in Berlin und Brüssel Perspektiven schaffen“, betonte Häusling. Die Erzeugung von Milch und Rindfleisch aus Laboren sei der falsche Weg. (AgE)

Fonterra: Erfolgreicher Start ins neue Geschäftsjahr

Mit einem Gewinnsprung hat die neuseeländische Molkerei Fonterra das erste Quartal des im August angelaufenen Geschäftsjahres 2022/23 abgeschlossen. Wie das genossenschaftliche Unternehmen am 7.12. mitteilte, stieg die globale Verkaufsmenge gegenüber der Vorjahresperiode um 9,2 % auf 875 000 t; der Umsatz erhöhte sich um 32,2 % auf 5,79 Mrd NZ$ oder umgerechnet 3,51 Mrd Euro. Noch stärker legten relativ gesehen das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 93,7 % auf 223 Mio Euro sowie der bereinigte Gewinn nach Steuern um 84,5 % auf 129,7 Mio Euro zu. Aufgrund der guten Ergebnisse hob Fonterra die Gewinnprognose für einen Anteilsschein an der Genossenschaft für das laufende Geschäftsjahr im Mittel um 14 % an. Die Vorhersage für den Milchpreis in der Saison 2022/23 wurde hingegen moderat auf eine Spanne von 8,50 NZ$ (5,15 Euro) bis 9,50 NZ$ (5,76 Euro) je Kilogramm Milchfeststoff gekürzt; das waren im Mittel 0,25 NZ$ (15 Eurocent) weniger als zuvor. „Die starke Leistung unseres Vertriebskanals Ingredients, insbesondere bei Kaseinatprodukten, spiegelt die anhaltend günstigen Margen in unserem Proteinportfolio wider“, erläuterte Fonterra-Geschäftsführer Miles Hurrell. Das sei ein wesentlicher Grund für den Anstieg des EBIT. Auch das Ergebnis im Bereich Foodservice hat sich laut dem Fonterra-Geschäftsführer verbessert. Allerdings sorge der hohe Milchpreis weiterhin für erheblichen Druck auf die Margen. Die hohen Lagerbestände seien aufgrund des zuletzt guten Verkaufs geschmolzen. „Wie geplant ist das Bestandsvolumen auf ein normales Niveau zurückgekehrt. Geringere Milchanlieferungen zu Beginn der Saison haben ebenfalls zum Abbau der Lagerbestände beigetragen“, erklärte Hurrell. Ihm zufolge war der Rohstoffeingang bei Fonterra von Juni bis November 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,9 % rückläufig; bis Ende der Saison soll er aber wieder das Vorjahresniveau erreichen. „Die globale Marktvolatilität hat zu einer gewissen Abschwächung der Nachfrage nach Vollmilchpulver geführt, insbesondere im Großraum China“, berichtete Hurrell. Dies spiegele sich auch in der moderat gesenkten Prognose für den Erzeugermilchpreis wider. Allerdings gebe es einen verstärkten Importbedarf in anderen Regionen, was den Nachfragerückgang in Großchina zum Teil ausgleichen könne. „Insgesamt sind wir mit unseren abgeschlossenen Lieferkontrakten zufrieden“, fasste Hurrel die aktuelle Lage zusammen“.(Umrechnungskurs: 1 NZ$ = 0,6061 Euro) (AgE)

Milcherzeuger brauchen starke Genossenschaften

Leistungsfähige Genossenschaften sind eine wesentliche Basis für starke landwirtschaftliche Unternehmer. Dies hat der Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, bei einem Austausch mit der Spitze des Deutschen Milchkontors (DMK) deutlich gemacht. „Das DMK hat in den letzten Jahren deutlich an Performance zugelegt. Eine Entwicklung, die sich hoffentlich fortsetzt“, erklärte Schmal. Notwendig sei, dass auch die politischen Institutionen deutlich an Performance zulegen müssten. Wenn beispielsweise vier Wochen vor Inkrafttreten von Änderungen für Kälbertransporte und das Antibiotikamonitoring wesentliche Punkte weiterhin unklar seien, könnten sich weder Landwirte noch die Tierärzteschaft auf eine erfolgreiche Umsetzung staatlicher Vorgaben einstellen, monierte der Milchpräsident. „Das behindert die Weiterentwicklung der Betriebe enorm und hat mittelfristig zur Folge, dass Molkereien die Rohstoffbasis fehlen wird“, warnte Schmal. Zum Thema Klimaeffizienz betonte DMK-Geschäftsführer Ingo Müller, man sei sich gemeinsam dem DBV darin einig, dass Lösungen für noch mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft benötigt würden und dies aktiv mitgestaltet werden solle. „Als DMK Group wollen wir hier unserer Verantwortung weiter nachkommen und einen maßgeblichen Beitrag zur Emissionsreduktion und zur Zukunftsfähigkeit der Branche leisten“, betonte Müller. Dies lasse sich aufgrund der Größe der Herausforderung nur gemeinsam lösen. Die Landwirte wollten ihre Höfe auch noch an kommende Generationen weitergeben; das allein sei große Motivation und Anreiz, an Lösungen in Sachen Klimawandel mitzuarbeiten. Der DMK-Aufsichtsratsvorsitzende Heinz Korte hob hervor, das Milchprodukte mehr als nur Grundnahrungsmittel seien und Nachhaltigkeit in verschiedenen Formen bedienten. „Wichtig ist die entsprechende Sichtbarkeit bei Verbrauchern und insbesondere jungen Zielgruppen“, so Korte. Dafür sei eine gemeinsame Anstrengung aller Akteure entscheidend, wie dies mit Branchenkommunikation Milch geschehe. (AgE)

Preisschwäche beim Verkauf von Milchprodukten setzt sich fort

 

Mehrere Hersteller von Standardmilchprodukten in Deutschland mussten zuletzt beim Abschluss neuer Lieferkontrakte erneute Preiszugeständnisse machen. Dies zeigen zumindest die nachgebenden amtlichen Notierungen. Gründe dafür sind laut Analysten neben der Kaufzurückhaltung der Kunden beziehungsweise deren Ausweichen auf preisgünstige Alternativen in Inflationszeiten auch die wieder zunehmenden Milchanlieferungen. Diese lagen zuletzt gut 3 % über dem Vorjahresniveau. Hinzu kommt, dass für einige Produzenten das Weihnachtsgeschäft bereits gelaufen ist. Dies betrifft auch den Bereich Blockbutter, wo die Nachfrage zuletzt schwach und abwartend ausfiel. An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse wurde die amtliche Notierung am 7.12. deutlich nach unten korrigiert, und zwar im Spannenmittel um 27 Cent auf 5,64 Euro/kg bis 5,80 Euro/kg. Innerhalb der vergangenen sechs Wochen belief sich der Rückgang auf fast 1 Euro/kg oder 14 %. Päckchenbutter war dagegen weiter sehr gut gefragt; die Notierung blieb aufgrund der gültigen Kontrakte stabil. Bei Schnittkäse laufen die Neuverkäufe der Hersteller nicht mehr so flott wie noch vor einigen Wochen. Die amtliche Kommission in Hannover senkte die Notierung für Gouda und Edamer um 10 Cent, wobei die Spanne für Blockware mit 4,80 Euro/kg bis 5,10 Euro/kg und diejenige für Brotware mit 5,00 Euro/kg bis 5,40 Euro/kg angegeben wurde. Fortgesetzt hat sich zudem die Preisschwäche am Pulvermarkt. Die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) berichtete von einer national wie international ruhigen Nachfrage für Magermilchpulver. Laut Kemptener Börse mussten die Anbieter beim Verkauf der lebensmitteltauglichen Ware einen mittleren Abschlag von 4,5 Cent hinnehmen; die Preisspanne lag zwischen 2,78 Euro/kg und 2,98 Euro/kg. Bei den Futtermittelqualitäten ging es noch deutlicher nach unten, und zwar im Schnitt um 12,5 Cent auf 2,55 Euro/kg bis 2,60 Euro/kg. Auch Vollmilchpulver blieb von der Marktschwäche nicht verschont. Bei neuen Abschlüssen mussten die Verkäufer laut Erhebung der Kemptener Börse vergangene Woche einen Nachlass von durchschnittlich 17,5 Cent auf 4,20 Euro/kg bis 4,35 Euro/kg gewähren. Zudem verbilligte sich das Kilogramm Molkenpulver in Futtermittelqualität im Vorwochenvergleich um 3 Cent auf 0,84 Euro bis 0,86 Euro. Bei Ware für die Lebensmittelindustrie kam es zu einem Abschlag von 5 Cent auf 0,95 Euro bis 1,05 Euro. (AgE)

Schweiz: Zollkontingent Butter um 3.000 Tonnen erhöht

Erneut hat das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) das Zollkontingent für Butter erhöht. Auf Antrag der Branchenorganisation Milch (BO Milch) wird das Kontingent zum 1. Januar 2023 um weitere 3.000 t angehoben. Das BLW hatte nach eigenen Angaben im Verlauf dieses Jahres insgesamt 6.100 t Butter zum Import im Kontingent freigegeben. Nach Einschätzung der Molkereibranche dürfte das heimische Angebot an Butter auch im kommenden Jahr nicht ausreichen, um die Nachfrage vollständig zu decken. Es sei davon auszugehen, dass die in der Schweiz produzierte Milchmenge insgesamt weiter niedrig bleibe. Deshalb werde neben der Käseproduktion voraussichtlich zu wenig Milch für die Butterherstellung übrig sein. Die durchschnittlich die Nachfrage in der Schweiz liegt bei mehr als 40.000 t Butter pro Jahr. (AgE)

UK: chairman and Arla Foods Managing Director Mr. Ash Amirahmadi takes on role of Chair of the UK Dairy Roadmap

In the United Kingdom Dairy UK chairman and Arla Foods Managing Director Mr. Ash Amirahmadi has taken on the role of Chair of the UK Dairy Roadmap. He takes over the reins of the Roadmap from NFU Dairy Board Chair Michael Oakes. The UK Dairy Roadmap is a cross-industry initiative founded in 2008 that works across the whole dairy supply chain to drive forward the sustainability of the entire UK dairy sector, from farm to fork whilst ensuring the continued prosperity of the industry, and the provision of safe, affordable, nutritious and sustainable climate-friendly dairy produce for years to come. In 2021, the UK Dairy Roadmap raised its ambitions for the UK dairy sector as a whole to achieve Net Zero.

UK: First Milk agreed partnership with Arla

In the United Kingdom the dairy cooperative First Milk has agreed a new partnership with the Danish headquartered dairy cooperative Arla, that has also British member farmers suppliers, to produce a specialist whey protein powder. Protein enrichment of food remains a growing consumer trend. The innovative patented microparticulate whey protein concentrate product, Nutrilac FO-7875, developed by Arla, is used as an ingredient to enhance the level of protein in food and drink products whilst retaining texture and taste. First Milk will manufacture Nutrilac FO-7875 on behalf of Arla using the company’s proprietary process, with Arla marketing and selling the product internationally. In addition, First Milk will continue to manufacture its own whey protein concentrate powder, WPC80, and market it through its existing partnership.

Denmark: Arla introduces sustainability incentive to its farmer owners

The Denmark headquartered dairy cooperative Arla introduces a sustainability incentive to its farmer owners to help fund and motivate actions required to hit the 2030 emission reduction target on farm. Arla earmarks up to 3 eurocent per kilogram of milk for sustainability activities in addition to the existing 1 eurocent for submitting Climate Check data. Based on the cooperative’s current milk volume, this corresponds to a total of up to 500 million euro annually. From next year, the milk price that the individual Arla farmers will receive from the dairy cooperative will depend on his or her activities related to environmental sustainability. The model is a point-based system, in which the farmers can collect points based on their activities on the model’s 19 different levers e.g. feed, protein and fertilizer efficiency, manure delivery to biogas, biodiversity, carbon farming and use of renewable electricity and deforestation free soy. From the start in 2023 will 80 points be available and further 20 points for new levers are expected to be built into the model within a few years, leading to a total of 100 points. For each point that the farmers are able to achieve, they will receive 0.03 eurocent per kilo of milk. Activities with bigger improvement potential for climate and nature will lead to the most points and therefore also the biggest financial incentive. According to the Danish dairy farmers organization LDM will Arla’s plan result in a redistribution of the settlement price between milk producers and perhaps between cooperative countries. The announced supplements are actually deductions, as it costs the farmer money to obtain the so-called supplements. The money for the compensations is taken from the general settlement price. This effectively means that the farmer’s net earnings are reduced, according to LDM.

Finland: project to explore attitudes towards the use of additives

In Finland, after in spring 2022 the EU approved the use of the first rumen methane-reducing feed additive, 3-nitro-oxypropanol (3-NOP) for cattle (with the brand name Bovaer). Now the Finnish ministry of agriculture and forestry is financing a project whose goal is to solve questions related to the introduction of the 3-NOP additive in Finnish conditions. The project also explores the attitudes of producers and consumers towards the use of additives.

Sweden: research on virtual fencing of livestock

The Swedish agricultural university SLU is researching the virtual fencing of livestock. In the project, the animals are taught to obey the signals given by a collar when they approach the invisible gps fence of the pasture, which the farmer has determined with his mobilephone. The collar first gives a sound signal, and then a small electric shock if the animal does not turn back. The technology is not alloweyd yet in Sweden, but it has attracted a lot of interest and research continues.

Norway: Tine takes full review of current facility structure

In Norway, falling milk consumption, significant imports of dairy products and subsidies of almost 20 million euro a year to competitors mean that the biggest Norwegian dairy cooperative Tine has to take drastic measures and initiate a full review of the current facility structure. The use of different plants will be restructured, 20 employees will lose their jobs. Tine is owned by almost 9000 dairy farmers. The cooperative has approximately 3900 employees at 34 facilities in Norway.