Butternotierungen leicht unter Druck

Die Notierungen für Milchprodukte haben sich in der vergangenen Woche weitgehend auf dem zuvor erreichten hohen Niveau behaupten können, hier und da gaben sie aber auch nach. Dies traf beispielsweise auf Butter zu. An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde die amtliche Notierung für die lose Ware im 25 kg-Block im Spannenmittel um 5 Cent auf 7,14 Euro/kg bis 7,25 Euro/kg zurückgenommen. Eine Woche zuvor hatte die Blockbutternotierung einen historischen Höchstwert erklommen, was laut Börse bei den Käufern aus der Industrie ein abwartendes Verhalten bewirkte. Bei der Päckchenbutter, die normal nahgefragt wurde, korrigierte die amtliche Kommission den oberen Spannenwert um 8 Cent auf 7,39 Euro/kg herunter. Die offiziellen Notierungen für Hart- und Schnittkäse blieben vergangene Woche in Kempten und Hannover unverändert; die Nachfrage wurde als gut beschrieben. Bei Magermilchpulver war der Markt von ruhigen Geschäften geprägt. Laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) machte sich die beginnende Urlaubssaison durch Abwesenheit von Händlern bereits bemerkbar. Angesichts der ungewissen Situation bei der Gasversorgung, den Auswirkungen der Inflation sowie der Dauer der Corona-Probleme in China hielten sich einige Markteilnehmer mit Abschlüssen zurück, so die ZMB. Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität blieben stabil; die Futtermittelware wurde im Schnitt mit einem Abschlag von 7,5 Cent/kg gehandelt. Impulslos lief laut den Marktbeobachtern zuletzt das Geschäft mit Vollmilchpulver; die Preise blieben unverändert. Bei Molkenpulver sorgte ein ausreichendes Angebot für Futtermittelware für Preisdruck; die Ware wurde mit einem Abzug von rund 10 Cent auf 1,10 Euro/kg bis 1,13 Euro/kg verkauft. Für lebensmitteltaugliches Molkenpulver bröckelten die Preise im unteren Segment; sie gaben laut Kemptener Börse im Vorwochenvergleich um 5 Cent auf 1,50 Euro/kg nach.
Am Weltmarkt tendierten die Preise für Standardmilcherzeugnisse bei der jüngsten Auktion an der Global Dairy Trade (GDT) uneinheitlich. Der zusammenfassende Index der diesmal nur fünf gehandelten Produkte gab bei recht geringen Handelsmengen am Dienstag vergangener Woche (21.6.) gegenüber der Versteigerung von Anfang Juni um 1,3 % nach. Mitverantwortlich dafür war ein moderates Preisminus von 0,6 % beim umsatzstärksten Produkt Vollmilchpulver auf 4 125 $/t (3 922 Euro) im Mittel aller Lieferkontrakte. Das ist deutlich unter dem Niveau der Europäischen Union, weshalb Vollmilchpulverexporte aus der Gemeinschaft derzeit auf den Weltmarkt kaum wettbewerbsfähig sind. Einen regelrechten Einbruch bei der GDT-Auktion erlebte Cheddarkäse, dessen Durchschnittspreis um 9,0 % auf 4 875 $/t (4 635 Euro) nachgab. Zudem wurden die Kontrakte von wasserfreiem Milchfett mit einem Abschlag von 4,7 % auf 5 913 $/t (5 622 Euro) gehandelt. Dagegen konnte sich der Butterpreis mit einem Plus von 2,4 % auf 6 213 $/t (5 907 Euro) weiter befestigen. Dieses Produkt weist gegenüber der vergleichbaren Vorjahresauktion den größten positiven Preisabstand auf, der bei 34,7 % liegt. Für Magermilchpulver mussten die Käufer an der GDT zuletzt 27,4 % mehr als vor genau einem Jahr bezahlen. Über alle Fälligkeiten und Lieferzeiten hinweg lag der mittlere Preis dafür bei 4 276 $/t (4 066 Euro); das waren 1,0 % mehr als bei der Handelsrunde vor zwei Wochen. (AgE)

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