Kurz und knapp

Germany/Austria: merger of Milchwerk Jäger and Gmundner Molkerei

The Austrian dairy cooperative Gmundner Molkerei and the German family business Milchwerk Jäger in Bavaria want to merge. The members of the dairy cooperative Gmunden voted in favour of the merger. The Gmunden cooperative becomes a private company of which Jäger takes over the shares. Together they have 800 employees who process 800 million litres of raw milk from about 3000 dairy farms.

Germany: ife data July/August

In Germany in August compared to July 2022 the raw material or compound value of milk at farm decreased 4.4 eurocent to 59.4 eurocent per kilogram milk with 4.0 percent fat and 3.4 percent protein (exclusive VAT). This is 22.9 eurocent more than in the same month one year before. The highest future price of milk for the next 18 months on the Kieler Börsenmilchwert European Energy Exchange is the price for September 2022 at 60.8 eurocent. The lowest future price is the price for March 2024 at 55.8 eurocent.

Germany: farmers get payment for letting cows gaze

The German federal state of Lower Saxony will pay conventional dairy farmers who let their cows graze a premium of 75 euros per cow per year. Organic dairy farmers already have to let their cows graze, but receive a premium of 51 euros per cow per hectare. Farmers must let the cows graze for at least six hours a day from May 16 to September 15.

Belgium: farmers supply milk to Holland

Belgian dairy farmers in the northern province Antwerpen are welcome to supply their milk to Holland. The Dutch milk powder manufacturer Vreugdenhil Dairy Foods is looking for dairy farmers in Belgium as supplier. Vreugdenhil now processes in Holland 1.4 billion kilograms of milk annually, of which almost 800 million kilograms are supplied by 850 Dutch dairy farmers.

Holland: new quality assurance scheme

The Dutch dairy industry has developed a new quality assurance scheme “Dairy product from Dutch milk”. It appears that foreign dairy producers are increasingly benefiting from the good quality image of the Dutch dairy sector. It sometimes happens that foreign milk or dairy products are exported to the Netherlands, repackaged or processed in order to eventually be marketed as a Dutch product, according to the Dutch Dairy Organization. The assurance takes place in the entire chain, from the Dutch dairy farm, milk transport, suppliers, production to the end product. The schedule focuses on cow milk only. The product is a dairy product or a composite product of which at least 10 percent of the dry matter consists of dairy ingredients; and the product is intended for human consumption. The preparation of the “Dairy product from Dutch milk” takes place entirely by accredited dairy producers and processors established in the Netherlands. Only the packaging of the end product may be carried out by companies established abroad.

Holland will lose the derogation permit

Holland will lose the derogation permit from the EU. For 2022 situation will be the same as last two years for which farms need to have at least 80 pasture and on sandy and loess soils they are allowed to use 230 kilogram nitrogen out of manure and on other soils 250 kilogram. Without derogation this will become 170 kilogram in 2026, after 220 kg in 2023; 210 kg in 2024 and 190 kg in 2025. Also current with derogation, use of phosphate fertilizer is forbidden. When pasture is renewed 50 kilogram nitrogen less is allowed, when pasture is changed to land for maize 65 kilogram less nitrogen is allowed. Manure has to be injected in the soil, however on peat and clay soils manure can be added with trailing shoe technology but with the condition that this is only allowed with a temperature below 20 degrees Celsius. Because dairy farms that loose derogation have to dispose the surplus of manure it will cost them tens of thousands euro per year. The government has announced to compensate farms for this but it is unclear how much and under what conditions.

Käse-Rückruf bei Aldi, Edeka und Lidl

Der Käse-Rückruf der Lactalis Deutschland GmbH betrifft nur Ziegenkäse-Produkte. Wie das Unternehmen mitteilt, ist nicht auszuschließen, dass sich in allen Produkten metallische Fremdkörper befinden. Diese können beim Menschen für innere Verletzungen sowie Verletzungen im Mund- und Rachenraum sorgen. Folgende Produkte sind von dem Rückruf betroffen:

„Président Saint Maure Weichkäse-Rolle“, 200 Gramm, Fettstufe: Mind. 45% Fett i. Tr., Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD): 02/10/2022 bis zum 19/10/2022, EAN Nr.: 3228020114225, Vertrieb: deutschlandweit
„Président Ziegenkäse“, 1 kg, Fettstufe: Mind. 45% Fett i. Tr., MHD: nur das MHD 31/10/2022, EAN Nr.: 3228021975078, Vertrieb: deutschlandweit
„Milbona Ziegenweichkäse“, 200 Gramm, Fettstufe: Mind. 45% Fett i. Tr., MHD: 01/10/2022, 03/10/2022, 04/10/2022, 05/10/2022, 06/10/2022, 09/10/2022, 11/10/2022 & 15/10/2022, EAN Nr.: 0000020490454, vertrieben durch Lidl
„Chêne d’Argent Ziegenkäserolle“, 200 Gramm, Fettstufe: Mind. 45% Fett i. Tr., MHD: 01/10/2022, 03/10/2022, 04/10/2022, 05/10/2022, 06/10/2022, 09/10/2022, 11/10/2022 & 15/10/2022, EAN Nr.: 0000020490454, vertrieben durch Lidl
„Cabriolait Französischer Weichkäse aus pasteurisierter Ziegenmilch“, 200 Gramm, MHD: 04/10/2022 & 11/10/2022, EAN Nr.: 3228022160169, vertrieben durch Pierre Meyer
„Gut & Günstig Französischer Ziegen-Weichkäse“, 200 Gramm, MHD bis zum 15/10/2022, EAN Nr.: 4311596460120, vertrieben durch Edeka
„Roi de Trèfle Saint Maure Ziegenrolle“, 200 Gramm, MHD 22/09/22 bis zum 06/10/22, EAN Nr.: 4061458043342, vertrieben durch Aldi Süd
(In Österreich: „Sainte Maure Chèvre“, 200 Gramm, MHD: 02/10/2022, 05/10/2022 und 11/10/2022)
Aktuell läuft außerdem ein weiterer bundesweiter Käse-Rückruf, von dem ein beliebter Grana Padano betroffen ist. Das Produkt könnte aufgrund eines Fehlers auf dem Etikett für Allergiker gefährlich werden.

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FrieslandCampina senkt Biomilchpreis

Auf Basis des monatlichen Garantiepreises erhält ein Milchbauer seinen Milchpreis, der sich nach dem Fett-, Eiweiß- und Laktosegehalt der gelieferten Milch richtet. Die Differenz zwischen Garantiepreis und Milchpreis entsteht durch die Fixkostenabrechnung.
Die niederländische Großmolkerei FrieslandCampina lässt ihren Garantiepreis für konventionelle Milch im November mit 62,25 Euro pro 100 Kilo Standardmilch unverändert. Der Abstand zu konvetionellen Milch beträgt noch 2,5 Euro je 100 kg bzw. 2,5 Cent je kg. Die Marktbeobachter von FrieslandCampina erwarten, dass die Referenzmilchpreise weiter stabil bleiben. Der durchschnittliche Garantiepreis von FrieslandCampina für 2022 einschließlich November beträgt 54,52 Euro pro 100 Kilo Milch. In diesem Monat lag der Eiweißwert bei 998,72 Euro, der Fettwert bei 499,36 Euro und der Laktosewert bei 99,87 Euro pro 100 Kilo Milch. Der Garantiepreis von FrieslandCampina gilt für Milch mit einem Standardgehalt von 3,57 Prozent Eiweiß, 4,42 Prozent Fett und 4,53 Prozent Laktose (ohne Mehrwertsteuer) und bei einer durchschnittlichen Lieferung von 850.000 Kilo Milch pro Jahr. Das Preisverhältnis zwischen Eiweiß, Fett und Laktose beträgt 10:5:1. Mit anderen Worten: Milchviehhalter erhalten für ein Kilo Eiweiß doppelt so viel wie für ein Kilo Fett und für ein Kilo Fett fünfmal so viel wie für ein Kilo Laktose.
Auf Basis des monatlichen Garantiepreises erhält ein Milchbauer seinen Milchpreis. Der richtet sich nach dem Fett-, Eiweiß- und Laktosegehalt der gelieferten Milch. Die Differenz zwischen Garantiepreis und Milchpreis entsteht durch die Fixkostenabrechnung in Höhe von 18 Cent. Für andere Qualitäten gelten auch andere Preise, heißt es weiter.
Der Bio-Milchpreis wurde um 75 Cent auf 64,75 Euro pro 100 Kilo gesenkt. Der Rückgang des Bio-Garantiepreises von FrieslandCampina für November ist zum Teil auf zu hohe Referenzpreise für Bio-Rohmilch im vergangenen Zeitraum zurückzuführen. Auch bei Biomilch wird jedoch mit stabilen Referenzpreisen gerechnet. Der durchschnittliche Bio-Garantiepreis von FrieslandCampina für 2022, einschließlich November, beträgt 58,95 Euro pro 100 Kilo Milch. Dieser Preis gilt für die gleichen Inhaltsstoffe wie bei herkömmlicher Milch, ohne Mehrwertsteuer, jedoch für eine durchschnittliche Lieferung von 550.000 Kilo Milch pro Jahr. Das Milchgeld richtet sich nach der Menge und dem Eiweiß-, Fett- und Laktosegehalt der vom jeweiligen Milchviehbetrieb gelieferten Milch. Die Differenz zwischen dem Bio-Garantiepreis und dem Milchgeld ergibt sich aus der Verrechnung der Fixkosten in Höhe von 29 Cent, heißt es weiter. Hinzu kommen je nach Saison noch Zuschläge und/oder Gebühren. (Agrarheute.com)

Preisrallye noch nicht zu Ende

Dass der Verbraucher angesichts der hohen Inflation preissensibel einkauft und vermehrt zum Preiseinstiegs-Segment greift, ist nichts Neues. Doch dass der Butterabsatz deshalb laut aktuellen Zahlen von NielsenIQ seit Jahresbeginn um 10,5 % zurück gegangen ist und Konsummilch und Sahne jeweils um 8,2 %, ist dann doch ein erstaunlicher Einbruch. Gleichzeitig fehlt laut Milchindustrie-Verband (MIV) nach wie vor Rohmilch sowie die entsprechenden Inhaltsstoffe für die Herstellung der verschiedenen Produkte. Die Folge: Die Verbraucher müssen wohl schon in Kürze für Milchprodukte noch tiefer in die Tasche greifen.
Aber auch die Milchbauern werden womöglich noch höhere Preise sehen. Der MIV rechnet schon bisher für das laufende Jahr mit einem nationalen Durchschnitt von 50 ct/kg! Das sind rund 14 ct mehr als 2021. „Die Preisrallye ist aber noch nicht zu Ende“, prognostiziert der MIV weiter. Gerade in Süddeutschland herrsche ein großer Wettbewerb um den Rohstoff.
Das zeigt sich auch in den jüngsten Milchpreisverhandlungen: Vor allem Lieferanten von Privatmolkereien im Süden konnten bis Jahresende noch weitere deutliche Steigerungen vereinbaren und auf das Niveau im Norden aufschließen. „60 ct/kg bis auf weiteres“ heißt es beispielsweise in einer Milchgeldabrechnung der Molkerei Jäger. Nach wir vor tun sich Markenartikler schwerer mit der Umsetzung höherer Preise als Molkereien, die Handelsmarken bedienen. So hat beispielsweise der Branchenprimus, die Milchwerke Berchtesgadener Land, z.B. beim September-Milchgeld mit 51,40 ct bei 4,0 % Fett aktuell die „rote Laterne“.

Internationale Milchpreise sinken um 3,9 %

An der internationalen Handelsplattform „Global Dairy Trade“ ist der der Durchschnittspreis über alle Produkte und Zeiträume in dieser Woche um 3,9 % auf 3.537 $/t gesunken. Damit setzt sich die Serie der Preisrückgänge weiter fort. Der Global Dairy Trade-Preisindex sank um 43 Punkte auf 1.069 Punkte.
Es gab zwei Preisanstiege bei der Auktion: Der Preis für Butter erhöhte sich um 0,2 % auf 4.868 $/t, der für Cheddar um 0,9 % auf 4.802 $/t. Alle weiteren gehandelten Produkte gingen im Preis zurück: Vollmilchpulver (-3,4 % auf 3.279 $/t), Magermilchpulver (-8,5 % auf 2.972 $/t) und wasserfreies Milchfett (-1,7 % auf 5.562 $/t). Laktose sank um 1,0 % auf 1.300 $/t, Buttermilchpulver verzeichnete einen Rückgang von 11,4 % auf 2.973 $/t. Süßmolkenpulver wurde nicht verhandelt. Die gehandelte Menge liegt mit 28.867 t leicht unter dem Niveau der vergangenen Auktion (29.402 t). Die Auktion findet alle zwei Wochen statt.

Weitere Abschläge am Milchpulvermarkt

Der Verkauf von Milchpulver war in der vergangenen Woche für die Hersteller in Deutschland nur mit erneuten Abschlägen möglich. Die Preise für Futtermittelware näherten sich dem Vorjahresniveau an oder lagen, wie bei Molkenpulver, bereits darunter. Am stärksten unter Preisdruck stand im Berichtszeitraum Magermilchpulver in Futterqualität, das nach Angaben der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten zwischen 2,97 Euro/kg und 3,04 Euro/kg gehandelt wurde und damit im Vorwochenvergleich 25,5 Cent/kg weniger erlöste. Bei lebensmitteltauglichem Magermilchpulver fiel der durchschnittliche Abschlag mit 10 Cent auf 3,40 Euro/kg bis 3,60 Euro/kg geringer aus. Laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) war mehr Ware in der Europäischen Union verfügbar und die Hersteller zeigten bei zurückhaltenden Nachfrage eine größere Abgabebereitschaft. Auch bei Vollmilchpulver fiel laut ZMB das Kaufverhalten zögerlich aus. Es seien einige Abschlüsse mit der Lebensmittelindustrie zustande gekommen; die Absatzmöglichkeiten am Weltmarkt blieben aber wegen unzureichender Wettbewerbsfähigkeit gering. Die Preise für Vollmilchpulver gaben im Schnitt um 5 Cent auf 4,88 Euro/kg bis 4,98 Euro/kg nach. Zuletzt war die Marke von 5 Euro beim oberen Spannenwert Anfang März unterschritten worden. Bei den anderen Milchprodukten setzte sich in der Berichtswoche auch bei der Blockbutter die schwächere Preistendenz fort. Die amtliche Notierung in Kempten wurde am vergangenen Mittwoch (26.10.) im Spannenmittel um 12,5 Cent auf 6,55 Euro/kg bis 6,80 Euro/kg nach unten korrigiert. Laut Analysten verhielten sich die Käufer abwartend, da sie auf günstigere Einkaufskonditionen für das Weihnachtsgeschäft spekulierten. Andererseits ist für die Hersteller die Fettverwertung über dem Rahmverkauf gegenwärtig noch besser als bei der Blockbutter. Gut abgerufen wurde vom Handel hingegen die Päckchenbutter, deren Notierung aufgrund der Kontraktbindung stabil blieb. Auch an den amtlichen Käsenotierungen in Hannover und Kempten änderte sich in der vergangenen Woche nichts. Die Nachfrage nach Schnitt- und auch nach Hartkäse wurde als gut beschrieben. (AgE)

Lebensmittelverband stellt Mitarbeit zur Ernährungsstrategie vorerst ein

Der Lebensmittelverband Deutschland zieht sich „bis auf Weiteres“ aus dem Prozess zur Erarbeitung einer Ernährungsstrategie zurück. Das hat Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff am 25. Oktober auf der Veranstaltung „Für eine pflanzenbetonte Ernährung in Deutschland – Erkenntnisse aus dem Nationalen Dialog zum Ernährungsgipfel der Vereinten Nationen (UN FSS) für die Ernährungsstrategie der Bundesregierung“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums in Berlin bekanntgeben. Nach Minhoffs Einschätzung bildet das gewählte Verfahren keine adäquate Beteiligungsmöglichkeit der Verbände und Unternehmen. „Wir wollen nicht in den Verdacht geraten, lediglich Staffage in einem vorbestimmten Prozess zu sein“, stellte Minhoff klar. Zugleich sieht der Lebensmittelverband nicht die Bereitschaft des Agrarressorts, auf entsprechende Vorschläge einzugehen. Grundsätzlich zeigte er sich an einem konstruktiven, fairen und vorurteilsfreien Dialog interessiert. Dabei müsse eine umfassende fachliche Expertise in Sachen Lebensmittel, Innovationen und Nachhaltigkeit eingebracht werden können. „Wir möchten gemeinsam an zielorientierten Lösungen arbeiten“, betonte Minhoff und verwies dazu auf die Erarbeitung der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie. Im Rahmen dieses Prozesses sei es allen Beteiligten, auch der Wirtschaft, ermöglicht worden, einen aktiven Part einzunehmen und als unverzichtbarer Partner Gelegenheit gegeben worden, ihr Know-how in die Ausgestaltung und Umsetzung der Strategie konkret einzubringen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium bedauerte die Ankündigung des Lebensmittelverbandes. „Die Stimme dieses wichtigen Verbandes gehört für uns dazu“, erklärte eine Sprecherin des Berliner Agrarressorts gegenüber AGRA-EUROPE. Zugleich betonte sie, dass nur im Dialog die wirtschaftlichen Interessen im Strategieprozess besser berücksichtigt werden könnten.
Das jetzt vom Bundeslandwirtschaftsministerium ausgewählte Format ermöglicht nach Auffassung des Lebensmittelverbandes hingegen „keine sinnvolle Einbringung derer, die die Ernährungsstrategie hinterher zum großen Teil umsetzen müssen“. Minhoff zufolge erweckt die Einladung vielmehr den Eindruck, dass die Ziele und Handlungsfelder der Ernährungsstrategie bereits festgelegt sind und mit den verschiedenen Stakeholdern eine Diskussion hierzu nicht weiter stattfinden soll. „Deshalb werden wir von einer Mitarbeit mit Alibi-Charakter absehen“, erläuterte der Hauptgeschäftsführer.
„Nicht nachvollziehen“ kann die Sprecherin die geäußerte Kritik des Lebensmittelverbandes an der Zielsetzung und an dem Format des Strategieprozesses. Mehr als 160 Teilnehmer, unter denen sich auch viele Vertreter aus der Ernährungswirtschaft befänden, hätten engagiert über das Handlungsfeld einer pflanzenbetonten Ernährung diskutiert. Zudem hätten die zahlreichen Teilnehmer der bisherigen Veranstaltungen ihr fortbestehendes Interesse an der Erarbeitung der Ernährungsstrategie bekundet und keine vergleichbare Kritik an das Ministerium herangetragen. Die Sprecherin von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir betonte, dass die Erarbeitung der Ernährungsstrategie grundsätzlich als partizipativer, transparenter und – im Rahmen der Vorgaben aus dem Koalitionsvertrag – ergebnisoffener Prozess angelegt sei. Die bisherigen Veranstaltungen des bislang „sehr gut“ angenommenen Beteiligungsprozesses seien bewusst breit angelegt worden. Das weitere Vorgehen umfasse zahlreiche Experten-Workshops und Umfragen unter den Stakeholdern in den nächsten Monaten. Darüber hinaus seien schriftliche Stellungnahmen jederzeit möglich und von verschiedener Seite übermittelt worden. Der vom Lebensmittelverband erwähnte Prozess der Erarbeitung der Selbstverpflichtungserklärungen der Wirtschaft zur Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie sei hinsichtlich Zielsetzung, Struktur und Adressatenkreis anders gelagert und nicht vergleichbar.
Die Ministeriumssprecherin unterstrich, dass ihr Haus den Lebensmittelverband „selbstverständlich auch weiterhin“ zu den geplanten Formaten informiere und dieser auch nach seiner Absage eingeladen sei, sich in die Ziele und Handlungsfelder der Ernährungsstrategie einzubringen. Die Zielstruktur der Ernährungsstrategie müsse allerdings auch die aktuellen und künftigen Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Herausforderungen einbeziehen. Die Debatte über eine Transformation des Ernährungssystems müsse angesichts multipler Krisen jetzt geführt werden und dulde keinen Aufschub. (AgE)

DLG International bekommt neuen Geschäftsführer

Bei einer Tochtergesellschaft der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), der DLG International, steht ein Wechsel in der Geschäftsführung an. Zum 1. Dezember wird Jens Kremer die Spitzenposition übernehmen. Der 43-Jährige folgt auf Bernd Koch, der das Amt 2009 angetreten hatte und nun in den Ruhestand geht. Kremer verfügt nach Angaben der DLG über langjährige Erfahrung im weltweiten Messewesen. Seit 2013 verantworte der studierte Fachwirt für Messe , Tagungs- und Kongresswesen bei der DLG Service GmbH den Bereich Geschäftsentwicklung und Vertrieb für die Messen im In- und Ausland. Zu seinen zukünftigen Aufgaben zähle die operative Steuerung der Tochtergesellschaften der DLG International im In- und Ausland. Dabei spielten die Entwicklung von Messen und Konferenzen auf internationaler Eben sowie die Koordination von Kooperationen eine zentrale Rolle. Außerdem werde Kremer den internationalen Vertrieb der DLG-Veranstaltungen verantworten. „Jens Kremer ist im internationalen Messegeschäft zuhause und hat bereits viele Projekte für die DLG erfolgreich umgesetzt. Er wird mit seinem Erfahrungsschatz die Aktivitäten und Formate der DLG im Ausland zum internationalen Wissensaustauch zwischen innovativen Landwirten weiter vorantreiben“, so die Leiterin der DLG-Holding GmbH, Freya von Czettritz. (AgE)

GFFA tagt zur Transformation der Ernährungssysteme

Die Transformation der Ernährungssysteme ist das zentrale Thema des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA), das auch im kommenden Jahr wieder parallel zur Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin stattfindet. Nach Angaben der Messe Berlin werden vom 18. bis 21. Januar auf Einladung von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mehr als 2 000 internationale Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik diskutieren, wie der Wandel der Ernährungssysteme gestaltet werden kann. Den politischen Höhepunkt bildet eine Konferenz, an der rund 70 internationale Agrarminister teilnehmen werden. Im Vordergrund steht die Frage, wie man krisenfeste und zugleich klimafreundliche Ernährungssysteme schaffen und dabei die biologische Vielfalt erhalten kann. Zudem soll erörtert werden, wie die einzelnen Länder besser für nachhaltige globale Ernährungssysteme kooperieren können. Laut der Messegesellschaft will das GFFA 2023 an den Weltgipfel der Vereinten Nationen (UN) zu Ernährungssystemen (UN FSS) anknüpfen, der im vergangenen Jahr ausgerichtet wurde. So sollen Diskussionen vorangebracht und partnerschaftlich Wege für die globale wie nationale Zusammenarbeit ausgelotet werden. Veranstalter sind neben dem verantwortlichen Bundeslandwirtschaftsministerium unter anderem auch die EU-Kommission, die Welthandelsorganisation (WTO), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und die Weltbank. (www.gffa-berlin.de) (AgE)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 26.1 Oktober

 

 

Die Milchanlieferung in Deutschland bewegte sich zuletzt seitwärts. Die Molkereien erfassten in der 41. Woche laut Schnellberichterstattung der ZMB ebenso viel Milch in der Vorwoche. Die Vorjahreslinie wurde damit um 1,5 % überschritten. In Frankreich nahmen die Molkereien zuletzt 1,0 % mehr Milch auf als in der Vorjahreswoche. Die schwächeren Tendenzen am Markt für flüssigen Rohstoff halten weiter an. Industrierahm und vor allem Magermilchkonzentrat werden zu schwächeren Preisen gehandelt. Die Logistik ist nach wie vor herausfordernd. Der Markt für Magermilchpulver ist ruhig und entwickelt sich schwächer. Das Kaufinteresse von Seiten der Industrie ist aktuell zurückhaltend. Für die kommenden Monate werden in einem im Vergleich zu den Vorjahren geringen Rahmen Mengen über die bestehenden Kontrakte hinaus angefragt. Die Unsicherheit am europäischen Markt über die weitere Entwicklung der Nachfrage nach Fertigprodukten bleibt weiter hoch, auch wenn die Gaspreise inzwischen wieder merklich nachgegeben haben. Vom Weltmarkt kommen aktuell ebenfalls nur wenig neue Impulse. Für eine Belebung in naher Zukunft könnten aber eine neue größere Ausschreibung sowie der frühe Beginn des Ramadans im kommenden Jahr führen. Allerdings ist auch mit Konkurrenz aus Neuseeland zu rechnen, wo die zurückhaltende Nachfrage aus China Angebotsmengen freisetzt. Die Verfügbarkeit von Ware in der EU und die Verkaufsbereitschaft der Hersteller haben zuletzt zugenommen. Der Preisrückgang bei Magermilchpulver in Lebensmittelqualität, der seit mehreren Wochen zu beobachten ist, hat sich zuletzt beschleunigt. Noch stärker als bei Lebensmittelware sind die Abschläge bei Futtermittelware ausgeprägt. Bei Vollmilchpulver ist das Kaufverhalten ebenfalls zögerlich, aber weniger zurückhaltend als bei Magermilchpulver. Es kommen immer wieder Abschlüsse mit der Lebensmittelindustrie zu Stande, wohingegen die Exportmöglichkeiten bei unzureichender Wettbewerbsfähigkeit am Weltmarkt ruhig sind. Die Preise für Vollmilchpulver haben etwas nachgegeben und sind innerhalb der EU weiter uneinheitlich. Am Markt für Molkenpulver haben sich die schwächeren Tendenzen bei Futtermittelware weiter fortgesetzt. Für Lebensmittelware wird teils von einer Seitwärtsbewegung, teils aber auch von etwas schwächeren Preisen berichtet. Molkenkonzentrat ist bei schwächeren Preisen umfangreich verfügbar. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta)

Rückruf: Aldi ruft Tiefkühl-Käseprodukt zurück

Anfang Oktober gab es erst einen großen Rückruf bei Aldi, Lidl und Edeka. Dort musste der französische Hersteller Société Fromagère de Riblaire gleich sechs Käsesorten zurückrufen. Es bestand die Gefahr auf metallische Gegenstände im Käse. Nun wird das Käse-Tiefkühlprodukt „Mac n‘ Cheese Cubes“ der Eigenmarke „La Finesse“ zurückgerufen. Es werden Fremdkörper in den panierten Würfeln aus Makkaroni, Bacon und Käse vermutet. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass in den Produkten vereinzelt Plastikteile enthalten seien, teilte die Tiefkühlkost GmbH vergangene Woche mit. Vom Verzehr wird stark abgeraten.
Den ursprünglichen Rückruf hat Aldi jetzt noch einmal ausgeweitet. Zwei weitere Chargen fallen jetzt unter den Rückruf. Betroffen sind demnach alle Produkte mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 30.07.2023 bis einschließlich 30.10.2023. Das Käseprodukt seien in allen Regionen bei Aldi Nord sowie in Österreich bei Hofer verkauft worden.

Alle weiteren Chargen, also Produkte mit anderen Haltbarkeitsdaten, seien nicht betroffen und könnten guten Gewissens verzehrt werden. Bei ihnen bestehe keine Gefahr auf Plastikrückstände.