Preisrallye noch nicht zu Ende

Dass der Verbraucher angesichts der hohen Inflation preissensibel einkauft und vermehrt zum Preiseinstiegs-Segment greift, ist nichts Neues. Doch dass der Butterabsatz deshalb laut aktuellen Zahlen von NielsenIQ seit Jahresbeginn um 10,5 % zurück gegangen ist und Konsummilch und Sahne jeweils um 8,2 %, ist dann doch ein erstaunlicher Einbruch. Gleichzeitig fehlt laut Milchindustrie-Verband (MIV) nach wie vor Rohmilch sowie die entsprechenden Inhaltsstoffe für die Herstellung der verschiedenen Produkte. Die Folge: Die Verbraucher müssen wohl schon in Kürze für Milchprodukte noch tiefer in die Tasche greifen.
Aber auch die Milchbauern werden womöglich noch höhere Preise sehen. Der MIV rechnet schon bisher für das laufende Jahr mit einem nationalen Durchschnitt von 50 ct/kg! Das sind rund 14 ct mehr als 2021. „Die Preisrallye ist aber noch nicht zu Ende“, prognostiziert der MIV weiter. Gerade in Süddeutschland herrsche ein großer Wettbewerb um den Rohstoff.
Das zeigt sich auch in den jüngsten Milchpreisverhandlungen: Vor allem Lieferanten von Privatmolkereien im Süden konnten bis Jahresende noch weitere deutliche Steigerungen vereinbaren und auf das Niveau im Norden aufschließen. „60 ct/kg bis auf weiteres“ heißt es beispielsweise in einer Milchgeldabrechnung der Molkerei Jäger. Nach wir vor tun sich Markenartikler schwerer mit der Umsetzung höherer Preise als Molkereien, die Handelsmarken bedienen. So hat beispielsweise der Branchenprimus, die Milchwerke Berchtesgadener Land, z.B. beim September-Milchgeld mit 51,40 ct bei 4,0 % Fett aktuell die „rote Laterne“.

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