Klimawandel bleibt Topthema

Der Klimawandel bleibt für den Deutschen Bauernverband (DBV) auch während der aktuellen Corona-Krise ein Topthema. „Wir dürfen in unseren Bemühungen, diesen einzudämmen, jetzt nicht nachlassen“, erklärte DBV-Präsident Joachim Rukwied am 28. April zum Abschluss des diesjährigen Petersberger Klimadialogs. Die derzeitige Trockenheit verdeutliche nochmals, dass der Klimawandel eine der größten Herausforderungen der Menschheit sei und die Landwirtschaft besonders betreffe. Es wäre schlichtweg unverantwortlich, den Klimaschutz hintenanzustellen, auch wenn aktuell die Bewältigung der Corona-Pandemie alles überlagere. Die heimischen Bauern produzierten regional erzeugte Lebensmittel und stünden für Versorgungssicherheit, unterstrich Rukwied. Vielen Menschen werde in diesen Wochen erst wieder bewusst; wie wichtig die Rolle der Landwirtschaft sei. Klimaschutz und -anpassung sowie Ernährungssicherheit müssten als gleichwertige Ziele verfolgt werden. „Wir Bauern sind uns unserer Verantwortung für die Umwelt und die Versorgung der Bevölkerung bewusst; beides werden wir in Zukunft leisten“, zeigte sich der Verbandschef sicher. Der Petersberger Klimadialog, der seit Jahren als internationale Klimaschutzkonferenz auf Ministerebene durchgeführt wird, fand dieses Jahr als Videokonferenz statt. Die Teilnehmer unterstrichen, dass der Klimawandel ein akute Bedrohung bleibe und der Neustart der Wirtschaft auch dazu genutzt werden müsse, die nötigen Fortschritte im Klimaschutz zu erreichen. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel begrüßte in ihrer Rede das Ziel, in der Europäischen Union die Treibhausgasemissionen bis 2030 auf 50 % bis 55 % gegenüber dem Niveau von 1990 zu verringern. Bundesumweltministerin Svenja Schulze hob hervor, dass das Leitbild für den wirtschaftlichen Neustart nicht „die alte, sondern eine bessere Welt“ sein müsse.
Zum Auftakt der Konferenz wendete sich eine breite Allianz von 68 Unternehmen – darunter neben der Deutz AG weitere Vertreter des Maschinen- und Fahrzeugbaus sowie zum Beispiel der Schwerindustrie, Chemieindustrie und der Finanzbranche – mit dem Appell an die deutsche Bundesregierung, in der Klimapolitik auf dem Erreichten aufzubauen und die Ausgestaltung und Umsetzung klimapolitischer Maßnahmen konsequent weiterzuführen. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wir fragil das globale Wirtschaftssystem sei. Das mache auch deutlich, wie wichtig es sei, die klimapolitischen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Die „Stiftung 2° – Deutsche Unternehmer für Umweltschutz“ forderte Planungssicherheit für die Betriebe. Sie hätten nämlich bereits begonnen, ihre Geschäftsmodelle klimafreundlich auszurichten.
Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland (DSD) unterstrich die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft sowohl für den Klimaschutz als auch die Sicherung von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung. Vergleichsweise verhalten fiel die Reaktion des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) aus. Staatliche Haushalte, Unternehmensbilanzen und private Haushalte hätten künftig einen erheblich reduzierten Spielraum für Investitionen jeder Art. Daher müsse aus dem europäischen Green Deal ein Smart Deal werden, in dem über ein intelligentes Investitions- und Entlastungspaket Wachstum, Beschäftigung und ehrgeizige Klimaschutzziele maximal effizient verknüpft würden. (AgE)

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