Arla und Hochland weisen Vorwurf der Verbrauchertäuschung zurück

Die Verbraucherorganisation foodwatch wirft den Herstellern Arla, Danone und Hochland Verbrauchertäuschung vor und hat im September von ihnen jeweils ein Produkt für den „Goldenen Windbeutel“ nominiert, mit dem auf „dreiste Werbelügen“ aufmerksam gemacht werden soll. Wie foodwatch am vergangenen Dienstag (13.10) mitteilte, wurden die Produkte bereits im September auch bei Behörden angezeigt, um die Irreführung zu unterbinden. Dabei sei eine Frist bis Ende November gesetzt worden. Sollten die Behörden bis dahin nicht gegen die Verbrauchertäuschung tätig geworden sein, will die Verbraucherorganisation eine Klage gegen die Ämter einreichen. Die Behörden haben bisher eine Prüfung des Sachverhaltes zugesagt; Ergebnisse liegen aber noch nicht vor. Konkret bemängelt foodwatch, dass Danone bei seinem Volvic Bio Roiboos Tee mit Hilfe einer rötlichen Plastikfolie den Eindruck erwecke, es handele sich bei maßgeblich um echten Rooibos-Tee, der darin aber kaum enthalten sei. Hochland werfen die Verbraucherschützer vor, auf der Verpackung von Grünländer-Käse mit Freilaufkühen zu werben und so eine bessere Tierhaltung vorzutäuschen, obwohl die Tiere im Stall stünden. Der Käsehersteller aus Bayern wies diese Kritik zurück und verwies darauf, dass sich die Tiere 365 Tage frei in einem modernen Laufstall bewegen könnten, was auf der Verpackung auch klar beschrieben sei. Der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) merkte hierzu eher ironisch an, dass Grünländer ein Schnittkäse sei, der aber auch am Stück angeboten werde, was aber nicht als Verbrauchertäuschung kritisiert werde. Ebenso wie Leberkäse, der weder Leber noch Käse enthalte. Foodwatch monierte zudem, dass die Großmolkerei Arla auf der Frontseite ihrer haltbaren Bio-Weidemilch mit 71 % weniger CO2 werbe, obwohl sich das nur auf die Verpackung und nicht auf das Gesamtprodukt beziehe. Arla kann diese angebliche Täuschung nach eigenen Angaben jedoch nicht nachvollziehen, da auf der Verpackung eindeutig darauf hingewiesen werde, dass sich die Angabe zur CO2-Reduktion auf den neuartigen und nachhaltigen Karton aus nachwachsenden Rohstoffen beziehe. Auch bei dem eigenen Verbraucherservice, der Kontakt mit Tausenden Kunden habe, sei seit Produkteinführung 2018 keine Kritik erfolgt, betonte das Unternehmen. (AgE)

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