Biomilch-Produktion in der EU wächst, aber langsamer

Im vergangenen Jahr 2019 wurde zusammen in Deutschland, Frankreich, Österreich, Dänemark, Finnland und Schweden 4,03 Mio. t Biomilch von den Molkereien erfasst. Damit überschritten diese sechs EU-Länder die Vorjahresmenge um +6,3%. Auch wenn die Steigerung mit 18,4% in 2018 gegenüber 2017 erheblich größer war, bewertet die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung GmbH das Wachstum im vergangenen Jahr dennoch als stattlich. Das deutlichste Wachstum verzeichnete über das Jahr 2019 Frankreich mit +15,6%, gefolgt von Finnland mit +7,3%, Deutschland (+6,0%), Dänemark (+2,7%) und Österreich (+2,5%). Lediglich in Schweden blieb die Anlieferung von Bio-Milch mit -0,2% leicht unter dem Vorjahresniveau.  Die Anlieferung bzw. Produktion von Biomilch wächst in der EU weiter, aber in 2019 langsamer als in den Vorjahren.  (elite-magazin)

Arla: positive Bilanz für 2019

Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods hat 2019 ihren erwarteten Umsatz im globalen Markengeschäft übertroffen. Das gibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt. Auch das Deutschlandgeschäft habe sich gut entwickelt. Hier konnte die Molkerei einen mengenbasierten Umsatzwachstum im Bereich der Kernmarken von 2,6 % verzeichnen. Aktuell zählt Arla rund 1770 Genossenschaftsmitglieder in der Bundesrepublik.
Obwohl der Gesamtumsatz in Europa um 154 Mio. € auf 6,35 Mrd. € zurückgegangen sei, habe der Gesamtumsatz der Genossenschaft gesteigert werden können: Nämlich von 10,4 Mrd. € in 2018 auf 10,5 Mrd. € in 2019, heißt es weiter. Diesen Anstieg führt das Unternehmen hauptsächlich auf das globale Markenportfolio zurück, das im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus von rund 5 % erzielte. Als Hauptgrund dafür nennt der Milchverarbeiter die Entwicklung der Marke Arla. Der Nettogewinn des europäischen Milchverarbeiters habe 2019 bei 311 Mio. € gelegen. Gleichzeitig habe das Unternehmen durch das Transformations- und Effizienzprogramm Calcium Kosten in Höhe von 110 Mio. € eingespart. Diese Entwicklungen hätten zu einem stabilen Milchpreis geführt.
Die hohe Nachfrage der Buttermarke Lurpak habe verglichen zum Vorjahr zu einer Umsatzsteigerung von rund 27 Mio. € geführt. Laut Arla lag der Lurpak-Gesamtumsatz bei 588 Mio. €. Mit der Marke Puck habe das Unternehmen im Nahen Osten und Nordafrika eine Umsatzsteigerung um 11 Mio. auf 363 Mio. € erreicht. Den Angaben zufolge hat die Genossenschaft auch bei Milchgetränkemarken ihren Umsatz um 20 Mio. € auf 207 Mio. € steigern können. Diese Entwicklung sei hauptsächlich auf das Lizenzgeschäft mit der Marke Startbucks zurückzuführen. Der Umsatz der Käsespezialitäten von Castello sei dagegen mit 179 Mio. € auf dem Vorjahresniveau verblieben.
Der Konzern plane auf dem deutschen Markt künftig vor allem seine Bio-Marke und die Skyr-Produkte weiter auszubauen. Es sollen auch neue Produkte im Joghurtsegment auf den Markt kommen. Darüber hinaus plane Arla Investitionen in Höhe von 619 Mio. €. Das Geld soll den Unternehmensangaben zufolge in den Ausbau des Milchpulversektors und der Mozarella-Produktion sowie in neu erschlossene Standorte fließen.  Für 2020 erwartet der Konzern einen Umsatz zwischen 10,3 und 10,8 Mrd. €. (Topagrar.com)

Milchpreis der BMI gestiegen

Der Vorstandsvorsitzende der BMI, Dr. Thomas Obersojer, kommentiert den  aktuell gestiegenen Milchpreis des Unternehmens.
Die BMI konnte den Milchpreis für Januar um zwei Cent anheben. Diese Nachricht zeig, dass die  Kurzfristmaßnahmen des Unternehmens greifen würden und die Produktion der neuen Hartkäserei in Jessen wesentlich stabiler liefe. Damit haben der Konzern sein Versprechen gehalten und die Wende geschafft. Jetzt gilte es, weiterhin konsequent Verbesserungen zu erzielen, die Kraft auf die mittel- und langfristigen Maßnahmen zu richten und eine saubere Strategie für die nächsten Jahre auszuarbeiten.

Rabobank meldet weiter steigenden Agrarkreditbestand

Der Darlehensbestand der Rabobank für Privatkunden im Lebensmittel- und Agrarsektor (F&A) hat sich auch im Geschäftsjahr 2019 erhöht, und zwar deutlicher als das restliche Kreditportfolio. Der am  13. Februar veröffentlichte Geschäftsbericht des international tätigen Finanzinstituts weist für die F&A-Kredite am 31. Dezember 2019 gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt eine Zunahme von 4 % auf insgesamt 107,2 Mrd Euro aus, während das restliche Portfolio nur um 0,6 % auf 534,0 Mrd Euro zulegte. Dem Bericht zufolge verringerten sich aber in den Niederlanden die Verbindlichkeiten der F&A-Kunden um 5,2 % auf 37,9 Mrd Euro. Dagegen wuchsen die im Ausland vergebenen Darlehen für diesen Sektor um 6,6 % auf 69,3 Mrd Euro. Für die kommenden Jahre gibt sich die Bank mit Blick auf das Geschäftsfeld F&A optimistisch, bei dem sie bereits seit Jahren zu den starken nationalen und internationalen Spielern gehöre. Auf dieser stabilen Grundlage ließen sich noch mehr Größenvorteile und umfangreichere Marktanteile erreichen, so die Geschäftsführung. (AgE)

Neuer Look für Milram-Proteinprodukte der DMK

Deutschlands größter Molkereikonzern, die DMK Group, wird ab dem zweiten Halbjahr 2020 das Sortiment an proteinreichen Produkten der Marke Milram unter ein gemeinsames Konzeptdach stellen. Wie das Unternehmen am 13. Februar mitteilte, reicht die Range der eiweißhaltigen Milram-Produkte von der Activ-Variante des FrühlingsQuarks bis hin zu körnigem Frischkäse, ButtermilchQuark und Skyr. Diese würden bald einen einheitlichen, wiedererkennbaren Look erhalten und den jeweiligen Proteingehalt gut sichtbar ausloben. Das Konzept werde ab dem dritten Quartal auch auf weitere Warengruppen ausgedehnt. Damit solle noch in diesem Jahr eine der breitesten Produktlinien für proteinreiche Produkte in der Kühlung geschaffen werden. Dem Molkereiunternehmen zufolge hat sich die Nachfrage nach proteinreichen Produkten zu einem der dynamischsten Ernährungstrends entwickelt. „Wir stellen bei Milram den Nutzen, den der Verbraucher bei einem Produkt sucht, immer in den Mittelpunkt – das gilt auch beim Thema Protein“, erklärte der DMK-COO der Business Unit Brand, Matthias Rensch. Bei eiweißreichen Produkten sei der Nutzen aus Sicht der Konsumenten die Unterstützung einer gesunden Lebensweise. Dabei diene die Kombination von Sport und Ernährung vorrangig dem Zweck, gut auszusehen und dies auch zu zeigen. Wir übersetzen das norddeutsch mit dem Claim „Für schmucke Deerns und Kerls“, erläuterte Rensch. Dieser Claim werde künftig auf Produkte der Protein-Range aufgebracht und verstärkt in der Kommunikation genutzt werden. Das einheitliche Konzept im wiedererkennbaren Design schaffe für den Verbraucher eine klare Orientierung am Regal und erhöhe damit auch die Preisbereitschaft. (AgE)

Verbraucher müssen für Lebensmittel tiefer in die Tasche greifen

 Zum Jahresanfang 2020 hat sich der Anstieg der Nahrungsmittelpreise in Deutschland weiter beschleunigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 13. Februar mitteilte, lagen die Preise für Lebensmittel ohne Alkohol und Tabak im Januar im Mittel um 2,3 % über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Dezember hatte sich das Plus auf 2,1 % belaufen, im November auf 1,8 %. Die Gesamtteuerung für alle Waren und Dienstleistungen lag im Januar bei 1,7 %, wobei neben Nahrungsmitteln auch die Kosten für Energie mit 3,4 % überdurchschnittlich zulegten. Im Bereich der Lebensmittel wiesen Destatis zufolge Fleisch und Fleischwaren gegenüber Januar 2019 mit 6,2 % die höchste Teuerungsrate auf. Hierbei spielte der Anstieg der Schweinefleischpreise eine maßgebliche Rolle. Deutlich tiefer die Tasche greifen mussten die Konsumenten auch beim Kauf von Obst, das sich um durchschnittlich 6,0 % verteuerte. Zudem musste in den Läden für Fisch und Meeresfrüchte 3,0 % mehr bezahlt werden, für Brot und Getreideerzeugnisse im Mittel 2,5 %. Verhaltener fiel der Preisanstieg bei Zucker und Süßwaren mit im Schnitt 1,1 % aus; auch bei Molkereiprodukten und Eiern hielt sich der Preisauftrieb mit 0,8 % in Grenzen. Lediglich zwei Warengruppen konnten den Wiesbadener Statistikern zufolge von den Verbrauchern günstiger erworben werden: Für Gemüse musste im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat beim Einkauf im Mittel 0,8 % weniger Geld ausgegeben werden; bei Speisefetten und -ölen war das Minus mit 7,4 % besonders deutlich. (AgE)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 12. Februar

Der saisonale Anstieg der Milchanlieferung setzt sich in Deutschland nach wie vor fort. In der 5. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,2 % mehr Milch als in der Vorwoche. Die Vorjahreslinie wurde damit leicht um 0,3 % übertroffen. In Frankreich bewegte sich die Milchanlieferung zuletzt wieder deutlicher, und zwar um 2,4 %, über dem Vorjahresniveau.
Die Märkte für flüssigen Rohstoff haben sich etwas beruhigt. Die Preise für Industrierahm haben nach einem kurzfristigen Anstieg in der Vorwoche wieder etwas nachgegeben. Magermilchkonzentrat wird zu weitgehend unveränderten Preisen gehandelt.
Am Markt für Magermilchpulver hält die Beruhigung, die sich in der vergangenen Woche bemerkbar gemacht hat, weiter an. Die Einkäufer agieren nach wie vor in Fällen abwartender als im Januar. Dies wird auf den Ausbruch des Coronavirus in China zurückgeführt, der für eine gewisse Verunsicherung der Märkte sorgt, vor allem was die Entwicklung der chinesischen Nachfrage und die Abwicklung der Logistik betrifft. Es kommen weiterhin neue Aufträge für Magermilchpulver zu Stande, wobei die Aktivitäten aber ruhiger sind als noch vor wenigen Wochen.
Der Preisanstieg bei Magermilchpulver in Lebensmittelqualität seit Jahresbeginn zu beobachten war, ist aktuell gestoppt. Die Preise sind gleichzeitig etwas uneinheitlicher geworden, was anscheinend mit der unterschiedlichen Auftragslage der Anbieter zusammenhängt. Überwiegend verfügen die Werke bereits über gut gefüllte Auftragsbücher für die kommenden Monate. Bei Futtermittelware haben sich die Preise stabilisiert, nachdem sie in der vergangenen Woche etwas nachgegeben hatten.
Bei Vollmilchpulver ist eine ruhige Marktlage zu beobachten. Nachdem bereits eine Reihe von Verträgen zu Stande gekommen sind, ist das Kaufinteresse aktuell vergleichsweise gering. Die Preise bewegen sich weiter auf dem Niveau der Vorwochen.
Die Lage am Markt für Molkenpulver ist stabil, wobei die Nachfrage etwas ruhiger geworden ist. Lebensmittelware wird weiter zu stabilen Preisen gehandelt. Futtermittelware tendiert stabil bis leicht schwächer.
(Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta)

„Quarks“-Beitrag zur Milch „tendenziöse Meinungsmache“

Harsche Kritik an dem vom WDR am 28. Januar ausgestrahlten „Quarks“-Beitrag „Milch: Superfood oder Gift?“ hat die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen (LV Milch) geübt. Das einst so renommierte WDR-Format zeige hier wieder einmal, dass „der WDR zu einem unterschwellig tendenziösen Meinungsmacher degradiert ist“, beklagt die LV-Milch in Krefeld. Da könnten in dem 45 Minuten langen Format noch so viele positive Faktoren für die Milch herausgearbeitet werden. Wenn in den letzten drei Minuten die Milch als zwar gesund, aber in einer ausgewogenen Ernährung als nicht nötig bewertet werde, pflanzliche Milchersatzprodukte als hochwertiger Ersatz beworben würden und im Abspann die Kuh noch schnell als Klimakiller an den Pranger gestellt werde, dann wisse jeder, der etwas von dem Metier verstehe, welche Inhalte beim Zuschauer hängen bleiben sollten, moniert die Landesvereinigung. Sie bezieht sich dabei auf den Abschlusstext von Quarks-Moderator Ralph Caspers: „Milch wird immer überflüssiger. Es gibt andere Möglichkeiten. Milchersatz, bei dem keine Kälbchen von ihrem Muttertier getrennt werden oder bei dem Kühe in Massentierhaltung leben müssen. Und wenn man sich überlegt, dass eine Kuh Treibhausgase produziert, die klimatechnisch dieselbe Wirkung haben wie drei durchschnittlich gefahrene Pkw und wir über 4 Millionen Kühe in Deutschland haben, dann bin ich – ehrlich gesagt – froh, dass ich keine Milch mehr trinken muss.“ Die Herleitung der Aussage, dass Milch in einer gesunden Ernährung nicht notwendig sei, entbehre wissenschaftlicher Grundlagen und jeglicher Seriosität, betont die LV Milch. In einem Beitrag würden bei zwei Sportlern nichteuropäischer Herkunft mit unbekannter genetischer Veranlagung und nicht bekanntem Lebensstil gleich gute Gesundheitswerte gemessen. Da nur einer der beiden Milch trinke, werde daraus abgeleitet, dass die Gesundheit nicht vom Faktor „Milchtrinken“ abhänge und man deshalb die Milch nicht brauche. Die Absurdität dieser Schlussfolgerung wird laut LV Milch deutlich, wenn man andere Attribute einsetzt: Bei gleich guten Gesundheitswerten von „Hundehaltern und Nicht-Hundehaltern“ ist Hundehalten für die Gesundheit nicht nötig. Vielleicht sollte einmal angeregt werden, die Faktoren „WDR-Zuschauer/WDR-Nichtzuschauer“ zu untersuchen. Hier offenbare der WDR-Beitrag deutlich, worum es den Redakteuren eigentlich gehe, nämlich ein Plädoyer für pflanzliche Ersatzprodukte zu halten, anstatt eine wissenschaftlich saubere Recherche zu allen Aspekten von Milch zu zeigen, kritisierte die Landesvereinigung. (AgE)

Deutsche Süßwarenexporteure wieder zufrieden mit der ISM

Die deutschen Süßwarenexporteure haben sich auch in diesem Jahr zufrieden mit dem Verlauf der Internationalen Süßwarenmesse (ISM) gezeigt. Wie die Exportförderungsorganisation German Sweets berichtete, konnte die am 5. Februar zu Ende gegangene Kölner Messe für das Exportgeschäft der heimischen Hersteller wieder erfolgreich genutzt werden. Laut dem Vorsitzenden der Exportförderorganisation, Dr. Stefan Feit, hat die ISM für das Jahr 2020 wertvolle Impulse gebracht und einmal mehr „ihre Bedeutung als Weltleitmesse und damit wichtigster Marktplatz für Süßwaren sowie salzige Snacks“ gezeigt. Zentrale Anlaufstelle für Mitgliedsunternehmen und internationale Fachbesucher bildete dabei laut German Sweets die Messe-Lounge der Exportförderorganisation. In den zurückliegenden Jahren sei der Export der Wachstumsmotor der Süßwarenbranche gewesen. Inzwischen würden mehr als die Hälfte der in Deutschland produzierten Süßwaren und Knabberartikel nach Europa und in die Welt exportiert. Die wichtigsten Abnehmerländer deutscher Süßwaren seien Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Österreich, Polen, Italien und in Übersee die Vereinigten Staaten. Wachstumsimpulse kamen nach Angaben von German Sweets zuletzt aber insbesondere aus Osteuropa, Russland und dem asiatischen Raum. (AgE)

Ernährungsindustrie meldet für November 2019 Absatzrückgang

Die Gesamtabsatzmenge der deutschen Ernährungsindustrie ist im November 2019 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,8 % gesunken, wobei sich auch die Liefermenge ins Ausland rückläufig entwickelte. Wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) am 4. Februar in Berlin weiter berichtete, stieg der Umsatz preisbedingt jedoch um 1,1 % auf 16,03 Mrd Euro. Der Export konnte im Berichtsmonat um 2,7 % auf 5,37 Mrd Euro zulegen; real entsprach dies allerdings einem Minus von 0,8 %. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex lag laut BVE um 0,2 % höher als im November 2018. Auf Grundlage der monatlichen Konjunkturberichte errechnen sich für den Zeitraum Januar bis November 2019 Erlöse von insgesamt 168,8 Mrd Euro. Zur Internationalen Grünen Woche (IGW) hatte die BVE den Branchenumsatz für das Gesamtjahr 2019 mit 183,6 Mrd Euro angegeben, was gegenüber 2018 ein Plus von 2,2 % bedeutete. Für den Export war dabei eine Steigerung um 3,2 % auf 61,4 Mrd Euro veranschlagt worden. Sorgen bereitet den Lebensmittelherstellern nach Darstellung ihres Dachverbandes die Kostenentwicklung. Vor allem steigende Rohstoffkosten seien eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirkten sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus, erklärte die BVE. Sie wies darauf hin, dass der Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 3,2 % auf 95,6 Punkte gestiegen sei; gegenüber dem Vorjahr sei dies eine Erhöhung um 10 % gewesen. Entsprechend hat sich der Bundesvereinigung zufolge auch die Stimmungslage bei den Lebensmittelherstellern verschlechtert. Diese hätten sich im Januar 2020 weniger zuversichtlich gezeigt als zum Jahresbeginn 2019; der Geschäftsklimaindex sei um 8,5 Punkte gesunken. Die Beurteilung der Geschäftslage sei zwar weiterhin überwiegend positiv ausgefallen, jedoch gemessen am Vorjahreswert um 7,4 Punkte gefallen. Im Vergleich zu Januar 2019 hätten sich vor allem die Erwartungen an die Verkaufspreise verbessert. Die allgemeinen Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten seien hingegen hinter den Vorjahreserwartungen zurückgeblieben. Auch die Pläne ihrer Produktion hätten die Lebensmittelhersteller schlechter eingeordnet als im Vorjahr. (AgE)

„NutriSafe“ soll vollständige Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln ermöglichen

Die vollständige Nachverfolgung von Herstellung, Verpackung und Transport von Lebensmitteln will die Universität der Bundeswehr mithilfe der Blockchain-Technologie ermöglichen. Wie die Münchener Hochschule in der vergangenen Woche mitteilte, soll im deutsch-österreichischen Projekt „NutriSafe“ eine Infrastruktur entwickelt werden, mit der zielgerichtet Informationen entlang der Wertschöpfungsketten auf neue Art und Weise gebündelt werden können. Diese Infrastruktur solle die Kunden über die Herkunft und den Transportweg des Produkts informieren, die Rückverfolgbarkeit aller Bestandteile des Lebensmittels bis hin zum Erzeuger sicherstellen und somit auch eine schnelle und effiziente Hilfe bei Krisenfällen ermöglichen. Ziel sei eine möglichst einfach strukturierte Anwendung, die neue Technologien kompatibel mit bestehenden Informationssystemen mache und auch klassische Datenbanken oder andere betriebliche Systeme integrieren könne. „NutriSafe“ wird nach Angaben der Universität in Deutschland vom Bundesforschungsministerium und in Österreich vom Verkehrsressort gefördert. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass ihre Entwicklung nicht nur im Lebensmittelbereich hilfreich sein wird, sondern auch in anderen Bereichen, in denen viele Informationssysteme verbunden werden und die Integrität der Daten wesentlich ist. (AgE)

Weniger Werbung für „Kalorienbomben“ im Kinderfernsehen

Die bereits im Jahr 2007 initiierte Selbstverpflichtung einiger Lebensmittel- und Getränkekonzerne auf EU-Ebene, an Kinder gerichtete Werbung für stark fett-, zucker- und salzhaltige Lebensmittel einzuschränken, zeigt offenbar Wirkung. Das belegt eine jetzt veröffentlichte Studie von Wissenschaftlerinnen des Lehrstuhls für Marktforschung der Agrar- und Ernährungswirtschaft am Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik (ILR) der Universität Bonn. Daraus geht hervor, dass nach Abschluss der Selbstbeschränkung der Konzerne die Zahl entsprechender an Kinder gerichteter Werbeclips in Deutschland abgenommen hat. Laut Doktorandin Stefanie C. Landwehr vom ILR hatte im Rahmen der Selbstverpflichtung jedes Lebensmittelunternehmen zunächst die Möglichkeit, die Kriterien weitgehend selbst festzulegen, ab welchem Fett-, Zucker- und Salzgehalt keine Werbung mehr für Kinder veröffentlicht werden sollte. Erst später seien diese Kriterien europaweit vereinheitlicht worden, aber nach wie vor würden sie von Unternehmensseite und nicht von einer unabhängigen wissenschaftlichen Stelle festgelegt. Im Oktober 2014 und damit kurz vor Inkrafttreten der Harmonisierung hätten fast alle Werbespots im Kinderfernsehen den selbst auferlegten Kriterien entsprochen, berichtete Landwehr. Auch seien die an Kinder gerichteten Werbespots insgesamt stark zurückgegangen. Die Leiterin des Lehrstuhls, Prof. Monika Hartmann, sieht in der freiwilligen Selbstverpflichtung der Konzerne einen Schritt in die richtige Richtung. Allerdings seien die selbstgewählten Kriterien der Unternehmen zur Regulierung der Werbung nicht stringent genug. Außerdem schmälere die Freiwilligkeit den potentiellen Effekt, weil nicht alle Lebensmittelunternehmen mitzögen. Darüber hinaus nutzen nach den Erkenntnissen der Forscherinnen auch Lebensmittel- und Getränkekonzerne, die die freiwillige Selbstverpflichtung unterschrieben hätten, Lücken aus. Beispielsweise werde zu den Sendezeiten des „Erwachsenenfernsehens“ weiterhin in erheblichem Maß für problematische Produkte in kindgerechter Weise geworben, obwohl auch hier Kinder oft mit vor dem Fernseher säßen. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal „Food Policy“ veröffentlicht. (AgE)

Lenz wird neuer Vorsitzender der MEG Milch Board

 Die Delegierten der Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Milch Board haben in Göttingen den Milchviehhalter Frank Lenz aus Sachsen-Anhalt zu ihrem neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Wie die Erzeugervereinigung am 7. Februar mitteilte, folgt Lenz auf Peter Guhl, der nach neun Jahren Vorstandsarbeit aus dem Team ausscheidet. Vorstandmitglied Albert Pröpster, der in seinem Amt bestätigt wurde, betonte, dass Guhl lange Zeit das „Gesicht“ der MEG Milch Board gewesen sei und die Arbeitsweise und auch die Erfolge der Organisation durch seine strategische Arbeit maßgeblich beeinflusst habe. Mit der „RoadMap Milch & Markt“ seien die Interessen der Milcherzeuger und der Weg hin zu einem kostendeckenden Milchpreis konkret formuliert worden. Der neue Vorstandsvorsitzende Lenz ist 40 Jahre alt und bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb im sachsen-anhaltinischen Schinne mit 370 Milchkühen. Er kündigte an, die zuletzt eingeschlagene Richtung einer Zusammenarbeit mit anderen gesellschaftlichen Gruppen weiter zu verfolgen: „Es geht um die gemeinsame Verantwortung von Bürgern und Bauern für das was produziert und verbraucht wird – für eine enkeltaugliche Landwirtschaft“, erklärte Lenz. Gleichzeitig wolle er weiterhin das Hauptaugenmerk auf die originären Ziele der MEG Milch Board richten, nämlich mehr Teilhabe am Markt für die Milcherzeuger durch die Umsetzung des Artikels 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO). „Um Milchpreise zu erzielen, die eine ökologische und soziale Landwirtschaft abbilden, müssen wir diese in Verträgen auch formulieren können“, betonte der neue Vorsitzende. In den Vorstand der MEG nachgerückt ist der bisherige Beiratsvorsitzende Hermann Fischer aus Leutkirch in Baden-Württemberg. Neuer Beiratsvorsitzender ist Gregor Holland, Milchviehhalter aus Sonsbeck in Nordrhein-Westfalen. (AgE)

Lactalis schließt Produktionsstandort wegen Milchmangel

Der französische Molkereikonzern Lactalis wird sein Milchwerk in Rockhampton im australischen Bundestaat Queensland Ende Februar schließen; 47 Mitarbeiter werden ihren Arbeitsplatz verlieren. Wie das Unternehmen am 5. Februar mitteilte, ist dafür die rückläufige Milchproduktion verantwortlich. „Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen, aber das Werk ist seit einigen Jahren nicht mehr voll ausgelastet und nur an drei bis vier Tagen pro Woche mit zusätzlicher Rohstoffanlieferung aus anderen Regionen in Betrieb“, hieß es in einer Mitteilung. Die Milch der Erzeuger soll weiter angenommen und an die Fabriken in Nambour und Brisbane umgeleitet werden. Lactalis kündigte außerdem an, im Laufe dieses Jahres auch die Joghurterzeugung in seinem Werk in South Brisbane zurückzufahren und die Produktion auf andere Lactalis-Standorte in Victoria und Tasmanien zu verlagern. Derzeit gebe es in Queensland nicht genügend Milch von den Farmern, um dort die Joghurtherstellung voll aufrecht zu erhalten, erläuterte die Molkerei. Die australische Milcherzeugung ist 2018/19 gegenüber der Vorsaison um 5,7 % auf 8,8 Mrd l gefallen; das war der niedrigste Stand seit mehr als 20 Jahren. Nahezu doppelt so stark, nämlich um 10,2 % auf 358 Mio l, ging in diesem Zeitraum die Milcherzeugung in Queensland zurück. In den ersten fünf Monaten der neuen Saison 2019/20 hat sich die Lage noch verschlimmert, denn von Juli bis November 2019 blieb die in Queensland erzeugte Milchmenge um 14,7 % unter dem Niveau der Vorjahresperiode, im ganzen Land um 5,3 %. Die anhaltende Trockenheit, der Futter- und Wassermangel sowie zuletzt die Buschbrände, aber auch unzureichende Milchpreise machen den Milchviehhaltern in vielen Landesteilen zu schaffen. Die Folge sind nun nicht nur in Queensland vermehrte Werksschließungen bei Molkereien oder deren Übernahme durch ausländische Investoren. (AgE)

Coronavirus führt zu Preisabschlägen an der GDT

Bei der Auktion von Milchprodukten an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) am 4. Februar sind die Preise für Milchpulver stark unter Druck geraten. Analysten machten dafür das Coronavirus und mögliche Absatzprobleme in China verantwortlich. Der Preis für Vollmilchpulver brach im Schnitt aller Qualitäten und Liefertermine gegenüber der vorherigen Handelsrunde vom 21. Januar um 6,2 % auf 3 039 $/t (2 746 Euro) ein. Dabei verzeichneten die vorderen Fälligkeiten März und April die stärksten Abschläge. Neuseeland ist der größte Anbieter von Vollmilchpulver in China, und Einkäufer aus der Volksrepublik sind an der GDT sehr aktiv. Bei der jüngsten Versteigerung haben sie sich jedoch zurückgehalten. Angesichts der Befürchtung, dass das Coronavirus und die Maßnahmen gegen seine Ausbreitung die Käufe in China beeinträchtigen würden, seien die Märkte nervös, erläuterten Experten. Ein Fonterra-Sprecher hatte erst kürzlich in den Medien gewarnt, dass ein deutlicher Verbrauchsrückgang in China Konsequenzen für den Umsatz des Molkereikonzerns haben werde. Auch Magermilchpulver wurde bei der jüngsten GDT-Auktion mit einem deutlichen Abschlag gehandelt, und zwar von durchschnittlich 4,2 % auf 2 907 $/t (2 627 Euro). Zudem kam es im Vergleich zur vorherigen Handelsrunde bei Buttermilchpulver und wasserfreiem Milchfett zu Preisrückgängen von 5,2 % beziehungsweise 4,5 %. Butter ließ sich im Schnitt für 4 258 $/t (3 848 Euro) verkaufen, was eine geringe Wertsteigerung von 0,2 % gegenüber der Versteigerung vor zwei Wochen bedeutete. Deutlich stärker, nämlich um jeweils 6,0 %, zogen die Preise für Labkasein und Cheddarkäse an. Letzterer erlöste im Mittel aller Kontrakte 4 302 $/t; das war das höchste Niveau seit Anfang Juni 2019. Der zusammenfassende Preisindex aller acht gehandelten Produkte an der GDT ging gegenüber der vorherigen Versteigerung um 4,7 % zurück. Maßgeblich dafür waren die Abschläge der umsatzstarken Produkte Voll- und Magermilchpulver (Umrechnungskurs 1$ = 0,9037 Euro). (AgE)

Zusammenarbeit sichert Zukunft der Milchwirtschaft

Milchindustrie, Politik und Interessensgruppen müssen noch enger zusammenarbeiten, damit sich die europäische Milchwirtschaft zu einem noch nachhaltigeren Geschäfts- und Produktionsmodell entwickeln kann. Wie die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods am 4. Februar mitteilte, ist dies eine von mehreren Empfehlungen einer von ihr beauftragten Studie durch das Institut für europäische Umweltpolitik (IEEP) mit dem Titel „A vision for the future of the European dairy industry“. Den Autoren des Berichts zufolge ist es zudem für die Sicherung einer nachhaltigen Zukunft des Sektors notwendig, ein faires Gleichgewicht zwischen den wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Aspekten der Branche zu finden. Um die gesamte Milchwirtschaft in diese Richtung zu bewegen, seien Partnerschaften nötig. Den betroffenen Akteuren müsse dabei während des Übergangs Unterstützung angeboten und Anreize geschaffen werden, damit sie Teil dieses Wandels würden. Für seine Untersuchung der Chancen und Herausforderungen in der Wertschöpfungskette Milch hat das IEEP über sechs Monate zahlreiche Beteiligte, von Landwirten über Maschinenhersteller bis hin zu Gewerkschaften, Umwelt- und Tierschutzorganisationen sowie Konsumentengruppen, interviewt und die Ergebnisse anschließend von internationalen Wissenschaftlern begutachten lassen. „Wir wollten eine ehrliche und realistische Einschätzung der europäischen Milchindustrie erhalten. Uns war wichtig, dass ein unabhängiger Dritter diese Untersuchung durchführt“, erklärte Arla-Vorstandschef Peder Tuborgh.
Im IEEP-Bericht wird der Milchwirtschaft konkret empfohlen, ihren Weg einer beschleunigten Umstellung hin zu einer Produktion mit Netto-Null-CO2-Emissionen fortzusetzen und gleichzeitig die Standards für Tierwohl und Produktionstransparenz zu erhöhen. Zudem müsse die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) die Landwirte beim Übergang zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen und dabei helfen, die Qualität sowie den Wert der gelieferten Produkte zu steigern, vorzugsweise durch Anreize für positive Veränderungen anstatt durch Bestrafung. In der gesamten Europäischen Union sollten gleiche Wettbewerbsbedingungen für Tierwohlstandards, Lebensmittelkennzeichnungen und klare Definitionen für eine nachhaltige Ernährung geschaffen werden. Dies helfe den Verbrauchern, fundierte Entscheidungen zu treffen und Vergleiche über die von ihnen gekauften Lebensmittel anzustellen. Darüber hinaus müssten Wege gefunden werden, die es jungen Landwirten ermöglichten, in die Branche einzusteigen, um neue Fähigkeiten, Ideen und Ansätze in den Sektor einzubringen.
„Wir hoffen, dass der Bericht als Beitrag zu den laufenden Diskussionen wahrgenommen wird, wie Europa mit seiner Lebensmittelbranche in Bezug auf Wirtschaft, Umwelt, Gesundheit und Lebensqualität zu einem nachhaltigen Kontinent werden kann“, betonte Tuborgh. So werde es auch im Green Deal der EU-Kommission skizziert. Um dies zu verwirklichen, müsse die Branche zusammenkommen und eng mit Regierungen, Interessensgruppen und Verbrauchern zusammenarbeiten. „Ich bin zuversichtlich, dass wir dies erreichen können“, erklärte der Arla-Vorstandschef. Als landwirtschaftliche Genossenschaft habe Arla eine große Verantwortung, eine führende Funktion in der Milchbranche zu übernehmen und die notwendigen Partnerschaften aufzubauen. Der Bericht zeige auch, dass die europäische Milchwirtschaft in puncto Nachhaltigkeit bereits sehr aktiv sei. So habe Arla beispielsweise zusammen mit seinen fast 10 000 Landwirten den Weg hin zu einer Milchprodukten mit Netto-Null-CO2-Emissionen schon beschleunigt und werde sich auch weiterhin darauf konzentrieren, mehr Menschen mit nahrhaften, erschwinglichen und nachhaltigen Milchprodukten zu versorgen. (AgE)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 5. Februar

In Deutschland steigt die Milchanlieferung saisonal bedingt weiter an. Laut Schnellberichterstattung der ZMB erfassten die Molkereien in der 4. Woche 0,4 % mehr Milch als in der Vorwoche. Die Vorjahreslinie wurde damit um 0,6 % überschritten. In Frankreich war die Milchanlieferung zuletzt um 1,1 % umfangreicher als in der Vorjahreswoche.
An den Märkten für flüssigen Rohstoff sind Anfang Februar feste Tendenzen zu beobachten. Die Preise für Industrierahm sind in den letzten Tagen wieder gestiegen. Magermilchkonzentrat ist stabil auf dem höheren Niveau der Vorwoche, wobei sich die Nachfrage etwas beruhigt hat.
Am Markt für Magermilchpulver ist Anfang Februar eine Beruhigung eingetreten. Dies wird ausschließlich auf den Ausbruch des Coronavirus in China zurückgeführt, der zu einem starken Rückgang der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten in dem asiatischen Land geführt hat. Außerdem sorgt der neuartige Virus für Verunsicherung über die Auswirkungen auf die Wirtschaft insgesamt. Auch die Käufer von Milchpulver haben in den letzten Tagen eine abwartende Haltung eingenommen und beobachten offensichtlich zunächst, wie sich die Lage weiter entwickelt. In der Vorwoche waren noch umfangreiche Abschlüsse getätigt worden. In anderen Wirtschaftszweigen sind ebenfalls Auswirkungen zu beobachten.
Der Preisanstieg bei Magermilchpulver der vergangenen Wochen und Monate ist unter diesen Bedingungen aktuell zum Stillstand gekommen. Bei Futtermittelware wird von schwächeren Tendenzen berichtet.
Vollmilchpulver wurde bis zuletzt innerhalb der EU auch für spätere Lieferungen gut nachgefragt. Die Exportgeschäft wird weiterhin als ruhig eingeschätzt. Die Preise bewegen sich weiter auf dem Niveau der Vorwochen.
Molkenpulver hat sich ebenfalls beruhigt. Futtermittelware wird weniger lebhaft nachgefragt als in den vergangenen Wochen und die Preise haben sich stabilisiert. Auch bei Lebensmittelware ist es nach den lebhaften Vorwochen ruhiger geworden, wobei weitgehend unveränderte Preise erzielt werden. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta.de)

Molkereien zahlen weniger für Biomilch

Die Erzeugerpreise für Biomilch haben 2019 in Deutschland das Niveau des vorangegangenen Jahres nicht halten können. Wie der Verband Bioland auf Grundlage einer Erhebung bei bundesweit 39 Ökomolkereien am 27. Januar mitteilte, lag nach vorläufigen Daten der durchschnittliche Auszahlungspreis für ein Kilogramm Ökomilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß ab Hof einschließlich einer geschätzten Nachzahlung von rund 0,5 Cent im Jahresmittel bei 47,6 Cent/kg; das waren 0,9 Cent oder 1,9 % weniger als 2018. Damit hat sich der Ökomilchpreis das zweite Jahr in Folge abgeschwächt; 2017 war mit 49,1 Cent/kg das bislang höchste Niveau erreicht worden. Marktexperten zufolge hat der Einstieg neuer Erzeuger in die Biomilchproduktion Preisdruck mit sich gebracht. Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) nahm die Anlieferung von Biokuhmilch an deutsche Molkereien von Januar bis Oktober 2019 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,1 % auf fast 1 Mio t zu. Bei der konventionellen Milch war das Rohstoffaufkommen dagegen im gleichen Zeitraum um 0,4 % geringer. Das schützte aber auch deren Erzeuger nicht vor Einbußen beim Milchpreis. Dieser dürfte nach Schätzung von Bioland für konventionelle Milch im Jahresmittel 2019 bei 33,6 Cent/kg gelegen und damit das Vorjahresniveau um 0,8 Cent oder rund 2 % verfehlt haben. Der Preisabstand zwischen Milch aus ökologischer und konventioneller Erzeugung würde sich nach diesen vorläufigen Daten, ähnlich wie im Vorjahr, auf 14 Cent/kg belaufen. Im Jahr 2017 waren es nur 12,9 Cent/kg gewesen, während der Milchpreiskrise 2016 hingegen 21,5 Cent/kg. Bioland geht für 2020 davon aus, dass der Biomilchmarkt auf der Verbrauchsseite weiter wachsen wird, wozu auch die Klimadiskussion beitragen dürfte. Die großen Neumengen der Erzeugung aus den Jahren 2017 und 2018 seien am Markt untergebracht, und die Anlieferungen stiegen mittlerweile weit weniger stark an. Damit sollte es möglich sein, die Biomilchpreise wieder anzuheben, was angesichts der gestiegenen Kosten und höheren Qualitätsanforderungen an die Ökomilchviehhalter dringend nötig sei. (AgE)

Baubeginn für Arlas neues Innovationszentrum

 Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods hat mit dem Bau ihres Innovationszentrums für das Zutatengeschäft im dänischen Nørre Vium begonnen. Wie die Großmolkerei am 27. Januar mitteilte, soll dort das Tochterunternehmen Arla Foods Ingredients (AFI) seinen Innovationsbereich im Bereich Ingredienzien stärken und das Potenzial von Zutaten aus Milch und Molke weiter ausschöpfen, um den Bedarf an nahrhaften und nachhaltigen Lebensmitteln zu decken. Das Molkereiunternehmen erwartet, dass das Geschäft von AFI in den kommenden Jahren weiter stark wächst, wobei das einstige Abfallprodukt Molke zu einer hochwertigen Premiumzutat für Säuglingsnahrung, klinische Ernährung, Sportlernahrung sowie andere Lebensmittel und Getränke umgewandelt wird. Laut Arla werden mehr als 40 Mio Euro in das Innovationszentrum investiert. Auf 9 000 m2 entsteht eine hochmoderne Anlage mit offenen Büroflächen, Labors und einer Pilotanlage. Mit dem in der Nähe gelegenen AFI-Produktionsstandort „Danmark Protein“ solle es eine enge Zusammenarbeit geben, damit alle Einsatzmöglichkeiten der Molke erforscht und voll ausgeschöpft werden können. „Wir sind ständig auf der Suche nach innovativen Lösungen für unsere Kunden, um sie bei der Entwicklung neuer Produkte zu unterstützen, die die spezifischen Ernährungsbedürfnisse von Kindern, Sportlern, Patienten und Verbrauchern erfüllen“, erklärte AFI-Chef Henrik Andersen. In dem neuen Zentrum würden modernste Forschung und Technologie eingesetzt, um Milch und Molke als Zutaten für Nahrungsmittel zu erforschen. Arla zufolge werden 90 Wissenschaftler, Techniker und Innovationsmanager alle Aspekte im Bereich Molke und Milch abdecken – von fortschrittlichen Trenntechnologien über die Isolierung bestimmter Komponenten der Molke oder Milch bis hin zu Wärmebehandlungs- und Pasteurisierungstechnologien zur Verbesserung der Funktionalität und Haltbarkeit. Arla ist davon überzeugt, dass Innovationen der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft in der Milchwirtschaft sind. Die Eröffnung des neuen, spezialisierten AFI-Innovationszentrums ist für Sommer 2021 geplant. In Deutschland betreibt Arla im Rahmen von Joint Ventures in Niedersachsen und Schleswig-Holstein bereits zwei Werke zur Verarbeitung von Molke für das Zutatengeschäft. (AgE)