Rabobank prognostiziert deutliche Exporteinbußen für EU-Milchindustrie

Die von den Vereinigten Staaten angekündigten Vergeltungszölle auf EU-Milchprodukte dürften deren dortigen Absatz empfindlich beeinträchtigen. Davon geht zumindest die Rabobank-Analystin Mary Ledman aus. Die Expertin veranschlagt die betreffende Menge, für die Washington ab 18. Oktober einen zusätzlichen Wertzoll von 25 Prozent erheben will, auf insgesamt 107.000 t. Wie Ledman mit Blick auf den Käsemarkt gegenüber „dairyreporter.com“ erklärte, drohen der EU-28 Absatzeinbußen im Zuge des sich verschärfenden Handelsstreits von rund 73.000 t. Die US-Verbraucher würden wahrscheinlich auf weniger teure einheimische Spezialkäse ausweichen. Außerdem ergäben sich in den USA Wettbewerbsvorteile für importierte Spezialkäse aus Nicht-EU-Ländern. Die gesamten Käseeinfuhren der USA beliefen sich nach ihren Angaben 2018 auf fast 176.000 t, wovon allein 134.000 t aus der Gemeinschaft kamen. Davon würden nach Maßgabe der von den USA genannten Warencodes 55 Prozent mit zusätzlichen Zöllen belastet. Laut Ledman werden die Vergeltungszölle im Käsesegment insbesondere italienische Ware treffen, und zwar im Umfang von schätzungsweise fast 20.000 t. Das wären rund 60 Prozent der US-Bezugsmenge an italienischem Käse im vergangenen Jahr. Empfindliche Einbußen drohten aber auch Irland im US-Käse- und Buttermarkt. Die betreffende Menge bezifferte die Fachfrau auf der Basis von 2018 auf insgesamt mehr als 35 000 t. Glimpflicher davonkommen dürften die Niederlande: Der dortige Bauernverband (LTO) veranschlagt den jährlichen Käseexport aus dem eigenen Land in die USA mit Verweis auf Daten des Haager Außenministeriums auf durchschnittlich rund 13.000 t im Wert von etwa 80 Mio. €. Allerdings seien von den Zollerhöhungen nur 6.000 t Käse im Wert von 39 Mio. € betroffen. Holland erlöste für Käse im Ausland 2018 insgesamt rund 3,4 Mrd. €. Unterdessen legten die Käsepreise in den USA in den vergangenen Monaten kräftig zu. Die Terminbörse in Chicago wies für Cheddar 8. Oktober einen Settlementpreis am Kassamarkt von 2,015 $/lb (4.041 €/t) aus; das war etwa ein Viertel mehr als im April 2019. Damals hatten die USA der Gemeinschaft zum ersten Mal mit Vergeltungszöllen gedroht (Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9097 €). (AgE)

80.000. Produkt erhält staatliches Bio-Siegel

Auf der Anuga ist das 80.000. Bioprodukt mit dem staatlichen Bio-Siegel ausgezeichnet worden. „Es ist heute eines der bekanntesten Siegel Deutschlands. Das Bio-Siegel steht für nachhaltige Landwirtschaft und schafft Vertrauen, nicht nur für Verbraucher, sondern auch für Handel und Unternehmen“, betonte der Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Dr. Hanns-Christoph Eiden, bei der Übergabe der Auszeichnung für die „Cashewkerne, geröstet und gesalzen“ der Firma EgeSun. Alle mit diesem Bio-Siegel gekennzeichneten Produkte erfasst die Informationsstelle Bio-Siegel in der BLE. Laut Eiden kennen 90 Prozent der Verbraucher das Label, das es seit mehr als 18 Jahren gibt. Derzeit benutzten es mehr als 5.400 Unternehmen; jedes Jahr gebe es im Schnitt 4.450 neue Produkte, die dieses Siegel erhielten. Zu den größten Warengruppen gehören der BLE zufolge Heißgetränke wie Tees, kaffeehaltige Getränke und Kakao mit 11.567 Produktanzeigen. In der Warengruppe Trockenfrüchte und Nüsse trügen 3.140 Produkte von 265 Firmen das Bio-Siegel. (AgE)

Russland: Mehr Milchimporte 2018 als bislang ausgewiesen

Russland hat im vergangenen Kalenderjahr mehr Milchprodukte importiert als bisher von amtlicher Seite angegeben wurde. Der Föderale Statistikdienst (Rosstat) korrigierte Anfang Oktober die Einfuhrmenge von Milcherzeugnissen für das Jahr 2018 recht deutlich nach oben, und zwar um 0,8 Mio. t auf 6,5 Mio. t Milchäquivalente. Im Vergleich zur Menge von 2017 bedeutet dies immer noch eine Abnahme um 7,2 Prozent; es war die laut Rosstat niedrigsten Importe seit 14 Jahren. Die Korrektur der Einfuhren führte dazu, dass die Angabe des Selbstversorgungsgrades um 1,8 Prozentpunkte auf 82,4 Prozent nach unten revidiert wurde. Das Moskauer Landwirtschaftsministerium rechnet unterdessen für das laufende Kalenderjahr mit einem Anstieg der heimischen Rohmilchproduktion um 1,5 Prozent auf 31,1 Mio. t. Bis 2025 soll die Erzeugung auf 34 Mio. t steigen. Laut der Doktrin für eine sichere Lebensmittelversorgung ist ein Selbstversorgungsgrad von 90 Prozent für Milchprodukte vorgesehen. Dieser könnte dem Moskauer Agrarressort zufolge innerhalb der nächsten fünf bis sieben Jahre erreicht werden. Dies setzt in diesem Zeitraum jedoch einen jährlichen Anstieg der Rohmilchproduktion von mehr als zwei Prozent voraus. (AgE)

Anstieg der Milcherzeugung in Weißrussland

Die Milcherzeugung in Weißrussland wird 2019 im Vergleich zum Vorjahr zunehmen. Wie der stellvertretende Landwirtschaftsminister Igor Brylo kürzlich gegenüber der Presse mitteilte, dürfte das Ziel eines Produktionsanstieges gegenüber 2018 von 3,3 Prozent auf 7,3 Mio. t erreicht werden, da die vergleichbare Vorjahresmenge in den ersten acht Monaten deutlich übertroffen worden sei. Dazu habe beigetragen, dass die Milcherzeugung rentabel sei und rund 65 Prozent der Milch in modernen Betrieben mit Melkständen und Roboteranlagen produziert würden. Gut läuft laut Brylo in diesem Jahr auch der Käseexport. Von Januar bis Juli wurden bereits 134.100 t im Wert von 539 Mio. $ (490 Mio. Euro) ins Ausland verkauft; das entsprach einem Anstieg bei der Menge von 16,9 Prozent und beim Wert um 19,3 Prozent. Weißrussland sei im ersten Quartal 2019 weltweit der viertgrößte Käseexporteur gewesen, nach der Europäischen Union, den USA und Neuseeland, hob der Vizeminister hervor. Belarussischer Käse werde bereits in mehr als 20 Länder der Welt ausgeführt. Allerdings entfielen, so Brylo, noch fast 95 Prozent der Auslandsverkäufe allein auf Russland; andere Märkte würden aber erschlossen. Laut dem Leiter der Hauptabteilung für Außenwirtschaft im Landwirtschaftsministerium, Alexej Bogdanov, will Weißrussland im Jahr 2020 Käse im Gesamtwert von 1 Mrd. $ (910 Mio. €) exportieren (Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9097 €). (AgE)

Nordrhein-Westfalen steht auf Käse

Für die Verbraucher in Nordrhein-Westfalen ist Käse ein wichtiger Bestandteil der Ernährung, bei dessen Kauf der Geschmack und nicht der Preis das wichtigste Kriterium ist. Wie die Landesvereinigung der Milchwirtschaft in Nordrhein-Westfalen am 9. Oktober mitteilte, sind das Ergebnisse einer von ihr beauftragten repräsentativen YouGov-Umfrage in zwölf verschiedenen Städteregionen des Landes. Demnach essen 38 Prozent aller Befragten mindestens einmal täglich Käse; weitere 41 Prozent tun dies mehrmals wöchentlich. Dabei kommt bei 61 Prozent das Milchprodukt zum Frühstück auf den Tisch; bei 44 Prozent findet der Verzehr zum Abendbrot statt. Als Snack für zwischendurch ist Käse bei 27 Prozent der Bevölkerung beliebt, und als Zutat für das Kochen verwenden ihn 23 Prozent. Mit Abstand beliebteste Käsesorte ist bei den Nordrhein-Westfalen mit 36 Prozent der Gouda, gefolgt von Camembert mit acht Prozent und Mozzarella mit sieben Prozent der Nennungen. Schaf- und Ziegenkäse wurden als Lieblingssorte von jeweils vier Prozent der Befragten genannt; gleiches galt für den Blauschimmelkäse. Gefragt nach den Gründen für die Kaufentscheidung eines Käses, gaben 84 Prozent der Teilnehmer den Geschmack an. Dahinter folgten die Qualität mit 57 Prozent und der Preis mit 42 Prozent. Herkunft und Regionalität spielten für 23 Prozent beziehungsweise 16 Prozent eine Rolle. Der stellvertretende Geschäftsführer der Landesvereinigung, Frank Mauer, sieht insbesondere beim Thema Regionalität noch Aufholbedarf, denn Käse mit gutem Geschmack und hervorragender Qualität gebe es auch in der Nähe. Eine Vielzahl der Käsespezialitäten werde im Bundesland in handwerklicher Feinarbeit von kleinen Hofkäsereien hergestellt. „Wir arbeiten daran, ein Bewusstsein für das Qualitätsprodukt Käse aus Nordrhein-Westfalen zu schaffen“, erklärte Maurer. So verfolge das Projekt „Käsekompass“ der Landesvereinigung das Ziel, Verbraucher zu informieren und für die Käsespezialitäten aus Nordrhein-Westfalen zu begeistern. Den Umfrageergebnissen zufolge achten die Verbraucher in der Städteregion Münster am häufigsten auf die regionale Herkunft; für 39 Prozent ist dies ein Kaufkriterium. In Wuppertal und Bielefeld waren es hingegen jeweils weniger als zehn Prozent. (AgE)

Molkereibranche braucht motivierte Mitarbeiter

Im Wettbewerb um Fachkräfte muss die Molkereibranche ihre Mitarbeiter wertschätzen. Dies hat der gemeinsame Geschäftsführer der Fachverbände Westdeutscher Milchwirtschaftler und Milchwirtschaftler Westfalen-Lippe, Torsten Sach, bei der Herbsttagung beider Verbände am 6. Oktober in Mülheim betont. Bei der Veranstaltung standen zudem die feierliche Auszeichnung von 97 Molkereifachleuten und die Prämierung von Molkereien durch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) im Mittelpunkt. Wie die Landesvereinigung der Milchwirtschaft in Nordrhein-Westfalen mitteilte, wies Sach dabei auf ein Projekt des Europäischen Verbandes der Milchwirtschaftler (AEDIL) hin, nach dem die Thematik Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten in allen befragten 113 Molkereien in 13 Mitgliedstaaten Priorität habe. Dieses Ziel erfordere, dass den Fachkräften neben einem attraktiven Arbeitsplatz auch eine berufliche Perspektive geboten werde. Dies beinhalte neben Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten auch die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit. Hierzu bedürfe es flexibler Lösungen bei der Arbeitszeitgestaltung, weil auch diese ein Instrument der Wertschätzung sei. Der DLG-Landesbevollmächtigte Markus Stamos hob die Bedeutung der DLG-Qualitätsauszeichnungen im Rahmen der Wertschöpfungskette Milch hin. Nach seinen Angaben wurde in diesem Jahr die Qualität von 3.697 Molkereiprodukten bewertet, wobei insgesamt 215 Unternehmen aus allen Regionen Deutschlands und aus 16 Ländern der Europäischen Union am Wettbewerb teilnahmen. Nordrhein-Westfalen war mit 25 Molkereien und ihren 19 Betriebsstätten in der Prüfung vertreten. Sie erhielten für ihre Milcherzeugnisse 244 DLG-Preise in Gold, 84 Auszeichnungen in Silber sowie sechs in Bronze und gehörten mit einer Prämierungsquote von 93,8 Prozent zu Deutschlands Qualitätsführern. (AgE)

Erste Preisanstiege bei Biomilch

Der Verband Bioland kann in seiner monatlich rückwirkenden Auswertung der Milcherzeugerpreise für Bio-Milch nach den Sommermonaten erste Preisanstiege feststellen. So haben in Norddeutschland einige Molkereien ihre Auszahlungspreise im August wieder erhöht, sodass der Durchschnittspreis für Bio-Milch +0,2 Cent auf 46,2 Cent steigen konnte. Im Durchschnitt der süddeutschen Biomilchverarbeiter blieb der Milchpreis bei 47,0 Cent gleich. Bundesweit ergab sich daraus eine leichte Preissteigerung von +0,1 Cent auf 46,7 Cent.
Entsprechend dieser Entwicklung hat die Anlieferung von Bio-Milch in Deutschland ihren saisonalen Höhepunkt überschritten. Im Vergleich zu den Vorjahresmonaten liegen die Steigerungsraten aber weiterhin bei fünf bis sechs Prozent. Kumuliert von Januar bis Juli 2019 ist es ein Plus von 5,2 Prozent im Bundesmittel. Das entspricht einer Mehrmenge an Bio-Milch von knapp 35 Mio. kg gegenüber 2018. Die meiste Milch kommt aus Bayern mit knapp 14 Mio. kg, gefolgt von Sachsen/Sachsen-Anhalt mit 9,5 Mio. kg. Überdurchschnittlich gestiegen sei die Bio-Milchproduktion auch in Schleswig-Holstein/Hamburg, Niedersachsen/Bremen und Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, während die übrigen Länder in Ostdeutschland weniger Biomilch als im Vorjahr lieferten.
Die Absatzzahlen im Handel entwickeln sich laut Meldungen der AMI gut. Die Zuwächse der Einkaufsmengen von Januar bis Juli 2019 lägen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei Bio-Trinkmilch, Käse und Joghurt im zweistelligen Bereich, bei Butter und Quark knapp darunter.
(biomilchpreise.de)

Ungarischer Käse soll Importkäse ablösen

Anfang Oktober wurde ein neues Werk für Käse und Milchpulver der Alföldi-Gruppe in Debrecen übergeben, das 200 Arbeitsplätze schafft. Die als Partner der Diskonthandelskette Aldi bekannte Großmolkerei investierte 15 Mrd. Forint (45 Mio. €) in den Betrieb.
Der Staatssekretär des Außenministeriums, Levente Magyar, erinnerte daran, dass die Alföldi Tej Kft. ursprünglich als Zusammenschluss einheimischer Milchbauern gegründet wurde. Auch heute noch befindet sich dieses Unternehmen zu 100 % in ungarischer Hand. Mit Hilfe der seinem Fachressort unterstellten Investitionsagentur flossen in den letzten fünf Jahren nahezu 2 Mrd. € in Entwicklungsprojekte in der ostungarischen Großstadt, so dass Debrecen floriert wie kaum eine andere Stadt in Ungarn. Die aktuelle Investition der Alföldi Tej Kft. unterstützte der Staat mit Zuwendungen in Höhe von 4,5 Mrd. Forint. Laut Geschäftsführerin Mónika Rózsás erlaubt die automatisierte Fertigungslinie die Herstellung von 25 t Käse aus 250.000 l Milch täglich, welche Prozesse gerade einmal von acht Mitarbeitern beaufsichtigt würden. Mit der Jahreskapazität von 8.000 t könnte das Werk ein Siebtel der Käseimporte auslösen. Außerdem würden 6.500 t Milchpulver hergestellt. (budapester.hu)

Juncker fordert Nachbesserungen im neuen britischen Brexit-Plan

In Reaktion auf den vom britischen Premierminister Boris Johnson vorgelegten Brexit-Plan, einer Alternative zum ausgehandelten Back-Stop auf der irischen Insel, hat der scheidende EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Nachbesserungen eingefordert. Nach einem Telefonat mit Johnson am 2. Oktober, verwies der Luxemburger auf „problematische Punkte im britischen Vorschlag“. Er betonte, dass seitens des Vereinigten Königreichs noch „mehr Arbeit“ nötig sei. Eine Kommissionssprecherin erklärte, diese Schritte seien von London und nicht von Brüssel zu leisten. Johnsons Plan sieht vor, dass Nordirland nach dem Brexit in einer Zollunion mit Großbritannien bleiben soll, da nur so ein sinnvoller Austritt aus der EU möglich sei. Durch diese Lösung sei die Handelspolitik nach dem Brexit „von Anfang an unter der Kontrolle des Vereinigten Königreichs“ und London könnte Handelsabkommen mit dem Rest der Welt schließen. Dies wäre unter dem mit der ehemaligen britischen Premierministerin Theresa May ausgehandelten Back-Stop nicht möglich. Dieser sieht vor, dass Großbritannien und Nordirland nach dem Ablauf einer Übergangsphase Ende 2020 in einer Zollunion mit der EU verbleiben. Johnsons Plan sieht dagegen vor, Zollkontrollen einzuführen, allerdings nicht direkt an der inneririschen Grenze. Stattdessen sei es das Ziel, die Grenze zwischen Nordirland und Irland offen zu halten, erklärte der Premierminister. Kontrollen im Warenhandel mit Irland sollen demnach nur dezentral über Onlineformulare und Überprüfungen auf Firmengeländen und entlang der Lieferkette erfolgen. Genau diese Ideen hält Brüssel hingegen für unausgereift. London schlägt überdies vor, dass in Nordirland weiter EU-Standards für Agrarprodukte und andere Waren gelten sollen. Das war Brüssel bisher zum Schutz des eigenen Binnenmarktes wichtig. Allerdings will Johnson die Entscheidung, wie lange diese Übergangsphase dauern soll, in die Hand des nordirischen Regionalparlaments legen. In Belfast soll dann alle vier Jahre erneut darüber entschieden werden. (AgE)

Neue LVN-Homepage online

Informationen rund um die Milchbranche präsentiert die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) auf ihrem neuen Internetauftritt, der seit dem 5. Oktober online ist. Dort finden Besucher Antworten auf Fragen zu Ernährung, Klimaschutz, Nachhaltigkeit sowie Tierwohl und können wichtige Neuigkeiten und Statistiken abrufen. Transparenz bieten und realistische Einblicke in die Milchwirtschaft geben, das solle mit der neuen Homepage noch weiter vorangetrieben werden, erklärte LVN-Geschäftsführerin Kristine Kindler. Der LVN sei es wichtig, Verbrauchern Informationen aus erster Hand zu liefern, wichtige Themen der Milch- und Landwirtschaft aufzugreifen und vor allem fundiert und sachlich zu vermitteln. Nur so könne ein Dialog auf Augenhöhe zwischen Landwirten und Verbrauchern und vor allem Verständnis füreinander entstehen. (AgE)

DMK und Bahlsen bauen strategische Partnerschaft aus

Deutschlands größter Molkereikonzern, die DMK Group, hat im Frühjahr 2019 erstmals die Marke Bahlsen in die Eistruhen des Einzelhandels gebracht und will den eingeschlagenen Markenkurs konsequent weiter fortsetzen. Wie das Unternehmen am 10. Oktober mitteilte, hat der Geschäftsbereich Ice Cream für die kalte Jahreszeit die Bahlsen Winter-Eiscreme „Zimtstern“ kreiert, die ab Oktober 2019 im 500-ml-Becher in den Läden verfügbar ist. Marktanalysen hätten gezeigt, dass gerade in der Vorweihnachtszeit die Nachfrage nach Eis wieder deutlich ansteige, erläuterte die Molkereigenossenschaft. Die strategische Partnerschaft mit Bahlsen und den neuen Eiscremesorten sei gut angelaufen. Marcus-Dominic Hauck, der operativer Geschäftsführer von DMK Ice Cream, zufolge, sei mit den neuen Kreationen einen vielversprechenden Start hingelegt worden, innerhalb von drei Monaten sei mit den Neuprodukten bereits Einzelverpackungen im sechsstelligen Bereich vertrieben worden, berichtete,. Auch die gezielte Onlinekampagne habe den Nerv der Konsumenten getroffen. Diese Performance zeige, dass die neue strategische Ausrichtung im Markengeschäft richtig sei. (AgE)

Fonterra arbeitet am Schuldenabbau

Die neuseeländische Genossenschaftsmolkerei Fonterra habe zwecks Abbau von Schulen eine weitere Unternehmensbeteiligung veräußert. Das Unternehmen teilte vergangene Woche mit, dass es seinen Anteil von 50 Prozent an DFE Pharma, einem Joint Venture mit Royal FrieslandCampina, für 633 Mio. NZ$ (362 Mio. €) an den Investmentfonds CVC Strategic Opportunities II verkauft habe. DFE Pharma ist ein international tätiges Unternehmen, das auf die Herstellung pharmazeutischer Hilfsstoffe auf Basis von Milchinhaltsstoffen spezialisiert ist und über Produktionsstandorte in den Niederlanden, Deutschland, Neuseeland und Indien verfügt.
Laut Geschäftsbericht beliefen sich die Gesamtverbindlichkeiten bei Fonterra am 31. Juli 2018 auf 11,67 Mrd. NZ$ (6,68 Mrd. €). Fonterra-Geschäftsführer Miles Hurrell zufolge, habe das Unternehmen sich ein hartes erstes Ziel für den Schuldenabbau gesetzt und sei mit den Fortschritten bisher zufrieden. Bei DFE Pharma sei ein guter Verkaufspreis erzielt und mit dem Käufer ein langfristiger Liefervertrag abgeschlossen worden. Noch stehe der Verkauf allerdings unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden. (AgE)

Russland: Digitale Kennzeichnungspflicht für Milchprodukte

Mit der verpflichtenden Kennzeichnung von verarbeiteten Milchprodukten mittels eines digitalen Data Matrix Codes in Russland soll am 1. Juni 2020 begonnen werden. Nach Angaben des Ministeriums für Industrie und Handel wurde kürzlich ein entsprechender Entwurf eines Regierungsdekrets angenommen. Momentan würden Molkereierzeugnisse in einer Probephase mit dem Data Matrix Code gekennzeichnet, die bis Ende Februar 2020 dauern solle. Daran beteiligten sich mehr als 30 Unternehmen, darunter große Hersteller. Die digitale Kennzeichnung von Milchprodukten wurde im Frühjahr 2019 vom russischen Ministerpräsidenten Dmitrij Medwedew auf den Weg gebracht. Auf dessen Anweisung wird laut Medienberichten die digitale Kennzeichnung mit dem bestehenden Kennzeichnungssystem für Veterinärzertifikate „Mercury“ verschmolzen, so dass es ein System von der Rohstoffbeschaffung bis zum Endverbraucher gibt. Die verpflichtende Kennzeichnung wird für Joghurt, Kefir, Butter, Eis, Käse und Hüttenkäse gelten. Dabei kann der digitale Code gescannt werden, wenn Waren geprüft, in einem Lager empfangen oder in einem Geschäft verkauft werden. So soll der Verbraucher vor dem Kauf von abgelaufener Produkte geschützt werden. Er hat zudem die Möglichkeit, die Rechtmäßigkeit der Waren mithilfe eines Smartphones zu überprüfen. Die neuen Kontrollmöglichkeiten sollen auch einen größeren Schutz vor Produktfälschungen bieten, zu denen es in der russischen Milchwirtschaft immer wieder kommt. (AgE)

Mozarellaproduktion: Campina übernimmt Vertrag von Fonterra

Friesland Campina hat den Vertrag mit A-ware über die Produktion von Mozarella am neuen Standort in Heerenveen (Niederlande) vom neueseeländische Molkereikonzern Fonterra übernommen.
Royal Friesland Campina hat einen Vertrag mit Royal A-ware über die Produktion von Mozarella geschlossen. Den Vertrag übernehme Friesland Campina vom neuseeländischen Molkereikonzern Fonterra, der diesen Aufgrund der strategischen Neuausrichtung kündigte. Die bestehende Partnerschaft zwischen Fonterra und Royal A-ware in Bezug auf den Kauf von Molke und Sahne bleibe unverändert, so Campina.
Campina werde die Milch der Mitgliedsbetriebe sowie Rezepte liefern und für den Verkauf des Mozzarella-Käses verantwortlich sein. Royal A-ware verantworte die Verarbeitung der Milch und die Produktion von Mozzarella-Käse am neuen Mozzarella-Produktionsstandort in Heerenveen (Niederlande). Der Bau dieses Produktionsstandortes solle Anfang 2020 abgeschlossen sein und gehe ursprünglich auf die Partnerschaft zwischen Royal A-ware und Fonterra zurück (topagrar.com).

Rückruf beim DMK

Die Molkereiunternehmen Deutsches Milchkontor (DMK) und Fude + Serrahn aus Hamburg haben Keime in ihrer Frischmilch gefunden und deshalb aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes einen bundesweiten Warenrückruf gestartet. Wie die DMK am 11. Oktober mitteilte, betraf dieser fettarme Frischmilch mit 1,5 % Fett in der 1-l-Packung bestimmter Mindesthaltbarkeitsdaten, welche die Identifikationsnummer DE NW 508 EG für das Werk im nordrhein-westfälischen Everswinkel tragen. Im Rahmen von Routinekontrollen sei bei einzelnen Artikeln eine Belastung mit dem Bakterium Aeromonas hydrophila/caviae festgestellt worden, was zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Durchfall führen könne. Später am Tag gab die DMK bekannt, dass die Ursache für die Verunreinigung zweifelsfrei identifiziert und zwischenzeitig behoben worden sei. Grund für den Eintrag der genannten „Wasserkeime“ sei eine defekte Dichtung an der Produktionsanlage gewesen. Die Produktion sei unmittelbar nach Bekanntwerden gestoppt und die defekte Dichtung ausgetauscht worden. Nach zusätzlichen Reinigungen und Testläufen habe die Produktion wieder freigegeben werden können. Der Warenrückruf betraf fast alle großen Lebensmittelketten wie Aldi, Lidl, Edeka, Metro oder Rewe. Diese haben laut DMK umgehend reagiert und die betreffenden Packungen aus dem Handel genommen. (AgE)

Internationale Milchpreise unverändert

Nach einem Preisanstieg bei der letzten Auktion hat sich der Durchschnittspreis am internationalen Milchmarkt Global Dairy Trade in dieser Woche kaum verändert.
Der Durchschnittspreis beim Global Dairy Trade (GDT) legte um 0,2 % auf 3.306 $/t zu. Der Global Dairy Trade-Preisindex stieg leicht um 2 auf 1010 Punkte.Während die Preise für Buttermilchpulver (+6,7 % auf 2.670 $/t), Laktose (+0,8 % auf 784 $/t), Kasein (+0,7 % auf 6.683 $/t) und Magermilchpulver (+0,2 % auf 2.674 $/t) zulegten, blieb der Preis für wasserfreies Milchfett mit 4.997 $/t unverändert. Die übrigen Produkte fielen im Preis: Butter (-0,2 % auf 4.125 $/t), Cheddar (-3,4 % auf 3.717 $/t) und Vollmilchpulver (-0,2 % auf 3141 $/t).Die gehandelte Menge lag mit 38.716 t über dem Niveau der letzten Auktion (37.345 t). (Topagrar.com)

60,5% der Gesamtmilch GVO-frei

Der Anteil an der Gesamtanlieferungsmilch, die nach Ohne Gentechnik-Standard erzeugt wurde, erreichte im August 60,5%. Rechnet man die 3,8% Biomilch dazu, waren 64,2% der von den deutschen Molkereien erfassten Milch zu diesem Zeitpunkt gentechnikfrei. Das zeigt eine Auswertung der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI) im Auftrag des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG). Diese Entwicklung zeigt, dass die Milchproduktion ohne den Einsatz von gentechnisch-veränderten Pflanzensorten oder Erzeugnissen daraus in der Fütterung weiter wächst. Milcherzeuger stellen ihre Fütterung diesbezüglich in der Regel molkereigebunden um. Zuletzt hatte die Hochwald eG angekündigt, die gesamte Molkerei bis Ende des Jahres auf den Eingang von 99,5% GVO-frei-erzeugter Milch umzustellen. Während der VLOG-Verband diese Entwicklung als „Erfolgsgeschichte“ betitelt, wird seitens einiger Milcherzeuger kritisiert, dass der durch die GVO-freie Fütterung höhere Produktionsstandard und die damit einhergehenden höheren Produktionskosten durch die von den Molkereien gezahlten GVO-frei-Zuschläge von 0,5 bis 1,0 Cent pro Liter nicht kostendeckend honoriert würden. (Elite-magazin)

Spotmilchpreise stabil bis leicht geringer

Die EU Milchmarktbeobachtungsstelle teilte zuletzt zum 22. September 2019 einen stabilen Verlauf für die Spotmilchpreise in Italien mit, diese halten sich wie in der Vorwoche bei 46,0 €/100 kg Milch (3,6% Fett). Die Milchmarktexperten der niederländischen Trigona Dairy Trade teilten zum 27.09.2019 eine etwas schwächere, von der DCA Groep ermittelte, Notierung für freie Milch in den Niederlanden mit, diese verringerte sich um 1,0 € auf 36,0 €/100 kg Rohmilch (4,4% Fett). In Deutschland wurde, den Informationen der Molkerei Industrie nach, Versandmilch mit einem Fettgehalt von 3,7% in der letzten Septemberwoche in einer Spanne von 38,93 € (Süd) bis 34,73 € (Nord) pro 100 kg Rohmilch gehandelt. (elite-magazine)

BDM erneuert Forderung nach Leitplanken für auskömmliche Milcherzeugung

Eine „grundsätzliche Richtungsdiskussion“ für eine zukunftsfähige Milcherzeugung hat der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) gefordert. Wie der Verband am Rande der Agrarministerkonferenz (AMK) am 27. September in Mainz deutlich machte, müssen dafür sowohl die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) als auch die Gemeinsame Marktordnung (GMO) weiterentwickelt werden. Eine Schlüsselfunktion für die Erreichung der zunehmend umweltpolitischen Ziele der GAP nimmt für den BDM das Einkommen der Landwirte ein. Solange die Direktzahlungen ganz überwiegend eine Ausgleichsfunktion hätten und damit eine existenziell notwendige Einkommenskomponente darstellten, seien die Möglichkeiten echter Politikgestaltung relativ begrenzt, erläuterte der BDM-Vorsitzende Stefan Mann. Die GMO müsse daher so ausgestaltet werden, dass sich die Betriebe wirtschaftlich nachhaltig aus den Verkaufserlösen ihrer Produkte weiterentwickeln könnten. Nur so hätten Politik und Landwirte die nötige – auch finanzielle – „Beinfreiheit“ für eine sinnvolle Ausgestaltung und Umsetzung der GAP-Ziele, erläuterte Mann. Erst wenn die Agrargelder nicht mehr im Wesentlichen zur Einkommensstützung verwendet werden müssten, könnten sie mit mehr Wirkungskraft für die Erreichung wichtiger gesellschaftlicher Ziele eingesetzt werden. Laut Darstellung des BDM-Vorsitzenden werden die Fördergelder aktuell jedoch schrittweise mit höheren Anforderungen und damit höheren Kosten verknüpft, ohne gleichzeitig über die grundlegenden Möglichkeiten der Marktausrichtung nachzudenken, die den Bauern ein mindestens kostendeckendes Wirtschaften ermöglichten. In einer Situation, in der die Milchviehhalter dauerhaft rund 10 Cent pro Liter Milch von einer Kostendeckung entfernt seien, bedeute damit jede weitere Anforderung einen zusätzlichen Substanzverlust, warnte Mann. Es sei fatal, wenn man den Landwirten einerseits eine Schlüsselrolle für Klima-, Arten- und Naturschutz zuweise, sie aber nicht gleichzeitig für diese Anforderungen stärke. (AgE)

LVN startet „My KuhTubeKids“

HANNOVER. Ihr Informationsangebot rund um die heimische Milchproduktion hat die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) jetzt um Filme speziell für Kinder ergänzt. Unter www.mykuhtube-kids.de können sich Kinder, Lehrer und Interessierte neue, jeweils etwa fünf Minuten dauernde Filme zu Themen rund um den Milchviehbetrieb anschauen. Geboten werden beispielsweise Informationen zum Leben der Kühe, zur Kälberaufzucht und zum Melken. Ziel ist es laut LVN-Geschäftsführerin Kristine Kindler, auch Kindern ein „realistisches Bild der heutigen Landwirtschaft näherzubringen“. Mit dem Angebot richtet sich die LVN nach eigenen Angaben auch an Mädchen und Jungen, die vielleicht noch nie einen Bauernhof gesehen und nicht die Möglichkeit haben, einen zu besuchen. Lehrer könnten die Videos im Unterricht einbinden und zu jedem Film das kostenlose Begleitmaterial nutzen. In den kommenden Monaten würden außerdem weitere Filme eingestellt. „My KuhTubeKids“ basiert auf dem Format „My KuhTube“, das erwachsenen Zuschauern seit sechs Jahren Einblicke in die Milchviehhaltung bietet. Laut Zahlen der LVN sind aktuell 18 „My KuhTube“-Landwirte mit ihren Kameras unterwegs. Insgesamt produziert worden seien bislang mehr als 600 Filme. (www.mykuhtube.de) (AgE)