Kurz und knapp

Neue Preise für Konsummilch

Mit den neuen Kontrakten zwischen Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel für die Produkte der weißen Linie ist auch der Verbraucherpreis für die Vollmilch der Eigenmarken erstmals über die Schwelle von 1 Euro gestiegen. Wie der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) am 1. Juli berichtete, hat der Discounter Aldi den Preis für einen Liter Vollmilch mit 3,5 % Fett der Eigenmarke „Milsani“ um 0,17 Euro auf 1,09 Euro heraufgesetzt. Damit hätten sich die Endverbraucherpreise seit Ablauf des alten Kontraktes um den Jahreswechsel 2021/22 bei Vollmilch von damals 0,80 Euro/l um satte 0,29 Euro/l erhöht, so der VMB. Nachdem die Butterpreise infolge sehr kurzfristiger Kontrakte im vergangenen halben Jahr quasi im Monatstakt preislich nach oben angepasst worden seien und auch das Sortiment von Standardkäse Mitte Mai kräftig habe nachlegen können, sei jetzt endlich auch die weiße Linie an der Reihe. Die fettarme Variante machte laut VMB einen minder großen Sprung von zuletzt 0,84 Euro/l auf jetzt 0,99 Euro/l. Derweil gerieten die Milchpulverpreise in der vergangenen Woche unter Druck. An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde die amtliche Notierung für das Kilogramm Magermilchpulver in Lebensmittelqualität um 0,02 Euro beziehungsweise 0,05 Euro auf 3,98 Euro bis 4,28 Euro herabgesetzt. Vollmilchpulver verbilligte sich bezogen auf das Kilogramm um 0,05 Euro am unteren und 0,08 Euro am oberen Spannenende auf 5,30 Euro bis 5,42 Euro. Kräftiger fiel das Minus beim lebensmitteltauglichen Süßmolkenpulver aus, das zuletzt für 1,30 Euro/kg bis 1,50 Euro/kg gehandelt wurde. Uneinheitlich verlief die Preisentwicklung am Buttermarkt: Während die Notierung für lose Ware im 25 kg-Block von 7,14 Euro/kg bis 7,25 Euro/kg auf 7,04 Euro/kg bis 7,19 Euro/kg zurückgenommen wurde, wurde die für Päckchenbutter bei unverändertem Einstiegspreis von 7,22 Euro/kg am oberen Spannenende um 0,10 Euro/kg auf 7,49 Euro/kg angehoben. (AgE)

Lebensmittelpreise klettern weiter

Die Preise für Nahrungsgüter haben im laufenden Monat weiter angezogen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 29. Juni mitteilte, lagen die Verbraucherpreise für Lebensmittel nach vorläufigen Angaben im Mittel um 12,7 % über dem Stand von Juni 2021. Damit hat sich für diesen Güterbereich der Preisauftrieb weiter spürbar verstärkt, denn im Mai hatte das Plus 11,1 % betragen, im April 8,6 % und im März 6,2 %. Im Februar hatte sich der Aufschlag zum Vorjahr „erst“ auf 5,3 % belaufen. Die allgemeine Teuerungsrate in Deutschland schwächte sich im Juni 2022 gemäß den vorläufigen Berechnungen der Wiesbadener Statistiker dagegen etwas ab, und zwar von zuvor 7,9 % auf 7,6 %. Im April waren es 7,4 %, im März 7,3 % und im Februar 5,1 % gewesen. Maßgeblich für die Teuerung ist nach wie vor die Entwicklung der Energiepreise, für die die Verbraucher in diesem Monat im Mittel 38 % mehr zahlen mussten als ein Jahr zuvor. Die Wiesbadener Statistiker stellten mit Blick auf die Lebensmittelpreise fest, dass sich hier deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen preiserhöhend auswirkten. Hinzu kämen die preistreibenden Effekte unterbrochener Lieferketten infolge der Corona-Pandemie. Sondereffekte wie die Auswirkungen des 9-Euro-Tickets und des Tankrabatts sind laut Destatis in den Ergebnissen für Juni enthalten. In welchem Ausmaß sich diese genau ausgewirkt hätten, lasse sich mit den vorläufigen Ergebnissen aber noch nicht darstellen. Auf diese Effekte werde mit der Veröffentlichung der endgültigen Ergebnisse am 13. Juli eingegangen, kündigten die Statistiker an. (AgE)

Steffin neuer Geschäftsführer bei AGRA-EUROPE

 

 

 

Geschäftsführerwechsel bei AGRA-EUROPE (AgE): Mit Wirkung zum 1. Juli 2022 hat Dr. Uwe Steffin die Nachfolge von Dr. Andreas Johaentges angetreten. Das hat die Gesellschafterversammlung auf Vorschlag des Aufsichtsrats der AGRA-EUROPE Presse- und Informationsdienst GmbH gestern beschlossen. Steffin soll die digitale Transformation des Unternehmens vorantreiben. Der 51-jährige Agrarökonom arbeitet seit 2020 im AgE-Hauptstadtbüro, nachdem er bereits von 2002 bis 2007 zunächst als Volontär und anschließend als Redakteur bei AGRA-EUROPE tätig war. Von 2011 bis 2016 war Steffin Chefredakteur bei dem im dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag erscheinenden Wirtschaftsmagazin agrarmanager, bevor er beim dlv die Leitung für das Projekt „Neuausrichtung überregionale Agrarmedien“ übernahm. Von 2017 bis 2020 war der Absolvent der Technischen Universität (TU) München-Weihenstephan Chefredakteur der überregionalen dlv-Fachmedienmarke agrarheute. Der bisherige AgE-Geschäftsführer Johaentges ist auf eigenen Wunsch von dem Amt zurückgetreten; er hatte diesen Posten seit Juli 2014 bekleidet. Seitdem hat der 57-Jährige auch die Position des stellvertretenden Chefredakteurs inne; auf diese Aufgabe wird er sich künftig konzentrieren. Chefredakteur des Pressedienstes bleibt Thomas Rickli. Eine personelle Veränderung gibt es auch im Aufsichtsrat von AGRA-EUROPE. Werner Schwarz hat aufgrund seiner Berufung zum schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister sein Mandat in dem Gremium niedergelegt. Dessen Aufgaben übernimmt zunächst der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, der Präsident vom Landvolk Niedersachsen, Dr. Holger Hennies. (AgE)

Ernährungsindustrie fordert priorisierte Gasversorgung

Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) hat für den Fall einer Gasmangellage gemäß der Notfallstufe des Notfallplans Gas von der Bundesregierung die „Priorisierung der Ernährungsindustrie und der zugrundeliegenden Lebensmittellieferkette“ gefordert. Trotz aller Einsparbemühungen könnten viele technische Prozesse im Rahmen der industriellen Herstellung von Nahrungsmitteln kurzfristig nicht ohne Gas auskommen, betonte die BVE am  30. Juni in Berlin. Die Unternehmen seien dazu bereit, ihrer Verantwortung in dieser Situation gerecht zu werden. Doch selbst mit dem größten unternehmerischen Engagement – was auch die Bereitschaft zu großen finanziellen Risiken beinhalte – lasse sich Gas „in so kurzer Zeit nicht substituieren“. Daher müsse die Sicherung der Ernährungsversorgung Vorrang haben. Ein starkes Signal der Branche in der aktuellen Energiekrise sieht der stellvertretende BVE-Hauptgeschäftsführer Peter Feller in dem Interesse an der Klimaschutzkampagne der BVE, in deren Rahmen betriebliche Optimierungsmöglichkeiten beim Energiesparen aufgezeigt werden. Mit dem Online-Seminar „Carbon Footprints für Unternehmen und Produkte“ habe diese jetzt die Marke von mehr als 1 500 Teilnehmern geknackt, berichtete Feller. Die Unternehmen suchten mit Hochdruck nach Lösungen, um den Energieverbrauch zu senken und Einsparpotentiale zu heben. Bereits seit einigen Jahren investierten die Lebensmittelhersteller viel Zeit und Geld in Effizienzsteigerungen, aber der Ukraine-Krieg und die damit verbundene Unsicherheit bei der Gasbelieferung hätten den Druck enorm verstärkt. (AgE)

Insgesamt 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle im Jahr 2020

Entlang der Lebensmittelversorgungskette sind 2020 in Deutschland insgesamt etwa 11 Mio t Lebensmittel weggeworfen worden, wobei die Landwirtschaft dabei der mit Abstand kleinste Verursacher war. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Bundesregierung am 30. Juni an die EU-Kommission gesendet hat. Mit rund 59 % entstand der überwiegende Anteil an verschwendeten Lebensmitteln sowie Schalen, Blättern, Knochen oder Kaffeesatz demnach in den privaten Haushalten. Weitere 17 % fielen in Restaurants, der Gemeinschaftsverpflegung oder dem Catering an, gefolgt von etwa 15 % bei der Verarbeitung von Lebensmitteln, rund 7 % im Handel und nur etwa 2 % in der Landwirtschaft. In der Landwirtschaft würden überschüssige und verdorbene Lebensmittel nach einer Studie des Thünen-Instituts meist nicht als Abfall entsorgt, sondern betrieblich verwertet. Als Reaktionen auf die Zahlen forderten Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und seine Amtskollegin im Bundesumweltressort, Steffi Lemke, eine bewussteren Konsum von Lebensmitteln. Dieser sei „gut für die Umwelt“, so Lemke. Denn die Produktion von Lebensmitteln, die später doch nicht verzehrt würden, verschwende wertvolle Ressourcen. Für Özdemir passt nicht zusammen, dass Lebensmittel im Müll landen, während weltweit zig Millionen Menschen hungern. Außerdem hätten Landwirte hart für das Essen gearbeitet. Es sei daher eine Frage der Wertschätzung, respektvoll mit Lebensmitteln umzugehen. Özdemir und Lemke wiesen darauf hin, dass derzeit die Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung weiterentwickelt werde. Die Bundesregierung wolle gemeinsam mit allen Beteiligten die Lebensmittelverschwendung verbindlich und branchenspezifisch reduzieren. Mit dem vorgelegten Bericht kommt Deutschland der in der EU-Abfallrahmenrichtlinie verankerten Pflicht nach, die Fortschritte bei der Reduzierung der Lebensmittelabfälle sichtbar zu machen. Die zur Datenerhebung entwickelte Methodik beruht auf Vorgaben der EU-Kommission. Diese will den Ressortangaben zufolge die von den Mitgliedstaaten übermittelten Daten analysieren und in einem zusammenfassenden Bericht veröffentlichen sowie die Daten für den angekündigten Vorschlag für EU-weit verbindliche Reduzierungsziele nutzen. (AgE)

Niederländischer Bauernverband verurteilt ausufernde Proteste

Der niederländische Bauernverband (LTO) hat die teils sehr drastischen Aktionen bei den Demonstrationen gegen die Pläner der Haager Regierung zur Verringerung der Stickstoffbelastung verurteilt. Die Proteste waren zunächst in der vorvergangenen Woche weitgehend friedlich gestartet, arteten dann aber zuletzt in Gülleattacken und Blockaden aus. Der LTO erklärte am vergangenen Mittwoch (29.6.), dass solche Aktionen „inakzeptabel“ seien. Gleichwohl stellte der Bauernverband klar, dass der Berufsstand „wütend und verzweifelt“ über die Politik der Regierung sei. „Wir machen darauf in angemessener und würdiger Weise aufmerksam, durch genehmigte Demonstrationen, durch öffentlichkeitswirksame Aktionen und durch Gespräche mit Bürgern“, so der LTO. Dies laufe positiv, mit Kreativität und unter Nutzung des verfassungsmäßigen Demonstrationsrechts ab. Der Bauernverband stellte klar, dass daher die große Mehrheit der Landwirte und Gärtner die Art und Weise missbillige, in der eine kleine Minderheit ihrem Ärger „auf unangemessene und sogar illegale Weise“ Ausdruck verleihe. Der Berufsstand wolle die Unterstützung der Gesellschaft behalten. Der LTO verwies in dem Zusammenhang auf Studien, wonach diese Unterstützung „im Überfluss“ vorhanden sei. Es sollte die Zerstörung der Landschaft im Fokus stehen und nicht die Empörung über Aktionen.
Medienberichten zufolge errichteten die Demonstranten Autobahnblockaden an der Grenze zu Niedersachsen, türmten auf Straßen Heuballen auf und setzten diese in Brand oder entluden Gülle und Mist in der Innenstadt. Auch Polizeiautos wurden beschädigt. Landesweite Demonstrationen verursachten lange Staus. Am 30. Juni durchbrachen Demonstranten eine Polizeisperre vor dem Privathaus von der für Natur und Stickstoff zuständigen Ministerin Christianne van der Wal. Die Polizei sprach von einer „neuen Dimension der Gewalt“. Laut Medienberichten war die niederländische Farmers Defence Force (FDF) an den Protesten beteiligt. Ministerpräsident Mark Rutte hatte am Dienstag voriger Woche (28.6.) auf Twitter eingeräumt, dass die Veränderungen, denen sich der Agrarsektor gegenübersehe, „groß und weitreichend“ seien. Die Regierung habe Verständnis für die Sorgen, den Ärger und die Frustration der Landwirte. Demonstrieren sei erlaubt, aber es sei „inakzeptabel“, die Sicherheit anderer zu gefährden oder die Verwaltungsangestellten und die Medien einzuschüchtern, stellte Rutte klar. Die Regierungspläne sehen vor, dass landesweit regional unterschiedliche Stickstoffleitziele und Verringerungsvorgaben festgelegt werden, die in Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten zwischen 12 % und 70 % reichen. (AgE)

Bessere Kommunikation für Biolebensmittel notwendig

Ökologisch hergestellte Lebensmittel benötigen nach Einschätzung von Prof. Kathrin Zander von der Universität Kassel eine bessere Kommunikation. Die Professorin für Agrar- und Lebensmittelmarketing im Fachbereich Ökologischer Landbau berichtete am 29. Juni bei der Podiumsdiskussion „Faire Preise, Mehr Fairness in der Lieferkette“ im Rahmen der Öko-Feldtage, dass die Verbraucher zunehmend belastet seien durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten und darauf reagierten. So griffen die Konsumenten verstärkt auf Handelsmarken zurück und wechselten vom Supermarkt in den Discounter. Zander sieht deshalb aktuell für den Biosektor eine schwierige Situation gegeben. Gleichwohl müsse die Branche langfristig schauen und versuchen zu vermitteln, warum Biolebensmittel besser seien. Im Schnitt sind Zander zufolge Biolebensmittel um 50 % teurer als konventionell hergestellte. Die Hochschullehrerin betonte auch, dass es nicht „den einen Verbraucher“ gebe. Es existiere eine große Gruppe, die günstig einkaufen wolle, und es gebe eine Gruppe, die aufgeschlossen gegenüber Bioprodukten sei. Auf diese sollte sich die Biobranche konzentrieren, riet Zander. In der Pflicht sieht sie außerdem die Politik, umwelt- und sozialschädliche Praktiken zu besteuern.
Naturland-Geschäftsführer Steffen Reese forderte, dass eine faire Entlohnung alle Aspekte berücksichtigen müsse. Er begrüßte, dass das Lieferkettengesetz zustande gekommen sei. Mit dem Ergebnis zeigte sich Reese aber nicht zufrieden, da nur „angemessene“ Erzeugerpreise gezahlt werden müssten. Darüber hinaus warnte er vor einem Wettbewerb unter den Handelshäuern und führte als Beispiel nachhaltig erzeugte Bananen auf. Hier sei Lidl vorgeprescht und habe nur noch solche Bananen angeboten. Die Kunden seien dann zu Aldi gewechselt und hätten dort ihren gesamten Einkauf erledigt. Lidl habe in der Folge „massive Umsatzeinbußen“ verzeichnet. Der Referent für den Ökolandbau und das Qualitätsmanagement Bio-Eigenmarken der Rewe Group Handel Deutschland, Marcus Wewer, glaubt, dass sich der Biomarkt auch ohne die Zielvorgaben von 30 % auf nationaler und 25 % auf europäischer Ebene weiterentwickeln wird. Er berichtete von einem stabilen Bioumsatz bei der Rewe Group. Dies sei insbesondere bei Biofleisch der Fall. Aus Wewers Sicht braucht es allerdings nach 20 Jahren eine neue Informationskampagne für das Biosiegel. AgE

Schwarzwaldmilch: Höchster Umsatz aller Zeiten

 

Die Schwarzwaldmilch-Gruppe hat ein Spitzenjahr 2021 hinter sich. So konnte die Markenmolkerei erstmalig über 230 Mio. € umsetzen und so den „Rekordumsatz“ vom Vorjahr um mehr als 5 % steigern. Das gab das Unternehmen mit Sitz in Freiburg und Offenburg vergangenen Donnerstag bekannt.
Maßgeblich dafür war das Plus im Markengeschäft von 7,5 %. „Wir wachsen rein ertragsorientiert und nicht über Aktions- oder Niedrigpreise. Dies zeigt sich am deutlichsten darin, dass der Umsatz um 5,4 % gestiegen ist, bei gleichzeitig leicht gesunkenem Absatz“, erklärt Schneider. Besonders positiv hätten sich im Jahr 2021 die Produktlinie Bio-Heumilch mit einem Plus von 8,8 % sowie die Marke LAC lactosefrei mit einem Wachstum von 8,0 % entwickelt. Auch die Bio-Linie und die Marke Schwarzwaldmilch seien weiterhin gewachsen – mit jeweils über 4,0 %. Im Juni hat die Schwarzwaldmilch das erste Hybrid-Produkt in den Markt eingeführt, das aus Milch und Hafermilch besteht.
Der Auszahlungspreis für die genossenschaftlichen Milcherzeuger der Schwarzwaldmilch lag im Jahr 2021 mit 41,12 Cent/kg brutto** für konventionelle Milch und mit 58,30 Cent/kg brutto** für Bio-Milch jeweils über dem Bundesschnitt.
Seit Dezember 2021 hat die Schwarzwaldmilch den Milchauszahlungspreis für die Erzeuger konventioneller Milch von netto 36,0 Ct/kg auf netto 50,0 Ct/kg (ab Juli) sowie für Biomilch von netto 50,5 Cent/kg auf netto 60,0 Cent/kg (ab Juli) erhöht. Der Milchpreis sei mit Abstand aktuell der größte Aufwandsposten der Molkerei. (Elite-magazine)

Hochwald muss sinkenden Umsatz verkraften

Wie das Unternehmen mitteilte, gingen die Erlöse 2021 um 3,7 % auf rund 1,59 Mrd. Euro zurück. Zugleich konnte der Exportanteil am Umsatz weiter ausgebaut werden; einen deutlichen Anstieg erlebte erneut die Ausfuhr von H-Produkten nach Südostasien. Die Exportquote beziffert Hochwald auf 48 %, die Investitionen auf 117,1 Mio. Euro. Das neue Werk in Mechernich konnte Unternehmensangaben zufolge zum Jahresbeginn mit der Inbetriebnahme starten, bis Juli sollen dort alle Abfülllinien produktionsbereit sein. Besonders belastet hat Hochwald im Geschäftsjahr 2021 die Flutkatastrophe an der Ahr und Erft, die die Produktion im Werk in Erftstadt vollständig zum Stillstand brachte.
Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren dem Unternehmen zufolge für die Milchwirtschaft herausfordernd. Die gesamte Wertschöpfungskette Milch sei 2021 mit stark gestiegenen Kosten für Verpackungen, Logistik, Zusatz- und Hilfsstoffe sowie Energie konfrontiert worden. Die Rohmilcherzeugung sei in Deutschland 2021 nach zwei Jahren der Stagnation erstmals wieder gesunken, während der internationale Handel mit Milchprodukten erneut gewachsen sei. Das Werk Kaiserslautern wurde laut Hochwald im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung in ein Joint Venture mit einem chinesischen Partner übertragen. „Durch die Zusammenarbeit mit unserem größten chinesischen Kunden stärken wir die internationale Ausrichtung und sichern uns weiter eine starke Präsenz auf dem wachsenden chinesischen Markt. Wir setzen dabei konsequent unseren Weg zum internationalen, vermarktungsorientierten Milchspezialisten fort“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Molkerei, Detlef Latka.
Nach seinen Angaben geht die Unternehmensleitung für das Geschäftsjahr 2022 von einem Umsatz deutlich über dem Niveau des Vorjahres aus, und auch das Konzernergebnis vor Steuern soll das durchschnittliche Niveau leicht übertreffen. „Wir erwarten, dass 2022 ein überdurchschnittlicher Milchpreis von der Unternehmensgruppe gezahlt werden kann“, so Latka. (AgE)

The Netherlands: Royal A-ware takes over cheese producer Noordhoek

In Holland the family owned dairy Royal A-ware will take over the family owned grated cheese producer Noordhoek. Noordhoek has a history of 25 years. Noordhoek products find their way to bakeries, pizza manufacturers, catering wholesalers and other companies within the food industry. At Noordhoek, more than 50 employees work at a modern production location in Bodegraven. Royal A-ware is a Dutch family business, specialized in the production, ripening, cutting and packaging of cheese and other fresh food products such as fresh dairy products, tapas and milk powder and has more than 3000 employees.

The Netherlands: claims by environmentalists regarding cattle grazing

Dutch judges have upheld claims by environmentalists that permits for cattle grazing may be necessary. In protest against this, on Monday May 30th, many Dutch dairy farmers did not send their cows out to pasture but kept them inside. Normally, 84 percent of the dairy farms in the Netherlands is pasturing their dairy cows.

Great Britain: farmers get automated mastitis reports

In Great Britain Dairy farmers can now access automated mastitis reports about their herd from their milk recording. Somatic cell count and clinical mastitis treatment records will be analysed and the results made available to farmers after each milk recording. The reports allow farmers and their vets to identify the pattern of mastitis in their herd and control measures to be focused on where they are most effective.

Ireland: conditions of derogation permit

In Ireland dairy farmers that got a derogation permit are not allowed to plough grassland after May 31. This is one of the conditions that were made by the European Commission to give nitrate derogation to Ireland. Farmers that have derogation are allowed to use 250 kilogram nitrogen out of manure per hectare. Without derogation this would be 170 kilogram.

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 29. Juni

Der saisonale Rückgang der Milchanlieferung in Deutschland setzt sich weiter fort. In der 24. Woche haben die deutschen Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,7 % weniger Milch erfasst als in der Woche zuvor. Gegenüber der Vorjahreswoche bedeutet das einen Rückstand um 1,0 %. Die aktuell hohen Temperaturen dürften sich zusätzlich dämpfend auf das Milchaufkommen auswirken. In Frankreich wurden gleichzeitig 1,1 % weniger Milch angeliefert als im Vorjahr um die gleiche Zeit.
Am Markt für flüssigen Rohstoff hat sich die Nachfrage nach Sahne zuletzt belebt, während das Interesse an Magermilchkonzentrat nachgelassen hat. Sahne wurde zu festeren Preisen gehandelt. Magermilchkonzentrat hat hingegen leicht nachgegeben.
Die Aktivitäten am Markt für Magermilchpulver haben sich im Vergleich zu den Vorwochen eher weiter beruhigt. Dies wird auf den Beginn der Ferienzeit einerseits und die Verunsicherung über die weiteren Aussichten andererseits zurückgeführt. Die Urlaubsmöglichkeiten scheinen nach den zwei vergangenen Corona-Jahren im laufenden Jahr intensiver als üblich genutzt zu werden, was bereits in den vergangenen Wochen zum ruhigen Marktverlauf mit beigetragen hat.
Am europäischen Markt wie auch am Weltmarkt ist die Nachfrage derzeit ruhig und die Käufer agieren abwartend, obwohl die Deckung für das vierte Quartal noch eingeschränkt sein dürfte. Es besteht eine hohe Unsicherheit, wie sich Angebot und Bedarf vor dem Hintergrund der weltweit hohen Inflation und der Energieversorgung und -preise im Winter in Europa entwickeln werden. Auch die Rahmenbedingungen wie Kreditlinien, Beschaffung von Verpackungsmaterial und die Transporte gestalten sich weiterhin schwierig. Die Werke wickeln weiter die bestehenden Verträge ab und verfügen in Deutschland über eine gute Auftragslage.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität sind nach wie vor uneinheitlich und werden überwiegend als etwas schwächer eingeschätzt. Das Kaufinteresse für Futtermittelware ist aktuell ruhig bei schwächeren Preisen.
Bei Vollmilchpulver ist das Marktgeschehen ebenfalls ruhig. Derzeit sind die Einkäufer wenig aktiv. Am internationalen Markt liegen aus anderen Regionen der Welt günstigere Offerten vor. Die Preisforderungen der vergangenen Wochen für deutsche Ware lassen sich zunehmend schwieriger durchsetzen, während über günstigere Angebote aus anderen EU-Ländern berichtet wird.
Am Markt für Molkenpulver ist ein ausreichendes Angebot vorhanden. Futtermittelware wird zurückhaltend nachgefragt und die Preise haben zuletzt nachgegeben. Lebensmittelware ist uneinheitlich und hat jüngst ebenfalls im Preis nachgegeben.
(Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta)

Allgäuer Hof-Milch schließt Sonthofen

Die aktuellen Veränderungen des gesamten Marktumfeldes, insbesondere die teilweise massiven Preiserhöhungen in den Bereichen Energie, Logistik und Verpackung sowie gleichzeitig zurückgehende Umsatzzahlen machen sich bemerkbar. „Die geänderten Rahmenbedingungen machen die in den letzten zwei Jahren eingeleiteten Sanierungsschritte bei der Allgäuer Hof-Milch zunichte und erfordern ein schnelles Eingreifen von Gesellschaftern, Geschäftsleitung und allen Mitarbeitern“, so Kuno Linder, Geschäftsführer.
Die Allgäuer Hof-Milch wolle sich wieder auf die Frischeprodukte konzentrieren, um das Unternehmen langfristig stabil am Markt zu positionieren. Damit möchte die Hof-Milch auch künftig verlässlicher Partner der Heumilch-Landwirte und der Mitarbeiter sein. Die Käserei in Sonthofen lässt sich mit der vorhandenen Bausubstanz aus den 60iger Jahren, bei den aktuellen Energiepreisen nicht mehr wirtschaftlich betreiben. Das Werk muss zunächst von Grund auf ertüchtigt werden, um auch den heutigen Automatisierungsansprüchen gerecht zu werden. Die Produktion wird sich daher auf den Standort in Missen-Wilhams konzentrieren.
Um künftig 40 Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz bieten zu können und das langfristige Überleben der Allgäuer Hof-Milch sicherzustellen, muss in enger Abstimmung mit Betriebsrat und Gewerkschaft Personal reduziert werden. Die verbleibenden Mitarbeiter werden tarifgebunden bezahlt und haben wieder einen sicheren Arbeitsplatz in einem familiengeführten Unternehmen.
Die nächsten 12 Monate werden für die Hof-Milch eine herausfordernde Zeit. Im Fokus steht die erforderliche Umsetzung der weiteren Sanierungsschritte sowie eine notwendige Umsatzsteigerung, verstärkt im Allgäu und den angrenzenden Regionen. Ein hochmotiviertes Team bei der Hof-Milch arbeitet tatkräftig an der Umsetzung mit, betont Joachim Gorlo, Geschäftsleitung.
Regional, nachhaltig und Heumilch verliebt wollen wir auch in Zukunft agieren, so Matthias Haug, Geschäftsführer. Eine Molkerei wie die Hof-Milch gehört daher auch in Zukunft in das Oberallgäu. Kleinbäuerliche Strukturen und der Erhalt der heimischen Kulturlandschaft seien Aspekte, die den Gesellschaftern am Herzen liegen.

Milchpreisprognose auf Rekordhöhe bei Fonterra

Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra hat seinen Milchlieferanten für die am 1. Juni begonnene Saison Hoffnung auf einen Auszahlungspreis in Rekordhöhe gemacht. Wie die Molkereigenossenschaft heute mitteilte, soll der Preis für ein Kilogramm Milchfeststoff zwischen 8,75 NZ $ (5,29 Euro) und 10,25 NZ$ (6,19 Euro) liegen, im Mittel also bei 9,50 NZ$ (5,74 Euro). Dies wären noch einmal 0,20 NZ $ (12,1 Eurocent) mehr als in der Saison 2021/22, in der das Milchpreisniveau auf ein neues Allzeithoch gestiegen war. Laut Fonterra-CEO Miles Hurrel spiegelt die gute Michpreisprognose das Bild von Milchangebot und -nachfrage sowie dem derzeit starken US-Dollar wider. „Obwohl die Genossenschaft in der Lage ist, sowohl solide Erträge als auch einen gesunden Milchpreis für das nächste Jahr zu prognostizieren, bleibt eine erhebliche Volatilität bestehen“, mahnte der Manager zugleich. Wegen einer Reihe globaler Ereignisse müssten Annahmen der Molkereigenossenschaft geändert werden. Insbesondere die Zinssätze und die Inflation seien weit stärker gestiegen als gedacht, ebenso die Rohstoffpreise als Reaktion auf die anhaltend starke Nachfrage nach Milchprodukten. Dies fließe in die Milchpreiserwartung in Gestalt einer weiten Spanne ein, erläuterte Hurrel. Die höheren Inputkosten werden laut dem Fonterra-CEO kurzfristig die Schuldenlast der Genossenschaft erhöhen und auch die Betriebskosten auf den Milchfarmen in die Höhe treiben. „In Kombination mit laufenden gesetzlichen Änderungen und Auflagen kann dies die Milcherzeugung und Anlieferungen senken“, stellte Hurrel fest. Der Gegenwind habe das Potential, einige der gesteckten Ziele der Genossenschaft zu beeinträchtigen oder deren Erreichung zu verzögern. Allerdings erwartet Hurrel in verschiedenen Geschäftsbereichen und Schlüsselmärkten auch Margenverbesserungen. Die Gewinnprognose für 2022/23 wurde gegenüber dem Vorjahr im Spannenmittel um 7,5 NZ Cent (4,5 Eurocent) auf 0,30 NZ$ (18,1 Eurocent) bis 0,45 NZ$ (27,2 Eurocent) je Anteil erhöht. (Umrechnungskurs: 1 NZ$ = 0,6043 Euro) (AgE)