Bilanz der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft tiefrot

In der Agraraußenhandelsbilanz schreibt Deutschland mittlerweile eine tiefrote Zahl. Darauf hat die German Export Association for Food and Agriproducts (GEFA) am 10. Januar bei einem Online-Pressegespräch hingewiesen. Nach ihren Angaben standen im Zeitraum Januar bis Oktober 2023 den deutschen Einfuhren an Agrarprodukten und Lebensmitteln in Höhe von 61,4Mio.Tonnen Ausfuhren von nur 49,8Mio. Tonnen gegenüber. Das Mengendefizit belief sich damit bereits für die ersten zehn Monate auf den Rekord von 11,6Mio. Tonnen, womit es sich um 21,3% gegenüber dem Vorjahreszeitraum vergrößerte.
Für das Gesamtjahr 2023 geht die GEFA von einem Mengenrückgang beim deutschen Export von Agrarrohstoffen und Lebensmitteln von 3,0% auf 59,5 Mio. Tonnen aus. Dem Wert nach dürften die Agrarausfuhren gegenüber 2022 laut der Prognose des Dachverbandes im vorigen Kalenderjahr aber noch zugenommen haben, und zwar um 3,1 Mrd. Euro oder 3,3% auf 95,0 Mrd. Euro. Einschließlich der Landtechnik geht der Dachverband von einer Steigerung um 4,4% auf den Exportrekordwert von 106 Mrd. Euro aus.
Das sei zwar eine herausragende Leistung der Branche, ein Grund zur Freude sei es aber nur bedingt, erklärte GEFA-Sprecher Hartmut Kretschmer von der DMK Deutsches Milchkontor GmbH. Die Steigerungen seien in erster Linie auf die auch 2023 hohen Inflationsraten bei Agrarprodukten und Lebensmitteln zurückzuführen. Das Agraraußenhandelsdefizit betreffend sprach Kretschmer von einer „besorgniserregenden“ Entwicklung. Als Ursachen sieht er neben der sinkenden Akzeptanz für deutsche Produkte im Ausland auch die hierzulande politisch gewollten Produktionseinschränkungen. Kretschmer gab mit Blick auf die steigenden Importanteile aber zu bedenken, dass die Einfuhrware geringere Standards aufweise. Er beklagte, dass sich Deutschland als Gunststandort aus seiner „Versorgungs-Verantwortung“ auch für die Welt zurückziehe.
Der stellvertretende GEFA-Sprecher Jan-Bernd Stärk von der Westfleisch SCE mbH mahnte einen engeren Schulterschluss zwischen Politik und Wirtschaft an. Die Lebensmittelproduktion in Deutschland dürfe nicht weiter durch Bürokratie und Abgaben belastet werden. Vielmehr müsse sie gestärkt werden, wozu auch die Förderung des Agrarexports gehöre. Stärk verwies auf die immer größer werdende Konkurrenz im Ausfuhrgeschäft. Dies sei auch auf den Messen klar zu sehen. Der Westfleisch-Manager appellierte an die Politik, in Sachen Freihandelsabkommen offensiver voranzugehen, so zum Beispiel im Fall Australiens und dem Mercosur. Als positive Beispiele politischer Initiativen zur Stärkung des Agrarexports hob Stärk die vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) im November „kurzfristig und entschlossen“ umgesetzten Reisen von Veterinärdelegationen aus Japan und den Philippinen hervor sowie die Ende Oktober/Anfang November durchgeführte Reise der Parlamentarischen Staatssekretärin im BMEL, Dr. Ophelia Nick, nach China.
Der GEFA zufolge müssen solche Initiativen für das Öffnen von Auslandsdrittmärkten durch das BMEL verstärkt werden. Im wichtigen China-Geschäft sei sogar die Unterstützung durch das Kanzleramt notwendig. Nicht weiter akzeptabel ist für den Dachverband eine weitere Schwächung des eigenen Standorts. Es gelte, den gesamten Welthandel in Richtung nachhaltige Produktionsverfahren weiter zu entwickeln, statt nur auf nationale Einzellösungen zu setzen. Die Instrumente der Exportförderung müssten beibehalten werden. Keinerlei Hoffnung machen sich da die Zuchttierexporteure. Antje Gödecke vom Bundesverband Rind und Schwein (BRS) stellte klar, dass die Ausfuhr von Lebendtieren politisch nicht mehr gewollt sei. Statt Unterstützung würden den Exporteuren Steine in den Weg gelegt. (AgE)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 10. Januar

 

In Deutschland hielt der saisonale Anstieg der Milchanlieferung in den letzten beiden Wochen von 2023 an. In der 51. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,9 % mehr Milch als in der Vorwoche, in der 52. Woche waren es 1,4 % mehr. Gegenüber der jeweiligen Vorjahreswoche bedeutet das Abnahmen von 0,6 % bzw. 0,9 %. Der aktuelle Kälteeinbruch dürfte sich dämpfend auf das Milchaufkommen auswirken. In Frankreich war die Milchanlieferung in der 52. Woche um 0,4 % höher als in der Vorjahreswoche.
Die Lage bei flüssigem Rohstoff am Spotmarkt hat sich zum Jahresbeginn weiter stabilisiert. Industrierahm wird bei gewissen kurzfristigen Schwankungen zu festen Preisen gehandelt. Magermilchkonzentrat hat sich zuletzt erneut etwas befestigt.
Der Markt für Magermilchpulver wird auch zu Beginn der zweiten Woche des neuen Jahres überwiegend als ruhig beschrieben. Teilweise wird aber auch von Anfragen, die überwiegend aus dem europäischen Binnenmarkt kommen, berichtet. Für neue Impulse könnte eine überraschende, sehr kurzfristige Ausschreibung aus dem nordafrikanischen Raum sorgen. Insgesamt ist die Nachfrage am internationalen Markt seit dem Jahreswechsel noch überwiegend zurückhaltend und es herrscht außerdem Wettbewerb mit Lieferanten aus anderen Teilen der Welt. Exporte aus Europa nach Asien sind außerdem erschwert, da der Suezkanal derzeit aus Sicherheitsgründen überwiegend gemieden wird. Vor allem werden die bestehenden Kontrakte weiter abgewickelt. Dabei sind die Auslieferungen teilweise etwas verzögert. Die Auftragslage und Verfügbarkeit von Ware sind weiterhin etwas uneinheitlich.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität haben zum Jahresanfang zunächst etwas nachgegeben. Damit hat sich der Abstand zur Futtermittelware, die ebenfalls ruhig gehandelt wird, etwas verringert.
Am Markt für Vollmilchpulver ist die Lage saisonal ruhig. Die Preise sind uneinheitlicher geworden und bewegen sich in einer weiteren Spanne als in den Vorwochen.
Das Geschäft mit Molkenpulver in Futtermittelqualität verläuft stetig. Die Preise werden unterschiedlich eingeschätzt – teils als etwas fester und teils als stabil bis leicht schwächer. Bei Lebensmittelware ist zum Jahresbeginn eine gute Nachfrage für das zweite Quartal bei überwiegend festen Preisen zu beobachten. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta)

 

 

Käse-Rückruf: Produkte können gefährliche Bakterien enthalten

 

Die französische Fromagerie des Gors ruft zwei ihrer Käse zurück, die in Deutschland von der Fa. Fromi GmbH vertrieben werden. Es besteht die Gefahr, dass die Produkte „Brique de Sakura“ und „Petit Dome cendre“ mit Escherichia coli STEC Bakterien belastet sind.
Ecoli können schwere Durchfallerkrankungen auslösen und stellen vor allem für ältere Menschen und Kleinkinder eine große Gefahr dar. Die Käserei selbst informiert nur spärlich über die Rückrufe, wie auf „Produktwarnung.eu“ zu lesen ist. Für Verbraucher ist es daher wichtig, die gekauften Produkte genau unter die Lupe zu nehmen.

Von dem Rückruf betroffen sind die Käse
Brique de Sakura (220 Gramm-Packung)
Mindesthaltbarkeitsdatum 06.01.2024
Identitätskennzeichen: FR79174004CE
Petit Dome cendre (100 Gramm-Packung)
Mindesthaltbarkeitsdatum 13.01.2024
Identitätskennzeichen: FR79174004CE

Finanzchef Claassen verlässt das DMK

Das Deutsche Milchkontor gibt bekannt, dass Dr. Frank Claassen, Chief Financial Officer (CFO) für die Bereiche Finance, Legal, IT, Supply Chain Management und Global Business Services, das Unternehmen im gegenseitigen Einvernehmen mit sofortiger Wirkung verlässt. Die Nachfolge von Claassen sei noch nicht geregelt. Dazu habe der Aufsichtsrat der DMK Group einen Suchprozess eingeleitet.
Heinz Korte, Aufsichtsratsvorsitzender der DMK: „Ich bedanke mich im Namen des gesamten Aufsichtsrates bei Dr. Claassen für die Zusammenarbeit sowie die geleistete Arbeit der letzten Jahre. Er hat die Entwicklung der Gruppe in den letzten Jahren mitgeprägt und konnte für das Unternehmen wertvolle Beiträge leisten. Für seinen weiteren Weg wünschen wir ihm persönlich und beruflich alles Gute“. (topagrar.com)

2024.02-02: online Informationsveranstaltung

 

Chancen nutzen – jetzt erst recht!
Werden Sie Laborprofi!
Mit dem Besuch der einjährigen Staatlichen Fachschule für Agrarwirtschaft Triesdorf, Fachrichtung Milchwirtschaftliches Laborwesen bereiten Sie sich gemeinsam mit weiteren Interessierten in angenehmer Atmosphäre auf die Prüfung zum Labormeister vor.
Das nächste Schuljahr beginnt am 10. September 2024.
Anmeldeschluss ist der 01. April 2024.
Spätere Anmeldungen können nur noch bei freien Studienplätzen berücksichtigt werden.
Aufgrund der begrenzten Anzahl verfügbarer Ein-Zimmer-Appartements im Wohnheim empfehlen wir die rechtzeitige Anmeldung für das nächste Schuljahr.
Nutzen Sie Ihre Chancen!
Sie wollen sich noch weiter über diese Chance informieren?
Wir bieten Ihnen am Freitag, den 02. Februar 2024, im Rahmen einer online Informationsveranstaltung hierzu Gelegenheit. Die Informationsveranstaltung wird von 14:00 bis 17:00 Uhr über Webex stattfinden.
Außerdem können sich Interessierte, die unseren Standort noch nicht kennen, nach Absprache live bei uns im Rahmen einer Führung umsehen.
Lernen Sie uns, unsere Fachschule und den Campus Triesdorf live und/oder virtuell kennen – Sie sind hierzu herzlich eingeladen!
Gerne können Sie sich für die Webex-Veranstaltung über nachfolgende Internetadresse bzw. den QR-Code anmelden. Die Zugangsdaten erhalten Sie dann per E-Mail.
Weitere Informationen rund um die Meisterfortbildung finden Sie auf unserer Homepage.

Kontakt:
Fachschule für Milchwirtschaftliches Laborwesen Triesdorf
Steingruberstr. 10, 91746 Weidenbach
Tel.: 08161 8640-1611
E-Mail: lvfz-triesdorf@lfl.bayern.de
Internet: https://www.fachschule-milchanalytik.bayern.de/

 

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 3. Januar

In Deutschland hat sich der saisonale Anstieg der Milchanlieferung im Dezember zeitweise verstärkt. Die Molkereien erfassten in der 50. Woche laut Schnellberichterstattung der ZMB 1,1 % mehr Milch als in der Vorwoche. Der Rückstand zur Vorjahrswoche ist damit auf 0,4 % geschrumpft. In Frankreich war die Milchanlieferung in der 51. Woche um 0,4 % höher als ein Jahr zuvor.
Am Markt für flüssigen Rohstoff war das Angebot über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel niedriger als in den meisten Vorjahren, während noch Kaufinteresse vorhanden war. Die Preise für Industriesahne, Magermilchkonzentrat und Rohmilch haben über die Feiertage kurzfristig nachgegeben, aber weniger ausgeprägt als für diesen Zeitraum üblich. Aktuell zeichnet sich wieder eine Befestigung ab.
Die Aktivitäten am Markt für Magermilchpulver sind in den Tagen rund um den Jahreswechsel noch saisonal bedingt ruhig. Viele Einkäufer sind noch in den Weihnachtsferien und daher nicht im Markt. Für das erste Quartal scheint der Bedarf überwiegend abgedeckt zu sein. Soweit aktuelles Kaufinteresse besteht, steht überwiegend das zweite Quartal im Vordergrund. Es gehen immer wieder kleinere Anfragen ein und auch zwischen den Feiertagen sind einzelne Verträge zum Abschluss gekommen. Die bestehenden Aufträge werden weiter abgewickelt, wobei die Verfügbarkeit teilweise begrenzt ist. Hersteller berichten über niedrige Bestände zum Jahresende.
Die Preise für Lebensmittelware bewegen sich weiter in der Bandbreite der Vorwochen, sind aber etwas uneinheitlicher geworden. Aus der Feiertagsproduktion wurden lediglich einzelne Partien etwas preisgünstiger angeboten. Der Markt für Futtermittelware ist sehr ruhig.
Bei Vollmilchpulver setzen sich die Tendenzen aus den letzten Wochen von 2023 fort. Es besteht immer wieder Bedarf an deutscher Ware, die nach wie vor auftragsbezogen produziert wird. Bei begrenzter Rohstoffverfügbarkeit werden für Ware aus Deutschland weiterhin feste Preise erzielt. Innerhalb der EU ist das Preisgefüge uneinheitlich.
Die Lage am Markt für Molkenpulver ist von einem überschaubaren Angebot gekennzeichnet. Für Futtermittelware besteht weiteres Kaufinteresse, während sich stabile bis leicht festere Preise erzielen lassen. Für Lebensmittelware wird ebenfalls von festen Tendenzen berichtet. Für das erste Quartal besteht bereits eine sehr gute Auftragslage und es wird zunehmend bereits über Lieferungen im zweiten Quartal verhandelt.(Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta)

Milch-Lieferanten investieren über 8 Mio. Euro in Energieeffizienz

 

Die Mitglieder der Molkerei Berchtesgadener Land haben seit September 2021 über 8 Millionen Euro in alternative Energieerzeugung,-speicherung und -effizienz investiert. Dafür erhielten sie im Rahmen des Projektes „Zukunftsbauer“, einer Initiative der Molkerei und Penny, insgesamt eine Fördersumme von 1 Millionen Euro. Laut Pressemitteilung der Molkereigenossenschaft ist diese Fördersumme durch den Kauf von Milchprodukten in den Penny-Märkten entstanden. Denn beim Kauf unterstützen die Verbraucher den Förderfond, welcher anschließend durch die Molkerei verdoppelt wird. Unter anderem haben sich die Milcherzeuger in diesem Zuge Stromspeicher, PV-Anlagen, LED-Beleuchtungsanlagen, Frequenzsteuerungen für Vakuumpumpen von Melkanlagen, Vorkühler und Hackschnitzelheizungen angeschafft. 140 Betriebe stehen derzeit auf der Warteliste des Projektes. Unternehmensangaben zufolge  sei geplant, das Projekt weiterzuführen.

 

Jahresschlussspurt an der GDT

 

 

Bei der letzten Auktion an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) in diesem Jahr haben die Preise für Milcherzeugnisse mehrheitlich fester tendiert. Der zusammenfassende Index aller gehandelten Lieferkontrakte legte am 19. Dezember gegenüber der Versteigerung von Anfang Dezember um 2,3% zu. Im Vorjahresvergleich haben jedoch die meisten Produkte an Wert verloren. Der Index war im Jahresverlauf auf einen Tiefstand von 850 Punkten im August gefallen, was so wenig wie seit November 2018 nicht mehr war. Danach erholte er sich aber wieder und beendete das Jahr jetzt mit 1.025 Punkten; das sind 3,3% weniger als der Schlussstand von 2022. Bei der jüngsten Handelsrunde verzeichnete Butter den stärksten Preisanstieg im Vergleich zur Auktion vor zwei Wochen, und zwar über alle Qualitäten und Lieferzeiten hinweg um 9,9% auf 4.999 Euro/t. Das war zugleich Jahreshöchststand. Während hierbei das belgische Unternehmen Solarec für eine Tonne im Schnitt 5.500 Euro erlöste, blieb der Preis für Butter von Fonterra knapp unter der Marke von 5.000 Euro. Die Butter ist auch das einzige Produkt an der GDT, das zum Jahresende 2023 teurer als vor genau einem Jahr gehandelt wurde. Der Aufschlag beläuft sich auf 18,6%. Wasserfreies Milchfett ließ sich bei der Auktion für 5.109 Euro/t verkaufen, damit wurde das Vorjahresniveau von Ende Dezember nur knapp, nämlich um 1,7% verfehlt.
Zu den Gewinnern der letzten Handelsrunde in diesem Jahr gehörte auch Cheddarkäse mit einem Preisaufschlag gegenüber der Auktion vor zwei Wochen von 6,9% auf 3.906 Euro/t. Die im Laufe des Jahres erfolgten Preiskorrekturen nach unten konnten jedoch nicht wettgemacht werden; der aktuelle Handelswert liegt um 11,2% unter dem Vorjahresniveau. Seit Anfang Dezember wird an der GDT auch Mozzarella mit einem Fettgehalt von 40% vom belgischen Neuanbieter Solarec versteigert. Allerdings wurde bei der jüngsten Auktion nur der Liefertermin im Februar 2024 gehandelt; der Preis für eine Tonne lag hier bei 3.627 Euro.
Beim Milchpulver gab es zum Jahresausklang unterschiedliche Entwicklungen. Schwächer tendierte Magermilchpulver mit einem Preisabschlag von 1,3% auf 2.400 Euro/t. Hierbei erlösten Arla und Solarec, je nach Liefermonat, teilweise gut 200 Euro/t mehr als Fonterra. Verglichen mit dem Jahresende 2022 wurde Magermilchpulver mit einem Preisabschlag von 11,6% gehandelt. Das sah beim umsatzstärkeren Vollmilchpulver anders aus. Bei der jetzigen Auktion stieg der Durchschnittspreis aller Kontrakte gegenüber Anfang Dezember um 2,9% auf 2,937 Euro/t; seit dem Tiefpunkt Mitte August ist in einer Art Jahresendspurt damit eine Wertsteigerung von insgesamt 25,8% erfolgt. Dem Hauptverkaufsprodukt von Fonterra fehlten damit Ende Dezember nur noch 36 Euro/t oder 1,2% zum Schlusskurs des Vorjahres. Die nächste Handelsrunde an der GDT findet am 2. Januar 2024 statt.
In Deutschland hielten sich Änderungen bei den letzten amtlichen Notierungen für Milchprodukte im Jahr 2023 in Grenzen. Bei Schnittkäse wurde sie für die Brotware in Hannover am 20.12. um 5 Cent auf 4,10 Euro/kg bis 4,35 Euro/kg heraufgesetzt. Die Blockbutternotierung in Kempten sank dagegen im Spannenmittel um 12,5 Cent auf 5,35 Euro/kg bis 5,50 Euro/kg, denn das Weihnachtsgeschäft war vorüber. Päckchenbutter und Käse ließen sich kurz vor den Feiertagen im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) noch sehr gut absetzen; im Export war laut Analysten bereits ein rückläufiges Geschäft zu spüren. Im Handel mit Milchpulver kamen laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMP) wenige Tage vor Weihnachten die Neugeschäfte weitgehend zum Erliegen. Für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität gaben laut Kemptener Börse die Verkaufspreise um rund 3 Cent auf 2,60 Euro/kg bis 2,75 Euro/kg nach. Abschläge von 1 Cent bis 2 Cent gab es zudem im Handel mit Molkenpulver, während Vollmilchpulver preislich stabil blieb. (AgE)

Bayerns Molkereien wollen CO2-Emissionen einheitlich messen

Der Verband bayerischer Molkereien (milch.bayern) und der Softwareanbieter Root Global sind eine Partnerschaft für das Emissionsmanagement in der Lebensmittelindustrie eingegangen. Wie die Dachorganisation der Milch- und Molkereibranche am 20. Dezember mitteilte, setzen sich beide Organisationen dafür ein, den Ausstoß von Treibhausgasen (THG) in der komplexen Lieferkette bayerischer Molkereien zu messen, zu reduzieren und einheitlich an die Handelspartner zu kommunizieren. Die digitale Plattform ermöglicht die flächendeckende und verifizierte Erfassung von Emissionsdaten entlang der gesamten Lieferkette einschließlich der landwirtschaftlichen Betriebe. Laut milch.bayern können auf Basis dieser Datenerhebung die Teams für Nachhaltigkeit der Molkereien ihren THG-Unternehmensfußabdruck analysieren und sich Reduktionsziele im Einklang mit der Richtlinie für den Forst-, Land- und Agrarsektor (FLAG) im Rahmen der Science Based Targets initiative (SBTi) setzen. „Diese Partnerschaft ist ein Meilenstein für die bayerische Milchwirtschaft und ein sehr gutes Beispiel, wie Innovation, Wissenschaft und Branchenexpertise zu positiven Veränderungen führen können“, erklärte der Vorstandsvorsitzende von milch.bayern, Christian Schramm. Dies werde nicht nur die Transparenz innerhalb der Branche erhöhen, sondern auch die bayerische Milchwirtschaft bei nachhaltigen Praktiken stark unterstützen.
Die Herausforderungen durch die Klimakrise lassen sich beiden Partnern zufolge am besten mit einer Branchenlösung meistern. Denn Emissionen aus den eng verzahnten, internationalen Lieferketten müssten künftig einheitlich bilanziert und kommuniziert werden – unabhängig von Geografie oder Produktzweig. Hierbei werde die gesamte Lieferkette vom Landwirt bis zum Endverbraucher gefordert sein. Laut dem Geschäftsführer von Root Global, Maurice Hensl, hat die Lebensmittelbranche den großen Vorteil, dass durch die vorgelagerte Landwirtschaft zwar Emissionen verursacht, aber auch sequestriert und reduziert werden können. „Jetzt gilt es, die THG-Emissionen pro landwirtschaftlichen Betrieb einheitlich zu messen und schließlich die Lieferkette in die Pflicht zu nehmen, nachhaltige Praktiken auf Betrieben zu fördern und mitzuverfolgen“, so Hensl. Sowohl die einheitliche Bilanzierung als auch die Bereitstellung quantifizierbarer Reduzierungshebel und finanzieller Mittel seien aufgrund der Themenkomplexität nur gemeinsam als Branche möglich. (AgE)

Zahlungsbereitschaft für Produkte zwischen konventionell und ökologisch da

Gut ein Fünftel der Bundesbürger würde Milch und Milchprodukte kaufen, die ohne chemischen Pflanzenschutz, aber mit gezieltem Mineraldüngereinsatz hergestellt worden sind. Zudem wären sie bereit, dafür tiefer in die Tasche zu greifen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftlerinnen der Universität Hohenheim im aktuellen Forschungsprojekt „LaNdwirtschaft 4.0 Ohne chemisch‐synthetischen PflanzenSchutz“ (NOcsPS). Untersucht wurde die Vermarktungsfähigkeit von Produkten aus einem Anbausystem, das keinen chemisch-synthetischen Pflanzenschutz zulässt, wohl aber die gezielte Verwendung von Mineraldüngern. Nach Auswertung einer repräsentativen Online-Befragung von 1.010 Personen können den Forscherinnen zufolge etwa 23% der deutschen Bevölkerung den „Zukünftigen Konsument:innen“ zugeordnet werden. Dieses Verbrauchersegment zeichne sich durch eine grundlegende Ablehnung gegenüber dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Lebensmittelproduktion aus. Zudem sei ein höherer Anteil weiblicher und älterer Konsumenten identifiziert worden, die ein ausgeprägtes Bewusstsein für Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln sowie mögliche Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit zeigten. Die Verbraucher wären laut der Studie bereit, für Lebensmittel aus einem „System zwischen konventionell und ökologisch“ mehr zu zahlen als für konventionelle Vergleichsprodukte, und zwar im Mittel für NOcsPS-Milch 31%, für NOcsPS-Käse 23% und für NOcsPS-Butter 24%.
Laut den Wissenschaftlerinnen können sich NOcsPS-Produkte langfristig nur dann am Markt durchsetzen, wenn eine Verbraucherakzeptanz und auch eine Mehrzahlungsbereitschaft vorhanden sind. Die Forscherinnen sind sich aber sicher: „Es könnte das Agrarsystem der Zukunft werden“, denn es vereine Vorteile der konventionellen und der ökologischen Landwirtschaft und reduziere deren jeweiligen Nachteile. Die Wissenschaftlerinnen verweisen darauf, dass Entscheidungsträger ihre Erkenntnisse nutzen könnten. Sie sollten eine verständliche Kennzeichnung von Produkten entwickeln und sicherstellen, dass diese Produkte in der Gesellschaft glaubwürdig seien. Der Startschuss für das NOcsPS-Projekt fiel im Juni 2019; es läuft noch bis November 2024. An den verschiedenen Aspekten der Entwicklung des NOcsPS-Anbausystems arbeiten insgesamt 28 Verbundprojekte. Weitere Partner sind das Julius Kühn-Institut (JKI) und die Universität Göttingen. Gefördert wird das Vorhaben vom Bundesforschungsministerium (BMBF) im Förderprogramm „Agrarsysteme der Zukunft“ mit insgesamt fast 5,3 Mio. Euro. Die Verbundkoordination liegt in der Hand von Prof. Enno Bahrs vom Fachgebiet Landwirtschaftliche Betriebslehre der Universität Hohenheim. (AgE)

Nutri-Score: Übergangsfrist ruft Verbraucherschützer auf den Plan

Durch eine aktualisierte Berechnungsmethode ändert sich ab Ende dieses Jahres für einige Lebensmittel die Gesamtbewertung beim Nährwertkennzeichen „Nutri-Score“; für bereits deklarierte Produkte ist eine Übergangsfrist bis Ende 2025 vorgesehen. Daran stört sich die Verbraucherzentrale Hamburg. Wie sie am 19. Dezember mitteilte, soll so zwar verhindert werden, dass produzierte Packungen vernichtet werden müssen, aber es fehlt die Transparenz für die Verbraucher. „Was sinnvoll und kulant klingt, kann leider dazu führen, dass für ein und dasselbe Lebensmittel zwei verschiedene Nutri-Score-Label im Umlauf sind“, bemängelte der Leiter der Abteilung Lebensmittel und Ernährung in der Verbraucherzentrale Hamburg, Armin Valet. Beim Kauf wäre es jedoch wichtig, den neuen vom alten Nutri-Score im Supermarkt unterscheiden zu können. „Der Lizenzgeber, die Santé publique France, hat es leider versäumt, den Übergang gut zu regeln“, kritisierte der Verbraucherschützer. Die neue Berechnungsgrundlage ist ab 31. Dezember 2023 gültig. Allerdings müssen 2024 neu auf den Markt gebrachte Lebensmittel und Getränke auf jeden Fall mit dem Nutri-Score nach der neuen Methode deklariert werden. Ab spätestens 1. Januar 2026 ist der neue Nutri-Score dann bei allen Produkten zu verwenden. Grundsätzlich begrüßt die Verbraucherzentrale die Änderungen im zugrunde liegenden Berechnungsalgorithmus. Durch die Anpassungen werde der Gehalt an Zucker, Salz und Ballaststoffen zukünftig strenger bewertet. Viele Produkte erhielten dadurch „zu Recht eine schlechtere Bewertung“, betonte die Hamburger Verbraucherzentrale. Dennoch sind die Verbraucherschützer beim Thema Zucker noch nicht zufrieden. Der Referenzwert von 90 Gramm pro Tag sei zu hoch. Der Algorithmus sollte maximal 50 Gramm täglich bei der Nutri-Score-Berechnung ansetzen, empfiehlt die Verbraucherzentrale unter Berufung auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO). (AgE)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 6. Dezember

In Deutschland hat die Milchanlieferung zuletzt wieder zugenommen. Der aktuelle ungewöhnlich frühe Wintereinbruch dürfte Anfang Dezember aber nochmals für einen Rückgang gesorgt haben. In der 47. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,7 % mehr Milch als in der Vorwoche. Der Rückstand zur Vorjahrswoche ist damit auf 1,4 % geschrumpft. In Frankreich hat sich das Minus gegenüber der Vorjahreslinie zuletzt auf 3,2 % verringert.
Am Markt für flüssigen Rohstoff machen sich inzwischen die kommenden Feiertage bemerkbar. Die Preise für Magermilchkonzentrat und Industrierahm haben in den letzten Tagen etwas nachgegeben. Die Logistik ist durch die aktuellen Witterungsverhältnisse erschwert.
Die Lage am Markt für Magermilchpulver ist aktuell ruhig und es gehen nur wenig neue Anfragen bei den Werken ein. Die ruhigeren Aktivitäten werden vor allem auf die näher rückenden Feiertage und den bevorstehenden Jahreswechsel zurückgeführt. Aktuell werden vor allem bestehende Kontrakte abgewickelt, die überwiegend gut und zügig abgerufen werden. Die Hersteller verfügen über eine gute Auftragslage für die kommenden Wochen und es besteht kaum Handlungsbedarf. Teilweise ist die Verfügbarkeit sogar gering. Auch die Einkäufer scheinen für die nächste Zeit zunächst weitgehend gedeckt sein. Hier und da werden einzelne Partien aus der Weihnachtsproduktion etwas günstiger angeboten, was für die Jahreszeit eine normale Entwicklung ist.
Die Preise für Lebensmittelware sind insgesamt etwas uneinheitlich und die Preisforderungen der Anbieter lassen sich schwerer durchsetzen als in den Vorwochen. Der Markt für Futtermittelware ist ruhig bei stabilen Preisen.
Bei Vollmilchpulver ist ebenfalls ein ruhiger Marktverlauf zu beobachten, wenngleich hier und da noch kurzfristige Anfragen eingehen. Die bestehenden Kontrakte werden weiter zügig abgenommen. Am Weltmarkt ist EU-Ware bei einem deutlichen Preisabstand zu neuseeländischer Ware weiterhin kaum wettbewerbsfähig. Die Preise für Vollmilchpulver behaupten sich in den Deutschland weiter auf dem Niveau der Vorwochen, während in Nachbarländern auch günstigere Offerten zu finden sind.
Stabil stellt sich die Lage am Markt für Molkenpulver dar. Futtermittelware wird kontinuierlich nachgefragt und die Preise tendieren für das erste Quartal fest. Die Preise für Lebensmittelware bewegen sich bei guter Nachfrage in der Bandbreite der Vorwoche. Weiter sehr fest ist die Situation bei Molkenproteinkonzentrat. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/=

Emmi eröffnet neuen Käse-Standort in den USA

 

 

 

 

Emmi hat in den USA einen neuen Standort für die Verarbeitung von Käse eröffnet. Das Gebäude der US-Tochter Emmi Roth ist in Stoughton, im US-Bundesstaat Wisconsin, angesiedelt. Dort wird der Innerschweizer Milchverarbeiter laut einer Mitteilung vom Donnerstag auf einer Fläche von 14’600 Quadratmetern Käse ressourcenschonend verarbeiten und auch konfektionieren. Er will so seine Position im US-Käse-Spezialitätenmarkt stärken und auch vermehrt importierten Schweizer Käse in den Vereinigten Staaten verkaufen. Die interne Verarbeitung und Verpackung von Käse sei effizienter und vereinfache den Verarbeitungs- und Logistikprozess, heisst es in der Mitteilung. Die Transportwege könnten dadurch halbiert und die innenbetrieblichen Treibhausgasemissionen entsprechend gesenkt werden. Betrieben werde die Anlage mit elektrischer Energie. Den Angaben zufolge entstehen am Standort rund 125 neue Arbeitsplätze. Emmi betreibt im Bundesstaat Wisconsin insgesamt drei Produktionsstätten. Von dort aus beliefert die Firma Detailhändler und Food Service Unternehmen aus den ganzen USA mit lokal hergestelltem und mit aus der Schweiz importiertem Spezialitätenkäse. (seetalerbote.ch)

Ehrmann und Mediaplus starten mit neuem Agenturmodell

Nach zweijähriger Pause kehrt die Familienmolkerei Ehrmann zu Mediaplus zurück. Als Leadagentur steuert Mediaplus ab Januar das neu geschaffene und integrierte Agenturmodell im House of Communication. Dafür hat Mediaplus gemeinsam mit Ehrmann ein völlig neues Agenturmodell entwickelt: Fullthinking statt Fullservice. Ein Leadership-Team mit eigens definierten Kunden- und Konsumentenmanager:innen unter der Leitung von Barbara Evans übernimmt die umfassende Strategieentwicklung und die Orchestrierung der einzelnen Gewerke. Die Kundenmanagerin steuert dabei eng verzahnt mit dem Ehrmann-Team das gesamte Agentur-Set-Up über alle Länder und Dienstleister hinweg. Der Konsumenten-Manager hat das Ohr am Markt und ist agenturseitig für Strategie und Weiterentwicklung der Marke und der Kommunikationsstrategie verantwortlich. Neben Deutschland umfasst das Mandat weitere Länder, dazu gehören im ersten Schritt u.a. Großbritannien, Portugal, Österreich, Polen, Tschechien, Finnland, Schweden und die Niederlande.
Gunther Wanner, Global Marketing Director der Ehrmann SE., zufolge, soll das eigens für Ehrmann entwickelte Agenturmodell die Entscheidungsprozesse beschleunigen.
Die aktuellen Rahmenbedingungen sind fordernd: Der Wettbewerb im Markt der Molkereiprodukte ist stark, die Spirale der Innovationen und Produktdiversifikationen dreht ständig weiter, die Komplexität bei Medien und Zielgruppenansprache steigt. Wer in Zukunft innovativ, schnell und erfolgreich sein will, muss sich deshalb organisatorisch effizient aufstellen. Deshalb hat Ehrmann entschieden, die Verantwortung für den Media-Etat und das Agentur-Setup vollumfänglich an Mediaplus zu geben. Der Fullthinking-Ansatz soll Abstimmungsprozesse vereinfachen und Reaktionszeiten in Richtung Konsumenten aber auch zwischen den einzelnen Disziplinen deutlich verkürzen.
Laut Barbara Evans, Managing Partnerin Mediaplus, ist das Agenturmodell der Zukunft für Ehrmann ein individuell zugeschnittenes und durch und durch integriertes. Fullservice heiße, jedes einzelne Detail über den Tellerrand des eigenen Gewerks hinaus vollumfänglich mit- und vorauszudenken, mit dem Kunden zusammen Lösungsansätze entwickeln, die die künftige Marktentwicklung mit einbeziehen. Die Voraussetzung dafür sei, dass alle Beteiligten über ein gemeinsames Verständnis und eine gemeinsame Kultur verfügten. Basierend auf denselben Werten und Grundhaltungen.

Molkerei Ammerland erwirbt Hochregallager

Die Molkerei Ammerland hat ein 42.000 qm großes Büro- und Lagerensemble in Westerstede bei Oldenburg erworben. Den früheren Standort des seit 2017 kriselnden, ehedem in Westerstede gegründeten Möbelkonzerns Steinhoff an der Autobahn 28 hat M7 im Namen von Azure veräußert. Die Molkereigenossenschaft plant Medienangaben zufolge, das 40 m hohe Hochregallager im Rahmen ihrer Expansion zur Lagerung von Milchpulver, H-Milch oder Verpackungsmaterial zu nutzen. Neben dem großformatigen Gewerbekomplex zählt zur Liegenschaft auch ein Entwicklungsgrundstück.

Müller verkauft DTC-Geschäft Milk & More an britischen Konzern Freshways

Müller wird im neuen Jahr sein britisches Milchliefergeschäft Milk & More an den lokalen Molkereikonzern Freshways verkaufen. Finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben. Der Molkereikonzern erwarb Milk & More im Rahmen der Übernahme des breiteren Flüssigmilchverarbeitungs- und -vertriebsgeschäfts von Dairy Crest im Jahr 2016. Nach einer „strategischen Überprüfung“ hat sich das Unternehmen jedoch entschieden, Milk & More, das unter anderem Frischmilch, Brot und Eier liefert, auszulagern.
Milk & More beschäftigt 1.100 Mitarbeiter. CEO Patrick Müller zufolge, geben die Synergien, die zwischen Milk & More und Freshways bestehen, und die Möglichkeit, die sich durch die vertikale Integration mit einer direkten Lieferung von Frischmilch bietet, Milk & More die Möglichkeit, sein Angebot für die Kunden weiterzuentwickeln. Es bestehe auch das Potenzial, die Nachhaltigkeitsagenda voranzutreiben, indem den Kunden die Wahl zwischen nachfüllbarer Milch aus Glas und erneuerbaren Kartons geboten werde, deren Umweltverträglichkeit sich deutlich verbessert hat.
Freshways wurde 1993 in London gegründet, wo das Unternehmen neben 16 Vertriebszentren in England auch heute noch eine Verarbeitungsanlage betreibt. Laut Bali Nijjar, Managing Director von Freshways, sei das Unternehmen zuversichtlich, das Milk & More-Geschäft in der gleichen Weise weiterführen zu können, wie Freshways in den letzten 30 Jahren vorangebracht worden sei. Im Zeitraum vom 2. Januar bis zum 31. Dezember 2022 setzte Freshways den Angaben zufolge 347,5 Mio. £ (379,9 Mio. $) um, gegenüber 252,2 Mio. £ im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Das Unternehmen meldete für 2022 einen Betriebsgewinn von 2,9 Mio. £ – nach einem Verlust von 4,6 Mio. £ im Jahr 2021.

Schlappe für die USA im Milchhandelsstreit mit Kanada

 

eit dem Inkrafttreten des USA-Mexiko-Kanada-Abkommens (USMCA) im Jahr 2020 als Nachfolger des Nordamerikanischen Handelsabkommens (NAFTA) gibt es Streit wegen der Marktzugangsmöglichkeiten für US-Milchprodukte in Kanada. Nachdem die USA aus einem ersten Streitschlichtungsfall Ende 2021 als Sieger hervorgingen, zogen sie nun in einem zweiten Verfahren den Kürzeren. Im ersten Panel wurde entschieden, dass Kanadas Zuweisung von vergünstigten Zolltarifquoten aus einem Pool nur an US-Milchverarbeiter nicht mit dem USMCA-Abkommen vereinbar sei. Die Kanadier führten daraufhin eine Marktanteilsberechnung für eine erweiterte Zahl von Antragstellern für die Zuteilung von Zolltarifquoten (TRQ) ein, schlossen dabei aber Einzelhändler, Food-Service-Betreiber und einige andere Importeure aus. Dagegen haben die USA ein zweites Streitschlichtungsverfahren eingeleitet und dieses nun verloren.
„Ich bin sehr enttäuscht von den Ergebnissen des USMCA-Panels, die heute über Kanadas Milch-TRQ-Zuteilungsmaßnahmen veröffentlicht wurden“, erklärte die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai am Freitag (24.11.). Ungeachtet der Schlussfolgerungen dieses Berichts hätten die Vereinigten Staaten weiterhin „ernsthafte Bedenken“ darüber, wie Kanada die im Abkommen eingegangenen Verpflichtungen zum Zugang zum Milchmarkt umsetze. Trotz des Sieges im ersten USMCA-Panel und einer Überarbeitung von Kanadas Zuteilungsmaßnahmen sei das Problem für US-Milchbauern immer noch nicht gelöst. „Wir werden weiterhin daran arbeiten, dieses Problem mit Kanada anzugehen, und wir werden nicht zögern, alle verfügbaren Instrumente zu nutzen, um unsere Handelsabkommen durchzusetzen“, betonte Tai.
Auch US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack verdeutlichte, das weiter an dem Ziel gearbeitet werde, einen fairen Marktzugang für Milchbauern, Verarbeiter und Exporteure aus den USA in Kanada zu erhalten. „Wir werden weiterhin die tiefe Besorgnis über Kanadas System benennen“, so der Minister. Wir konzentrieren uns darauf, den Marktzugang zu sichern, zu dem sich Kanada im Rahmen des USMCA verpflichtet hat, und wir werden weiterhin alle verfügbaren Wege erkunden, um dieses Ziel zu erreichen. Im Streitschlichtungsverfahren sahen zwei Mitglieder in Kanadas derzeitiger Regelung keine Unvereinbarkeit mit dem UMSCA-Bestimmungen. Ein Mitglied war hingegen der Auffassung, dass die eingeschränkte Bereitstellung der Zolltarifquoten gegen die Verpflichtung des Handelsabkommens verstößt. (AgE)

Nahrungsmittelinflation nimmt weiter ab

 

 

Der Anstieg der Lebensmittelpreise in Deutschland hat sich im November gegenüber dem Vorjahresmonat weiter abgeschwächt; die Teuerung liegt aber immer noch deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch (29.11.) in Wiesbaden mitteilte, mussten die Verbraucher im Berichtsmonat nach vorläufigen Berechnungen im Schnitt 5,5% mehr für Nahrungsgüter zahlen als im November 2022. Im Oktober hatte der Aufschlag im Vorjahresvergleich noch bei 6,1% und im September bei 7,5% gelegen. Die vorläufige Inflationsrate für alle Waren und Dienstleistungen geben die Wiesbadener Statistiker für November im Vorjahresvergleich mit 3,2% an. Das war der geringste Stand seit Juni 2021. Im Oktober waren 3,8% und im September 4,5% gemessen worden. Dämpfend auf die Teuerung wirkte laut Destatis im November erneut der Rückgang der Energiepreise um 4,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Hier kam ein Basiseffekt infolge des sehr hohen Energiepreisniveaus 2022 zum Tragen. Die endgültigen Ergebnisse zur Inflation im November 2023 werden von den Statistikern am 8. Dezember veröffentlicht. (AgE)

Neue Runde von „Echt kuh-l!“ startet

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat den Auftakt für den Schulwettbewerb „Echt kuh-l!“ 2024 gegeben. Wie das Agrarressort mitteilte, dreht sich in der aktuellen Runde alles um das Thema Wasser im Ökolandbau. So haben unter dem Motto „Wasser ist wertvoll! Was leistet die Biolandwirtschaft?“ Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, sich mit den Zusammenhängen von ökologischer Landwirtschaft mit der kostbaren Ressource Wasser auseinanderzusetzen. Der Wettbewerb richtet sich an Kinder und Jugendliche der 3. bis 13. Klassen aller Schulformen. Dabei sind laut Ministeriumsangaben der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Zu gewinnen gibt es Berlin-Fahrten, Preisgelder bis zu 1.500 Euro und die Trophäe „Kuh-le Kuh“. Daneben werden Forschungspreise von bis zu 1.500 Euro für besonders inhaltsstarke Beiträge und Schulpreise von bis zu 2.000 Euro für herausragende Projekte von Großgruppen verliehen. Außerdem bekommen alle Teilnehmenden einen Mitmachpreis. Einsendeschluss ist der 25. März 2024. Die Erstplatzierten in den fünf Altersgruppen sowie die Gewinner der Forschungs- und Schulpreise werden im Juni 2024 bei der offiziellen Preisverleihung in Berlin mit der Trophäe „Kuh-le Kuh“ in Gold geehrt. (AgE)

Nutri-Score wird kaum genutzt

Nach wie vor nutzt nur eine Minderheit der Bundesbürger das Label „Nutri-Score“ zur Orientierung beim Einkauf. Das geht aus der jüngsten „Ernährungsstudie 2023“ der Techniker Krankenkasse (TK) hervor, zu der bundesweit 1.704 Personen befragt wurden. Bei der Erhebung gaben laut TK 59% der Befragten an, den Nutri-Score „gar nicht“ zu nutzen, während dies 33% der Teilnehmer „etwas“ tun. Lediglich 5% der Interviewten wenden den Nutri-Score „stark“ an. Immerhin 2% der Befragten kennen die Lebensmittelampel gar nicht. Diejenigen, die auf den Nutri-Score achten, bevorzugen laut Ernährungsstudie im Vergleich zu jenen, die sich gar nicht daran orientieren, gesündere Lebensmittel. So essen diese Personen eher frisches Obst und Gemüse, grünen Salat und kochen öfter vegetarische oder vegane Gerichte. Der Fleisch- und Wurstkonsum liege bei dieser Personengruppe niedriger, berichtet die TK. Sie verweist darüber hinaus auf einen Unterschied beim Konsum zuckerhaltiger Limonaden. Insgesamt 11% der Befragten, die den Nutri-Score zur Orientierung genutzt hätten, löschten ihren Durst täglich oder mehrmals die Woche mit Softdrinks. Bei Umfrageteilnehmern, die nicht auf die Kennzeichnung geachtet hätten, habe dieser Anteil bei 17% gelegen. Erst im September hatte eine Online-Umfrage des Verbrauchermagazins „Super.Markt“ vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) ergeben, dass fast einem Viertel der Deutschen das seit 2020 auf Lebensmittelverpackungen freiwillig aufgedruckte Label nicht geläufig ist. (AgE)