Kurz und knapp

MIV legt Geschäftsbericht 2019/20 vor

Einblicke in sein vielfältiges Aufgaben- und Themenspektrum gibt der Milchindustrie-Verband (MIV) in seinem aktuellen Geschäftsbericht 2019/20, der als PDF-Download in der Mediathek des Verbandes verfügbar ist. Laut MIV war der Berichtszeitraum neben den Veränderungen durch die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf die Milchindustrie unter anderem durch die Branchenstrategie Milch 2030, die Themen Nachhaltigkeit und Tierwohl, die Farm-to-Fork-Strategie im Rahmen des Green Deal sowie die Diskussionen um den Nutri-Score und das neue Verpackungsgesetz geprägt. Abgerundet wird die Publikation durch interaktive Beiträge wie das persönliche Grußwort des MIV-Vorsitzenden Peter Stahl in einem Video und durch Audiobeiträge zu den Themen Milchmarkt, Brexit und Milch-Güteverordnung. In der ebenfalls erhältlichen E-Paper-Version kommen animierte Analysen hinzu. (AgE)

Schwaches Exportgeschäft sorgt in Ernährungswirtschaft für Umsatzrückgang

Die deutsche Ernährungsindustrie musste im Juli coronabedingt einen kräftigen Einbruch beim Export verzeichnen, konnte diesen aber teilweise durch das Inlandsgeschäft kompensieren. Wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) am vergangenen Donnerstag (1.10.) in ihrem Konjunkturreport mitteilte, verzeichnete die Branche im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang von 2,0 % auf insgesamt 15,6 Mrd Euro. Während die Exporte deutlich zurückgingen, und zwar um 6,6 % auf 5,0 Mrd Euro, legte der Inlandsumsatz mit Lebensmitteln um 0,3 % zu, was die Erlöseinbußen unter dem Strich begrenzte. Gegenläufig entwickelten sich auch die Erzeugerpreise im In- und Ausland: Auf dem heimischen Markt befestigten sich diese laut BVE gegenüber Juli 2019 um 0,5 %, während sie im Ausland um 0,7 % sanken. Wie schon in den Monaten zuvor zeigten sich auch im Juli die negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Produktion, wie die Bundesvereinigung weiter berichtete. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sank ihr zufolge um 2,1 % im Vorjahresvergleich. Die Beschaffungskosten von Agrarrohstoffen sind zuletzt für die Lebensmittelproduzenten gestiegen. Im August 2020 legte der Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) im Vergleich zum Vormonat um 1,3 % auf 87,6 Punkten zu. Auch gegenüber dem Vorjahresmonat stieg der Index, nämlich um 1,9 %. Die Stimmung in der Ernährungsindustrie hellte sich ungeachtet dessen auf. Der Saldo des monatlich erscheinenden ifo-Geschäftsklimaindexes als Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie erhöhte sich nach einem kurzen Dämpfer im August im Folgemonat um 5,2 Punkte und lag damit bei insgesamt 10,7 Punkten. Auch die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fiel positiver als noch im Vormonat aus; der betreffende Index kletterte auf insgesamt 19,5 Punkte. Die Geschäftserwartung der nächsten Monate spricht laut der BVE für einen moderat optimistischen Blick in die Zukunft: Der entsprechende Indikator stieg um 2,4 Punkte auf einen Saldo von plus 2,3 Punkten. (AgE)

Analyse rät Ernährungsindustrie zu besserer Vorbereitung auf den Klimawandel

Die europäische Ernährungswirtschaft hat sich nach Auffassung des internationalen Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC) bisher nicht ausreichend auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet. Laut einer jetzt vorgelegten PwC-Analyse dürften physische Risiken wie Ernteeinbrüche, Unwetterschäden und Störungen der Lieferketten infolge des fortschreitenden Klimawandels öfter eintreten. Zu rechnen sei aber auch mit einer Zunahme sogenannter transitorische Risiken, die sich aus dem Übergang in eine CO2-arme Wirtschaft ergeben würden. Die Einführung eines Preises auf CO2-Emissionen lasse beispielsweise die Kosten für Energie und Rohstoffe steigen. Nach Einschätzung der PwC-Analysten könnte auf Basis der 2-Grad-Szenario-Annahmen der International Energy Agency (IEA) in Europa und Nordamerika ein zu anderen Regionen vergleichsweise hoher CO2-Preis von bis zu 100 $ (86 Euro) pro Tonne zu Wettbewerbsnachteilen und einem Margenverlust führen. Hinzu kämen steigende Kosten für Elektrizität und Rohstoffe, die die Produktionskosten in Europa bis 2030 um fast 30 % erhöhen und sich negativ auf die Entwicklung des kompletten Sektors auswirken dürften, wenn Unternehmen ihr Handeln nicht aktiv im Kontext möglicher Folgen des Klimawandels gestalteten. „Die Lebensmittelindustrie sollte Klimarisiken zukünftig explizit in allen ihre strategischen Entscheidungsprozesse integrieren“, empfiehlt Dr. Christian Wulff, Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter bei PwC Deutschland. Die Auswirkungen des Klimawandels werden sich nach seiner Einschätzung im Nachfrageverhalten und in den Kostenstrukturen gleichermaßen niederschlagen, „deutlich stärker als das heute schon der Fall ist“. Zudem müsse sich die Branche auch zwangsläufig mit dem Szenario einer Erderwärmung um 3 Grad auseinandersetzen, betonte Wulff. Denn diesen Fall hielten viele Experten mittlerweile für wahrscheinlicher. In diesem Szenario würden die transitorischen Risiken zwar abnehmen, die physischen Risiken jedoch deutlich zunehmen (Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8569 Euro). (AgE)

Anforderungen an ein Monitoring der Lebensmittelverluste

Bei einem Monitoring der Lebensmittelverluste im Lebensmittelhandel sollten in die Erhebung alle unverkauften Lebensmittel einbezogen werden. Dieser Schluss wird im Thünen Working Paper 154 „Monitoring der Lebensmittelverluste im Lebensmittelhandel“ gezogen, das Lia Orr und Dr. Thomas G. Schmidt vom Thünen-Institut (TI) erstellt haben (Dokumentation). Demnach sollten unabhängig vom Abfallbegriff und im Sinne der Vergleichbarkeit bei der Erfassung der Lebensmittelverluste neben Abfall auch umverteilte Waren wie Spenden und Tierfutter registriert werden. „Unabdingbar“ für die Erhebung der Primärdaten ist nach Ansicht der Autoren die Kooperation zwischen der Monitoringstelle und den Unternehmen mit ihren jeweiligen Verkaufsstellen. Die Absprachen zur Methode, Lieferung und Aggregation von Datensätzen müssten eine Vertrauensbasis schaffen, die eine erste fundierte Datenbasis ermögliche. Als besonders geeignete Methode zur Erhebung haben sich laut Orr und Schmidt Abschriften, etwa durch Zählung oder Scannen, erwiesen. Die Detailschärfe erlaube eine hohe Aussagekraft; zudem seien die Methoden in der Praxis durch ihre Integration in das Tagesgeschäft gut umsetzbar. Benötigt würden außerdem zusätzliche Erhebungen, um die Bestimmung der abgeschriebenen Lebensmittel zu erfassen. Um die Effizienz eines Monitorings für Lebensmittelverluste im Handel bewerten zu können, ist dem Papier zufolge ein Überblick über die Struktur und Organisation des Lebensmittelhandels auf nationaler Ebene unentbehrlich. Für das nationale Monitoring Deutschlands steht laut den Wissenschaftlern derzeit die Berichterstattung in der Baseline 2015 zur Verfügung. Diese berufe sich allerdings auf eine begrenzte Datenbasis, die aus eigens durchgeführten Erhebungen in 77 Filialen eines Vollsortimenters sowie aus den organischen Abfallzahlen des Nachhaltigkeitsberichts der Rewe Group erstellt und auf Deutschland hochgerechnet worden sei. 2015 hätten sich die Verluste auf Ebene des Lebensmitteleinzelhandels laut der Baseline auf durchschnittlich etwa 450 000 t belaufen. Die Daten für den Lebensmittelgroßhandel basieren nach Angaben von Orr und Schmidt auf Erhebungen der Gemeinschaft zur Förderung der Interessen der Deutschen Frischemärkte (GFI) und gehen von im Mittel etwa 65 000 t Lebensmittelverlusten jährlich aus. (AgE)

FrieslandCampina bestätigt pessimistischen Ausblick

Der niederländische Molkereikonzern FrieslandCampina rechnet weiterhin mit einer Beeinträchtigung des Geschäftsergebnisses 2020 durch die Corona-Pandemie. Wie Geschäftsführer Hein Schumacher am 30. September  in Amersfoort erklärte, sind die Preise für Milch und Milchprodukte unmittelbar nach dem Ausbruch des Coronavirus im März und April drastisch gefallen und bewegen sich trotz anschließender Erholung immer noch unter dem Niveau von vor der Pandemie. Dies habe zu schwierigen Marktbedingungen für die Business Group „Dairy Essentials“ geführt, die einen beträchtlichen Teil der von den Genossenschaftlern angelieferten Milch verarbeite und darüber hinaus Milchpulver, Butter und verpackten Käse vermarkte. Eine zweite Corona-Welle, die sich jetzt in mehreren Ländern abzeichne, dürfte das Geschäft mit der Gastronomie erneut negativ beeinflussen. Laut Schumacher hat die Pandemie in Kombination mit sozialen Unruhen auch in Hongkong zu schwierigen Marktbedingungen geführt. Wegen der Schließung der Grenze zu China sei die Zahl der chinesischen Touristen deutlich gesunken, so dass der Absatz von Säuglingsnahrung in der Sonderverwaltungszone kräftig nachgelassen habe. Um die negativen Auswirkungen abzufedern, setze das Unternehmen nun für diese Zielregion verstärkt auf die Vermarktung über das Internet. Unterdessen seien die Ergebnisse der Betriebsgesellschaft FrieslandCampina WAMCO in Nigeria noch ungewiss. Der Wechselkurs der nigerianischen Währung gegenüber dem US-Dollar stehe unter großem Druck, und es sei zu befürchten, dass die Regierung die Einfuhr von Rohstoffen und Milch verbieten könnte. Dem Geschäftsführer zufolge können positive Entwicklungen die Negativfaktoren nur teilweise ausgleichen. Beispielsweise hätten sich die Marken im Lebensmitteleinzelhandel gut entwickelt. Außerdem seien in vielen wichtigen Verbrauchermärkten Marktanteile gewonnen worden, unter anderem in den Niederlanden und Deutschland, aber auch in China, Indonesien, Pakistan und Nigeria. Zudem dürfte der Geschäftsbereich „Ingredients“ seine globale Marktposition mit der angepeilten Versechsfachung der Produktionskapazität für den Säuglingsnahrungszusatz Lactoferrin im niederländischen Veghel stärken. Als Erfolg wertete der Geschäftsführer auch die Emission von unbefristeten, hybriden Anleihen zu einem Effektivzinssatz von 2,875 % an der Euronext Dublin, die 300 Mio Euro generiert habe. (AgE)

DBV unterstreicht zum Weltschulmilchtag Bedeutung entsprechender Programme

Die große Bedeutung von Milch als ein wertvolles Nahrungsmittel für Schülerinnen und Schüler hat der Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, unterstrichen. Anlässlich des Weltschulmilchtages, der am 30. September begangen wurde, hob Schmal hervor, dass Milch seit etwa 10 000 Jahren dem Menschen als Quelle wichtiger Nährstoffe diene. Sie liefere hochwertiges Protein für den Muskelaufbau und erhalt sowie andere wichtige Vitamine und für den menschlichen Körper leicht verwertbares Kalzium für die Knochen- und Zahngesundheit. Laut Schmal empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) den täglichen Verzehr von Milchprodukten. Auch deshalb werde im Rahmen des EU-Schulprogramms die Abgabe von Milch und bestimmten Milchprodukten an Kinder in Bildungseinrichtungen gefördert. Aus Sicht des DBV sind Schulmilchprogramme nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auch in Industriestaaten weiterhin aufrechtzuerhalten, um eine gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Die Umsetzung des EU-Schulmilchprogramms sollte dementsprechend praktikabel für die durchführenden Organisationen in den Bundesländern gestaltet werden. Jährlich profitierten deutschlandweit rund 800 000 Kinder und Jugendliche von Schulmilchprogrammen, so der Bauernverband. Zur Förderung der Abgabe von Schulmilch würden aus dem EU-Budget jährlich etwa 100 Mio Euro zur Verfügung gestellt, davon rund 10 Mio Euro für Deutschland. Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen (LV Milch NRW) wies darauf hin, dass in diesem Jahr zum Weltschulmilchtag nicht nur die „Kinder lernen kochen-Tour“, sondern auch die Unterrichtseinsätze zum Thema „Gesundes Frühstück mit Milch, Obst und Gemüse“ in schulischen Einrichtungen und Kindergärten umgesetzt worden seien. „Erfreulich ist, dass wir trotz der derzeit erschwerten Corona-Bedingungen wie gewohnt gern gesehene Gäste in den Schulen sind“, erklärte der Sprecher der Landesvereinigung, Frank Maurer. Nach seinen Angaben war in den letzten Jahren in Nordrhein-Westfalen ein Rückgang der Schulmilch zu verzeichnen. Dafür gewinne die Zielgruppe der Kindergärten und Kindertagesstätten im Rahmen der Schulmilchförderung an Bedeutung. Diesen Trend gelte es zu nutzen, um Kinder bereits im Kindergartenalter über die Bedeutung der richtigen Ernährung aufzuklären und wichtige Informationsarbeit bei Eltern, Erzieherinnen und Erziehern zu leisten. (AgE)

QS präsentiert Erstausgabe der „qualitas“

Mit dem neuen Magazin „qualitas“ wird die QS Qualität und Sicherheit GmbH ab sofort alle Themen, Berichte und wichtigen Auswertungen rund um die Qualitätssicherung von frischen Lebensmitteln in einer Publikation bündeln. Wie die Bonner Qualitätssicherer am vergangenen Mittwoch (30.9.) mitteilten, sind alle wichtigen Inhalte der bisherigen QS-Reporte Fleisch und Fleischwaren sowie Obst, Gemüse und Kartoffeln und der Monitoring-Reporte Futtermittel beziehungsweise Obst, Gemüse und Kartoffeln von nun an in der viermal jährlich erscheinenden „qualitas – Das Magazin der Qualitätssicherung“ vereint. In Kurznachrichten, Features, Zahlen und Fakten drehe sich alles um die Qualitätssicherung in der Vieh- und Fleischwirtschaft, der Futtermittelwirtschaft und dem gesamten Sektor Obst, Gemüse und Kartoffeln. „Uns ist es wichtig, den Systempartnern und Geschäftspartnern Einblick in die vielfältige QS-Welt zu geben und unsere Prozesse anschaulich und nachvollziehbar darzustellen. Wir wollen Qualitätssicherung von frischen Lebensmitteln als Zusammenspiel aller Akteure in der Branche deutlich machen“, erläuterte QS-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Nienhoff. Es solle auch abgebildet werden, dass QS mehr als ein Standard sei. Am Ende jeder Ausgabe werde zudem über den Tellerrand geschaut und über Zukunfts- oder Forschungsthemen berichtet, die die Branche beträfen. Die erste Ausgabe der qualitas widmet sich laut QS mit gleich zwei Features der Futtermittelbranche. Zum einen gehe es um das EU-weite Verbot von Chlorpyrifos und die Folgen, zum anderen um den neu entwickelten digitalen Monitoringplaner QS-EasyPlan Futtermittel, mit dem sich auch komplexe Kontrollpläne schnell und zuverlässig erstellen ließen. Die Herbst-Ausgabe beschäftigt sich unter anderem auch mit den Auswirkungen der Düngemittelverordnung auf den Gemüseanbau oder der neuen QS. Neben der Printversion erscheint die qualitas auch als E-Paper auf der dafür neu gestalteten Webseite. (www.q-s.de/qualitas) (AgE.)

FrieslandCampina plant Wachstum in Indonesien

Der Mitgliederrat von FrieslandCampina hat dem Bau eines großen neuen Milchwerks und Vertriebszentrums für Frisian Flag Indonesia in der Umgebung von Jakarta zugestimmt. Wie das Genossenschaftsunternehmen in einer Pressemitteilung bekannt gibt, beinhaltet der Plan auch den Umbau der jetzigen Produktionsstätte Pasar Rebo zum Produktionszentrum lokaler Kindernahrungsmarken für Asien. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf etwa 250 Mio. €.Die Investition ist zur Ermöglichung künftigen weiteren Wachstums in Indonesien erforderlich, einem der größten und am schnellsten wachsenden Märkte von FrieslandCampina, heißt es weiter. „In fast hundert Jahren hat sich Frisian Flag oder „Susu Bendera“, wie Indonesier es nennen, zu einer Marke entwickelt, die in Indonesien jeder kennt“, erklärt Hein Schumacher, CEO der Royal FrieslandCampina. Durch den Bau einer neuen Produktionsstätte könne das Unternehmen weiter wachsen und einen Beitrag zur Entwicklung der Wirtschaft und insbesondere der Milchwirtschaft in Indonesien leisten.Im April 2021 soll mit dem Bau eines neuen Milchwerks für die Produktion von Kondensmilch und pasteurisierter Milch begonnen werden, gibt das Unternehmen bekannt. Die Produktionskapazität soll insgesamt über eine halbe Milliarde Kilo Endprodukt betragen und die Möglichkeit einer Erweiterung auf eine Milliarde Kilo bieten. Gleichzeitig beginnt der Umbau der Produktionsstätte Pasar Rebo zum zentralen Produktionszentrum lokaler Kindernahrungsmarken für Asien. Die beiden Projekte sollen im ersten Halbjahr 2024 fertiggestellt sein. Das Ziel ist, in Indonesien die nachhaltigste Produktionsstätte von FrieslandCampina zu bauen.Frisian Flag Indonesia ist eines der größten Molkereiunternehmen von Indonesien. Insgesamt beschäftigt Frisian Flag Indonesia etwa 3.000 Menschen und über Distributoren sind täglich 2.000 Verkäufer unterwegs, um alle 350.000 Verkaufsstellen in Indonesien mit Milchprodukten zu beliefern.Der Mitgliederrat hat Frans van den Hurk als neues Vorstandsmitglied bestellt. Der Nachfolger von Gjalt Mulder bewirtschaftet einen Milchwirtschaftsbetrieb in den Niederlanden und war von 1997 bis 2005 in Distriktvorständen der Rechtsvorgänger von FrieslandCampina aktiv. Außerdem hatte er fast vierzehn Jahre lang verschiedene Vorstandsfunktionen bei der Rabobank inne. Van den Hurk ist vorerst für einen Zeitraum von vier Jahren gewählt. Sein Amt übernimmt er am 15. Dezember 2020. Gleichzeitig wird er Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina.Obwohl sich die Auswirkungen der Coronakrise, verglichen mit dem Jahr 2019, negativ auf 2020 auswirken, habe es auch positive Entwicklungen gegeben. So liefen die Verbrauchermarken im Einzelhandel gut und FrieslandCampina gewinne Marktanteil auf vielen wichtigen Verbrauchermärkten, beispielsweise den Heimatmärkten Niederlande und Deutschland, aber auch auf großen Märkten wie China, Indonesien, Pakistan und Nigeria. (topagrar.com)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 30. September

In Deutschland geht die Milchanlieferung weiter saisonal bedingt zurück und nähert sich ihrem saisonalen Tiefpunkt, der üblicherweise Mitte November erreicht wird. Die Molkereien erfassten in der 38. Woche laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,4 % weniger Milch als in der Vorwoche. Die Vorjahreslinie wurde damit um 0,6 % leicht unterschritten. In Frankreich war die Milchanlieferung zuletzt um 0,5 % höher als in der Vorjahreswoche.
Am Markt für flüssigen Rohstoff steht derzeit ein geringes Angebot einer zurückhaltenden Nachfrage gegenüber. Die Preise für Industrierahm haben sich zuletzt nach einem Rückgang in der Vorwoche wieder befestigt. Magermilchkonzentrat wird weiter zu stabilen Preisen gehandelt.
Die Lage am Markt für Magermilchpulver ist Ende September sehr stabil. Zuletzt sind wieder mehr neue Abschlüsse zu Stande gekommen, vorrangig für Lieferungen bis zum Jahresende und im ersten Quartal 2020. Neben Kontrakten für Geschäfte innerhalb des Binnenmarktes konnten auch wieder etwas mehr Exportaufträge akquiriert werden. Bei nachlassendem Angebot aus den USA und einem etwas schwächeren Euro hat sich die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Ware wieder verbessert. Teilweise wird für die laufende Woche wieder von einer gewissen Beruhigung der Aktivitäten berichtet. Für Termine bis zum Jahresende ist die Verfügbarkeit von freier Ware ohnehin sehr gering, so dass auf Anbieterseite wenig Verkaufsmöglichkeiten bestehen.
Für das erste Quartal 2021 hat die Bereitschaft, Abschlüsse zu tätigen zuletzt etwas zugenommen. Die Erwartungen hinsichtlich der Marktentwicklung Anfang des kommenden Jahres scheinen sich bei Käufern und Verkäufern inzwischen weniger stark zu unterscheiden als zuvor. Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität bewegen sich stabil auf dem Niveau der Wochen, wobei das Angebot am unteren Ende der Preisspanne abnimmt. Bei Futtermittelware wird bei einem ruhigen Geschäftsverlauf von leicht festeren Preisen berichtet.
Am Markt für Vollmilchpulver verlaufen die Geschäfte aktuell in ruhigen Bahnen und die Käufer agieren abwartend. Es werden lediglich in recht begrenztem Umfang neue Abschlüsse getätigt. Die Preise in Deutschland sind stabil. Innerhalb der EU ist das Preisgefüge weiter uneinheitlich.
Molkenpulver in Futtermittelqualität wird zu stabilen Preisen kontinuierlich gehandelt. Die Situation in der Kälbermast hat sich dem Vernehmen nach stabilisiert. Die Geschäfte mit Lebensmittelware verlaufen ruhig, was teilweise auf eine zurückhaltende Nachfrage von den Exportmärkten zurückzuführen ist. Das Angebot ist ausreichend und die Preise sind nach wie vor uneinheitlich. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta)

EU-Milchanlieferung wächst schneller

Im Juli haben die Molkereien in der EU-28 nach teils noch vorläufigen Daten insgesamt rund 13,7 Millionen Tonnen erfasst. Das waren zwei Prozent mehr Milch als ein Jahr zuvor und bedeutet einen Mengenanstieg um knapp 277.400 Tonnen. Damit haben sich die expansiven Tendenzen zu Beginn der zweiten Jahreshälfte fortgesetzt. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr nahm dabei weiter zu, nachdem im April und Mai kurzfristig geringere Anstiege zu verzeichnen gewesen waren. Im Zuge dessen wurden im Juli sogar die Zuwachsraten vom Jahresbeginn übertroffen.
In Frankreich war im Juli im EU-weiten Vergleich der mengenmäßig größte Anstieg zu verzeichnen. Hier wurde die Vorjahresanlieferung um rund drei Prozent oder rund 53.700 Tonnen übertroffen. Nach zuvor drei Monaten mit rückläufigen Tendenzen bedeutete dies einen sichtbaren Sprung beim dortigen Rohstoffaufkommen. Mit gewissem Abstand folgen Italien und Irland. In beiden Ländern stieg die Anlieferung gegenüber dem Vorjahresmonat um gut vier Prozent. In Italien bedeutete dies, bei gegenüber Juni etwas geringerer Zuwachsrate, ein Mengenwachstum um knapp 44.300 Tonnen. Die Produktionsausweitung in Irland bewegte sich in einem ähnlichen Umfang. Eine im Vergleich zu den Vormonaten weitere Zunahme des Wachstums auf 4,4 Prozent brachte den Molkereien auf der grünen Insel im Juli gut 42.700 Tonnen mehr Rohstoff für die Verarbeitung. Nennenswerte Zuwächse beim Milchaufkommen meldeten darüber hinaus Polen mit rund 21.800 Tonnen und Deutschland mit rund 21.100 Tonnen. In Spanien lieferten die Milcherzeuger 18.300 Tonnen mehr Rohstoff an die Molkereien, in den Niederlanden und in Tschechien waren es jeweils rund 13.000 Tonnen.
Insgesamt wiesen die Statistiken der Mitgliedstaaten, mit nur wenigen Ausnahmen, nahezu durchgängig Anlieferungen oberhalb des Vorjahresniveaus aus. Nur punktuell und in geringerem Umfang wurden die Vorjahresmengen in Österreich und Malta unterschritten. Durch den darüber hinaus erfolgten Rückgang beim, im Februar aus der EU ausgetretenen, Vereinigten Königreich ergab sich für die EU-27 im Juli ein Zuwachs gegenüber 2019 um zwei Prozent. (AMI/topagrar.com)

Rückruf: Real – Plastikteile in Käse gefunden

Ein Produkt von dem Lebensmittelhersteller Milram ist derzeit von einem Rückruf betroffen. Vertrieben wurde der Käse in Real-Filialen. Betroffen ist der Kümmelkäse aus dem Hause Milram. Die DMK Deutsches Milchkontor GmbH hat das Produkt zurückgerufen. Grund hierfür ist die Gefahr, dass sich im Einzelfall kleine Hartplastikteilchen in dem Produkt befinden können. Das berichtet produktwarnung.eu mit Verweis auf den Hersteller selbst.

DLG verleiht Innovation Award „Junge Ideen“

Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat Dr. Hans-Jürgen Heidebrecht, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Lebensmittel- und Bioprozesstechnik der Technischen Universität München, mit ihrem Innovation Award „Junge Ideen“ ausgezeichnet. Heidebrechts Dissertation „Vom Lebensmittel zum Arzneimittel“ habe die Experten-Jury überzeugt, weil darin die Schlüsseltechnologie der Milchproteinfraktionierung entscheidend verbessert worden sei, teilte die DLG am 25.9. mit. Die neuen prozesstechnischen Voraussetzungen ermöglichten es, Antikörper aus Kuhmilch anzureichern und zu isolieren. Diese könnten als Ersatz für eine unspezifische Antibiotikatherapie bei Menschen und Tieren eingesetzt werden. Bei der von Heidebrecht weiterentwickelten Mikrofiltration werde Milch mit Druck durch leistungsstarke Membranen gepresst und in zahlreiche Einzelkomponenten gespalten, erläuterte die Landwirtschafts-Gesellschaft. Auf diese Weise ließen sich spezifische Antikörper aus dem Filtrat gewinnen. In einem zweiten Schritt habe Heidebrecht einen neuen Chromatographie-Prozess entwickelt, mit dem die Gewinnung von industriellen Mengen an reinem Antikörper möglich sei. So könnten je nach Anwendungsgebiet angereicherte oder isolierte Antikörperpräparate hergestellt werden. Der DLG Innovation Award „Junge Ideen“ wird jährlich vergeben und ist mit 2 500 Euro dotiert. Der Preis fördert Forschungsarbeiten junger Wissenschaftler, die sich produkt- und branchenübergreifend mit Themen rund um die Lebensmitteltechnologie befassen. (AgE)

Neue Ursprungsbezeichnungen genehmigt

Die Europäische Kommission hat die Anträge Italiens und Ungarns sowie der Türkei über die Aufnahme von Spezialitäten in die Register der geschützten Ursprungsbezeichnungen (g.U.) genehmigt. Wie die Brüsseler Behörde am 23.9. mitteilte, erhält der italienische Käse „Provola dei Nebrodi“ die g.U.; hergestellt wird dieser traditionell aus Kuhmilch in den Bergregionen des Nebrodi im Nordosten Siziliens. Laut EU-Kommission zeichnet sich diese Spezialität durch einen „weichen und delikaten“ Geschmack aus, der mit zunehmender Reife intensiver wird. Bei „Provola dei Nebrodi“ soll es sich um eine der ältesten Käsesorten Siziliens handeln, dabei, so die Beschreibung, würden die Rezepturen seit Jahrhunderten mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Außerdem erhielt die ungarische Salmonide „Szilvásváradi pisztráng“ die geschützte Ursprungsbezeichnung. Der Kommission zufolge soll sich der Geschmack dieses Fisches von denen ähnlicher Fischarten deutlich unterscheiden. Charakteristisch seien sowohl das rosa Fleisch, die besondere Textur sowie der subtile Geschmack des Fisches. Sämtliche Phasen des Produktionsprozesses fänden im Szalajka-Tal im Bükk-Gebirge im Norden Ungarns statt. Die Wasserqualität der Bergquellen sowie die lokale Expertise in der Aufzucht seien dafür verantwortlich, dass „Szilvásváradi pisztráng“ seine „einzigartigen Eigenschaften“ bewahrt habe. Sowohl „Szilvásváradi pisztráng“ als auch „Provola dei Nebrodi“ werden als neue g.U. in die Liste der mehr als 1 480 geschützten Produkte aufgenommen.
Der Kommission zufolge enthält das entsprechende EU-Register gegenwärtig 34 geschützte Herkunftsangaben aus EU-Drittländern wie der Türkei, einschließlich Lebensmittel, Wein und Spirituosen. (AgE)

LEH setzt verstärkt auf das Qualitätsmerkmal Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeit wird für den deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zunehmend zu einem Qualitätsmerkmal, das auch in der Kommunikation nach außen immer wichtiger wird. Das zeigt eine Studie der Agrarökonominnen Prof. Ramona Teuber und Dr. Katharina Bissinger von der Justus-Liebig-Universität Gießen, die mit Unterstützung der Edmund-Rehwinkel-Stiftung der Landwirtschaftlichen Rentenbank die Faktoren Digitalisierung und Nachhaltigkeit als zentrale Herausforderungen des deutschen Lebensmitteleinzelhandels untersucht haben. Für die Analyse wurden die Supermärkte Bringmeister, Edeka 24, Rewe, myTime, AllyouneedFresh und Alnatura, die Discounter Aldi Süd/Nord und Lidl sowie der SB-Warenmarkt real und das Spezialitätengeschäft Gourmondo ausgewählt. Teuber und Bissinger stellen in ihrer Arbeit fest, dass die Kennzeichnung von tierischen Lebensmitteln im Sinne der Nachhaltigkeit inzwischen eine besondere Determinante des Qualitätswettbewerbs darstellt. Dies ergebe sich nicht zuletzt aus dem wachsenden Interesse der Verbraucher an Nachhaltigkeitsthemen sowie der Herkunft und Erzeugungsweise der Lebensmittel. Um hier die eigenen Leistungen herauszustellen, setzen die Unternehmen des LEH nach den Erhebungen der Gießener Agrarwissenschaftlerinnen vor allem auf Nachhaltigkeitsberichte, die eigenen Homepages und auf soziale Medien, hier oft Facebook. Im letzteren Falle konnte im Rahmen der Untersuchung allerdings kein spezieller Fokus auf Nachhaltigkeitsthemen festgestellt werden. Facebook werde vielmehr überwiegend im Sinne des Direktmarketings genutzt, heißt es in der Studie. Insgesamt hat sich bei der Analyse der Unternehmenskommunikation ein eindeutiger Fokus der Unternehmen auf die Kategorie „Produkt und Unternehmen“ gezeigt. Zu dieser Kategorie zählen Teuber und Bissinger unter anderem die Themen Produktherkunft, Produktkennzeichnung, Rezepte, Produktwerbung, biologische Erzeugung, Tierwohl und die Produktion ohne Gentechnik. Die Ware steht nach ihrer Einschätzung somit klar im Vordergrund. Die Bedeutung einiger als nachhaltiger kommunizierten Produktattribute konnte von den Autorinnen der Studie auch mittels einer Sortimentsanalyse bestätigt werden. Für Supermärkte, Discounter und SB-Warenmärkte spielen diese Charakteristika nach Einschätzung von Teuber und Bissinger eine gleichbedeutende Rolle in der Sortimentsgestaltung. Grundsätzlich bleibe aber festzuhalten, dass Nachhaltigkeit als die zentrale gesellschaftliche Herausforderung durch den deutschen LEH wahrgenommen und verstärkt durch verschiedene Aktivitäten und Initiativen adressiert werde, so das Fazit der Gießener Agrarökonominnen. (AgE)

DMK will mit Preisabsicherungsmodell für Planungssicherheit sorgen

Die DMK Group führt für ihre Mitglieder ein Preisabsicherungsmodell ein. Wie das Unternehmen am 21.9. mitteilte, können Milchbauern ab November einen Teil ihrer Milchmenge zu Festpreisen absichern und erhalten so zusätzliche Planungssicherheit für ihre Betriebe. „Das System soll den Landwirt entlasten und die Liquiditätsrisiken senken“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft, Thomas Stürtz. Daher sei die Festpreissicherung so angelegt, dass keine Liquiditätsbelastung nach erfolgter Absicherung entstehe. Es handele sich um ein „einfaches und transparentes Modell“, bei dem der Landwirt einen tatsächlichen Festpreis erhalte. Dem Unternehmen zufolge werden zunächst auf Basis der Börsenmilchwerte Festpreise für jeweils zwölf Monate kalkuliert. Der Landwirt könne dann entscheiden, ob und welche Mengen er zum jeweils gültigen Festpreis anbiete; maximal 30 % der durchschnittlichen Monatsmilchmenge könnten abgesichert werden. Anschließend sichert das DMK nach eigenen Angaben „soweit es möglich ist“ das Festpreisangebot im Rahmen von Verkäufen von Warentermingeschäften ab. Der Bauer liefere seine Milch und erhalte mit der Milchgeldabrechnung den Festpreis für seine bestätigte Menge; gleichzeitig löse die Genossenschaft die Absicherungsgeschäfte auf. Die DMK Group hatte bereits 2019 ein Pilotprojekt mit 26 Betrieben gestartet, um das Preisabsicherungsmodell im realen Einsatz zu testen. „Wir konnten mit unseren Testbetrieben wertvolle Erfahrungen sammeln und das System so gestalten, dass es möglichst einfach zu handhaben ist“, erläuterte der Geschäftsführer der Deutschen Milchkontor eG, Dr. Klaus A. Hein. Laut Stürtz wurde in der Testphase auch festgestellt, dass die Landwirte durch die Handelstermine einen besseren Einblick in die Entwicklung der Märkte erhalten haben. Zudem seien die Flexibilität und Entscheidungsfreiheit positiv aufgenommen worden. Der Genossenschaft zufolge können sich die Mitglieder ab Ende September für „Fixed Price“ registrieren. (AgE)

Länderagrarminister drängen auf Weiterentwicklung der Milch-Lieferbeziehungen

Die Agrarminister der Länder drängen auf eine Weiterentwicklung der Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und Molkereien. Die Ressortchefs nahmen auf ihrer Konferenz am 25. September in Weiskirchen den Bericht des Bundes zur „Sektorstrategie 2030“ und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen zur Kenntnis. Sie stellen hierzu fest, dass die deutsche Milchwirtschaft erste Schritte und Maßnahmen zur Umsetzung ihrer „Strategie 2030 der deutschen Milchwirtschaft“ festgelegt und in die Wege geleitet habe. Nach Auffassung der Länderminister muss aber insbesondere der Bereich Lieferbeziehungen weiter mit Leben gefüllt und kommuniziert werden. Sie sehen es daher als notwendig an, dass weitere Schritte zur Umsetzung vorgenommen werden. Die Ressortchefs bitten deshalb den Bund, auf Basis der bis dahin seitens der Milchwirtschaft umgesetzten Schritte, auf der Frühjahrs-Agrarministerkonferenz 2021 über die daraus gezogenen Schlussfolgerungen und weitere Handlungsbedarfe zu berichten. (AgE)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 23. September

Die Milchanlieferung folgt Mitte September wieder ihrer für die Jahreszeit üblichen rückläufigen Entwicklung, nachdem sie in den Vorwochen witterungsbedingt vergleichsweise stark geschwankt hatte. Laut Schnellberichterstattung der ZMB erfassten die Molkereien in der 37. Woche 0,3 % weniger Milch als in der Vorwoche. Die Vorjahreslinie wurde damit um 0,6 % unterschritten. In Frankreich hat sich der Vorsprung der Milchanlieferung zum Vorjahresniveau zuletzt auf 0,6 % verringert.
Am Markt für flüssigen Rohstoff hat sich die Verfügbarkeit verbessert, nachdem die Hitzewelle seit mehreren Wochen vorüber ist. In den letzten Tagen haben die Preise für Industrierahm etwas nachgegeben. Die Preise für Magermilchkonzentrat sind stabiler geblieben.
Bei Magermilchpulver ist eine gewisse Belebung der Nachfrage zu beobachten. Die Anfragen bei den Werken haben zuletzt wieder zugenommen. Am Weltmarkt wie auch in der europäischen Industrie macht sich mehr Kaufinteresse bemerkbar. Die festeren Signale, die in der vergangenen Woche vom Global Dairy Trade-Tender ausgingen, scheinen mit zu einer Veränderung der Stimmung beigetragen zu haben. Es wird auch über mehr Abschlüsse berichtet, die vorrangig im vierten Quartal 2020 oder dem ersten Quartal 2021 zur Auslieferung kommen sollen.
Am Weltmarkt ist die Konkurrenzfähigkeit von EU-Ware durch den nach wie vor starken Euro eingeschränkt. Dennoch können in gewissem Umfang Abschlüsse getätigt werden. Die Verfügbarkeit von Magermilchpulver bis zum Jahresende ist nach wie vor eingeschränkt. Die Preise für Lebensmittelware sind je nach Qualität etwas uneinheitlich und bewegen sich in der Bandbreite der Vorwoche, wobei das Angebot am unteren Ende der Preisspanne kleiner wird. Die Nachfrage nach Futtermittelware hat sich bei etwas festeren Preisen belebt.
Für Vollmilchpulver besteht bei der Lebensmittelindustrie noch Bedarf für die kommenden Monate. Zuletzt sind wieder mehr Aufträge zu Stande gekommen. Das Exportgeschäft ist, was neue Abschlüsse betrifft, aufgrund der Wettbewerbssituation ruhig. Teilweise können sehr feste Preise durchgesetzt werden, wobei das Preisgefüge innerhalb der EU uneinheitlich ist.
Molkenpulver in Futtermittelqualität wird zu stabilen bis leicht festeren Preisen in normalem Umfang gehandelt. Der Markt für Molkenpulver in Lebensmittelqualität ist uneinheitlich. Die Preise bewegen sich in einer vergleichsweise großen Bandbreite. Die Nachfrage aus Südostasien nach Exportware ist dem Vernehmen nach überwiegend abwartend. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta)

FrieslandCampina verkauft Milch ab Hof

FrieslandCampina hat am 17. September 2020 mitgeteilt, dass sie Milch aus dem unabhängigen niederländischen Nachhaltigkeitsstandard „On the Way to PlanentProof“ von ihren Mitgliedsbetrieben nun auch direkt ab Hof des Milcherzeugers an andere Molkereien verkaufen will. Laut der Genossenschaftmolkerei aus den Niederlanden reagiere sie damit auf die steigende Nachfrage nach Milch, die unter hohen Anforderungen für Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz erzeugt wird. Zudem könne die Molkerei auf diesem Weg auch auf das steigende Interesse seitens ihrer Mitgliedsmilcherzeugern danach, nachhaltigere Milch produzieren zu können, reagieren.
Das unabhängige Nachhaltigkeitsprogramm „On the Way to PlanentProof“ wurde 2018 bei FrieslandCampina eingeführt und über 600 Milcherzeugerbetriebe produzieren mittlerweile unter diesen Kriterien. Dafür erhalten sie einen entsprechend höheren Milchpreis.