Rückruf von Käse

Nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ruft die Firma „Bioalpin“ aus Niederndorferberg in Österreich einen aus der Bisosennerei Hatzenstädt stammenden Käse zurück. Bei einigen Kontrollen seien Verunreinigungen durch Listerien monocytogenes festgestellt worden. Das Produkt ist unter den Namen „Bio vom Berg – Tiroler Bio-Almbauernkäse“ und „Hatzenstädter Almbauernkäse 25%“ bekannt. Der Bio-Schnittkäse sei nicht zum Verzehr geeignet. Betroffen von dem Rückruf sind die Käse mit folgendem Mindesthaltbarkeitsdatum:

14.06.2020
18.06.2020
22.06.2020
29.06.2020
02.07.2020
09.07.2020
12.07.2020
20.07.2020
24.07.2020
Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit erklärt, können die von dem Rückruf betroffenen Produkte von Verbrauchern in der jeweiligen Verkaufsstelle oder bei der Firma „Sennereigenossenschaft Hatzenstädt“ zurückgegeben werden. Der Kaufpreis wird den Kunden auch ohne Kaufbeleg zurückerstattet.  (fnp.de)

Milchanlieferungen in Nordrhein-Westfalen haben angezogen

In Nordrhein-Westfalen ist in den ersten vier Monaten des Jahres mehr Milch als im Vorjahr erzeugt worden. Wie die Landesvereinigung der Milchwirtschaft (LV Milch NRW) am 24. Juni berichtete, wurden die Milchlieferungen durch konventionelle Erzeuger von Januar bis April 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,0 % auf rund 1,13 Mio t ausgeweitet; mit 31 200 t belief sich das Plus bei ökologisch erzeugter Milch auf 2,0 %. Der Erzeugerpreis für konventionelle Kuhmilch lag im Berichtszeitraum in Nordrhein-Westfalen dem Verband zufolge mit 33,12 Cent pro Kilogramm bei 4 % Fett und 3,4 % Eiweiß um 0,3 % über dem Vorjahreswert. Das reichte laut Geschäftsführer Dr. Rudolf Schmidt nach den vorangegangenen niederschlagsarmen Jahren für viele Erzeuger nicht aus, um die entstandenen Mehrkosten, insbesondere durch Futterzukäufe, auszugleichen. Bewegt wird die Branche nach Angaben des Rheinischen Vorsitzenden der LV Milch NRW, Hans Stöcker, durch die Angst vor einer erneuten Dürre und vor verschärften Umweltauflagen von Seiten der Europäischen Union. Momentan sei es jedoch schwierig, sich diesbezüglich gesellschaftlich das notwendige Gehör zu verschaffen, da es viele Menschen gebe, denen es aufgrund der Corona-Krise finanziell schlecht gehe. Positiv ist nach Stöckers Worten zu vermerken, dass Regionalität wieder gefragt sei. Direktvermarkter, Hofläden und Milchtankstellen erlebten einen deutlichen Aufschwung. Die Bereiche Gastronomie und Export zögen nach der krisenbedingten Durststrecke durch die aktuellen Lockerungen tendenziell wieder an. Die Beihilfen der EU für die Private Lagerhaltung (PLH) werden laut LV Milch NRW verhaltener als erwartet nachgefragt; das sei ein Hinweis auf eine leichte Markterholung. Preisstabilisierend wirke sich zudem die nun saisonal wieder abnehmende Milchmenge aus. Das derzeitige Anziehen der Preise für Magermilchpulver und Butter, die weiteren anstehenden Lockerungen sowie die damit verbundene Belebung der Nachfrage ließen hoffen, dass es nicht ganz so schlecht kommen werde, wie von vielen prognostiziert worden sei. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) waren im Mai in den 5 244 nordrhein-westfälischen Milchkuhhaltungen insgesamt 397 824 Milchkühe registriert; das waren 1,9 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Anzahl der Halter verringerte sich den Statistikern zufolge im gleichen Zeitraum um 4,0 %. (AgE)

Tackmann erneuert Kritik an Milchpolitik

Ihre Kritik an der Milchpolitik der Bundesregierung hat die agrarpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Dr. Kirsten Tackmann, erneuert. Die zyklischen Milchpreiskrisen würden auf Kosten der Milcherzeugenden ignoriert, erklärte Tackmann am 26. Juni. Anlass war die Reaktion der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage Tackmanns unter anderem zur Milchmengenregulierung. Die Bundesregierung hatte darauf hingewiesen, dass eine verpflichtende Mengenreduzierung mit dem geltenden europäischen Recht nicht vereinbar sei. Zwar habe man zur Bewältigung der Milchkrise 2015/16 Maßnahmen zur selbstbestimmten Produktionsverringerung umgesetzt. Im Gegensatz zu dieser Krise seien aktuell aber keine Mengenüberschüsse am Milchmarkt zu beobachten. Daneben hob die Bundesregierung hervor, dass die Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und abnehmenden Molkereien in Deutschland in schriftlicher Form geregelt seien. Die Milchbranche habe im zurückliegenden Januar eine Sektorstrategie für eine zukunftsfeste Milchwirtschaft vorgelegt. Diese thematisiere unter anderem die Lieferbeziehungen, erläuterte die Bundesregierung. Sie erkenne die Eigeninitiative der Branche als zielführend an und fordere eine rasche Umsetzung der in der Strategie enthaltenen Selbstverpflichtung der Milchwirtschaft. Nach Einschätzung Tackmanns besteht indes kräftiger Nachbesserungsbedarf, was eine Milchmengenregulierung sowie die Einrichtung einer Branchenorganisation der Milcherzeuger – unabhängig von den Molkereien – betrifft. Die Milcherzeugenden müssten „endlich eine bessere Verhandlungsposition gegen den anhaltenden Dumpingpreisdruck der Oligopole auf Verarbeitungs- und Vermarktungsstufe“ bekommen. Viele Höfe stünden mit dem Rücken zur Wand. Zwischenzeitliche Erholungen des Erzeugerpreises änderten wenig bis gar nichts an diesem Problem. Bereits anlässlich des internationalen Tages der Milch Anfang dieses Monats hatte Tackmann die aus ihrer Sicht „ungerechte Verteilung von Gewinnen und Risiken“ entlang der Lieferkette Milch angeprangert. (AgE)

Fonterra ändert Bezahlsystem für Milch

Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra wird im nächsten Jahr ein neues Milchpreismodell einführen, bei dem nachhaltig wirtschaftende Erzeuger mehr Geld für ihre Milch erhalten. Ab Juni 2021 könnten Milchbauern, die die Nachhaltigkeits- und Wertziele der Genossenschaft auf ihrem Hof erfüllten, bis zu 10 NZ Cent (5,8 Eurocent) mehr je Kilogramm Milchfeststoff erhalten, teilte das Unternehmen am Dienstag 23. Juni mit. Dies sei Teil der Strategie, der neuseeländischen Milch einen Mehrwert zu verleihen und auf die wachsende Nachfrage der Kunden nach nachhaltig produzierter Milch zu reagieren. „Der Grundpreis ab Hof wird in der Genossenschaft für alle gleich sein, doch der Erlös je Farm wird zukünftig nicht nur vom Gehalt an Fett und Eiweiß, sondern auch vom Beitrag zu einer differenzierten und nachhaltigen Genossenschaft abhängen“, erläuterte Fonterra-Geschäftsführer Miles Hurrell. Ein Extrabonus werde dabei helfen, den sich ändernden Bedürfnissen der Kunden, beispielsweise nach umwelt- und klimaschonender Erzeugung, gerecht zu werden. „Es ist sinnvoll, diejenigen Landwirte finanziell zu belohnen, die sich die Mühe machen, unserer Genossenschaft bei der Differenzierung ihrer Milch zu helfen“, betonte Hurrell. Ihm zufolge wird die Zahlung in einem abgestuften System erfolgen, wobei die genaue Struktur in den kommenden Monaten zusammen mit den Landwirten festgelegt wird (Umrechnungskurs 1 NZ$ = 0,5764 Euro). (AgE)

Österreich: Milcherzeugung im Jahr 2019 gedrosselt

Die Milchkuhhalter in Österreich haben die Produktion im vergangenen Jahr leicht gedrosselt. Wie die Statistik Austria am 25. Juni berichtete, verringerte sich die Kuhmilchproduktion im Vergleich zu 2018 um 1,0 % auf 3,78 Mio t. Dabei wurden 2019 im Mittel landesweit rund 527 000 Milchkühe gehalten; das waren 2,1 % weniger als im Jahr zuvor. Die Jahresmilchleistung je Kuh erhöhte sich im Schnitt um 1,1 % auf 7 200 kg. Mit etwa 3,38 Mio t gingen 89 % der erzeugten Kuhrohmilch an Molkereien und Verarbeitungsbetriebe. Insgesamt 244 000 t dienten als Futter für Kälber oder andere Haustiere, und 122 000 t wurden am oder ab Hof – direkt oder in verarbeiteter Form – für Nahrungsmittel verwendet. Im laufenden Jahr haben Österreichs Milchkuhhalter die Produktion bislang gesteigert. Nach Angaben der Europäischen Kommission erhöhten sich die dortigen Kuhmilchanlieferungen an die Molkereien im Zeitraum Januar bis April um 2,3 % auf 1,11 Mio t. Dabei ist allerdings zu beachten, dass in diesem Jahr mit dem Schalttag ein zusätzlicher Tag in der Berichtsperiode gegeben war. Zur Entwicklung 2019 berichteten die Wiener Statistiker auch, dass die Schafmilcherzeugung ebenfalls eingeschränkt wurde, und zwar um 4,0 % auf 12 200 t. Die durchschnittliche Jahresmilchleistung belief sich bei den Schafen auf 432 kg je Tier, womit diese um 3,4 % schwächer ausfiel als 2018. Mit 9 900 t diente der größte Teil der gemolkenen Schafmilch der menschlichen Ernährung. Im Gegensatz zur Schafmilcherzeugung nahm das Aufkommen an Ziegenmilch zu, nämlich um 1,6 % auf 26 500 t. Die rund 39 000 in Österreich gehaltenen Milchziegen gaben 2019 durchschnittlich 680 kg Milch pro Tier; das waren 0,6 % mehr als im Vorjahr. Etwa 23 700 t und damit fast 90 % der Ziegenmilch wurden für die menschliche Ernährung genutzt. (AgE)

Rukwied erneut als DBV-Präsident vorgeschlagen

Joachim Rukwied soll Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) bleiben. Das Verbandspräsidium schlug am 26. Juni der Mitgliederversammlung nach einer geheimen Wahl vor, Rukwied wiederzuwählen. Für den seit 2012 amtierenden Verbandschef wäre es die dritte Amtsperiode. Der 58-jährige Baden-Württemberger ist zudem seit 2017 Präsident des EU-Ausschusses der Bauernverbände (COPA). Zur Wahl des Vizepräsidenten des DBV wurden der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Walter Heidl, der Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Detlef Kurreck, sowie dessen Amtskollegen Karsten Schmal vom Hessischen Bauernverband (HBV) und Werner Schwarz vom Bauernverband Schleswig-Holstein vorgeschlagen. Das DBV-Präsidium bilden die 18 Landesbauernverbände und vier weitere Verbände als ordentliche Mitglieder. Laut Satzung des DBV können von den Landesbauernverbänden bis zwei Wochen vor der Wahl in der Mitgliederversammlung, die voraussichtlich im Oktober 2020 stattfinden wird, weitere Präsidenten eines Landesbauernverbandes als Kandidaten für den DBV-Vorstand vorgeschlagen werden. Präsident und Vizepräsidenten des DBV dürfen zum Zeitpunkt der Wahl das 65. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die Delegierten wählen den neuen Vorstand in der Mitgliederversammlung. Jeder Delegierte hat eine Stimme. (AgE)

Klöckner stellt Medienbericht über Nutri-Score richtig

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat Behauptungen von Journalisten zurückgewiesen, das Ressort habe die Einführung des Nutri-Score als erweiterte Nährwertkennzeichnung in Deutschland verzögert. Anlass war am 23. Juni) ein Beitrag im ZDF-Politmagazin „Frontal 21“, in dem unter Verweis auf Foodwatch unter anderem der Vorwurf erhoben wurde, das Bundeslandwirtschaftsministerium habe eine Studie des Max-Ruber Instituts (MRI) umschreiben lassen, um den eindeutigen Nutzen des Nutri-Score zu verschleiern. Wie das Ministerium betonte, sollte der Bericht gerade keine Priorisierung der untersuchten Modelle enthalten. Nur so habe man im anschließenden Verfahren die weiteren Aspekte der Kennzeichnung ergebnisoffen und neutral untersuchen können. Vor allem die Verbraucherforschung habe nicht unter dem „Präjudiz einer favorisierten Lösung“ stehen sollen. Das Agrarressort stellte außerdem klar, dass es gegenüber dem Nutri-Score nicht skeptisch gewesen sei. Zu jedem der untersuchten Kennzeichnungssyteme gebe es offene und auch kritische Fragen. Bei der Auswahl der erweiterten Kennzeichnungssystems habe sich Ressortchefin Julia Klöckner stets ergebnisoffen gezeigt. Schließlich unterstrich das Ministerium, dass die für den Beitrag verwendeten Unterlagen von Foodwatch entgegen der Darstellung nicht rechtlich erstritten worden seien. Vielmehr habe im Haus eine Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz vorgelegen, die beantwortet worden sei. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat sich für die Einführung des Nährkennzeichnungssystems Nutri-Score entschieden. Die Unternehmen sollen es freiwillig umsetzen können. Einer verpflichtenden Kennzeichnung steht das EU-Recht entgegen. (AgE)

Molkereien mit deutlicher Zuckerreduktion

Der Milchindustrie-Verband (MIV) ist seit Beginn aktiver Partner der Reduktions- und Innovationsstrategie der Bundesregierung. Diese Strategie liefert einen Beitrag, die Energiezufuhr der Bevölkerung u. a. durch eine Reduktion des Zuckergehaltes zu senken, wobei die Nährstoffversorgung der Bevölkerung zu berücksichtigen ist. Der Ergebnisbericht Version 2.0, Juni 2020 zum Produktmonitoring des Max Rubner-Instituts (MRI) zeigt klar, dass die Unternehmen der Milchindustrie freiwillig die Zusammensetzung ihrer Produkte den aktuellen Entwicklungen, der Nachfrage und damit den Verbrauchererwartungen entsprechend anpassen.
Im Zeitraum 2016 bis 2019 hat die Milchindustrie u. a. den Zucker- sowie den Energiegehalt bei Joghurt- und Quarkzubereitungen, jeweils mit Kinderoptik, signifikant reduziert. Bei Joghurt sind es 20 Prozent weniger Zucker und bei Quark etwa 18 Prozent, meldet das MRI. Der Energiegehalt bei Joghurt mit Kinderoptik wurde um 22 Prozent gesenkt, bei Quark mit Kinderoptik um 9 Prozent. Darüber hinaus liegen die Zuckergehalte von Joghurt- und Quarkzubereitungen mit Kinderoptik unterhalb der jeweiligen Kategorie ohne Kinderoptik.
Die marktrelevanten Joghurtzubereitungen mit Kinderoptik haben im Median den niedrigsten Zuckergehalt aller marktrelevanten Joghurtzubereitungen. Auch die meisten marktrelevanten Quarkzubereitungen mit Kinderoptik weisen im Median weniger Zucker auf als Fruchtquarks ohne Kinderoptik.
Die Milchindustrie ist damit auf einem sehr guten Weg zur Umsetzung der Reduktions- und Innovationsstrategie. Der MIV-Branchenbeitrag, wonach die Milchindustrie bei gesüßten Milchprodukten mit Kinderoptik eine Senkung des Gesamtzuckergehaltes um 15 Prozent im Median anstrebt, wird bei Joghurt- und Quarkzubereitungen von den Molkereien sogar übertroffen.
„Diese außerordentlich positive Entwicklung erweitert die Vielfalt an gesunden und schmackhaften Milchprodukten als Teil einer ausgewogenen Ernährung im Regal des LEH“, so Dr. Gisela Runge, Geschäftsführende Wissenschaftliche Leiterin beim MIV.
Obwohl Milchprodukte keine Hauptquelle für Zucker in unserer Ernährung darstellen, leistet die Milchindustrie mit ihrer Prozessvereinbarung und weiterführenden Maßnahmen in Form von Forschungsprojekten, Kommunikations- und Weiterbildungsaktivitäten einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der Strategie. Die Milchindustrie möchte mit weiteren Branchen den Gesamtprozess forcieren.
Milch und Milchprodukte sind anerkannte wertvolle Grundnahrungsmittel. Milch ist essentieller Bestandteil einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung. Über den reinen Nährwert hinaus hat Milch viele weitere gesundheitliche Vorteile.
Den Ergebnisbericht zum Produktmonitoring des Max Rubner-Instituts (MRI) finden Sie unter:
https://www.mri.bund.de/fileadmin/MRI/Institute/EV/Produktmonitoring-2019_Ergebnisbericht-Version-2.0.pdf

Fonterra zahlt für Premium-Milch

Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra will ab dem 1. Juni 2021 einen Nachhaltigkeits-Bonus auszahlen. Farmer, die eine nachhaltige, qualitativ hochwertige Milch produzieren, können zusätzlich bis zu 10 Cent pro Kilogramm Milchfeststoffe (kgMS) erlösen. Der Bonus ist Teil der Strategie der Genossenschaft, der neuseeländischen Milch einen Mehrwert zu verleihen. Fonterra reagiert damit auf die steigende Nachfrage der Kunden nach nachhaltig produzierter Milch.
„Wir erachten es als sinnvoll, die Milchfarmer finanziell zu belohnen, die sich die Mühe machen, unserer Genossenschaft bei der Differenzierung der Milch zu helfen“, ist aus Unternehmenskreisen zu erfahren. Welche Auflagen die Milchfarmer erfüllen müssen, um in den genuss des Bonus zu gelangen,das wird in den kommenden Monaten diskutiert. Sicher ist bislang nur die Obergrenze von10 Cent pro kgMS. (elite-magazin.de)

 

Raiffeisen-Genossenschaften steigern Bilanz um 2 %

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat  das Jahresergebnis 2019 der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft bekanntgegeben. Demnach erzielten seine 1.984 Mitgliedsunternehmen gemeinsam einen Umsatz von 64,9 Mrd. Euro. Das entspricht einer Steigerung um 2 % im Vergleich zum Jahr davor.
„Die Genossenschaften der Agrar- und Ernährungswirtschaft sind eine Unternehmensgruppe, die Initiativen ergreift, Eigenverantwortung und Engagement zeigt. Dieses Selbstverständnis ist nicht nur die Ursache dafür, dass unseren Mitgliedsunternehmen im vergangenen Jahr die positive Umsatzentwicklung gelungen ist. Es sorgt auch dafür, dass die Unternehmen in der aktuellen Krise ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen können“, sagt DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp.  Den größten Zuwachs verbuchten im Jahr 2019 die Unternehmen der Vieh- und Fleischwirtschaft. Sie steigerten ihren Umsatz um 9,1 % auf 7,2 Mrd. Euro. Ausschlaggebend dafür waren in erster Linie die Rekordpreise für Schlachtschweine.
Mit 37,5 Mrd. Euro machen die Unternehmen der Warenwirtschaft weiterhin den größten Anteil des Umsatzes aus. Sie steigerten ihr Ergebnis leicht um 1,3 % .
Ein Plus von 2,9 % verbuchten auch die Unternehmen der genossenschaftlichen Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft. Ihr Umsatz belief sich auf gut 3,5 Mrd. Euro. Dabei haben gute Ergebnisse bei Zierpflanzen und Obst das leichte Minus bei Gemüse mehr als ausgeglichen. Wie im Vorjahr war auch 2019 die Vegetationszeit der Kartoffeln von Hitze und Dürre geprägt.
Auch die Milchwirtschaft verbuchte Zugewinne. Diese Unternehmensgruppe steigerte ihren Umsatz um 2,6 % auf 13,5 Mrd. Euro. Entscheidend waren gleichbleibende Anlieferungsmengen und ein relativ fester Milchpreis. Die leichte Abschwächung bei diesem war auf die geringeren Erlöse für Milchfett zurückzuführen, die durch Steigerungen bei anderen Produkten nicht vollständig kompensiert wurden.
Ebenfalls konstant entwickelte sich der Umsatz der genossenschaftlichen Weinwirtschaft. Sie verbuchte etwa 0,8 Mrd. Euro. Die Produkte der Winzer und Weingärtnergenossenschaften in Deutschland sind beim Verbraucher sowohl im In- als auch im Ausland weiterhin beliebt.
Einzig bei den Agrargenossenschaften ist der kumulierte Umsatz zurückgegangen. Er sank um 10 % auf 1,7 Mrd. Euro. Dies dürfte zum einen auf Mindererträge beim Getreide in verschiedenen Regionen zurückzuführen sein. Sie fielen mitunter so enttäuschend aus wie im Jahr 2018. Hinzu kamen geringere Erzeugerpreise. (Topagrar.com)

Agrarmärkte trotzen der Corona-Krise

Bei der Bewältigung der Corona-Krise hat die heimische Land- und Ernährungswirtschaft nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) ihre Stärken unter Beweis gestellt. „In den letzten Monaten waren die agrarischen Lieferketten unter Stress, haben aber gehalten“, stellte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken am vergangenen Donnerstag (18.6.) bei einer Videokonferenz fest, bei der er gemeinsam mit Experten der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) ein Zwischenfazit zur Entwicklung wichtiger Agrarmärkte in der Corona-Pandemie gezogen hat. Glücklicherweise habe sich hierzulande keine Situation wie in den Vereinigten Staaten eingestellt. Dort seien Teile der Logistik sowie der Milch- und Fleischverarbeitung zeitweise komplett ausgefallen, was für riesige Probleme auf den US-Farmen gesorgt habe, erklärte Krüsken.
Am Milchmarkt hat die Corona-Krise nach Angaben des AMI-Bereichsleiters Milch, Andreas Gorn, indes deutliche Spuren hinterlassen. Als erstes sei dies bei Magermilchpulver sichtbar geworden, wo es von Mitte Februar bis Ende April einen Preiseinbruch von 25 % gegeben habe. Gründe dafür seien vor allem der Absatzrückgang in China sowie Logistikprobleme im Transport gewesen. Seit Mai zögen die Preise jedoch wieder an, da sich die Einkäufer mit günstiger Ware eindecken wollten, berichtete Gorn. Bei Butter habe es während des Corona-Lockdown durch Hamsterkäufe eine starke Verschiebung der Nachfrage zur Päckchenbutter und zu Lasten der Blockware gegeben. Auch die Butterpreise hätten zuletzt wieder fester tendiert. Im Käsegeschäft machte sich laut Gorn der Nachfrageausfall von Großverbrauchern, Auslandskunden und im Außer-Haus-Verzehr negativ bemerkbar, während Kleinpackungen in den Läden verstärkt gefragt waren. Die Ware habe bei diesen verschiedenen Absatzwegen aber nicht einfach umdisponiert werden können, stellte der Marktexperte klar. Ob sich die zuletzt wieder festeren Preistendenzen bei Milchprodukten verstetigen, muss Gorn zufolge abgewartet werden. Dafür sprächen die saisonal abnehmende Milchproduktion, die bezuschusste Private Lagehaltung (PLH) sowie bessere Kontraktabschlüsse mit dem Lebensmittelhandel. Allerdings sei auch mit Kaufkraftverlusten durch die angeschlagene Wirtschaftslage zu rechnen, was den Außer-Haus-Verzehr und den Export dämpfen dürfte. (
AgE)

Mehrwertsteuersenkung: Lebensmittelpreise sinken rein rechnerisch um 2 Prozent

Wie hoch der Preisabschlag für die Verbraucher in Deutschland bei ihrem Lebensmitteleinkauf ab Juli ausfallen wird, ist offen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 15. Junimitteilte, dürfte die zur Stärkung der Binnennachfrage angekündigte Mehrwertsteuersenkung von 19 % auf 16 % beziehungsweise von 7 % auf 5 % bei vollständiger Weitergabe an die Verbraucherinnen und Verbraucher einen Rückgang der Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um durchschnittlich 1,9 % verursachen. Alkoholische Getränke und Tabakwaren dürften sich demnach um 2,5 % verbilligen. Destatis stellte zu seinen Berechnungen fest, dass rund 70 % der im Warenkorb enthaltenen Güter mit dem vollen Steuersatz von 19 % oder dem ermäßigten Steuersatz 7 % behaftet seien. Dagegen seien rund 30 % aller Güter von der Mehrwertsteuerpflicht befreit. Deshalb werde sich die Mehrwertsteuersenkung auf die einzelnen Gütergruppen unterschiedlich auswirken. Beispielweise seien Wohnungsmieten, die einen hohen Anteil an den Verbrauchsausgaben hätten, nicht betroffen. Inwieweit die für Juli angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergeben werde, sei derzeit noch unklar, da eine vollständige Weitergabe nicht gesetzlich verordnet sei, schränkten die Wiesbadener Statistiker ein. Auch seien die tatsächlichen Auswirkungen auf die Inflationsrate nur schwer abschätzbar, da die Preisentwicklung insgesamt auch von vielen anderen Effekten bestimmt werde. Destatis verwies auf zwei aktuelle Beispiele: Anfang Januar 2020 sei der Mehrwertsteuersatz für Bahnfahrkarten im Fernverkehr, für E-Books und für Hygieneprodukte wie Tampons von 19 % auf 7 % gesenkt worden. Die Auswirkungen auf die Entwicklung der Verbraucherpreise seien unterschiedlich ausgefallen. So seien zum Beispiel die Preise für Hygieneprodukte schon im Vorfeld der Steuersenkung zurückgegangen. Die Preise für Bahnfahrkarten für den Fernverkehr seien im Januar 2020 um 10,0 % gesunken. (AgE)

DMK Group meldet stabile Geschäftsentwicklung 2019

Die DMK Group blickt trotz eines massiven Unternehmensumbaus auf ein stabiles Geschäftsjahr 2019 zurück und sieht sich für die kommenden Jahre gut aufgestellt. Wie das Molkereiunternehmen am 18. Junianlässlich der Veröffentlichung des aktuellen Geschäftsberichts weiter mitteilte, lag sein Umsatz 2019 mit 5,8 Mrd Euro über dem Vorjahresniveau von 5,6 Mrd Euro. Die Eigenkapitalquote blieb mit 30 % nahezu stabil. Der Jahresüberschuss fiel mit 24,5 Mio Euro zwar geringer aus als 2018 mit 30,6 Mio Euro. Die Genossenschaft wertete dieses Ergebnis unter den gegebenen Bedingungen aber als „solide“. Die DMK Group hat das vergangene Jahr dem Bericht zufolge dazu genutzt, viele der im Rahmen der Neuausrichtung eingeleiteten Maßnahmen umzusetzen und abzuschließen. So habe man in das neue Werk in Strückhausen für Babymilchpulver und in einen neuen Pulverturm in Beesten investiert. Darüber hinaus sei das bisherige Joint Venture DVN in den Niederlanden vollständig in den Besitz der DMK Group übergegangen. In Russland sei der Bau eines neuen Werks für Spezialitätenkäse angestoßen worden. Als weitere Maßnahmen, die 2019 umgesetzt worden seien, nannte das Unternehmen Fortschritte bei der Konsolidierung der Eissparte und den Erwerb von Alete, mit dem man das Markengeschäft gestärkt habe. Neben einer Vielzahl an Projekten habe die Genossenschaft zum Jahresbeginn 2019 auch einen größeren Milchmengenverlust verarbeiten müssen, der über Werkschließungen, Werklohnmodelle und einer veränderten Sortimentspolitik aufgefangen worden sei. Im laufenden Jahr will die DMK Group weiter an der Kostenreduzierung arbeiten, während die getätigten Investitionen der zurückliegenden Jahre jetzt Früchte tragen sollen.
Damit will der CEO des Unternehmens, Ingo Müller, im Geschäftsjahr 2020 auch die Lücke im Auszahlungspreis schließen und den Schnitt der Vergleichsmolkereien erreichen. Das Jahr 2019 habe allen – den Landwirten, den Mitarbeitern der DMK Group und der gesamten Branche – enorm viel abverlangt. „Unser Auszahlungspreis war 2019 nicht da, wo wir ihn haben wollten“, räumte Müller ein. Mit dem abgelaufenen Jahr habe man aber hinter zahlreichen Themen, die belastet hätten, einen Haken machen können. Der grundsätzliche Umbau der DMK Group sei jetzt abgeschlossen. Durch die Corona-Krise sei die Genossenschaft bisher relativ gut gekommen. Er sei stolz auf die Mitarbeiter und Landwirte, die trotz der schwierigen Umstände jeden Tag ihr Bestes gäben, so der CEO. Die Aussichten für die Branche hellten sich inzwischen auf. Das absolute Niveau des Milchpreises für die Landwirte sei aber deutlich zu niedrig.
„Wir werden alles daran setzen, die positiven Marktsignale auch für die Landwirte spürbar umzusetzen“, versicherte Müller. Nach der Krise wolle die DMK Group auch wieder verstärkt die anstehenden Veränderungsprojekte vorantreiben. Um weiter Kosten zu senken, werde beispielsweise das Programm „Pacesetter“ ins Leben gerufen, mit dem Ziel, Lieferbeziehungen und Dienstleistungsverträge zu optimieren. Auch stehe die Steuerungsfähigkeit des Unternehmens 2020 im Fokus. Dabei helfe die unter dem Programm „One Finance“ begonnene Transformation des Finanzbereichs. Nach Angaben des CFO der DMK Group, Dr. Frank Claassen, zielt die Unternehmensstrategie darauf ab, das Unternehmen unabhängiger von Marktschwankungen zu machen. Das könne zum Beispiel dadurch erreicht werden, dass mehr hochmargige Produkte und weniger Standardware angeboten würden. Der Geschäftsbericht steht online zur Verfügung. Die ursprünglich für Ende dieses Monats angesetzte Vertreterversammlung der DMK Group wird dem Unternehmen zufolge wegen der Corona-Pandemie voraussichtlich auf den Herbst verschoben. (AgE)

Gute Noten für QS-Auditoren

 Im Rahmen der regelmäßig erfolgenden Umfrage bei auditierten Betrieben im System der QS Qualität und Sicherheit GmbH haben die zugelassenen Auditoren von den Befragten durchweg sehr gute Noten erhalten. „Wenn mehr als 98 % der befragten QS-Systempartner mit der Durchführung ihrer regelmäßigen Audits zufrieden sind, dann haben beide – auditierter Betrieb und Auditor – offenbar sehr viel richtig gemacht“, erklärte QS-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Nienhoff am Dienstag vergangener Woche (16.6.) in Bonn. Die positive Rückmeldung zeige, dass bei den regelmäßigen Kontrollen die objektive und fachliche Bewertung der täglichen Qualitätssicherung in den Betrieben im Vordergrund stehe. Laut QS attestierten 99 % der mehr als 2 000 rückmeldenden Teilnehmer den Auditoren ein freundliches Auftreten. Ähnlich positive Bewertungen gab es im Hinblick auf deren fachliche Kompetenz sowie auf die Verständlichkeit ihrer Erläuterungen. Insgesamt waren 98 % der Betriebe mit der Durchführung der Audits vor Ort zufrieden; 2,4 % sahen Raum für Verbesserungen. Vor allem in Sachen Digitalisierung wünschten sich manche Befragte Fortschritte, etwa in Form einer digitalen Eingabe der Audit-Checkliste oder einer Optimierung der Suchfunktion in der QS-Datenbank. Auch die Zufriedenheit mit der Arbeit im QS-Verbund war Teil der Befragung. Dabei zeigten sich fast 88 % der Betriebe davon überzeugt, dass die Teilnahme am QS-System ihre eigene betriebliche Qualitätssicherung unterstütze. Befragt hatte QS alle Unternehmen – vom Landwirt bis zur Ladentheke – die 2019 auditiert wurden. Auch die ausländischen Systempartner waren eingebunden, so dass beispielsweise 39 Betriebe aus den Niederlanden und 30 Betriebe aus Polen an der Umfrage teilnahmen. Sogar aus den USA und aus Thailand kamen ausgefüllte Fragebögen zurück. Gut die Hälfte aller Rückmeldungen stammte von Erzeugern oder Landwirten. Aktuell beginnen laut QS die jährlichen Stichprobenaudits. Diese fänden als vertrauensbildende Maßnahme für das QS-System zusätzlich zu den regulären Kontrollen statt, mit dem Ziel, die Branche vor Ausreißern in den eigenen Reihen zu schützen. Die Stichprobenaudits würden risikoorientiert ausgewählt und in der diesjährigen Corona-Situation kurzfristig angekündigt, damit Auditor und Betriebsleiter die notwendigen Hygieneregeln für das Audit absprechen könnten. (AgE)

IG-Milchbarometer steigt auf 32,9 Cent

Ende Mai steigt das IG-Milchbarometer gegenüber dem Vormonat um 6,2 Cent auf 32,9 ct/kg Milch. Das ist die Folge von Preissteigerungen für Butter und Magermilchpulver an der Warenterminbörse EEX.
Die IG-Milchbarometerkurve hat sich im Mai wieder deutlich nach oben verschoben. Das Barometer ist ein Frühindikator der möglichen künftigen Entwicklung des Milchmarktes. Der Wert berechnet sich aus den Börsenkursen der zukünftigen zwölf Monate.
Die steigenden Erwartungen an die Milchpreisentwicklung hängen mit den weltweiten Lockerungen der Pandemie-Maßnahmen und der damit verbundenen steigenden Nachfrage zusammen. Auch die Logistikprobleme im internationalen Handel sind minimiert. Die Nachfrage im Foodservice in Europa steigt wieder und auch die Private Lagerhaltung trägt derzeit zur Stabilisierung bei. Dennoch sind die Rezessionsängste in die damit verbundene mittel- bis längerfristig schwächere Nachfrage nach Milchprodukten nicht verschwunden. Viele Marktbeobachter gehen deshalb nach wie vor hohen Marktunsicherheiten aus.
Das ife Institut in Kiel berechnet das IG-Milchbarometer im Auftrag der Interessengemeinschaft genossenschaftliche Milcherzeugung (IG Milch) und des Deutschen Raiffeisenverbandes. Die Preise sind definiert für Rohmilch ab Hof mit 3,4 % Eiweiß und 4 % Fett ohne Mehrwertsteuer. Die Werte berechnet das Institut aufgrund der Preise für Butter und Magermilchpulver an der EEX Börse in Leipzig. Es ist keine Prognose für zukünftige Milchauszahlungspreise, sondern soll der Markteinschätzung und Orientierung dienen. (Topagrar.com)

Internationale Preise sind gestiegen

Auf der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade stieg der Preis in dieser Woche um 1,9 % auf 2.979 $/t. Der Preisindex ging um weitere 19 auf 919 Punkte zurück.
Fünf Produkte legten im Preis leicht zu: Cheddar (+1,4 % auf 3.613 $/t), Wasserfreies Milchfett (+0,8 % auf 3.993 $/t), Laktose (+0,4 % auf 1.290 $/t), Magermilchpulver (+3,1 % auf 2.609 $/t) und Vollmilchpulver (+2,2 % auf 2.829 $/t). Der Preis für Butter (-1,0 % auf 3.597 $/t) ist gesunken. Buttermilchpulver und Süßmolkenpulver wurden nicht verhandelt/angeboten. Fonterra stellte den Verkauf von Casein auf der GDT im Mai zu Gunsten anderer Vertriebswege ein. Die gehandelte Menge lag mit 21.410 t erneut unter dem Niveau der vergangenen Auktion (21.968 t). (topagrar.)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 10. Juni

Ende Mai hat in Deutschland der saisonale Rückgang des Milchaufkommens eingesetzt. Die Molkereien erfassten in der 22. Woche laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,5 % weniger Milch als in der Vorwoche. Der Vorsprung zum Vorjahresniveau ging damit auf 1,0 % zurück. Aktuell wird von weiteren Rückgängen der Milchmenge berichtet. In Frankreich hat sich der Rückstand zum Vorjahresniveau gleichzeitig auf 2,2 % vergrößert.
Am Markt für flüssigen Rohstoff waren die Preise zuletzt weitgehend unverändert. Einzelne Partien Magermilchkonzentrat und Industrierahm wurden in der vergangenen Woche leicht schwächer gehandelt als in der Woche zuvor. Nach wie vor wird über eine gute Nachfrage aus Italien nach Versandmilch berichtet.
Bei Magermilchpulver ist aktuell ein ruhigerer Marktverlauf zu beobachten als noch vor wenigen Wochen. Es gehen zwar weiter Anfragen bei den Werken ein und es werden zahlreiche Gespräche geführt. Zuletzt sind aber überwiegend nur wenige neue Abschlüsse zu Stande gekommen. Für das kommende dritte Quartal sind umfangreiche Aufträge in den Büchern und die Abnehmer verfügen auch bereits über eine gewisse Deckung. Für das vierte Quartal ist man bei unterschiedlichen Preisvorstellungen von Anbietern und Einkäufern im Moment aber recht zurückhaltend und agiert abwartend.
Am Weltmarkt verläuft die Nachfrage aus dem arabischen Raum auch nach dem Ende des Ramadans weiterhin ruhiger. Hier dürfte auch die für EU-Exporteure ungünstige Entwicklung des Dollarkurses eine Rolle spielen. Die Anmeldungen für die Private Lagerhaltung haben zuletzt zugenommen. In der ersten Juniwoche wurden EU-weit insgesamt 3.327 t angemeldet, davon 2.260 t in Deutschland. Dies war die größte Menge in einer Woche seit Beginn der Maßnahme. Insgesamt wurden in der EU seit dem 7. Mai 9.114 t angemeldet.
Die Verfügbarkeit von Magermilchpulver ist unterschiedlich, wobei die höheren Qualitäten in größerem Umfang verkauft sind. Die Preise für Lebensmittelware sind teilweise etwas uneinheitlicher geworden und bewegen sich im Schnitt weiter auf dem Niveau der Vorwoche. Bei Futtermittelware wird von unveränderten Preisen berichtet.
Die Lage am Markt für Vollmilchpulver ist Anfang Juni ruhig und die Aktivitäten sind derzeit beschränkt. Es werden hier und da Verhandlungen geführt, in geringem Umfang auch für Exporte. Die aktuellen Preisforderungen für deutsche Ware sind schwierig durchzusetzen. Es wird weiterhin von günstigeren Offerten aus anderen EU-Ländern berichtet.
Am Markt für Molkenpulver hat das Angebot an Futtermittelware zuletzt zugenommen. Es wird von stabilen bis leicht schwächeren Preisen berichtet. Bei Lebensmittelware besteht aktuell Kaufinteresse für das dritte Quartal. Diese Termine werden dem Vernehmen nach zu etwas festeren Preisen gehandelt. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta)

Verschiedene Ansätze für mehr Lebensmittelsicherheit

Tipps zur Küchenhygiene hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zum Welttag der Lebensmittelsicherheit gegeben, der am 7. Juni begangen wurde. Die meisten Krankheitserreger in Lebensmitteln seien hitzeempfindlich, weshalb Speisen mindestens zwei Minuten lang auf 70°C oder mehr erwärmt werden sollten, erklärte BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel. Das gelte auch für tiefgekühlte Beeren, weil diese vermehrungsfähige, kälteresistente Noroviren enthalten könnten. Roh genossene Lebensmittel wie Salat und Obst sollten gründlich gewaschen werden. Außerdem sei darauf zu achten, verzehrfertige Speisen nicht mit rohen oder ungewaschenen Produkten in Kontakt zu bringen. Der TÜV Süd wies zum Aktionstag auf die Bedeutung von Zertifizierungen für die Lebensmittelsicherheit hin. Zusätzlich zu den verpflichtenden staatlichen Regelungen gebe es freiwillige Zertifizierungen, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgingen und nicht nur die Produkte, sondern auch die Produktionsprozesse umfassten. Die Einhaltung der Standards werde meistens im Rahmen von Audits überprüft. Die Entwicklung und Durchsetzung von weltweit harmonisierten und anerkannten Standards und die Transparenz in der gesamten Lieferkette hält der TÜV Süd für entscheidend, um das Verbrauchervertrauen in die Sicherheit und Qualität von Lebensmitteln zu fördern. Zertifizierungen hätten einen wesentlichen Anteil daran, weltweit Lieferketten transparent zu machen sowie die gleichbleibende Qualität von Lebensmitteln zu gewährleisten. Die Grünen im Bundestag erneuerten unterdessen ihre Forderung nach einem Kontrollbarometer oder einem Hygienesmiley, mit dem die Kontrollergebnisse direkt am Betrieb für den Verbraucher sichtbar gemacht werden. Es sei das Recht der Verbraucher zu wissen, wie sauber die Küche im Lieblingsrestaurant wirklich sei, erklärte die ernährungspolitische Sprecherin der Grünen, Renate Künast. Ferner warnte sie vor Gütesiegeln auf Lebensmitteln. Mit Siegeln, die in Wirklichkeit Industriewerbung seien und die Produkte teurer machten, verspiele die Lebensmittelbranche das Vertrauen der Verbraucher. (AgE)

Mehr Sicherheit bei Nahrungsergänzungsmitteln gefordert

Sichere Höchstmengen von Vitaminen und Mineralstoffen in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln haben die Koalitionsfraktionen im Bundestag von der Europäischen Union gefordert. Klare Regelungen für die Zulassung und die Inhaltsstoffe von Nahrungsergänzungsmitteln seien zum Schutz der Verbraucher national und europaweit zwingend erforderlich, erklärten die zuständige Berichterstatterin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid Pahlmann, und die ernährungspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Ursula Schulte, jetzt in einem gemeinsamen Brief an EU-Gesundheitskommissarin Dr. Stella Kyriakides. Dazu brächten die Koalitionsfraktionen demnächst einen eigenen Antrag in den Bundestag ein. „Mit unserer Initiative wollen wir mehr Sicherheit und Klarheit in den Bereich der Nahrungsergänzungsmittel bringen und somit den gesundheitlichen Verbraucherschutz stärken“, so die beiden Abgeordneten. Ferner müssten die Konsumenten über den Gebrauch und die Auswirkungen hochdosierter Nahrungsergänzungsmittel aufgeklärt werden. Eine solche Informationskampagne könne möglichen Erkrankungen durch zu hoch dosierte Nahrungsergänzungsmittel vorbeugen. Steigende Absatzzahlen und ein gewisser Wildwuchs machten deutlich, dass dringender Handlungsbedarf bestehe. (AgE)

Tackmann fordert Systemwechsel in der Milchpolitik


Als einen Systemfehler, der geändert werden muss, hat die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Dr. Kirsten Tackmann, die aus ihrer Sicht „ungerechte Verteilung von Gewinnen und Risiken“ entlang der Lieferkette Milch angeprangert. Bei kaum einem Zweig der Landwirtschaft sei der Systemfehler so offen erkennbar wie bei der Milch, insbesondere nach der Abschaffung der Milchquoten im April 2015. „Was als Befreiung gefeiert wurde, hat sich als das herausgestellt, was es ist: Die endgültige Auslieferung der Milcherzeuger an die Macht von Molkerei- und Lebensmittelkonzernen“, kritisierte die Linken-Politikerin anlässlich des internationalen Tags der Milch am 1. Juni. „Die strategische Orientierung auf möglichst billig produzierte Milch für den Weltmarkt ist sozial und ökologisch, aber auch ökonomisch eine Sackgasse“, stellte Tackmann weiter fest. Die Folge seien nicht kostendeckende Erzeugerpreise zu Lasten der Tiere und der Bauern. Deshalb müsse die Milchmenge nachfrageorientiert und solidarisch gesteuert werden. „Mehr Wertschöpfung aus der Milch und ihre regionale Verarbeitung und Vermarktung sind gut für uns alle“, betonte die Agrarsprecherin. Die strukturelle Ursache der Marktmacht einiger weniger Molkerei- und Lebensmittelkonzerne sollte laut Tackmann durch ein gemeinwohlorientiertes Kartellrecht korrigiert werden. Darüber hinaus werde ein kooperatives Wirtschaftssystem gebraucht, in dem solidarische Regeln gelten und durchgesetzt würden. Die angekündigte Meldestelle für unlautere Handelspraktiken müsse endlich kommen, reiche aber nicht aus. „Regelungen für Mindestpreise für Nahrungsmittel des täglichen Bedarfs können genauso zur Stabilisierung der systemrelevanten Teile der Landwirtschaft beitragen wie ein Werbeverbot mit Dumpingpreisen“, erklärte die Politikerin der Linken. Neben Hofläden und Milchtankstellen müsse auch eine klare und wahre Kennzeichnung den Mehrwert der regionalen Produktion sicherstellen.
Die Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Milch Board spricht ebenfalls von „systembedingten Fehlsteuerungen im Milchmarkt“ und fordert in einem offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner entsprechende Änderungen. Durch die Corona-Krise drohe eine weitere Milchkrise, und die Produktionsmenge müsse jetzt durch eine verpflichtende Drosselung heruntergefahren werden, verlangt die MEG. Auf eine Einigung der Branche könne nicht gewartet werden, und Maßnahmen wie Intervention und private Lagerhaltung seien als Kriseninstrumente ungeeignet, da sie nur Symptome, aber nicht die Ursachen bekämpften. Das Milch Board befürwortet deshalb die Umsetzung der Vertragspflicht nach Artikel 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO); dies sei die einzige Möglichkeit, Milchmengen dauerhaft und marktgesteuert in den Griff zu bekommen. Deshalb sei die „RoadMap Milch & Markt“ erarbeitet worden. Diese beinhalte die vertragsgebundene Milchvermarktung, die Bündelung zu Milcherzeugergemeinschaften, eine Reformierung der Andienungspflicht sowie den Dialog der Beteiligten. Generell müsse es in der Milchpolitik wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen hin zu nachhaltigeren Produktionsprozessen geben, wofür die Politik die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen habe, heißt es in dem Schreiben. Es könne nicht sein, dass die Kosten der Milcherzeugung, wie in den vergangenen Jahren, dauerhaft unter den erzielbaren Preisen lägen. (AgE)