Sweden: price of arable land has increased

In Sweden in 2021 the average price of arable land was 11440 euro per hectare, an increase of about 15 percent compared to 2020. The price of pasture land has risen by 13 percent compared to the previous year, to 4255 euro per hectare. Compared to ten years ago, 2011, the price of arable land has almost doubled and the price of pasture land has more than doubled. In southern Sweden, prices are higher than in the north. (Source: Swedish Agency for Agriculture)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 5. Oktober

 

In Deutschland war die Milchanlieferung in den letzten Wochen schwankend. Zuletzt hat eine Stabilisierung stattgefunden. In der 38. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,3 % mehr Milch als in der Vorwoche. Die Vorjahreslinie wurde damit um 1,1 % überschritten. Allerdings wird weiterhin über niedrigere Gehalte an Inhaltsstoffen berichtet. In Frankreich lag das Milchaufkommen zuletzt um 1,0 % über dem Vorjahresniveau. An den Märkten für flüssigen Rohstoff ist die Woche ruhig gestartet, was auch mit dem Feiertag am 3. Oktober zusammenhängen dürfte. Die Preise für Industrierahm haben sich zuletzt fest entwickelt, während Magermilchkonzentrat etwas nachgegeben hat.
Am Markt für Magermilchpulver sind weiterhin ruhige Aktivitäten zu beobachten. Die Nachfrage ist nach wie vor abwartend. Die Zurückhaltung der Käufer hat sich in den letzten Wochen eher noch verstärkt. Am europäischen Markt dürfte die Unsicherheit, wie sich der Absatz der Fertigprodukte weiter entwickeln wird, zu dem ruhigen Kaufinteresse mit beitragen. Anscheinend bleiben die Absätze verschiedener Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie derzeit hinter den Erwartungen zurück, so dass die übliche Herbstbelebung bei der Nachfrage nach Magermilchpulver bislang weitgehend ausbleibt. Auch für das erste Quartal agieren viele Abnehmer abwartend. Hinzu kommt, dass sich die Preisverhandlungen und Kalkulationen zunehmend schwieriger gestalten. Forderungen nach Anpassungen für die steigenden Energiepreise und weitere Kosten stoßen auf Widerstand. Von den Exportmärkten kommen ebenfalls kaum Impulse, da auch am Weltmarkt viele Einkäufer abwartend sind.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität in anderen EU-Ländern haben zuletzt nachgegeben, was auch niedrigere Gebote für deutsche Ware nach sich zieht, die sich zuletzt noch auf stabilem Niveau behauptet hat. Die Geschäfte mit Magermilchpulver in Futtermittelqualität verlaufen ruhig.
Bei Vollmilchpulver ist das Marktgeschehen ebenfalls recht ruhig. Die Kaufbereitschaft in der Lebensmittelindustrie ist aber etwas größer als bei Magermilchpulver. Exportgeschäfte können lediglich hier und da in geringem Umfang getätigt werden, da die Konkurrenzfähigkeit von deutscher und europäischer Ware am Weltmarkt weiter stark eingeschränkt ist. Die Preise bewegen sich weiter in der Bandbreite der Vorwochen.
Molkenpulver in Lebensmittelqualität trifft aktuell überwiegend auf eine gute Nachfrage und wird gut abgerufen. Die Preise sind auf dem Niveau der Vorwochen stabil. Futtermittelware wird zu stabilen Preisen stetig nachgefragt. Es wird über ausreichendes Angebot an Molkenkonzentrat berichtet. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu))

Molkereigenossenschaft Ammerland zufrieden mit Geschäftsjahr 2021

 

Bei ihrer Mitgliederversammlung in Wüsting zog die Molkerei Ammerland ein positives Resümee. Nachdem der Umsatz im Jahr 2020 erstmals über 1 Mrd. € lag, sei dieser Wert im vergangenen Jahr um weitere 10,5 Prozent auf 1.12 Mrd. € gestiegen, so die Genossenschaft in ihrem Bericht.
Auch die verarbeitete Milchmenge habe die Molkerei im Jahr 2021 erneut ausgeweitet. Insgesamt legte der Rohstoffeingang im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent auf 2.112 Mio. kg zu. Rund 75 Prozent der der Rohmilch setzte die Molkerei für die Herstellung von Käse ein. Insgesamt sei die Käseproduktion auf 172.882 t gestiegen. Die Produktion von Pulver stieg um 11,7 Prozent und betrug 81.444 t.
Als Reaktion auf die Marktlage sank die Produktion in anderen Produktkategorien: Die Molkerei stellte 166.390 t Frischprodukte (minus 3,7 %) sowie 21.694 t Butter (minus 8,9 %) her. Zur Sicherung der Rohstoffgrundlage in den kommenden Jahren habe die Molkerei Ammerland bereits neue Milcherzeuger gewinnen können.
Im Durchschnitt zahlte die Genossenschaft im vergangenen Jahr 37,38 ct/kg Milch. Zugleich stieg die Bilanzsumme im Geschäftsjahr 2021 um 38,6 Mio. € bzw. 12,9 % auf 338,9 Mio. € und das Eigenkapital um insgesamt 7,9 Mio. € auf 151,2 Mio. € (Eigenkapitalquote: 44,6 %). Auch der Jahresüberschuss mit 6,4 Mio. € und der Bilanzgewinn mit 3,8 Mio. € liegen nach Molkereiangaben etwas über den Werten des Vorjahres.
Herbert Heyen verabschiedete sich nach 11 Jahren an der Spitze des Vorstandes und nach über 30 Jahren als Mitglied des Vorstandes. Für ihn rückte Volker Rahmann nach. (topagrar.com)

Global Dairy Trade: Preisindex fällt um 3,5 %

Am ersten Oktobertermin (04.10.2022) fiel der Durchschnittspreis über alle Produkte an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade um 3,5 % auf 3.911 $. Die gehandelte Menge lag mit 30.852 Tonne oberhalb des Niveaus der letzten Auktion (26.106 t).
Die Preise fielen über alle Produktkategorien. Besonders stark fiel der Preisrückgang bei Butter aus mit einem Minus von 7 %. Die Preise für Vollmilchpulver und Cheddar fielen um 4 % bzw. 3,8 %. Der Magermilchpulverpreis ging um 1,6 % zurück.
Der Preisabstieg kam überraschend, nachdem bei den letzten Auktionen ein positiver Preistrend beobachtet wurde und die Marktexperten für die kommenden Auktionen optimistisch stimmte. Der ehemalige Finanzvorstand von Fonterra, Marc Rivers, verglich im NZ Herald den jüngsten Rückgang mit einem „Armdrücken“ zwischen angespannten Angebotsbedingungen und schwacher Nachfrage. (elite magazin)

Milcherzeugerpreise weiter hoch

Nach wie vor bewegen sich die Milcherzeugerpreise der Europäischen Union auf einem hohen Niveau. Die Preise für Spotmilch in Italien sind laut EU-Kommission Ende September auf ein neues Allzeithoch von 67,5 Cent/kg gestiegen; in Deutschland wird die 60-Cent-Marke beim Auszahlungspreis derzeit von vielen Molkereien in Norddeutschland erreicht oder sogar überschritten. Der vom Kieler Institut für Ernährungswirtschaft (ife) aus den Verwertungsmöglichkeiten von Butter und Magermilchpulver abgeleitete Rohstoffwert der Milch konnte im September seinen vorherigen Rückgang stoppen. Er lag mit 59,7 Cent/kg für eine Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß ab Hof um 0,3 Cent über dem Augustwert und übertraf das Vorjahresniveau um 20,8 Cent. Die jüngste leichte Aufwärtsbewegung des Rohstoffwertes war den etwas höheren Butternotierungen im September an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten geschuldet; die Magermilchpulverpreise gaben dagegen moderat nach. In der vergangenen Woche tat sich bei den Butternotierungen in Kempten dagegen nichts, sie blieben stabil. Berichtet wurde von einer anziehenden Nachfrage für Päckchenbutter im Lebensmitteleinzelhandel, während sich die meist industriellen Käufer von Blockbutter laut Börse abwartend verhielten. In den Supermärkten wurde das 250-g-Päckchen im Einstiegssortiment weiterhin für 2,29 Euro angeboten; das waren laut Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) 94 Cent mehr als genau ein Jahr zuvor. Gänzlich unverändert blieben Ende September die amtlichen Notierungen für Hart- und Schnittkäse, der bei begrenzten Beständen gut gefragt blieb. Bei Magermilchpulver sorgten die Marktunsicherheiten laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) für ein vorsichtiges und zurückhaltendes Kaufverhalten. Die Folge war laut Kemptener Börse ein durchschnittlicher Preisabschlag für die lebensmitteltaugliche Ware von 6,5 Cent auf 3,65 Euro/kg bis 3,85 Euro/kg, wobei das Minus am oberen Spannenende mit 10 Cent im Vorwochenvergleich am stärksten ausfiel. Die Futtermittelqualitäten konnten hingegen unverändert verkauft werden. Fortgesetzt ruhig war laut ZMB die Nachfrage für Vollmilchpulver; es wurde meist nur auftragsbezogen produziert. Im unteren Preissegment gelang es den Herstellern bei Neuabschlüssen jedoch, den Verkaufspreis um 5 Cent auf 4,95 Euro/kg anzuheben. Bei einem stetigen Warenabfluss tendierten laut Kemptener Börse die Preise für Molkenpulver meist stabil, hier und da bei der Lebensmittelware auch etwas schwächer. (AgE)

Milchindustrie-Verband nun auch ZKHL-Mitglied

Der Milchindustrie-Verband (MIV) ist ab sofort ordentliches Mitglied der Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL). Zuvor hatten der Steuerungskreis eine einstimmige Empfehlung und der Vorstand ein einstimmiges Votum abgegeben. Nach Worten des KHL-Geschäftsführers Dr. Hermann Josef Nienhoff wird der MIV mit der Einbringung seiner Impulse und Erfahrung in die ZKHL einen wichtigen Beitrag zur gemeinsamen Zielerreichung aller Mitglieder leisten. MIV-Hauptgeschäftsführer Eckhard Heuser machte deutlich, dass es dem Verband in diesen herausfordernden Zeiten ein „besonderes Anliegen“ sei, sich für die nachhaltige Verbesserung der Zusammenarbeit entlang der gesamten Lebensmittelkette einzusetzen. „Mit unserer Mitgliedschaft in der ZKHL werden wir dieses Ziel für unsere Mitglieder gemeinsam mit allen anderen Beteiligten aktiv unterstützen“, versprach Heuser. Der MIV vertritt der ZKHL zufolge Mitglieder, die für rund 95 % der deutschen Milchanlieferung und etwa 90 % des Exportvolumens verantwortlich zeichnen. Folgerichtig sei dem MIV die Zusammenarbeit in der gesamten Lebensmittelkette ein wichtiges Anliegen. Diese nachhaltig zu verbessern sieht die ZKHL als ihr Kernziel. Die Vertreter des MIV engagieren sich zunächst aktiv in der Arbeitsgruppe Milch sowie in der Taskforce Herkunft. (AgE)

Lebensmittelhersteller weiter unter Druck

In Frankreich werfen die kommenden Lieferverhandlungen der Agrar- und Ernährungswirtschaft mit dem Einzelhandel ihre Schatten voraus. Der Dachverband der Ernährungsindustrie (ANIA) beklagte in seiner traditionellen Pressekonferenz nach dem Ende der Sommerpause erneut den hohen Kostendruck für die Lebensmittelhersteller. Der „Inflations-Tsunami“ sei für die Unternehmen absolut kritisch, erklärte ANIA-Präsident Jean-Philippe André. Angesichts der nicht mehr zu kontrollierenden Produktionskosten sei nicht klar, wie gut die Branche durch den Winter kommen werde. Nach Verbandsangaben sind die Rohstoffkosten im Jahresverlauf um 29 % angestiegen, und Verpackungen haben sich um 26 % verteuert. Die Energiekosten legten laut ANIA um 57 % zu; ihr Anteil am Umsatz beläuft sich mittlerweile auf mehr als 5 % und beträgt bei kleineren Unternehmen fast 7 %. Kritik übten die Branchenvertreter erneut an den niedrigen Lebensmittelpreisen. Frankreich sei das einzige Land, in dem die Lebensmittelindustrie ihre Produktionskosten nicht geltend machen könne und „erstickt“ werde, so André. Nach seinen Worten wurden die Preise für Produkte von Eigenmarken des Handels seit 2008 um mehr als 15 % angehoben, während bei den heimischen Herstelllern lediglich ein Plus von 0,3 % zu beobachten sei. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Nielsen belief sich die Inflation bei Gütern des täglichen Bedarfs in Frankreich im September im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 7,5 %; bis Jahresende sollen voraussichtlich 10 % erreicht werden. Laut Nielsen ist die Kaufkraft von 12 Millionen Haushalten geschwächt, bei einem durchschnittlichen Budget wird von einer monatlichen Mehrbelastung von derzeit 43 Euro ausgegangen. Die Verbraucher reagieren bereits. Den Marktforschern zufolge werden bei Lebensmitteln mehr Sonderangebote genutzt und verstärkt Handelsmarken gekauft, während Waren aus ökologischer Erzeugung im Regal liegen bleiben. Der Umsatz mit Bioprodukten ist laut Nielsen im Vorjahresvergleich um 5,3 % zurückgegangen, hat gegenüber 2019 allerdings immer noch um 9,2 % zugelegt.
Die Regierung appellierte derweil an die Einzelhandelsunternehmen, sämtliche Logistikstrafen für ihre Lieferanten auszusetzen, um den „beispiellosen“ Druck auf die Agrar-und Ernährungswirtschaft zu verringern. Nach Angaben des Pariser Landwirtschaftsministeriums häufen sich die Beschwerden über entsprechende Strafen der Konzerne sowie weitere unlautere Praktiken, etwa die unangemessene Anrechnung von eigenen Dienstleistungen. Seit Februar seien mehrere Zwangsgelder verhängt worden, um die gesetzlichen Vorgaben durchzusetzen. Schon Anfang September hatte das Ministerium kritisiert, dass die Handelsketten „fast systematisch“ Logistikstrafen verhängen. Im April hatten sich die Lebensmittelhandelsunternehmen mit der Agrar- und Ernährungswirtschaft vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und auch der Geflügelpest auf Nachverhandlungen bei den Lieferverträgen verständigt und dazu eine gemeinsame Charta unterzeichnet (AgE 14/22, Länderberichte 14). Die Einzelhändler hatten sich unter anderem verpflichtet, auf Logistikstrafen zu verzichten, sofern die fraglichen Störungen mit der Ukraine-Krise oder der Geflügelpest zusammenhängen. (AgE)

Gutes Jahresergebnis für Fonterra

 

 

 

Trotz zahlreicher Herausforderungen, wie gestörten Lieferketten, Corona und sinkender Milcherzeugung, hat der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra gute Zahlen für das am 31. Juli beendete Geschäftsjahr 2021/22 vorgelegt. Wie die Molkereigenossenschaft am 22. September mitteilte, nahm der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 10,9 % auf 23,43 Mrd NZ$ oder umgerechnet 13,94 Mrd Euro zu, obwohl der mengenmäßige Warenabsatz um 4,3 % rückläufig war. Möglich machten dies die höheren Verkaufspreise. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 4,1% auf 590 Mio Euro, der bereinigte Gewinn um 0,5 % auf 352 Mio Euro. Eher negativ zu werten ist der Anstieg der Nettoverschuldung um fast 600 Mio Euro auf 3,15 Mrd Euro. „Diese Ergebnisse zeigen, dass unsere Entscheidungen in Bezug auf den Produktmix, die Marktdiversifizierung, Qualitätsprodukte und eine stabile Lieferkette dazu führen, dass die Genossenschaft in der Lage ist, sowohl einen starken Milchpreis als auch eine robuste finanzielle Leistung in einem schwierigen globalen Umfeld zu liefern“, erklärte Fonterra-Vorstandschef Miles Hurrell. Für die Saison 2021/22 zahlt das Molkereiunternehmen einen Milchpreis von 9,30 NZ$ (5,53 Euro) je Kilogramm Milchfeststoff zuzüglich einer Dividende von 0,20 NZ $/kg (12 Cent). Das sind 22,7 % mehr als in der Vorsaison und so viel wie noch nie in der Historie von Fonterra. Für die begonnene Saison 2022/23 wird ein ähnlich hoher Milchpreis in Aussicht gestellt. Zur Strategie von Fonterra gehört seit einigen Jahren, sich von Auslandsbeteiligungen zu trennen und wieder stärker auf den heimischen Markt zu konzentrieren. Laut Hurrel hat eine Prüfung für Australien allerdings ergeben, dass die neuseeländische Genossenschaft dort die volle Eigentümerschaft in ihren Geschäftsbereichen behalten wird. „Australien spielt eine wichtige Rolle in unserer Kundenstrategie mit einer Reihe gemeinsamer und komplementärer Marken und Produkte und ist als Zielland für unsere neuseeländischen Milchfeststoffe bedeutend“, erläuterte Hurrell. Die längerfristigen Aussichten für den globalen Milchmarktsind sind ihm zufolge positiv. Er rechne mittelfristig mit einer Abschwächung einiger geopolitischer Ereignisse, etwa den Corona-Lockdowns in China oder den wirtschaftlichen Herausforderungen in Sri Lanka. Kurzfristig bestünden jedoch Risiken, wie die Folgen der Inflation oder des Ukraine-Krieges. (Umrechnungskurs: 1 NZ$ = 0.595 Euro) (AgE)

 

Koalition lehnt Steuersenkung auf Nahrungsmittel ab

Die Ampel-Koalition und die Unionsfraktion lehnen eine Aussetzung der Mehrwertsteuer auf bestimmte Grundnahrungsmittel ab. Ein entsprechender Antrag der Linksfraktion fand am 30. September im Bundestag erwartungsgemäß keine Mehrheit. Darin war auch die Einrichtung einer staatlichen Preisbeobachtungsstelle gefordert worden, die die Entwicklung der Erzeuger- und Lebensmittelpreise für die Endverbraucher in der gesamten Lebensmittelkette überwachen sollte. Die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Ina Latendorf, warf der Bundesregierung vor, bei den gestiegenen Lebensmittelpreisen die Hände in den Schoß zu legen. Sie wies darauf hin, dass nach den neusten Zahlen die Preissteigerungen im September gegenüber dem Vorjahr bei Lebensmitteln 18,7 % betragen habe „Dass die Abgeordneten mehrheitlich gegen unsere Anträge gestimmt haben, ist ein überaus bedenkliches Zeichen. Damit werden erneut die Probleme im Lande ignoriert. Es ist kein Wunder, wenn sich immer mehr Menschen von dieser Art der Politik abwenden“, so Latendorf. (AgE)

FAO-Generaldirektor: Frieden schaffen und Lebensmittelkrise verhindern

Kriege und die Klimawandel sind die Hauptursachen für Ernährungskrisen. Darauf hat der Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Dr. Qu Dongyu, am 28. September beim Treffen der Landwirtschaftsminister der G20 auf der indonesischen Insel Bali hingewiesen. Deshalb sei es wichtig, Frieden zu schaffen, die Klimakrise zu bewältigen und damit die Widerstandsfähigkeit der internationalen Agrar- und Ernährungssysteme zu stärken. Die steigenden Lebensmittelpreise hätten „verheerende Auswirkungen“ auf die weltweite Ernährungssicherheit. Außerdem seien die Betriebsmittelpreise für die Landwirte sehr hoch, so der Generaldirektor. Derweil hätten sich zwar die Prognosen für die Weizen- und Sojabohnenmärkte verbessert, aber die Voraussagen für Mais, Reis und Düngemittel deuteten weiterhin auf Versorgungsengpässe und erhebliche Schwankungen hin. Qu lobte die in Istanbul vereinbarte Initiative zum Export von russischem und ukrainischem Getreide über die Schwarzmeerhäfen. Allerdings müsse der Zugang der schwächsten Länder zu Nahrungsmitteln noch verbessert werden. Deshalb habe die FAO eine Fazilität zur Finanzierung von Nahrungsmittelimporten (FIFF) vorgeschlagen, die es 62 einkommensschwächeren Ländern ermöglichen solle, ihren dringenden Bedarf zu finanzieren. Diese Nettoimporteure von Nahrungsmitteln mit einer Bevölkerung von insgesamt fast 1,8 Milliarden Menschen müssten sich im Gegenzug verpflichten, mehr in nachhaltige Agrarsysteme zu investieren. Darüber hinaus müssten Düngemittel von kriegsbedingten Sanktionen ausgenommen und effizienter eingesetzt werden. „Wir müssen vermeiden, dass aus einer Krise beim Zugang zu Nahrungsmitteln auch eine Krise bei der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln wird“, warnte der FAO-Generaldirektor. Mittelfristig erforderlich seien außerdem mehr Wissenschaft und Innovationen, Investitionen in die Infrastruktur zum Abbau von Ungleichheiten und die Verringerung von Nahrungsmittelverlusten und -verschwendung. Zu den längerfristigen Strategien gehörten die Verbesserung der Frühwarnsysteme zur Steigerung der Produktivität, die Beschleunigung des Handels und die Suche nach innovativen Lösungen zur Bewältigung der Versorgungsengpässe bei anorganischen Düngemitteln, so Qu. (AgE)

FAO fordert mehr Anstrengungen gegen Lebensmittelverschwendung

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat zu größeren Anstrengungen zur Bekämpfung der Lebensmittelverluste und -verschwendung aufgerufen. Aus ihrer Sicht besteht darin eine dreifache Chance, nämlich für das Klima, für die Ernährungssicherheit und für die Nachhaltigkeit der Nahrungsmittelsysteme. In einer Zeit, in der der Hunger weltweit zunehme und die Lebensmittelpreise stiegen, dürfe das nicht auf die lange Bank geschoben werden, mahnte die FAO am 29. September zum dritten internationalen Tag des Bewusstseins für Lebensmittelverluste und -verschwendung. Laut der FAO gingen – bezogen auf das Jahr 2019 – weltweit rund 14 % der Lebensmittel im Wert von 415 Mrd Euro nach der Ernte und vor dem Verkauf verloren, während gemäß dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) global weitere 17 % der Lebensmittel im Einzelhandel und bei den Verbrauchern, insbesondere in den Haushalten, verschwendet werden. Nach Schätzung der FAO könnten mit diesen Lebensmitteln jährlich 1,26 Milliarden Hungernde ernährt werden. Erst kürzlich kam eine Studie des Beratungsunternehmens McKinsey zu dem Ergebnis, dass bis zu 70 % der globalen Lebensmittelverluste vermieden werden könnten. Mehr als die Hälfte dieser Lebensmittel im Wert von 622 Mrd Euro gingen bereits bei oder kurz nach der Ernte verloren. Lebensmittelhändler und -produzenten könnten durch die Nutzung dieser Lebensmittel ein neues Marktpotential im Wert von 83 Mrd Euro schaffen. Eine Verringerung der Lebensmittelverluste könnte der McKinsey-Studie zufolge 4 % bis 9 % der CO2-Emissionen einsparen. Begleitend zu dem Internationalen Tag läuft wieder bundesweit bis zu diesem Donnerstag die Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel!“. Dabei rufen das Bundeslandwirtschaftsministerium sowie die Landesministerien die Bürger auf, sich gegen Lebensmittelverschwendung einzusetzen und an Mitmachangeboten teilzunehmen.
Laut Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) entsteht mit einem Anteil von 59 % noch immer ein Großteil der Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten. Daher liege 2022 der Fokus auf dem Verbraucher. So können sie erstmals im Rahmen von „Zu gut für die Tonne!“ zu Hause die eigene Lebensmittelverschwendung messen und die eigenen Fortschritte im Wochenverlauf dokumentieren. Die gewonnenen Daten sollen im Rahmen eines Forschungsprojekts verwendet werden. Die Parlamentarische Staatssekretärin vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Manuela Rottmann, berichtete indes im Ernährungsausschuss, dass hierzulande rund 11 Mio t Lebensmittel im Müll landeten, EU-weit seien es sogar 153 Mio t. Sie hält, wie in anderen Sektoren, regulatorische Vorgaben für sinnvoll, sollten freiwillige Maßnahmen nicht zu einer Verringerung führen. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber setzt zur Reduzierung der Lebensmittelverluste hingegen stärker auf bürgerschaftliches Engagement. Dabei sollen die Kommunen vermehrt eingebunden werden. „Wenn wir künftig weniger Lebensmittel wegwerfen wollen, kommt es auf jeden an“, betonte Kaniber. Sie zählt dabei noch mehr auf die Verbraucher, da die meisten Verluste in privaten Haushalten entstehen. Bayernweit würden jährlich rund 1 Mio t noch genießbare Lebensmittel weggeworfen, was 55 000 Lkw-Ladungen entspreche, so die Ministerin. Allein mit der Energie, die zur Erzeugung dieser in Bayern pro Jahr entsorgen Menge notwendig sei, könnten die Städte Würzburg, Fürth und Erlangen ein Jahr lang mit Strom versorgt werden.
Der Bundesverband des deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) forderte einen politischen Rahmen zur Förderung freiwilliger Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung. Es brauche ein „klares Signal“ der Unterstützung, damit der Handel sein volles Potential zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ausschöpfen könne, erklärte der Fachverband anlässlich der Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel!“. Zu einer der wichtigsten Maßnahmen zählt der Handelsverband die Abgabe noch verzehrfähiger Produkte an gemeinnützige Organisationen. Nach Einschätzung von BVLH-Hauptgeschäftsführer Franz-Martin Rausch könnte sich die Spendenmenge der Branche von jährlich mindestens 74 000 t Lebensmitteln noch steigern lassen. Es bedürfe einer dauerhaft angelegten, institutionellen Förderung gemeinnütziger Organisationen.
Laut BVLH würde auch eine Anpassung der Kennzeichnungsvorgaben eine Weitergabe von Nahrungsmitteln erleichtern, sofern die Lebensmittelsicherheit nicht beeinträchtigt wird. Darüber hinaus bekräftigte der BVLH seine Forderung, gerade für lang haltbare Produkte wie Konserven oder Teigwaren die Verwendung des Mindesthaltbarkeitsdatums grundsätzlich zu überdenken. Als weiteres Beispiel führt der Handelsverband Lebensmittel die Vorschriften zur Rückverfolgbarkeit an. Hier besteht aus seiner Sicht mit dem vereinfachten Lieferschein schon jetzt eine praxistaugliche Lösung, die aus Handelssicht weiterhin wünschenswert ist. Das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) rief im Rahmen der Aktionswoche die Bürger zur Teilnahme an Maßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft und Verarbeitung, Handel, Außer-Haus-Verpflegung (AHV), Schulen und Kitas auf. Das ZEHN selbst beteiligt sich gemeinsam mit Bäckereien an der Aktion #brotretten.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) rief zu einem sorgsameren Umgang mit Nahrung auf und forderte ebenso wie der World Wide Fund For Nature (WWF) Deutschland ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung. „Geringe Wertschätzung und Verschwendung hier, Armut und Hunger dort. So können wir nicht weitermachen“, stellte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt klar und machte deutlich, dass auch Verbraucher einen Beitrag leisten könnten. Viel zu oft würden genießbare Lebensmittel weggeworfen, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht oder überschritten sei. Hierzulande betreffe das jedes achte Lebensmittel. Der WWF forderte die Bundesregierung auf, umgehend zu handeln. „Wir haben keine Zeit mehr, auf freiwillige Selbstverpflichtungen und Branchenvereinbarungen zu warten“, heißt es in einem offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Die Umweltschutzorganisation fordert darin, zeitnah dem Beschluss des Bundesrats zu folgen und eine gesetzlich verankerte Pflicht zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen umzusetzen. (AgE)

Lebensmittelpreise legen im September weiter zu

Die Preise für Nahrungsgüter sind im September wohl noch kräftiger gestiegen als in den Monaten zuvor. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 29. September mit Verweis auf vorläufige Daten mitteilte, lagen die Verbraucherpreise für Lebensmittel im vergangenen Monat im Mittel um 18,7 % über dem Stand von September 2021. Damit hat sich für diesen Güterbereich der überdurchschnittliche Preisauftrieb nochmals spürbar verstärkt, denn im August betrug dieser 16,6 %, im Juli 14,8 %, im Juni 12,7 % und im Mai 11,1 %. In den Monaten zuvor waren noch prozentual einstellige Teuerungsraten ermittelt worden. Die allgemeine Teuerungsrate in Deutschland lag im Berichtsmonat nach den vorläufigen Berechnungen der Wiesbadener Statistiker bei 10 %, nach 7,9 % im August sowie 7,5 % im Juli und 7,6 % im Juni. Nach Angaben von Destatis sind seit Beginn des Ukraine-Krieges vor allem die Preise für Energie merklich gestiegen; diese beeinflussten die hohe Inflationsrate erheblich. Hinzu kämen die preistreibenden Effekte wegen der coronabedingten Unterbrechung von Lieferketten. Die Preise für Energieprodukte bewegten sich im September 2022 um durchschnittlich 43,9 % über dem Niveau des Vorjahresmonats; im August hatte sich das Plus auf 35,6 % belaufen, im Juli auf 35,7 %. Die endgültigen Ergebnisse zur Inflation im September werden die Wiesbadener Statistiker am 13. Oktober veröffentlichen. (AgE)

EU: Milchkuhherde wird immer kleiner

In der Europäischen Union werden immer weniger Milchkühe gehalten. Seit sechs Jahren nimmt der Bestand kontinuierlich ab und 2022 ist laut aktuellen Ergebnissen der Viehzählung keine Ausnahme. Nach Angaben des Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) wurden in elf von zwölf meldepflichtigen Mitgliedstaaten – für die bereits Ergebnisse vorliegen – im Mai 2022 insgesamt 16,04 Millionen Milchkühe gehalten; das waren 105000 Tiere oder 0,7 % weniger als ein Jahr zuvor. In diesen elf Ländern sind rund 80 % aller Milchkühe in der Gemeinschaft beheimatet. Die meisten Kühe zur Milchproduktion stehen in Deutschland. Allerdings nahm deren Zahl im Vergleich zum Frühjahr 2021 um 74000 Tiere oder 1,9 % auf 3,82 Millionen ab. Das war der geringste Bestand seit der Wiedervereinigung und selbst die Tierzahl vor 1990 aus dem alten Bundesgebiet wird heutzutage deutlich verfehlt. Auch die Erzeuger des anderen großen Milchproduzenten in der Gemeinschaft, Frankreich, stockten ihre Herden spürbar ab. Dort sank der Milchkuhbestand binnen Jahresfrist um 65000 Tiere oder ebenfalls 1,9 % auf 3,27 Millionen Stück. Übertroffen wurde diese Abnahmerate nur von Belgien mit einem Minus von 2,3 % auf 526000 Tiere. Zudem sanken die Kuhzahlen in Rumänien, Dänemark, Italien und Schweden zwischen 1,3 % und 1,8 %. In den Niederlanden wurden im Mai 2022 dagegen mit 1,57 Millionen Kühen ebenso viele Tiere gemolken wie zwölf Monate zuvor. In Irland setzte sich die seit einigen Jahren zu beobachtende Aufstockung der Herde fort; sie wuchs um 23 000 Kühe auf 1,63 Millionen Tiere. Noch stärker legte der Milchkuhbestand in Österreich mit 3,4 % auf 549 000 Stück zu. Kräftig aufgerüstet haben die Erzeuger in Spanien, die in diesem Frühjahr mit 892000 Milchkühen rund 64000 oder 7,7 % mehr Tiere hielten als ein Jahr zuvor. Der gesamte Rinderbestand in den elf EU-Ländern nahm laut Eurostat gegenüber der Vorjahreserhebung im Mai 2021 um fast 1 Million Tiere beziehungsweise 1,6 % auf 61,25 Millionen Stück ab. Mitverantwortlich dafür war Frankreich mit einem Bestandsminus von 447000 Tieren oder 2,5 % auf 17,42 Millionen Stück. Noch stärker schränkten die belgischen Erzeuger ihre Rinderhaltung mit 5,0 % auf 2,24 Millionen ein. In Deutschland war die Rinderherde um 193 000 Stück auf 1,7 % rückläufig. Lediglich in Irland und den Niederlanden stockten die Landwirte ihre Rinderbestände im Vorjahresvergleich etwas auf, und zwar um 0,5 % beziehungsweise 1,0 %. (AgE)

Spanier sollen weniger Milchprodukte konsumieren

In Spanien hat die zum Verbraucherministerium gehörende Agentur für Lebensmittelsicherheit und Ernährung (AESAN) einen Bericht mit neuen Empfehlungen für eine nachhaltige Ernährung veröffentlicht, die erstmals auch Umweltwirkungen berücksichtigen. Laut den neuen Leitlinien sollen die Spanier in der Woche maximal dreimal oder weniger Fleisch verzehren, bisher lautete die Empfehlung zwei- bis viermal. Dabei sei Geflügel und Kaninchen zu priorisieren und rotes sowie verarbeitetes Fleisch zu minimieren. Es wird zudem empfohlen, den täglichen Verzehr von Milchprodukten zu verringern, und zwar von zwei bis vier Portionen auf gar keine bis drei. Stattdessen wird dazu aufgefordert, mindestens viermal in der Woche Hülsenfrüchte zu konsumieren. Lebensmittel wie Kichererbsen und Linsen sollten die „Hauptquelle für pflanzliches Protein in der Ernährung sein, da sie die geringste Umweltbelastung verursachen“, heißt es in dem Bericht. Auch der vermehrte Verzehr von Obst, Gemüse und Fisch sowie die Verwendung von Olivenöl beim Kochen und viel Wasser beim Trinken werden empfohlen. Verbraucherminister Alberto Garzón von der linken Podemos-Partei, der zu Jahresbeginn die Fleischwirtschaft mit negativen Äußerungen gegen sich aufgebracht hatte, begrüßte die neuen Leitlinien für die Ernährung. Diese seien nicht nur „ein nützliches Instrument für Fachleute und Familien, um einen besseren Lebensstil zu erreichen“, sondern würden auch „einen Übergang zu nachhaltigeren Ernährungssystemen“ ermöglichen und dazu beitragen, „das Risiko chronischer Krankheiten zu verringern“, so der Minister. Die mediterrane Ernährung müsse sich durch positive Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt auszeichnen. Die biologische Vielfalt und die Ökosysteme müssten geschützt und Treibhausgasemissionen gesenkt sowie möglichst regionale Produkte verzehrt werden. (AgE)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 21. September

In Deutschland war der saisonale Rückgang der Milchanlieferung zuletzt unterbrochen. In der 36. Woche erfassten die deutschen Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,1 % mehr Milch als in der Vorwoche. Die Anlieferung war damit um 0,7 % höher als in der Vorjahreswoche. Unverändert niedrig sind dem Vernehmen nach aber die Inhaltsstoffe in der angelieferten Milch. In Frankreich war die Milchanlieferung zuletzt um 0,7 % niedriger als in der Vorjahreswoche. Die Märkte für flüssigen Rohstoff bieten weiterhin gute Verwertungsalternativen für die Molkereien, auch wenn die Preise für Magermilchkonzentrat in der vergangenen Woche leicht nachgegeben haben. Industrierahm wird weiter zu festen Preisen gehandelt und gut nachgefragt. Die Lage am Markt für Magermilchpulver stellt sich aktuell für die Jahreszeit vergleichsweise ruhig und außerdem etwas uneinheitlich dar. Die Nachfrage nach Magermilchpulver in Lebensmittelqualität ist innerhalb der EU zurückhaltend. Dies dürfte den hohen Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Nachfrage nach Fertigerzeugnissen im Umfeld von hohen Inflationsraten geschuldet sein. Auch die Energiekrise belastet weiter die Aussichten für die nähere Zukunft und führt zu einem zurückhaltenden Angebotsverhalten der Hersteller, da die Kalkulation der Produktionskosten erschwert ist. Die bestehenden Kontrakte werden weiter abgewickelt, wobei die Abrufe je nach Kunde etwas unterschiedlich sind. Überwiegend erfolgen sie normal. Hier und da kommt es aber zu leichten Verzögerungen. Vereinzelt gehen aber auch Anfragen für Zusatzmengen ein. Für spätere Termine ist man weiter im Gespräch. Das Kaufverhalten bleibt bislang aber abwartend. Von den Exportmärkten kommen derzeit nur wenig Impulse. Die Nachfrage aus asiatischen Ländern ist weiterhin überwiegend zurückhaltend. Gleichzeitig sind Offerten von Wettbewerbern aus anderen Regionen der Welt vorhanden. Die Verfügbarkeit hat sich in den letzten Wochen verbessert. Die Preise für Lebensmittelware sind weiterhin uneinheitlich, wobei die Durchsetzung von Forderungen am oberen Ende der Preisspanne schwieriger geworden ist. Futtermittelware trifft auf eine ruhige Nachfrage. Bei Vollmilchpulver ist eine ruhige Marktlage zu beobachten. Deutschland bewegt sich in Europa am oberen Ende der preislichen Bandbreite. Gewisse Absatzmöglichkeiten innerhalb Europas sind vorhanden, während sich im Export bei der aktuellen Preisstellung kaum Chancen bieten. Die Preise bewegen sich weiter in der Spanne der Vorwochen. Der Markt für Molkenpulver ist indessen von Stabilität gekennzeichnet. Futtermittelware wird kontinuierlich nachgefragt und tendiert etwas fester. Lebensmittelware ist weiterhin uneinheitlich, aber stabil. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu))

New Zealand: substantial access to EU’s market causes worries

After the EU and New Zealand reached a political agreement on a comprehensive trade agreement with New Zealand that includes a substantial access to the EU’s market on dairy, sheep meat and beef, Copa and Cogeca the umbrella organisations of European farmers and European cooperatives, are worried about the effects. New Zealand exporters already have market access for 75000 tonnes of butter and 11000 tonnes of cheese, this additional access to the EU’s added value protein market and sensitive products (butter 15000 tonnes, cheese 25000 tonnes, milk powder 15000 tonnes) will substantially increase market pressure and will provide a strong bargaining hold on import management to one dairy company according to Copa and Cogeca.