The Netherlands: research on feeding fresh grass

In Holland research of Wageningen University & Research shows that feeding fresh grass to cows, especially through grazing, can reduce the emission of ammonia 10 to 30 percent. Among others this is caused by that cows graze younger grass than that is mowed for fresh feeding as well for making silage.

Great Britan: less dairy cows in 2022

In Great Britain the number of dairy cows totaled 1.64 million head on January 1, 2022. This is 34000 head or 2.0 percent less compared to one year before and continues the long-term trend of declining. However: the number of youngstock (<2 years) is increasing already two years with on January 1, 2022 a number of 933000 head, which is 45000 or 5.1 percent more than one year before. (Source: BCMS)

United Kingdom: trade balance for all dairy products in 2021

The United Kingdom trade balance for all dairy products was negative in volume terms in 2021, following two years of a small surplus. Including shipments of unprocessed milk, there was a deficit of 68000 tonnes in 2021, compared to a surplus of 53000 tonnes in 2020. Liquid milk has a big influence on the dairy trade balance, but the volume mostly comes from raw milk crossing the Irish border for processing. This category has the largest trade surplus, but this shrank in 2021, mainly due to higher imports. The largest contribution in the shift from surplus to deficit was in yogurt. The trade deficit in yogurt increased, driven by lower exports and higher imports than in 2020. Additionally, cream went back into a slight trade deficit in 2021, having been in surplus in 2020. Milk powders (SMP and WMP) maintained a trade surplus, but it was lower than in 2020. This was driven by lower exports, especially to the EU, which were likely hindered by post-EU-exit regulations. On a more positive note, the volume trade balances of butter, cheese, and concentrated milk all improved, with smaller trade deficits in 2021 than in 2020. Cheese had the most notable improvement, reducing the trade deficit by 49000 tonnes. Both imports and exports of cheese fell compared to 2020, but imports more so. This was most likely due to the foodservice sector still dealing with lockdowns and low demand through the year. (Source: AHDB)

Neuseeland: Fonterra erweitert Versuche zur Verringerung der Methanemissionen

Der größte neuseeländische Milchverarbeiter Fonterra will sein Projekt zur Senkung von Methanemissionen bei Milchkühen durch die Beimischung von Asparagopsis-Algen im Futter ausweiten. Wie die Molkereigenossenschaft kürzlich mitteilte, soll in Zusammenarbeit mit dem australischen Algenproduzenten Sea Forest die Zahl der landwirtschaftlichen Versuchsbetriebe auf insgesamt vier erweitert werden, um die Anwendung des Zusatzstoffes in einem größeren Maßstab zu testen. In den vergangenen zwei Jahren waren 900 Milchkühe auf einem Betrieb in Australien mit kleinen Mengen des Algenzusatzes gefüttert worden; die bisherigen Ergebnisse waren laut Fonterra in jeder Phase vielversprechend. „Wie bei allen Methanlösungen, die wir erproben, müssen wir herausfinden, ob wir diesen Zusatzstoff so einsetzen können, dass er für die Kühe und die Verbraucher sicher ist und keine Auswirkungen auf den Geschmack oder die Qualität der Milch hat“, erklärte Fonterras Nachhaltigkeitsmanager Jack Holden. Forschungsarbeiten hätten gezeigt, dass Asparagopsis-Algen in Laborversuchen das Potential besäßen, die Emissionen um mehr als 80 % zu reduzieren. Fonterra sei sich jedoch bewusst, dass die Verringerung außerhalb des Labors davon abweichen könne, weshalb der Versuch jetzt erweitert werde. „Wir streben an, bis 2050 bei den Emissionen netto null zu sein und investieren in Forschung und Entwicklung sowie in Partnerschaften, um eine Lösung zur Verringerung des Methanausstoßes zu finden“, betonte Holden. Der Geschäftsführer von Sea Forest, Sam Elson, berichtete, dass 2021 eine zusätzliche Farm mit 30 ha gekauft worden sei, um die Produktion des Algenzusatzes deutlich zu erhöhen. „Asparagopsis ist eine in den Gewässern Tasmaniens und Neuseelands beheimatete Meeresalge. Wie sind weltweit die ersten, die sie in kommerziellem Maßstab sowohl im Meer als auch an Land in Aquakultur anbauen“, so Elson. Fonterra wies darauf hin, dass es wahrscheinlich keine Einzellösung für das Methanproblem geben werde. Deshalb gebe es auch eine Zusammenarbeit mit Royal DSM, um den Futtermittelzusatz „Bovaer“ zu testen. Gemeinsam mit Nestlé liefen zudem Versuche zur Aufnahme von Wegerich in das Futter von Kühen, um die Menge des produzierten Stickstoffs zu reduzieren, die Kohlenstoffemissionen zu verringern und die Süßwasserqualität zu verbessern. (AgE)

Konsummilchverbrauch deutlich gesunken

Die Verbraucher in Deutschland haben im vergangenen Jahr spürbar weniger Lust auf Trinkmilch von der Kuh gehabt. Wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) am 2. Mai auf Grundlage vorläufiger Daten des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) mitteilte, sank 2021 der Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch gegenüber dem Vorjahr um 2,2 kg auf durchschnittlich 47,8 kg und lag damit auf dem niedrigsten Niveau seit 1991. Ein Grund dürfte der verstärkte Konsum der immer beliebter werdenden pflanzlichen Milchalternativen gewesen sein, vermutet die BLE. Ein weiterer Faktor dürfte das geringere Rohstoffangebot sein, denn die Milchanlieferungen an Molkereien in Deutschland waren im Vorjahresvergleich um 1,9 % auf knapp 32,0 Mio t rückläufig. Hierbei legte nur die Andienung von ökologisch erzeugter Milch zu, und zwar um 2,6 % auf 1,27 Mio t. Höhere Produktionskosten und die gesunkene Zahl an gehaltenen Kühen bremsten ansonsten das Milchaufkommen. Aus diesem wurden rund 4,4 Mio t Konsummilch hergestellt, was gegenüber 2020 ein Minus von 4,1 % bedeutete. Auf dem Rückzug war 2021 laut BLE auch die Herstellung von Butter sowie Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen; sie nahm im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 7,0 % auf 471 100 t Butterwert ab. Das knappere Angebot schlug sich auch in höheren Ladenpreisen nieder. Der durchschnittliche Verbrauch ging um 200 g auf 6,1 kg pro Kopf zurück, während der Selbstversorgungsgrad auf 92,4 % sank. Trotz des geringeren Rohstoffaufkommens setzte sich im vergangenen Jahr der langfristige Trend zu einer höheren Käseproduktion fort, wenn auch in abgeschwächter Form. Insgesamt 2,76 Mio t Käse wurden hierzulande produziert und damit 1 % mehr als 2020. Die wichtigsten Sorten waren mit einem Anteil von jeweils 30 % an der Gesamterzeugung weiterhin Frischkäse, Schnittkäse und halbfester Schnittkäse. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse insgesamt blieb mit 25,3 kg konstant. Weiter in der Erfolgsspur war deutscher Käse im Ausland; die Exporte stiegen um 3 % auf 1,36 Mio t. (AgE)

BBV: Milchpreise müssen steigen

Der bayerische Bauernverband (BBV) sieht die die Milchproduktion im Freistaat vor einer Zeitenwende, denn die Milch wird knapper, was bei anhaltender Nachfrage zu einer sehr engen Versorgungslage der Molkereien führen wird. Um einen Einbruch zu verhindern, sei eine Anhebung der Molkereiauszahlungspreise dringend nötig, betonte der Verband am 3. Mai. „Der Milchpreis muss jetzt schnell und massiv steigen. Wir werden in Kürze deutlich über 50 Cent sehen, bei massiv steigenden Gestehungskosten für die Bauern“, erklärte BBV-Milchpräsident Günther Felßner. Weltweit sei die Versorgungslage mit Rohmilch bei steigender Nachfrage knapp, weshalb ein Ausgleich durch andere Länder nicht möglich sei. Zudem belaste die Explosion der Kosten bei Energie, Dünge- und Futtermitteln die Betriebe, was die Erzeugungsmengen auf den Betrieben einschränken werde. „Im laufenden Anbaujahr werden Landwirte versuchen, Milch verstärkt nur über Grundfutter zu erzeugen, weil Getreide und Eiweißfutter entweder teuer zugekauft werden müssen oder sehr gut verkauft werden können“, so Felßner. Deshalb werde auch die Milchleistung pro Kuh zurückgehen. Alles hänge deshalb am schnelleren Anstieg der Milchpreise. „Das geht gerade viel zu langsam“, monierte der BBV-Milchpräsident. Er befürchtet zudem, dass durch Vorschriften wie die Düngeverordnung oder neue Tierhaltungsvorgaben die Tierbestände weiter reduziert oder verkleinert werden müssen. Derzeit würden so wenig neue Kuhställe gebaut wie noch nie; und die ausscheidenden Kuhplätze nicht wie bisher durch Neubauten ersetzt. Hinzu komme die hohe Zahl der Bauernhöfe mit Anbindehaltung – in Bayern ist das die Hälfte der Ställe. Diese Betriebe würden auf Druck des Lebensmitteleinzelhandels mit Milchgeldabzügen bestraft und zum Ausstieg genötigt. „Diese Strafabzüge sind umgehend zu beenden. Sonst erlebt die bayerische Milcherzeugung einen totalen Strukturbruch“, warnte Felßner. Um die Milchproduktion im Freistaat für die Zukunft zu sichern, bekräftigte er seine Forderung nach einem deutlich schnelleren und dauerhaften Anstieg der Milchauszahlungspreise. Zudem müssten endlich verlässliche Zukunftsperspektiven durch Politik und Handel geschaffen werden. Ansonsten besteht laut Felßner die Gefahr, dass bis zu 15 % der Milchproduktion verloren gehen. (AgE)

Neuseeland: Molkereisektor baut Schulden ab

Die Risiken für das neuseeländische Finanzsystem, die vom einst hoch verschuldeten Milchsektor ausgingen, haben sich in den letzten Jahren „erheblich verringert“. Zu diesem Ergebnis kam jetzt Neuseelands Zentralbank in einem Bericht zur Finanzstabilität des Landes. Demnach hat der Molkereisektor, auf den rund 7 % des Bruttoinlandsproduktes entfallen, die günstigen Bedingungen und das Niedrigzinsumfeld zur Konsolidierung sowie zum Abbau seiner Verschuldung genutzt. Dies treffe, ermöglicht durch den Anstieg der Milcherzeugerpreise, auch auf die Farmer zu. Diese haben der Bank zufolge in den vergangenen Jahren im Schnitt etwa 3 NZ$ (1,83 Euro) an Bankschulden je Kilogramm Milchfeststoff zurückgezahlt. Die Gesamtverschuldung des Milchsektors ist seit dem Höchststand im Jahr 2018 um rund 5 Mrd NZ$ (3,1 Mrd Euro) oder 12 % Prozent gesunken, was die Kosten für Tilgung verringert. Zu einer stabileren Lage trägt laut Zentralbank auch bei, dass die Kreditinstitute ihre Portfolios in der Landwirtschafft weiter diversifizieren, weg von der Milchwirtschaft, hin zu anderen Branchen, insbesondere dem Gartenbau. Nach Einschätzung der Bank dürften die steigenden Lebensmittelpreise, trotz höherer Inputkosten, für den neuseeländischen Veredlungssektor insgesamt von Vorteil sein. Weil die neuseeländischen Milch-, Schaf- und Rinderhalter überwiegend auf der Grundlage von Weideflächen produzierten, seien sie den Störungen auf den Getreidemärkten infolge des russischen Einmarsches in der Ukraine weniger ausgesetzt als ihre internationalen Konkurrenten. Kurzfristig stünden die meisten landwirtschaftlichen Betriebe aber unter einem ähnlichem Druck wie andere Wirtschaftszweige, der neben hohen Inputkosten auch durch den angespannten Arbeitsmarkt und die Folgen der Corona-Pandemie ausgelöst werde.(Umrechnungskurs: 1 NZ$ = 0,6112 Euro) (AgE)

Niedersachsens Milchwirtschaft bei Klimaeffizienz auf Erfolgskurs

Die heimische Milchwirtschaft sieht sich für einen verbesserten Klimaschutz gut gerüstet und will mit Effizienzsteigerungen in den Betrieben und hohem Einsatz für die Tiergesundheit eine weitere Verringerung klimarelevanter Gase erreichen. Dies machten das Landvolk Niedersachen, die Landwirtschaftskammer und die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) am 3. Mai während eines Dialogforums mit Branchen- und Medienvertretern auf dem Milchviehbetrieb Seetzen in Varel deutlich. „In Deutschland und insbesondere in Niedersachsen sind wir, was die Milch angeht, ganz klar Klimaweltmeister“, stellte Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies fest. Klimatische und züchterische Bedingungen sorgten für einen Gunststandort mit einem Fußabdruck von 1,1 kg CO2-Äquivalenten je Liter Rohmilch und dies mit sinkender Tendenz. „Weltweit ist der CO2-Fußabdruck mehr als doppelt so hoch“, verdeutlichte Hennies. Laut LWK-Vizepräsident Hermann Hermeling werden in Niedersachsen in mehr als 8 100 Betrieben knapp 800.000 Milchkühe gehalten, die jährlich mit 6,2 Mio t ein Fünftel der Gesamtmenge an Milch in Deutschland produzieren. „Weil durch die Rinderhaltung Gase wie CO2 und Methan entstehen, glauben viele Verbraucherinnen und Verbraucher, dass die Bereiche Klimaschutz und Milchwirtschaft nicht gut zueinander passen – das stellt sich bei näherer Betrachtung jedoch ganz anders dar“, betonte Hermeling. Würden Rinderbestände hierzulande abgebaut, hätte das mit echtem Klimaschutz ziemlich wenig zu tun. Denn die Produkte, die dennoch konsumiert würden, müssten aus dem Ausland mit schlechterer Klimabilanz importiert werden – die globalen Treibhausgasemissionen würden dadurch eher noch steigen. Der LWK-Fachreferent für Rinder, Dirk Albers, wies darauf hin, dass sich durch eine Abdeckung der Güllesilos sowie eine bodennahe Ausbringung der Gülle mit moderner Landtechnik Treibhausgasemissionen ebenso reduzieren ließen, wie durch eine klimaschonende Nutzung der Moore.
Die Klimaschutzexpertin der Kammer, Friederike Gerken, berichtete, dass bei der Beratung der Betriebe die Klimaeffizienz der Milchviehhaltung genau betrachtet und betriebsindividuell berechnet werde. Anschließend würden Verbesserungsmaßnahmen geplant. Großes Einsparpotential liegt laut Gerken in gesunden und langlebigen Milchkühen, die eine möglichst hohe Milchleistung erbringen. „Damit verteilen sich die entstehenden Treibhausgasemissionen auf eine große Milchmenge“, so die Expertin. Möglichkeiten für einen noch besseren Klimaschutz gebe es auch bei der Dungverwertung in einer Biogasanlage oder in der Grundfuttererzeugung. Wichtig hierbei seien ein effizienter Düngemitteleinsatz, eine positive Humusbilanz, hohe Flächenerträge sowie geringe Futterverluste. Der Gastgeber des Dialogforums, Milchviehhalter Hartmut Seetzen, berichtete, dass die Klimaanalyse der Kammer auf seinem Betrieb gezeigt habe, an welchen Stellschrauben gearbeitet werden könne, um noch klimaschonender zu produzieren. Jetzt liege der Hof beim Ausstoß unter dem Bundesmittel. „Das freut uns sehr und ist eine Bestätigung für unsere Strategie“, so Seetzen. LVN-Vorsitzender Jan Heusmann kündigte an, dass Niedersachsens Milcherzeuger in Zukunft in der Lage sein werden, die Klimabilanz ihres Betriebes unkompliziert und mit einem einheitlichen digitalen Tool zu erfassen. „Die Daten schaffen einerseits eine verlässliche Grundlage für die stetige Weiterentwicklung der Betriebe. Andererseits bieten sie unseren Molkereien eine vergleichbare und aussagekräftige Grundlage für die Errechnung des CO2-Fußabdruckes ihrer Milch und Milchprodukte“, erläuterte Heusmann. Es sei gut, dass Niedersachsen diesen gemeinsamen Branchenweg gehe und transparente Klimadaten für Handel und Verbraucher auf den Weg bringe. (AgE)

EMB fordert sofortiges Handeln gegen explodierende Kosten

Das European Milk Board (EMB) hat aufgrund der „explodierende Kosten“ von „allen Verantwortlichen“ sofortiges Handeln eingefordert. Wie der Dachverband am vergangenen 4. Mai warnte, nehmen die Kostensteigerungen in der Milcherzeugung „alarmierende Ausmaße“ an und bedrohen damit auch die Milchproduktion in Europa. Auch wenn die Milchpreise in den letzten Monaten etwas nach oben gegangen seien, könnten sie den extremen Kostenanstieg aufgrund von Preissteigerungen bei Produktionsmitteln wie Dünger, Futtermittel und Energie bei weitem nicht ausgleichen. Diesen Ausgleich beim Preis müsste es nun unbedingt geben, so die Forderung des EMB-Vorstands. Angaben haben in Deutschland im Februar führende nordrhein-westfälische Molkereien 44 Cent pro Kilogramm Milch an ihre Erzeuger gezahlt. Auch wenn damit das Preisniveau gestiegen sei, ließe sich nach Berechnungen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen der Kostenanstieg von 10 Cent im Vergleich zu Wirtschaftsjahr 2020/2021, der die Gesamtproduktionskosten auf aktuell 53 Cent/kg Milch hochgetrieben habe, so bei weitem nicht ausgleichen. In Frankreich sind die Kosten für Energie laut EMB innerhalb eines Jahres um circa 30 % und für Düngemittel um über 80 % gestiegen. Aus Portugal werden nach Darstellung des EMB für April 2022 im Vergleich zu April 2021 Preissteigerungen von 62 % bei Diesel, 77 % beim Mais und 140 % beim Stickstoffdünger gemeldet. Auch aus Ländern wie Italien und den Niederlanden kommen laut dem Dachverband Informationen, dass viele Milchviehhalter aufgrund der Preisexplosionen bei den Futtermitteln gezwungen seien, Milchkühe vermehrt in die Schlachtung zu geben. (AgE)

Umweltauswirkungen von Lebensmitteln sollen sichtbar werden

Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) hat gemeinsam mit führenden Lebensmittelhandelsunternehmen Überlegungen für ein freiwilliges System zur Kennzeichnung der Umweltauswirkungen von Lebensmitteln formuliert. Wie der Verband am 6. Mai mitteilte, sollen Verbraucher dabei unterstützt werden, nachhaltigere Kaufentscheidungen zu treffen. „Anlass für unsere Überlegungen ist unter anderem die Absicht der EU-Kommission, bereits im kommenden Jahr Vorschläge für eine Nachhaltigkeitskennzeichnung bei Lebensmitteln vorzulegen“, erklärte BVLH-Geschäftsführer Christian Mieles. Der Dialog mit führenden Handelsunternehmen für die Gestaltung einer Nachhaltigkeitskennzeichnung hat dem Verband zufolge bereits 2021 begonnen. „Hier zeigte sich, dass bereits zentrale Dimensionen der Nachhaltigkeit inklusive einzelner Aspekte reguliert beziehungsweise durch starke freiwillige Ansätze sowie Initiativen aufgegriffen und umgesetzt worden sind“, berichtet Mieles. Beispiele seien Nährwertangaben, der Nutri-Score und die Initiative Tierwohl (ITW) mit der Haltungskennzeichnung. Es verblieben als wesentliche Dimension eines übergreifenden Ansatzes die Umweltauswirkungen von Lebensmitteln, die nun im Detail weiterverfolgt würden. Aus Handelssicht soll laut BVLH eine mögliche Kennzeichnung am Produkt erfolgen und über eine Selbstverpflichtung europäisch geregelt werden. Bei der Ausgestaltung des Labels würden eine Mehrstufigkeit und Farbigkeit unterstützt. Für kleine Produktverpackungen sollte es Sonderlösungen geben, und zusätzliche Informationen sollten auch online, beispielsweise über einen QR-Code, zugänglich sein. In der europäischen Methode zur Quantifizierung des Umweltfußabdrucks von Produkten (PEF-Methodik) sieht der Handel eine gute Grundlage, die aber weiterentwickelt werden sollte, weil dabei beispielsweise Bioprodukte zu schlecht abschnitten. Für weitere Aspekte, die bei PEF noch nicht optimal berücksichtigt sind, wie Biodiversität, Böden, Pflanzenschutz, Nachhaltigkeitsstandards, Umweltpraktiken der Staaten, Futtermittel, Regionalität oder Verpackung, wird ein Bonus-Malus-System favorisiert. Für besondere Kategorien der Kennzeichnung biete sich die Herausstellung über einen Score-Wert an. Auf Basis der Eckpunkte wollen Unternehmen und BVLH mit den politischen Akteuren auf EU- und nationaler Ebene sowie mit den vor- und nachgelagerten Stufen der Lebensmittelwertschöpfungskette nun weitere Gespräche zur Kennzeichnung führen. (AgE)

United Kingdom: Arla announces growth ambitions

In the United Kingdom the Denmark headquartered dairy cooperative Arla has announced new growth ambitions in the UK for the next five years. As part of the growth strategy, Arla will also explore export opportunities out of the UK for the first time as well as the need for more milk, from existing and potentially new farmer owners in the UK. Britain’s largest dairy cooperative is planning long-term investments in its UK supply chain, key sales channels and market leading brands. Over the next five years, Arla looks to grow its UK business through a combination of branded and added-value private label innovation in prioritised categories like liquid milk, yogurts, butter and spreads, milk-based beverages and cheese. The ambition is to grow the branded share of the revenue to 45 per cent from 38 per cent. Arla also targets more than 50 percent growth across its UK organic retail and foodservice business in the next five years. Arla will explore opportunities to begin exporting raw milk from the UK to supply Arla’s global supply chain and has begun trials to move milk to its European processing sites.

Ireland: Lakeland dairy stops accepting new milk suppliers

The Irish dairy cooperative Lakeland stops accepting new milk suppliers in 2023 and later. To bring the milk supply more in balance with the processing capacity, Lakeland introduces in 2023 a penalty payment during the months April, May and June of 4 eurocent per litre on the volume of milk that is produced more than in 2021. However: for extra milk supplied in January 2023 compared to January 2022 the dairy will pay a bonus of 4 eurocent per litre.

Ireland: how to attack climate change advices

In Ireland a group of experts that has to advise the government about how to attack climate change advices among others a reduction of the use of chemical nitrogen by 35 percent, on pastures the substitution of calcium ammonium nitrate (CAN) with protected urea, the use of low emission slurry spreading and the use of clover in pastures, all by the end of 2025 .

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 4. Mai

Die Milchanlieferung in Deutschland steigt bislang saisonal moderat an und nähert sich der Saisonspitze, die erfahrungsgemäß im Laufe des Mai erreicht werden wird. Insbesondere in der Nordhälfte Deutschlands ist der Aufwuchs des Grünlandes bislang wegen fehlenden Niederschlägen hinter der üblichen Entwicklung zurückgeblieben. Laut Schnellberichterstattung der ZMB erfassten die Molkereien in der 16. Woche erneut 0,4 % mehr Milch als in der Vorwoche. Damit sind 2,4 % weniger angeliefert worden als in der Vorjahreswoche. In Frankreich war die Milchanlieferung zuletzt um 1,6 % niedriger als vor einem Jahr. Am Markt für flüssigen Rohstoff hat die Verfügbarkeit in der entsprechenden Woche zugenommen. Magermilchkonzentrat und Industrierahm wurden zu etwas schwächeren Preisen gehandelt. Zu Beginn der laufenden Woche war der Geschäftsverlauf ruhig.
Die ruhigeren Tendenzen am Markt für Magermilchpulver, die in den letzten Wochen eingetreten sind, haben sich um den Monatswechsel fortgesetzt, vor allem was die Exportnachfrage betrifft. Am Weltmarkt war das Kaufinteresse recht zurückhaltend. Kurzfristig dürfte eine gewisse Belebung einsetzen, wenn die Feierlichkeiten zum Ende des Ramadan vorüber sind. In China wirken sich die aktuellen Lockdowns zur Bekämpfung der Corona-Pandemie offensichtlich weiter dämpfend auf die Nachfrage aus. Der schwache Euro-Kurs ist zwar günstig für die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Ware, wird aber durch schwächere Preissignale vom Weltmarkt kompensiert.
In der europäischen Industrie besteht weiter Bedarf. Insbesondere für die zweite Jahreshälfte, für die Versorgungssicherheit noch nicht gewährleistet ist, gehen Anfragen ein. Allerdings gehen die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern auseinander, was zu einem abwartenden Agieren mit beiträgt. Die Hersteller verfügen überwiegend über eine gute Auftragslage und haben keinen Verkaufsdruck, während die Unsicherheit über die weitere Entwicklung des Milchaufkommens anhält. Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität sind uneinheitlicher geworden. Kurzfristig hat das Angebot an kleineren Partien, die etwas günstiger angeboten werden, zugenommen. Diese Entwicklung wurde durch die höhere Verfügbarkeit von Magermilchkonzentrat zu günstigeren Preisen ermöglicht. Futtermittelware hat mit der verbesserten Verfügbarkeit von Konzentrat etwas nachgegeben.
Am Markt für Vollmilchpulver ist die Entwicklung aktuell ruhig. In Deutschland tendieren die Preise bei geringen Umsätzen auf dem Niveau der Vorwochen weiter stabil. Innerhalb der EU ist das Preisgefüge etwas uneinheitlich.
Molkenpulver in Futtermittelqualität hat in der vergangenen Woche nochmals nachgegeben. Für spätere Lieferungen wird aber wieder über eine Stabilisierung berichtet. Lebensmittelware ist etwas uneinheitlicher geworden, tendiert aber weitgehend stabil. Das Angebot an Molkenkonzentrat ist kurz vor Erreichen des Saisonhoch der Milchanlieferung weiter umfangreich. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu/proplanta)

Belgien: Rückrufaktion: FAVV ruft Milchprodukte von Milcobel wegen Listerien zurück

Die belgische Bundesagentur für Lebensmittelsicherheit (FAVV) ruft eine ganze Reihe von Produkten von Milcobel aus Moorslede (Prov. Westflandern) zurück, nach dem dort eine Verunreinigung mit Listerien-Bakterien festgestellt wurde. Unter anderem handelt es sich dabei um „Brugge Broodje“ und um verschiedene Produkte der Marke „Latteria“-Exportkäse. Die Verunreinigung wurde bereits letzte Woche gemeldet, doch es können einige betroffene Produkte das Werk verlassen haben.
Nach dem Milcobel der FAVV die Listerien-Verunreinigung meldete, untersuchte die Lebensmittelbehörde die Produktion im Werk in Moorslede und stieß in der Tat auf einige Probleme in der Produktionskette. Deshalb ordnete die Behörde einen Rückruf von verschiedenen möglichen Produkten an.
Betroffen sind 200 Gramm-Pakete von „Brugge Broodje“ mit Verfalldatum 31. Mai 2022, die in den Supermärkten von Colruyt und Makro verkauft werden, sowie einige Produkte der Marke „Latteria“-Exportkäse mit Verfalldatum 27. April 2022, die gemeinsam mit einem italienischen Kunden hergestellt wurden. Zu zwei weiteren Produkten, die Milcobel für andere Vertriebsunternehmen produziert, folgt eine weitere Rückrufaktion durch diese Firmen, so die FAVV. Noch laufen Analysen im Werk von Milcobel. (vrt.be)

Bei Gasstopp „bricht vieles zusammen“ in der Milchbranche

 

Ein Gaslieferstopp Russlands auch für Deutschland hätte gravierende Folgen für die Molkereiindustrie und entsprechend die Rohmilcherzeuger. „Dann bricht vieles zusammen“, warnte der Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes (MIV), Eckhard Heuser, am 29. April gegenüber AGRA-EUROPE. Er wies darauf hin, dass die Produktion der Milcherzeugnisse sehr energieintensiv sei. Schätzungsweise würden etwa 80 % des Energiebedarfs der Molkereibranche damit gedeckt. Die wenigsten Molkereiunternehmen könnten jetzt umstellen, sagte Heuser. Laut Verbandsangaben vom März wäre ein Brennstoffwechsel bei etwa 85 % der Molkereien aktuell nicht durchführbar. Laut einem Faktenpapier des MIV haben insbesondere die hohen Umweltauflagen sowie die gestiegenen Brennstoffkosten dazu geführt, dass kaum noch Wärmeerzeugungsanlagen auf Heizölbasis in den Molkereien vorhanden sind. Zudem wäre eine Rückumstellung auf Heizöl aus Umweltgesichtspunkten nur bedingt durchführbar, da die hohen Anforderungen der 44. Bundesimmissionsschutzverordnung einen Heizölbetrieb überwiegend nicht mehr möglich machen würde. Um die Emissionsgrenzwerte einzuhalten, wären umfangreiche technische Anpassungen bei der Abgasreinigung und der Betriebstechnik notwendig. Mit Blick auf die Milcherzeuger heißt es in dem Schreiben, dass die Lagerkapazitäten für die angelieferte Rohmilch durchschnittlich nur ein bis zwei Tage betrügen. Die Milch, die von Molkereien nicht mehr beim Erzeuger abgeholt und verarbeitet werden könnte, müsste aufgrund der geringen Haltbarkeit vernichtet werden. Die Entsorgung großer Mengen überschüssiger Milch würde jedoch massive Probleme bereiten, weil Milch weder unbegrenzt in Biogasanlagen eingebracht werden noch unschädlich in Kläranlagen oder auf Äckern entsorgt werden könne.
Heuser erläuterte, dass Gas für die Erzeugung von Dampf und für die Kühlung gebraucht werde. Die vom Bauern abgeholte und gekühlte Milch werde in der Molkerei wieder erhitzt. Die Milchprodukte wiederum würden nach der Herstellung heruntergekühlt und vom Kühllager ins Tiefkühlregal der Supermärkte gebracht. Die Molkereien haben laut dem Hauptgeschäftsführer in den vergangenen 20 Jahren auch aus emissionstechnischen Gründen von Öl auf Gas umgestellt. Da bei Gasmangel ein Rohmilchstau drohe, geht Heuser fest davon aus, dass die Milchindustrie als systemrelevant eingestuft würde. Dies sei schon aus Tierschutzgründen zu erwarten, ebenso für die Fleischindustrie, da ansonsten ein Schweinestau zu befürchten sei, sowie für die Brotfabriken. Nicht dazu gehören dürfte nach Einschätzung des MIV-Hauptgeschäftsführers indes die Süßwarenbranche.
Russland stellte Mitte voriger Woche seine Gaslieferungen nach Polen sowie Bulgarien ein. Beide Länder waren nicht bereit, die Lieferungen in Rubel bezahlen, wie es ein Moskauer Dekret vorsieht. Der polnische Gasversorger PGNiG warf Moskau Vertragsbruch vor. Auch politische Beobachter erklärten, dass Russland damit seinen Ruf als verlässlicher Lieferant von Energieträgern schwer beschädigt habe. Während die Regierung in Warschau wissen ließ, man sei auf den Gasstopp vorbereitet, teilte das zuständige Ministerium in Sofia mit, es habe Schritte zur alternativen Gasversorgung unternommen. Aus dem Bundeswirtschaftsministerium verlautete derweil, die Gasversorgung in Deutschland sei gewährleistet. „Die Zahlungen erfolgen weiter in Euro und Dollar“, erklärte Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck. Offen sei, wie Russland sein Dekret über Gaszahlungen im Einzelnen interpretiere und anwende. (AgE)

Milcherzeuger können künftig auch im steigenden Markt profitieren

Über Neuerungen bei den Festpreisprogrammen der Molkereien informierte Florian Hildebrand vom Finanzdienstleister StoneX beim Forum Tierische Veredelung des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), das vorige Woche in Berlin stattfand. Aktuell böten verschiedene Molkereien ihren Milcherzeugern börsenbasierte Festpreisangebote an, berichtete Hildebrand. Die Molkereien leiteten dabei aus den Terminmarktkursen für Magermilchpulver und Butter einen Festpreis ab. Die Milcherzeuger könnten dann individuell für einzelne Liefermonate einen Festpreis mit der Molkerei vereinbaren. Im Hintergrund sicherten die Molkereien diese Geschäfte über den Terminmarkt ab. Zusätzlich zu dieser Risikomanagementmaßnahme, die Milcherzeuger durch einen Festpreis gegen fallende Preise schütze, würden erste Molkereien momentan ein Modell implementieren, mit dem Landwirte einen Mindestpreis absichern könnten. „Steigt der Markt über diesen Mindestpreis, so erhöht sich ebenfalls der Preis für den Milcherzeuger“, erläuterte Hildebrand. Dies kombiniere die Sicherheit eines Basispreises mit der zusätzlichen Möglichkeit, einen höheren Preis zu erzielen, sollte der Markt steigen. Erreicht werde diese Flexibilität durch den Einsatz von Optionsstrategien. Bei der Vermarktung von Getreide und Ölsaaten werden dem Risikomanagement-Experten zufolge immer häufiger Optionen genutzt, um Mindestpreisstrategien für die Erzeuger anzubieten. Diese Optionen seien an der europäischen Leitbörse für Getreide und Ölsaaten, der Pariser Matif, gelistet. Optionen auf Milchprodukte würden hingegen bisher ausschließlich außerbörslich gehandelt, beispielsweise über einen Finanzdienstleister wie StoneX. Sascha Siegel von der European Energy Exchange (EEX) bestätigte auf Anfrage von AGRA-EUROPE Pläne der Leipziger Terminbörse zum Einstieg in den Optionshandel auf Milchprodukte. Einen konkreten Starttermin wollte der Leiter des EEX-Agrarproduktsegments aber nicht nennen. Bekanntlich basieren die meisten Festpreismodelle, die Molkereien ihren Milchlieferanten anbieten, auf den an der EEX gelisteten Butter- und Pulverfutures. Daher wäre es aus Sicht von Marktexperten naheliegend, an der Leipziger Terminbörse mit Optionen auf diese beiden Milchprodukte zu starten. (AgE)