Tierwohlmilch muss mindestens 10 Cent teurer sein

Welche Kosten die Einhaltung höherer Tierwohlstandards bei Erzeugern und Verarbeitern verursacht und welcher Aufschlag im Einzelhandel für die Kompensation dieser Aufwendungen nötig wäre. Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass die Preise für solch eine „Tierwohltrinkmilch“ zwischen 10 Cent und 20 Cent je Liter angehoben werden müssten. Wie die ife mitteilte, wurden die betrieblichen Mehrkosten über eine Befragung von 235 Milchbetrieben in acht Bundesländern erhoben. Auf deren Basis berechneten die Forscher, welche Investitionen notwendig wären, um höhere Tierwohlstandards zu erreichen. Als Referenz nutzten sie das Tierwohllabel „Für mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbunds, das nach ihrer Analyse die höchsten Standards an die Haltung von Milchkühen setzt und in eine Einstiegs- und eine Premiumstufe unterteilt ist. In der Einstiegsstufe betragen die Mehrkosten für die Betriebe laut Studie im Durchschnitt 2,28 Cent/l, in der Premiumstufe 2,64 Cent/l pro Liter. Dabei gebe es – je nach betrieblicher Voraussetzungen – große Unterschiede bei den Zusatzkosten. Für die Molkereien wurde eine Mehrkostenspanne von 6,7 Cent bis 18,9 Cent pro Liter berechnet. Wesentliche Faktoren für höhere Kosten bei den Verarbeitern seien geringere Absatzmengen und Vermarktungssicherheit der Tierwohlmilch, erläuterten die Experten aus Kiel. Das separate Einsammeln, Verarbeiten und Vermarkten von Milch mit höheren Tierwohlstandards mit geringer Chargengröße sei aufwändiger und teurer. „Eine nach höheren Standards produzierte Milch müsste im Endeffekt mindestens 10 Cent bis 20 Cent mehr kosten“, fasste der Agrarökonom Prof. Holger Thiele von der Fachhochschule Kiel zusammen. Dies wollten aber viele Verbraucher nicht zahlen, obwohl sie sich höhere Tierwohlstandards wünschten. Ein Grund dafür sei auch in der geringen Bekanntheit einzelner Tierwohllabels zu suchen. Der Mehrwert durch die Einhaltung von Tierwohlstandards müsse deshalb klar nachvollziehbar und vertrauenswürdig dargestellt werden, hieß es in der Studie. Dies könne zum Beispiel durch ein einheitliches und leicht verständliches staatliches Tierwohllabel erreicht werden. Eine gesetzlich verpflichtende Kennzeichnung aller tierischen Produkte würde außerdem sicherstellen, dass das Label schnell einen hohen Bekanntheitsgrad erlange.  (AgE)

DMK Group setzt im Eisgeschäft auf starke Marken

Die Molkereigenossenschaft DMK Group setzt ihren Kurs im Speiseeisgeschäft weiter fort und kooperiert dazu mit starken Marken. Zudem bringt das Unternehmen für das bestehende Portfolio zahlreiche Neuprodukte an den Markt. „Wir haben trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie weiter an dem konsequenten Auf- und Ausbau eines profitablen Markengeschäfts gearbeitet. Mit Marken wie MILRAM und Baileys haben wir bewiesen, dass wir auch für etablierte Marken einen erfolgreichen Transfer in die Kategorie Eis realisieren können“, erklärte der COO des Geschäftsfeldes „Ice Cream“, Marcus-Dominic Hauck, am 27. Januar in Bremen. Die neuen Kooperationen zeigten, dass diese Herangehensweise die DMK für Partner interessant gemacht habe und das Unternehmen mit seinem strategischen Kurs richtig liege. (AgE)

LUFA Nord-West jetzt amtliches Labor für Bioprodukte

Die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) Nord-West, das Laboranalytik-Unternehmen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, ist vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit jetzt als amtliches Labor im Rahmen des europäischen Reglements zum ökologischen Landbau benannt worden. Somit kann die LUFA künftig von den aktuell 18 deutschen Öko-Kontrollstellen mit der Prüfung beauftragt werden, ob ökologische Erzeugnisse mit dem EU-Biosiegel versehen werden können. Wie die Landwirtschaftskammer am 26. Januar mitteilte, blickt die LUFA Nord-West auf eine jahrzehntelange, umfangreiche Erfahrung in der unabhängigen Analyse und Bewertung von Futter- und Lebensmitteln zurück. Als eines von deutschlandweit 48 amtlichen Laboren überprüfe sie die ökologisch erzeugten Lebens- und Futtermittel unter anderem auf Rückstände von Pflanzenschutz- und Reinigungsmitteln und das Vorkommen gentechnischer veränderter Organismen. Zudem untersuche das Labor die Dünge- und Futtermittel sowie deren Zusatzstoffe auf ihre Eignung zum Einsatz im ökologischen Landbau. Die Kammer hob hervor, dass die LUFA die zu prüfenden Produkte – zum Beispiel Obst, Gemüse, Futter- oder Düngemittel – von der Öko-Kontrollstelle erhalte. Von welchem Betrieb die jeweilige Probe stamme, erfahre das Labor nicht. Wie Bioprodukte produziert, kontrolliert und gekennzeichnet werden müssen, ist der Kammer zufolge bereits im Jahr 2007 von der Europäischen Union in der ersten EU-Ökoverordnung festgelegt worden. Diese Verordnung sei jüngst erweitert und ergänzt worden, insbesondere um Passagen, die die Kontrolle von Ökoprodukten regelten. Der rechtliche Rahmen der EU-Ökoverordnung gelte sowohl für tierische als auch für pflanzliche Lebens- und Futtermittel aus ökologischer Landwirtschaft und Verarbeitung. Erzeugnisse, die im Einklang mit dieser Verordnung produziert würden, erhielten von den Öko-Kontrollstellen das EU-Biosiegel. (AgE)

11. Berliner Milchforum erstmals digital

Erstmals wird in diesem Jahr das Berliner Milchforum in digitaler Form ausgerichtet, und zwar vom Deutschen Bauernverband (DBV), dem Milchindustrie-Verband (MIV), dem Deutschen Raiffeisenverband (DRV) und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). „Milchwirtschaft zwischen Marktrealität und Verbraucherwunsch“ lautet der Titel der Online-Veranstaltung, die am 4. und 5. März stattfindet. Laut Bauernverband hat die Corona-Pandemie verdeutlicht, dass die Landwirtschaft und damit auch die gesamte Milchbranche systemrelevant sind. Die Verbraucher hätten in der Pandemie auf die Milch gesetzt, obwohl ihr Ruf in der Vergangenheit nicht der beste gewesen sei. Auch die Themen Nachhaltigkeit, Tierwohl, Ethik sowie die Erreichung der gesteckten Klimaziele hätten an Fahrt aufgenommen. Der DBV sieht deshalb in der deutschen Milchbranche einen hohen Austauschbedarf. Das Milchforum werde auch in digitaler Form ausreichend Gelegenheit für diese Diskussionen und den Meinungsaustausch der Teilnehmer bieten. Zudem werde das traditionelle Treffen der Milchbranche wieder eine große mediale Aufmerksamkeit auf sich ziehen. (www.berliner-milchforum.de) (AgE)

Biofach mit „mehr als 1.200 Ausstellern“

Für die kommende Biofach, die in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie als digitales „eSpecial“ stattfindet, haben sich bereits „mehr als 1 200 Aussteller“ registriert. Das berichtete Petra Wolf vom Veranstalter NürnbergMesse bei der Auftakt-Pressekonferenz am 28. Januar. Sie erwartet bis zum Startschuss am 17. Februar noch weitere Anmeldungen. Auch in diesem Jahr ist das Teilnehmerfeld international aufgestellt; laut Wolf haben sich bereits Unternehmen aus 81 Ländern angekündigt. Die Absage einer Präsenzveranstaltung bezeichnete Wolf als richtige Entscheidung. Man werde der Branche mit dem eSpecial zum Netzwerken und für den Wissenstransfer eine gute Alternative bieten. Das Format werde alle Kernaspekte der gewohnten Präsenzveranstaltung mit begleitendem Kongress in die digitale Welt übertragen. Laut dem Vorsitzenden vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, will die Branche im Rahmen der Veranstaltung ausleuchten, wo die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure gut funktioniert, wo sie noch ausgebaut werden muss und wo noch neue Potentiale für Gemeinsamkeiten stecken. Dann könne die in der Gesellschaft spürbar gewachsene Veränderungsbereitschaft genutzt werden. In den letzten Monaten habe ein großer Teil der Menschen in Deutschland ebenso wie rund um den Globus gespürt, wie verwundbar die Gesellschaft und die Wirtschaftssysteme seien. Es sei deutlich geworden, dass mit den Lebensgrundlagen anders umgegangen werde müsse und die eingesetzten Finanzmittel auch dem Umbau dienen müssten. (AgE)

Untersuchung möglicher Kartellverstöße durch Mondelēz

Die Europäische Kommission hat ein förmliches Kartellverfahren gegen den Lebensmittelkonzern Mondelēz eingeleitet. Konkret gehe man dem Verdacht nach, wonach das Unternehmen den Wettbewerb auf einer Reihe nationaler Märkte für Schokolade, Kekse und Kaffee dadurch eingeschränkt habe, in dem es den grenzüberschreitenden Handel mit diesen Erzeugnissen unter Verstoß gegen das EU-Kartellrecht behindert habe, erklärte die Behörde am 28. Januar in Brüssel. Mondelēz werde verdächtigt, den zwischen Mitgliedstaaten erlaubten „Parallelhandel“ mit seinen Schokolade-, Keks- und Kaffeeprodukten mittels Vereinbarungen und einseitigen Handelspraktiken beschränkt zu haben. Grundsätzlich, so die Kommission, versuchten Händler und Einzelhändler Produkte in Mitgliedstaaten einzukaufen, in denen die Preise niedriger seien, um sie dann in anderen Ländern mit höheren Preisen wieder zu verkaufen. In der Regel würden dadurch die Verbraucherpreise sinken. Beschränkungen dieses Parallelhandels können der Kommission daher dazu führen, dass Hersteller oder Anbieter auf einem nationalen Markt zum Nachteil der Verbraucher höhere Preise durchsetzen könnten. Ferner bestünde die Gefahr, dass auch die Produktvielfalt leide. Konkret wird dem US-Konzern unter anderem vorgeworfen, die auf Verpackungen verwendeten Sprachen eingeschränkt zu haben, wodurch der Verkauf in bestimmte EU-Mitgliedstaaten erschwert worden sei. Auch geht Brüssel davon aus, dass Mondelēz sich geweigert hat, bestimmte Händler zu beliefern, um die Einfuhren auf verschiedenen Märkten einzuschränken. Des Weiteren bestehe der Verdacht von Vereinbarungen mit Abnehmern, im Gegenzug für Zahlungen oder andere Ausgleichsleistungen vom Parallelhandel abzusehen. Nach Angaben der Kommission ist Mondelēz einer der größten Hersteller von Schokolade-, Keksen- und Kaffeeprodukten in der EU. Das Unternehmen erwirtschafte mit diesen Erzeugnissen Jahresumsätze in zweistelliger Milliardenhöhe. Im Jahr 2019 erzielte der Konzern mit Hauptsitz in Deerfield im US-Bundesstaat Illinois einen Gesamtumsatz von 25,9 Mrd Euro. (AgE)

Great Britain: Müller dairy launches programme to support farmers

In the United Kingdom the Germany headquartered private dairy Müller has launched a new program to provide dairy farmers with tools and support to help further improve supply chain collaboration, herd health and reductions in environmental impact. This Müller Advantage program aims to help up to 600 dairy farms that supply direct to Müller with managing and further reducing the use of antibiotics, sustainable sourcing of animal feed, reductions in energy and water use, recycling and enhancing biodiversity. Participation will be incentivised with an opportunity to earn an additional payment of 1.0 pence (1.1 eurocent) per litre in 2021. In Great Britain 600 dairy farms supply direct to Müller milk from another 1000 farms is delivered through other companies.

Ireland: Carbery Group finishes new production plant

The Irish dairy cooperative Carbery Group has finished a new cheese production plant for mozarella and grilling cheese. The new plant required an investment of 78 million euro. The aim of Carbery is to export the cheese to European countries and to existing and new markets in Asia. Carbery produces 55000 tons of cheese per year which is 25 percent of the Irish national cheese production. The aim is to increase the production with 640000 tons per year.

Ireland: Brexit – impact on milk price

Irish dairy farms will in 2021 have a margin per hectare of 1000 euro which is 23 percent less than in 2020. The loss will be caused by Brexit and corona, predicts Teagasc, the Irish national agency which is providing research, advisory and education in agriculture. Teagasc states that when because of Brexit Ireland can export less dairy products to Great Britain milk price in Ireland will drop seven percent.

Studie zu verbesserten Lieferbeziehungen zwischen Molkereien und Milcherzeugern

Die Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und ihren Molkereien werden flexibler, was die Bindungsfristen angeht, und sind geprägt von zunehmend freiwilligen Angeboten von festen Preisen und Mengen an die Milcherzeuger. Diese Aussage kann man der Studie „Lieferbeziehungen zwischen Rohmilcherzeugern und Milchverarbeitungsunternehmen in Deutschland im Jahr 2020“ des ife-Instituts für Ernährungswissenschaft Kiel von Prof. Dr. Holger Thiele entnehmen.
Die Kurzstudie erfasst den Stand der angewendeten Preisliefermodelle für rund 33.800 bzw. 56 % der Milchlieferbeziehungen zwischen Rohmilcherzeugern und Milchverarbeitungsunternehmen in Deutschland Ende des Jahres 2020. In die repräsentative Erhebung sind die Daten von 52 % der Molkereien und 79 % der Milchmenge in Deutschland eingeflossen. Der Vergleich der aktuellen Zahlen mit den Lieferbeziehungen im Jahr 2018 zeigt eine hohe Dynamik im Bereich der Festpreismodelle und geringe Änderungen im Bereich der Zwei- und Mehrpreismodelle. Die Festpreismodelle für die Lieferanten sind freiwillig, die Teilnahmebereitschaft ist daher abhängig von dem jeweiligen Preisniveau und der Risikoeinstellung der Milcherzeugungsbetriebe. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hatte vor zwei Jahren bereits eine Erhebung beim ife-Institut in Auftrag gegeben, die nun im Auftrag des Milchindustrie-Verbandes, Berlin aktualisiert und mit dem Stand 2018 verglichen wird.
Hintergrund sind Überlegungen der Politik, gesetzlich Einfluss auf die Vertragsfreiheit zu nehmen. Die Regelungen der europäischen Gesetzgebung aus Brüssel bieten das den Mitgliedstaaten optional an. „Wir glauben aber nicht, dass der Staat durch andere gesetzliche Regelungen zu den Lieferbeziehungen Einkommensverbesserungen auf den Höfen erreichen wird“, sagt Eckhard Heuser, Hauptgeschäftsführer des Verbandes in Berlin. Die Studie zeigt deutlich, wo sich in den letzten Jahren die Vertragsbeziehungen verändert hatten und werden. Die Studie selber ist auf der Website des MIV einsehbar. (lifepr)

BDM will Neuausrichtung der Agrarpolitik

In einem Brief an die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner fordert der BDM eine Neuausrichtung der Agrarpolitik.
Die wirtschaftliche Situation der Erzeuger auf landwirtschaftlichen Betrieben sei schlecht und die Zukunftssorgen würden wachsen. „Jeder schiebt die Verantwortung von sich weg, hin zu einem anderen. Wir drehen uns im Kreis“ heißt es in dem Brief. Manche Landwirte sehen laut BDM den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) in der Verantwortung. Dieser verweise jedoch auf die Politik und von dort aus gehe es zurück zum LEH und den Verbrauchern.
Verarbeiter in der Pflicht
Die Verarbeitungsbranche falle bei den Streitigkeiten um die Verantwortung aus dem Blickfeld. Den Verarbeitern komme jedoch eine hohe Verantwortung zu. Der BDM verweist dafür auf eine Untersuchung des Bundeskartellamts: Es bestehe wenig bis kein Interesse der Molkereiunternehmen an höheren Milcherzeugerpreisen. Das gelte auch für genossenschaftlich strukturierte Molkereien.
„Die Marktstellung der Landwirtschaft braucht eine deutliche Verbesserung gegenüber ihren Marktpartnern, den Verarbeitungsunternehmen“, fordert der BDM. Da komme die Agrarpolitik ins Spiel.
Die Umsetzung der UTP-Richtlinie, der gemeinsame Verhaltenskodex, die nationale Herkunftskennzeichnung und das Preiswerbeverbot für Fleisch seien dazu dienlich. Aber es brauche eine Neuausrichtung der Agrarpolitik, die in erster Linie nicht das Ziel haben sollte, die Verarbeitungs- und Ernährungsindustrie mit günstigen Rohstoffen zu versorgen. Dazu würde auch die BDM-Sektorstrategie beitragen. (Topagrar.com)

Andechser Molkerei Scheitz: Pilotprojekt zur regionalen CO2-Bindung

Bereits seit mehreren Jahren bearbeitet die Andechser Molkerei Scheitz – gemeinsam mit ihren Bio-Milchbauern und Experten – in Arbeitskreisen die Themen Tierwohl, Biodiversität und gesunder Boden mit Humusaufbau. Nun hat die Molkerei eine deutlich erweiterte Zusammenarbeit vereinbart: die Initiative „KlimaBauer“. Die Firma und die in der Pilotphase beteiligten Bio-Milchbauern als „KlimaBauern“ halten dabei das Ziel der CO2-Kompensation im Wertschöpfungsnetzwerk fest. Geschäftsführerin Barbara Scheitz zufolge wolle das Unternehmen zeigen, dass gesellschaftliche und ökologische Leistungen und Herausforderungen auch in der Landwirtschaft eng miteinander verbunden sind. Die Bio-Landwirtschaft ist Teil der Lösung für den Klimaschutz. Mit der regionalen CO2-Kompensation solle in einem bislang einzigartigen Pilotprojekt bewiesen werden , dass CO2-Bindung im eigenen Wertschöpfungsnetzwerk möglich wird. Bislang haben sich für die Initiative bereits mehr als 10 % der ANDECHSER NATUR Bio-Milchbauern verpflichtet ein Managementsystem umzusetzen, das Veränderungen initiiert, dokumentiert und kurz- und langfristig bewertet. In der konkreten Umsetzung bedeutet das: Die „KlimaBauern“ werden vor Ort besucht und hinsichtlich der Maßnahmen, welche sie zur Verbesserung der Klimabilanz ergreifen können, beraten. Die Vorauswertung, der Ist-Zustand und gegebenenfalls Bodenanalysen werden besprochen und eine Feldbegehung wird unternommen. Mit und für jeden „KlimaBauern“ wird ein konkreter Vorgehensplan mit einer definierten Zielstellung festgelegt. Dabei wird zu Beginn die Zahl der Tonnen CO2, die jeder „KlimaBauer“ in seinem Betrieb voraussichtlich einsparen kann, sachverständig geschätzt. Auf dieser Grundlage zahlt die Andechser Molkerei Scheitz an jeden „KlimaBauern“ jährlich einen Vorschuss. Nach zwei und fünf Jahren erfolgt auf Basis der Betriebsdaten und der Analyse der Bodenproben eine sachverständige Feststellung dessen, was im Betrieb tatsächlich erreicht wurde. Die Andechser Molkerei Scheitz unterstützt die Arbeit der „KlimaBauern“ durch die Zahlung von 10 € für jede Tonne CO2, die gespeichert oder vermieden wurde. Wichtigste Maßnahme im Rahmen der ökologischen Bewirtschaftung ist dabei Humusaufbau, der zum einen fruchtbaren Boden garantiert, darüber hinaus wertvolles CO2-Speicherpotenzial für eine zusätzliche und permanente CO2-Bindung im Boden bietet. Je mehr Humus aufgebaut wird, desto mehr CO2 wird im Boden gespeichert Die regionale Kompensation von CO2 bei den Bio-Milchbauern, die ihre Bio-Milch an die Andechser Molkerei Scheitz liefern, ist also elementarer Bestandteil des gesamten Projekts. Das Projekt „KlimaBauer“ schließt hierbei einen Generationenvertrag: Neben der Förderung sichtbarer Maßnahmen gegen den Treibhauseffekt sichert es den künftigen Generationen fruchtbare und ertragreiche Böden. Im Bereich Humusaufbau und Biodiversität werden die „KlimaBauern“ durch ein Netzwerk an Akteuren unterstützt. Die Ergebnisse sollen später allen Landwirten, auch externen, zugänglich gemacht werden, die das Thema Klimaschutz auf ihrem Betrieb umsetzen wollen.

Keine Kostendeckung bei der Rohmilcherzeugung

Auf die anhaltend prekäre Situation der Milcherzeuger hat das European Milk Board (EMB) anlässlich der Internationalen Grünen Woche (IGW) erneut hingewiesen. „Aktuelle Studien zeigten, dass, sowohl bei konventioneller als auch Biomilch, über ein Viertel der Produktionskosten durch die Preise nicht gedeckt sind“, stellte die niederländische EMB-Vorsitzende Sieta van Keimpema am vergangenen Mittwoch (20.1.) fest. Dies habe für die konventionelle Milcherzeugung 2018 umgerechnet einen durchschnittlichen Stundenlohn von 4,02 Euro für den Betriebsleiter und seine mitarbeitenden Familienmitglieder bedeutet. Im Jahr 2019 seien die Preise sogar so niedrig gewesen, dass die Bauern gar kein Einkommen aus der Milcherzeugung hätten erzielen können. „Nicht nur niedrige Preise drücken unsere Einkommen, sondern auch davon galoppierende Kosten durch steigende Auflagen oder den Klimawandel selbst“, stellte der EMB-Vorstandsvertreter Elmar Hannen ergänzend fest. Aus Sicht des EMB ergebe sich daraus, dass die umfassende Deckung der Produktionskosten der erste Schritt zu mehr Nachhaltigkeit sei. Keimpema rief die EU-Mitgliedstaaten dazu auf, die Vorschläge des Europaparlaments für einen faireren Rahmen in der Wertschöpfungskette Milch zu unterstützen. Insbesondere das angedachte temporäre Rückfahren der Milchmenge in Krisenzeiten könne helfen, sehr schwere Krisen und eine schädliche Überproduktion zu vermeiden. (AgE)

Butterpreise in Bewegung

An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten ist es am vergangenen Mittwoch (20.1.) erneut zu Korrekturen bei der Butternotierung gekommen. Dabei wurde der obere Notierungswert für Päckchenbutter um 50 Cent auf 3,50 Euro/kg gesenkt, nachdem dieser zwei Wochen zuvor um 56 Cent herabgesetzt, die Woche darauf aber wieder um 56 Cent angehoben worden war. Letztlich muss dies als Spätfolge der jüngsten Kontraktverhandlungen der Hersteller mit dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) gesehen werden. Bei diesen kam eine deutliche Senkung der Abgabepreise für das Einstiegssegment heraus, was auch im höherpreisigen Segment Anpassungen nach sich zog. Grundsätzlich ist die Nachfrage für Päckchenbutter im LEH, auch wegen des Lockdowns, Analysten zufolge gut. Nach Angaben des Verbandes der Milcherzeuger Bayern (VMB) zog zuletzt auch der Bedarf für Blockbutter an. Die Kemptner Börse sprach von einer „sehr guten Nachfrage“ und setzte ihre betreffende Notierung um 8 Cent auf 3,38 Euro/kg bis 3,48 Euro/kg nach oben. Sie ist damit im Notierungsmittel nun etwas teuer als abgepackte Ware. International zog der Butterpreis bei der Auktion an der Global Dairy Trade (GDT) vergangene Woche weiter an. Im Mittel aller gehandelte Kontrakte ging es dabei um 4,8 % auf 4 735 $/t (3 925 Euro) nach oben, wobei die im Februar zu liefernde Butter sogar 4 821 $/t (3 996 Euro) erlöste. Damit lag das Preisniveau an der GDT um rund 18 % über dem aktuellen Niveau der Kemptener Börse. Im Bereich Käse blieben die amtlichen Notierungen in der vergangenen Woche dagegen unverändert; lediglich bei der Spezialität Emmentaler aus Rohmilch wurde der obere Spannenwert um 1,25 Euro auf 6,00 Euro/kg zurückgenommen. Analysten zufolge ist der Absatz von Hart- und Schnittkäse über den LEH auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Durch die Verlängerung des Lockdowns wird sich nach Einschätzung des VMB daran nichts ändern, weshalb die Hersteller bei den Verhandlungen zum Monatswechsel höhere Preise für Februar fordern.
An der GDT wurde Milchpulver in der vergangenen Woche, auch aufgrund der guten Nachfrage aus China, mit teilweise deutlichen Preisaufschlägen gehandelt. Hierzulande tendierte der Markt ebenfalls fester. Bei den Werken gingen immer wieder Kaufanfragen für Magermilchpulver ein, insbesondere für kurzfriste Lieferungen oder für Exporte auf den Weltmarkt, berichtete die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB). Dabei stehe der Nachfrage ein begrenztes Angebot gegenüber, weil ein Großteil der Produktion schon verkauft sei. Hinzu komme, dass die Rohstoffverfügbarkeit wegen der eher verhaltenen Milchanlieferungen begrenzt sei. Nach Angaben der Kemptner Börse ließ sich Magermilchpulver in Lebensmittelqualität in der vergangenen Woche mit Zuschlägen zwischen 5 Cent und 7 Cent verkaufen; das Kilogramm wurde in einer Spanne von 2,27 Euro und 2,37 Euro gehandelt. Bei der Futtermittelware ging es mit den Preisen im Vorwochenvergleich zwischen 5 Cent und 8 Cent nach oben; der Abgabepreis lag zwischen 2,18 Euro/kg und 2,23 Euro/kg. Für Molkenpulver mussten die Einkäufer ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Ware in Lebensmittelqualität erzielte Aufschläge von durchschnittlich 3 Cent und wurde zwischen 0,88 Euro/kg und 0,91 Euro/kg notiert. Das Kilogramm Futtermittelware wurde in einer Bandbreite von 0,85 Euro und 0,87 Euro verkauft; das waren im Mittel 4 Cent mehr als in der Vorwoche. Im festeren Marktumfeld stiegen auch die Preise für das eher ruhig nachgefragte Vollmilchpulver, und zwar um 3 Cent auf 2,76 Euro/kg bis 2,86 Euro/kg (Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8289 Euro). (AgE)

Internationale Preise für Milchprodukte weiter im Aufwind

Nach festeren Kursen zum Jahresauftakt sind die Preise für Standardmilchprodukte an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) auch zur Monatsmitte weiter gestiegen. Bei der Auktion am Dienstag vergangener Woche (19.1.) konnten alle gehandelten Standardprodukte, mit Ausnahme von Cheddarkäse, Zugewinne verbuchen. Der zusammenfassende Preisindex legte gegenüber der Versteigerung von Anfang Januar um 4,8 % zu und kletterte mit 1 116 Punkten auf den höchsten Stand seit Mai 2014. Der hierzulande heiß diskutierte Butterpreis stieg im Mittel aller Kontrakte gegenüber Anfang Januar um 4,6 % auf 4 735 $/t (3 925 Euro); mehr Geld mussten die Käufer für das Milchfett an der GDT zuletzt vor 19 Monaten im Juni 2019 zahlen. Maßgeblich für den Aufschwung des Gesamtindex war jedoch die weiter feste Entwicklung bei den umsatzsatzstarken Milchpulverprodukten. So schoss der durchschnittliche Auktionspreis für Magermilchpulver gegenüber der vorangegangenen Handelsrunde um 7,0 % auf 3 243 $/t (2 688 Euro) nach oben und markierte ein neues Mehrjahreshoch. Vollmilchpulver erlöste je Tonne 3 380 $ (2 802 Euro) und war damit so teuer wie zuletzt im Dezember 2016. Tagessieger an der GDT war jedoch wasserfreies Milchfett mit einem Preisplus von 17,2 % auf 5 398 $/t (4 474 Euro). Zudem waren die Käufer bereit, mehr Geld auch für Laktose auszugeben, dessen Preis im Vergleich zur Auktion vor zwei Wochen um 6,6 % auf 1 173 $/t (1 054 Euro) stieg. Lediglich Cheddarkäse hinkte hinterher und erzielte über alle Liefertermine hinweg mit durchschnittlich 4 082 $/t (3 384 Euro) ein um 0,3 % schwächeres Ergebnis als bei der Auktion von Anfang Januar. Analysten zufolge traf bei der jüngsten GDT-Runde ein nicht zu großes Angebot auf eine rege Nachfrage der Käufer, die vor allem in Asien beziehungsweise China ihren Sitz hatten (Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8289 Euro). (AgE)

Ireland: Aurivo offers fixed milk price

In Ireland the second biggest dairy cooperative Aurivo offers its members a fixed milk price for three years (2021, 2022, 2023) of 32.5 eurocent per litre with 3.6 percent fat and 3.3 percent protein. For the average real percentage of fat and protein this will mean 37.28 eurocent per litre. Members can fix their price for a maximum volume of 15 percent of their milk supply in 2020. Aurivo has around 1000 milk suppliers supplying nearly 500 million litres of milk per year.

Sweden: dairy data – year 2019-2020

In Sweden in the recording year 2019-2020 the average milk production of recorded dairy cows was 10232 kilogram of milk and 10679 kilogram ECM per cow. (ECM = energy-corrected milk, ie taking into account the fat and protein content.) The increase is 236 kilogram of milk and 262 kilogram of ECM, respectively. A Swedish herd that join milk recording delivers approximately 600 kilogram more milk per cow and year than other herds.

Finland: climate change influences dairy consume

In Finland seven percent of the consumers say that they will totally stop consuming milk products because of climate change, 20 percent are considering that and 73 percent are sure that they will not stop consuming dairy products. Also 30 percent of the consumers are already buying less dairy products and other 30 percent could consider to buy less than before. However: 40 percent are sure that climate change will not influence to their shopping of milk products. This was found out in research of Vaasan/IROResearch&Consulting.