EMB fordert kostendeckende Erzeugerpreise in der neuen GAP

In der europäischen Agrarpolitik sind viele Fehler gemacht worden, die sich bei den Umwelt- und Klimastrategien im Rahmen der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nicht wiederholen dürfen. So lautete die einhellige Forderung der Mitgliederversammlung des Dachverbandes European Milk Board (EMB) in der vergangenen Woche im belgischen Leuven. Verfehlungen im Agrarsystem hätten, auch wegen der liberalen Im- und Exportregelungen, zu einem erheblichen Kostendruck auf den Höfen und zu Betriebsaufgaben geführt, stellte der EMB am 18. November fest. Notwendig sei deshalb eine Kurskorrektur, um den Bauern eine Zukunft und den Verbrauchern eine ausreichende Nahrungsmittelproduktion zu gewährleisten. Nun käme zusätzlicher Einkommensdruck hinzu, der sich aus den EU- Strategien wie Green Deal und Farm to Fork ergäbe. Umwelt- und Klimamaßnahmen seien für alle Sektoren der Gesellschaft notwendig, allerdings müssten sie im Agrarsektor so gestaltet sein, dass sie für die Erzeuger tragbar und für die Umwelt und das Klima tatsächlich effektiv seien, betonte der EMB. Dass die Lösungen für den Sektor unbedingt Rahmenbedingungen für einen kostendeckenden Preis beinhalten müssten, um alte Fehler zu korrigieren und neuen in einer grünen Politik vorzubeugen, war die klare Meinung der Mitgliederversammlung. Die anwesenden Milcherzeugervertreter aus zwölf Ländern unterstrichen dabei erneut die Notwendigkeit für Instrumente, die in Krisenzeiten zeitweise die Milchmengen begrenzen können, sowie einer soliden Finanzierung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Für den Agrarsektor bedeute dies, dass alle Erzeugungskosten – auch die Kosten der Nachhaltigkeit – gedeckt seien müssten und nicht auf die Landwirte abgewälzt werden dürften. EMB-Präsidentin Sieta van Keimpema hob hervor, dass die gewollte Klimapolitik bezahlbar sowie für Umwelt- und Klima tatsächlich wirksam sein müsse. Durch die GAP-Reform sei der freiwillige Lieferverzicht offiziell als Instrument für Krisenzeiten aufgenommen worden. Dies sei „ein erster, kleiner Schritt eines noch langen Weges“, den die Politik gemeinsam mit den Bauern gehen müsse, um das Agrarsystem tiefgehend zu reformieren. (AgE)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 17. November

Die Milchanlieferung in Deutschland ist weiter saisonal rückläufig und nähert sich dem Saisontief, das meist in der dritten Novemberwoche erreicht wird. Laut Schnellberichterstattung der ZMB erfassten die Molkereien in der 44. Woche 0,1 % weniger Milch als in der Vorwoche und 2,9 % weniger als in der Vorjahreswoche. In Frankreich wurden zuletzt um 2,6 % weniger Milch angeliefert als ein Jahr zuvor.
Der Markt für flüssigen Rohstoff ist weiterhin sehr fest. Die Preise für Versandmilch und Magermilchkonzentrat sind bei geringer Verfügbarkeit weiter äußerst fest. Bei Industrierahm wurden die absoluten Preisspitzen zuletzt nicht mehr erreicht.
Der Markt für Magermilchpulver ist anhaltend von einer guten Nachfrage und knapper Verfügbarkeit geprägt. Die Mengen, die in den kommenden Wochen produziert werden, sind nahezu vollständig verplant und man konzentriert sich auf die Abwicklung der Kontrakte. Teils kommt es aufgrund des knappen Angebots zu Verschiebungen von Lieferungen. Für einzelne kleine Restpartien werden bei kurzfristiger Lieferung hohe Preise angelegt.
Für die ersten Monate von 2022 werden weiter Gespräche geführt und auch Abschlüsse getätigt. Die Verkäufer agieren – angesichts der Unsicherheit über die Entwicklung der Rohstoffverfügbarkeit – nach wie vor vorsichtig. Die wieder stärkere Ausbreitung der Corona-Pandemie sorgt für zusätzliche Unsicherheit. Am Weltmarkt wird Kaufinteresse aus Nordafrika signalisiert.
Für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität sind die Preise zuletzt erneut etwas gestiegen. Auch für Futtermittelware werden höhere Preise aufgerufen und gezahlt. Am Weltmarkt tendieren die Preise ebenfalls fester.
Anhaltend sehr fest ist der Markt für Vollmilchpulver. Die Produktion in Deutschland erfolgt zumeist nur auftragsbezogen. Eine gute Nachfrage, die hauptsächlich vom Binnenmarkt kommt trifft, auf ein begrenztes Angebot. Es wurden erneut deutlich festere Preise durchgesetzt.
Molkenpulver in Lebensmittelqualität wird gut nachgefragt und zu etwas festeren Preisen gehandelt. Auch die Preise für Futtermittelware tendieren fester. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta.de)

Internationale Milchpreise steigen um 1,9 %

Der Durchschnittspreis über alle Produkte und Zeiträume beim Global Dairy Trade legte in der 46. KW um 1,9 % auf 4.287 $/t zu. Der Global Dairy Trade-Preisindex ist damit um 25 Punkte auf 1,335 Punkte gestiegen. Damit hält sich der Preisanstieg seit Anfang September.
Während Buttermilchpulver und Süßmolkenpulver nicht gehandelt wurden, sind alle andern Produkte im Preis gestiegen: Vollmilchpulver (+1,9 % auf 3.987 $/t), Magermilchpulver (+1,4 % auf 3.676 $/t), Butter (+3,5 % auf 5.534 $/t), Cheddar (+2,2 % auf 5.162 $/t), wasserfreies Milchfett (+1,3 % auf 6.472 $/t) und Laktose (+1,6 % auf 1.299 $/t). Die gehandelte Menge lag mit 30.397 t unterhalb des Niveaus der vergangenen Auktion (29.915 t). (Topagrar.com)

FAO-Lebensmittelpreisindex im Oktober erneut gestiegen

Der FAO-Lebensmittelpreisindex lag im Oktober 2021 im Durchschnitt bei 133,2 Punkten, das ist ein Plus von 3,9 Punkten (3 %) gegenüber September und 31,8 Punkten (31,3 %) im Vergleich zu Oktober 2020. Nach einer Steigerung drei Monate in Folge kletterte der Index im Oktober auf das höchste Niveau seit Juli 2011, berichtet aiz.info. Der jüngste Anstieg im Vergleich zum Vormonat wurde vor allem durch die anhaltend hohen Notierungen für Pflanzenöle und Getreide angeführt, teilte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) jüngst mit.
Der FAO-Lebensmittelpreisindex bildet monatliche Preisänderungen eines Korbs international gehandelter Nahrungsmittel ab.
Der FAO-Getreidepreisindex stieg im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 3,2 %, so aiz.info weiter. Neben der schlechten Ernte in Nordamerika wurde der Markt durch die Ausfuhrkontrollen für die Getreideexporte des Haupterzeugers Russland verschärft.
Der FAO-Index für Pflanzenöle bewegte sich um 9,6 % gegenüber dem Vormonat nach oben und erreichte damit ein Allzeit-Hoch, was laut FAO auf Preissteigerungen bei Palm-, Soja-, Sonnenblumen- und Rapsöl zurückzuführen ist. Gleichzeitig sei die Nachfrage nach Pflanzenölen hoch gewesen, insbesondere aus Indien, das die Zölle auf Speiseöle gesenkt habe, so die Organisation.
Auch der FAO-Milchpreisindex legte um 2,2 % im Vergleich zum Vormonat zu. Gründe dafür waren ein knappes Milchangebot in Europa und die weltweit lebhafte Importnachfrage.
Der FAO-Index für Fleisch und Zucker gingen im Monatsvergleich um 0,8 % beziehungsweise 2,1 % zurück, obwohl die Preise für beide Lebensmittel weiterhin deutlich über dem Niveau von 2020 liegen, berichtet Dow Jones News. (Topagrar.com)

Agroscope entwickelt neues Käsereifungsverfahren

Das Schweizer Forschungszentrum Agroscope hat ein neues Verfahren zur Reifung von Käse entwickelt und dieses beim Europäischen Patentamt (EPA) angemeldet. Die ersten Versuche bei den Umsetzungspartnern stimmen nach Angaben der Wissenschaftler zuversichtlich. Bei dem neuen Reifungsverfahren werden die Käse laut Agroscope nach dem Salzbad in eine biologisch abbaubare Hülle verpackt. Die Mikroflora der Käseoberfläche wachse in der Folge auf der Hülle. Diese könne am Ende der Reifung einfach entfernt werden. Ein kleiner Teil der Mikroflora bleibe auf dem Käse zurück, womit er auch die orange-braune Rinde behalte. Um das neue Verfahren in der Praxis umzusetzen, arbeiten die Schweizer Forscher mit 13 Partnern aus der Käsebranche und zwei aus der Textilbranche zusammen. Der erste Versuch sei mit einer großen Vielfalt an verschiedenen Hart- und Halbhartkäsen durchgeführt worden, berichtete Agroscope. Die Erfahrungen der beteiligten Käsereien seien generell positiv; die neuartige Reifung habe in vielen Käsereien auf Anhieb gut funktioniert. Wegen der Komplexität der Schmierereifung seien aber in einigen Käsereien noch Anpassungen an die lokalen Gegebenheiten vorzunehmen. Eine wichtige Erkenntnis aus der eigenen Forschungskäserei in Liebefeld sieht Agroscope bereits bestätigt. Die Hülle reduziere den Wasserverlust während der Reifung, was zu einem weicheren Käseteig und zu einem volleren Aroma führe. (AgE)

Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Informationen über die Ursachen von Lebensmittelverschwendung und Tipps, wie sich diese vermeiden lässt, gibt die Verbraucher Initiative in ihrem neuen Themenheft „Teller statt Tonne“. In einem Hinweis auf die 16-seitige Broschüre rät der Bundesverband beim Kauf von Lebensmitteln zur genauen Planung des Essens und Lagerung sowie Resteverwertung. Auf diese Weise lasse sich die Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten reduzieren. Angebote wie „Nimm zwei, zahl eins“ sollten lieber liegen gelassen werden, wenn sie nicht verbraucht werden könnten. Ferner sollten Verbraucher so oft wie möglich zum lose angebotenen Gemüse und Obst greifen, um selbst zu bestimmen, wie viel sie kaufen wollten. Dafür sollte sich Zeit genommen und die Ware geprüft werden. Zudem sollten die Konsumenten darauf achten, dass die Einkäufe zu Hause heil ankämen und Druckstellen vermieden würden. Für die Lagerung von Obst und Gemüse gelte grundsätzlich, dass heimische, kälteunempfindlichere Sorten im Gemüsefach des Kühlschranks gut aufgehoben seien. Wärmeliebende Sorten bevorzugten hingegen eine Lagerung bei Zimmertemperatur. Tomaten, Äpfel, Birnen, Pfirsiche und Nektarinen seien getrennt voneinander und von anderem Gemüse und Obst aufzubewahren, empfiehlt die Verbraucher Initiative. Sie wies darauf hin, dass diese Obstarten das Gas Ethylen abgäben, das Reifung, Alterung und Verderb der benachbarten Sorten beschleunige. Nicht mehr ganz taufrisch aussehendes Gemüse und Obst sollte verbraucht werden. Als Gemüsepfanne, -auflauf, -suppe oder püriert als Nudelsoße komme angeschrumpeltes Gemüse „zu neuen Ehren“. Obstreste könnten etwa zu einem Obstsalat, zu Fruchtquark, Smoothie, Milchshake oder einer fruchtigen Soße zu Eis oder Pudding verarbeitet werden. Größere Mengen Obst ließen sich zu Kompott oder im Obstkuchen verarbeiten. (AgE)

Milchindustrie verleiht Bonner Professorin Egert den Innovationspreis

Der Milchindustrie-Verband (MIV) hat die Nachwuchswissenschaftlerin Prof. Sarah Egert von der Universität Bonn mit dem Milch-Wissenschaftlichen Innovationspreis 2021 ausgezeichnet. Wie der Verband am 12. November mitteilte, wurde der mit 10 000 Euro dotierte Preis in diesem Jahr online verliehen. Er wird an Persönlichkeiten vergeben, die sich wesentlich in der milchspezifischen Forschung und Wissenschaft engagieren. „Mit dem Preis werden die hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen von Egert gewürdigt. Die Preisträgerin hat das Potential, zukünftig für die Milchindustrie wichtige Impulse und neue Erkenntnisse in dem wichtigen und komplexen Bereich der Ernährungswissenschaften zu liefern“, erklärte der stellvertretende MIV-Vorsitzende Hans Holtorf. Laut MIV gehört Egert zu einer jungen Riege engagierter Nachwuchswissenschaftler, die die Forschung in der Ernährungswissenschaft zukünftig sicherlich mit prägen wird. Sie leitet seit Mitte dieses Jahrs die Professur für Ernährungsphysiologie an der Universität Bonn. Im Mittelpunkt ihrer Forschung stehen die kardiometabolische Wirkung von Fettsäuren und Ernährungsmustern, die Bioverfügbarkeit und Wirksamkeit von sekundären Pflanzenstoffen sowie der postprandiale Stoffwechsel. Ihr methodischer Schwerpunkt liegt in der Durchführung kontrollierter Human-Ernährungsstudien. Fragen der Ernährung seien in der Milchforschung von wichtiger Bedeutung, erläuterte der Verband. Dabei stehe die Rolle der Milch und ihrer Bestandteile für eine ausgewogene Ernährung im Fokus und damit auch evidenzbasierte Grundlagen für den öffentlichen Diskurs. Die Ergebnisse des bisherigen wissenschaftlichen Werdegangs von Egert ließen erwarten, dass sie weiter wesentlich zum Verständnis ernährungswissenschaftlicher Fragestellungen im Milchsektor beitragen werde. (AgE)

Neuseeland: Molkereisektor beklagt Arbeitskräftemangel

Die Milchbranche in Neuseeland ist wegen des anhaltenden Mangels an ausländischen Arbeitskräften besorgt, falls die Grenzen wegen der Corona-Pandemie auch im nächsten Jahr geschlossen bleiben müssen. Der Molkereiverband Dairy NZ (DNZ), der Bauernverband Federated Farmers (FF) und das Netzwerk der Milchbäuerinnen (DWN) haben deshalb nun die Regierung dazu aufgerufen, mindestens 1 500 ausländische Arbeitskräfte ins Land zu lassen, um den hohen Bedarf in der arbeitsintensiven Abkalbezeit zu decken. Landwirtschaftsminister Damien O’Connor müsse Ausnahmen bei den strengen Quarantäneregelungen ermöglichen. Insbesondere fordern die Verbände, dass die Arbeiter ihre Quarantäne auch in separaten Gebäuden auf dem Bauernhof durchführen können, wenn sie vollständig geimpft seien und die strengen Covid-Schutzmaßnahmen einhielten. DNZ-Geschäftsführer Tim Mackle wies darauf hin, dass die Schwierigkeiten bei der Beschaffung von offiziellen Quarantäneplätzen eines der Haupthindernisse für die Einreise von Arbeitnehmern mit einem Ausnahmevisum für die Milchwirtschaft in diesem Jahr gewesen seien. „Die starke Einschränkung des Milchsektors zu internationalen Arbeitskräften führt zu einem inakzeptablen Maß an Stress für die Landwirte, was Risiken für das Wohlergehen der Tiere birgt und die Produktivität der Milchwirtschaft einschränkt“, beklagte Mackle. Eine kürzlich von Dairy NZ und dem Bauernverband durchgeführte Umfrage habe ergeben, dass die Hälfte der Milchviehhalter zu wenig Personal habe. FF-Sprecher Chris Lewis erklärte, dass die von der Regierung in diesem Jahr angewandten Grenzverfahren für die Landwirte äußerst frustrierend gewesen seien. „Wenn unsere Grenzen geschlossen bleiben, müssen wir die Prozesse in Gang setzen, um den Landwirten Sicherheit zu geben, dass sie Personal anwerben und dieses viel schneller nach Neuseeland einreisen kann“, forderte Lewis. DWN-Geschäftsführerin Jules Benton betonte, dass das Ausmaß an körperlicher und geistiger Erschöpfung auf den Betrieben nicht mehr tragbar sei. Die Farmer könnten den ausländischen Arbeitern eine sichere Quarantäne in ländlichen Gebieten bieten, was auch den Druck von den offiziellen Einrichtungen nehme. Die Verbände wollen nun Gespräche mit O`Connor führen, damit die Arbeitskräfte mit Ausnahmegenehmigungen noch vor dem nächsten Abkalben im Juli 2022 auf den Betrieben sein können. (AgE)

BDM: Jetzt sind auch mal die Bauern dran!

Das knappe Rohmilchaufkommen hat die Preise für Milchprodukte, wie zuletzt bei der Butter, spürbar steigen lassen. Vor diesem Hintergrund forderte der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) am 8. November die Molkereien auf, nun auch die Milcherzeugerpreise deutlich anzuheben. „Die Marktsituation gibt mehr her, und auch die Aussichten für die Zukunft stehen unter positiven Vorzeichen“, erklärte der BDM-Vorsitzende Stefan Mann, der auch auf das international hohe Preisniveau verwies. „Jetzt sind einfach mal die Bäuerinnen und Bauern dran“, so der Vorsitzende. Dies sei aufgrund der sprunghaft gestiegenen Futter- und Energiepreise auf den Milchviehbetrieben dringend erforderlich. „Es ist klar, dass auch die Molkereiunternehmen aktuell mit höheren Kosten konfrontiert sind, allerdings haben diese in den vergangenen Jahren und Monaten durch die Auszahlung eines viel zu niedrigen Milcherzeugerpreises sowohl Investitionen tätigen als auch Reserven bilden können“, erläuterte Mann. Davon könnten die bäuerlichen Betriebe nicht einmal träumen. Die tierhaltenden Betriebe stünden vor einem gewaltigen Investitionsstau und könnten seit langem nicht einmal die aktuellen Kosten decken. „Es kann nicht sein, dass wir uns die Köpfe über mögliche Mehrwertprogramme heiß reden, die den Milchviehhalterinnen und Milchviehhaltern mehr Aufwand und damit weitere Mehrkosten abverlangen, wenn gleichzeitig noch nicht einmal die Kosten für das Basisprodukt gedeckt sind“, monierte der BDM-Vorsitzende. Um ein ausreichend hohes Preisniveau zu erzielen, sind die Molkereien laut Mann nicht nur in den Kontraktabschlüssen mit dem Lebensmitteleinzelhandel gefordert, sondern auch bei der industriellen Verwertung und im Export von Milchprodukten. Die Milchviehbetriebe hätten ihre Einspar- und Kostensenkungspotentiale längst ausgereizt, deshalb bleibe vielen bei weiter steigenden Kosten nur der Ausstieg aus der Milchproduktion. Dies sei auf keinen Fall der richtige Weg, um die Probleme im Bereich von Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz anzugehen, warnte der BDM-Vorsitzende. Dafür brauche es vielmehr eine flächengebundene, regional verankerte und resiliente Milchwirtschaft und eine viel stärkere Marktposition der Milcherzeuger, die ihnen ein nachhaltiges Wirtschaften ermögliche. (AgE)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 10. November

Die Milchanlieferung in Deutschland bewegt sich weiter auf einem niedrigen Niveau, wenngleich der saisonale Rückgang zuletzt unterbrochen wurde. Das Saisontief dürfte inzwischen kurz bevorstehen. In der 43. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB eben so viel Milch wie in der Vorwoche. Damit war die Milchanlieferung um 2,9 % niedriger als in der Vorjahreswoche. In Frankreich hat sich der Rückstand zur Vorjahreslinie zuletzt auf 2,0 % verringert.
Am Markt für flüssigen Rohstoff haben sich die Preise für Industrierahm, Magermilchkonzentrat und Versandmilch auf hohem Niveau stabilisiert. Zuletzt hatten die Preise für Magermilchkonzentrat nochmals einen Schub erhalten.
Die Lage am Markt für Magermilchpulver ist unverändert sehr fest. Es wird von einer guten Nachfrage berichtet. Kaufinteresse besteht innerhalb des europäischen Marktes und zuletzt auch zunehmend am Weltmarkt, wobei sich der schwache Euro positiv für die EU-Anbieter auswirkt. Dem Bedarf steht nur ein begrenztes Angebot gegenüber. Teilweise wird von Zuteilungen berichtet. Für Lieferungen bis zum Jahresende, die noch vereinzelt nachgefragt werden, stehen nur noch Restmengen zur Verfügung, die sich aber zu für die Verkäufer attraktiven Preisen absetzen lassen.
Vor allem werden die bestehenden Verträge beliefert. Verhandlungen werden nun schwerpunktmäßig für Lieferungen im ersten Quartal des kommenden Jahres geführt, teilweise auch darüber hinaus. Die Werke agieren dabei vorsichtig, da Teile der Produktion bereits verkauft sind und die Verfügbarkeit unsicher ist. Nach dem Abbau von umfangreichen Beständen in den Vorjahren und nicht mehr wachsendem Milchaufkommen in der EU bei gleichzeitig steigender Käsenachfrage, werden die Verkaufsmengen vorsichtiger geplant. Auch in den USA ist die Produktion in den vergangenen Monaten eingeschränkt worden, was sich beim Angebot am Weltmarkt bemerkbar machen dürfte.
Für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität haben sich zuletzt erneut höhere Preise realisieren lassen. Auch für Futtermittelware müssen höhere Preise angelegt werden.
Fester hat sich auch Vollmilchpulver entwickelt. Es besteht weiterhin Kaufinteresse für verschiedene Termine, vorrangig aber nicht ausschließlich, innerhalb des Binnenmarktes. Es wird überwiegend lediglich auftragsbezogen produziert. Mit den höheren Rohstoffkosten haben auch die Preise für Vollmilchpulver weiter zugelegt.
Am Markt für Molkenpulver sind aktuell stabile Tendenzen bei den Preisen für Futtermittelware zu beobachten. Lebensmittelware wird gut nachgefragt und tendiert aktuell fester. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta)

Milchmarkt: EEX führt Indizes für Käseprodukte ein

Die European Energy Exchange (EEX) wird neue Indizes für Käseprodukte einführen, und zwar die „Weekly European Cheese Indices“ (WECI). Das kündigte die Börse in Leipzig heute an. Sie will damit zu mehr Preistransparenz auf dem europäischen Markt für Milchprodukte beitragen. Die Indizes werden der EEX zufolge jeweils am Mittwoch veröffentlicht, auf Preisbeiträgen von physischen Marktteilnehmern basieren und vier der wichtigsten europäischen Käsesorten abdecken: Cheddar Curd, Mild Cheddar, Young Gouda und Mozzarella. Die Einführung der neuen Käse-Indizes ist nach Angaben der Börse das Ergebnis eines Pilotprogramms, das von einem Querschnitt von führenden europäischen Unternehmen entlang der Milchwertschöpfungskette unterstützt wurde. Die Indexspezifikationen und die Preisberechnungsmethodik seien so entwickelt worden, dass sie die Spotpreise auf dem zugrunde liegenden physischen Markt möglichst genau widerspiegelten. Zum Zeitpunkt der Markteinführung würden die Preise für die Indizes von Unternehmen aus acht verschiedenen europäischen Ländern zur Verfügung gestellt, die die Milchwertschöpfungskette repräsentierten, von Molkereigenossenschaften und verarbeitenden Unternehmen bis hin zu Handelsunternehmen und Lebensmittelherstellern, erklärte die EEX. Sie ermutigte auch weitere interessierte Unternehmen, sich an der Ermittlung der neuen WECI-Indizes zu beteiligen und damit zu mehr Transparenz auf den europäischen Milchproduktmärkten beizutragen. „Die Einführung der ‚EEX Weekly European Cheese Indices‘ ist ein weiterer Schritt in unserem Bestreben, dem europäischen Milchmarkt mehr Preistransparenz und neue Absicherungsmöglichkeiten zu bieten“, so der EEX-Agrarexperte Peter Blogg. Die Entwicklung und Einführung dieser innovativen Indizes werde von einigen der führenden Molkereiunternehmen und -organisationen in Europa unterstützt. Ziel ist es laut Blogg, die WECI-Indexfamilie zur wichtigsten Referenz für die Großhandelskäsepreise auf dem europäischen Markt zu entwickeln. Zum Zeitpunkt der Markteinführung werden die „EEX Weekly European Cheese Indices“ Blogg zufolge ausschließlich auf den Preisdaten der beteiligten Unternehmen basieren. In Zukunft sei vorstellbar, dass die EEX auch zusätzliche Preisquellen einbeziehe. (proplanta)

Arla will Effizienz und Nachhaltigkeit stärker forcieren

Der europäische Molkereikonzern Arla Foods geht beim Thema Nachhaltigkeit erneut in die Offensive. Laut dem am 3. November vorgelegten Strategiepapier „Future26“ will das Unternehmen seine Investitionen in den nächsten fünf Jahren um 40 % auf mehr als 4 Mrd Euro erhöhen. Diese sollen vor allem in Nachhaltigkeit, Digitalisierung sowie Produktionstechnologien und -entwicklung fließen. Schon in der Woche zuvor hatte Arla die jährliche Nachzahlung an die eigenen Genossenschaftsmitglieder von 1,0 Cent auf 1,5 Cent pro Kilogramm Milch erhöht, um so den „nachhaltigen Übergang“ auf Erzeugerebene zu unterstützen. Voraussetzung dafür ist allerdings ein jährlicher Nettogewinn von mindestens 2,8 % vom Umsatz. Nach Einschätzung von Arla-Vorstandschef Peder Tuborgh hatte das Unternehmen mit der bisherigen Konzernstrategie „Good Growth 2020“ bereits das „richtige Rezept“ für mehr Effizienz in der Kette, Markenentwicklung und nachhaltige Initiativen gefunden. „Future26“ werde Arla nun „auf die nächste Ebene bringen, unser globales Geschäft verantwortungsvoll weiterzuentwickeln, der steigenden Nachfrage nach nachhaltig produzierten Milchprodukten nachzukommen und die Rendite für unsere Mitglieder zu verbessern“. so Tuborgh. Mit dem Strategieplan will der Konzern nach eigenen Angaben gemeinsam mit den angeschlossenen Milcherzeugern den klimatischen Fußabdruck der Milchproduktion drastisch reduzieren. Die Treibhausgasemissionen sollen im Unternehmen selbst im Referenzzeitraum bis 2030 um 63 % und bei den Erzeugern um 30 % gesenkt werden. Dies soll durch den verstärkten Einsatz von erneuerbarem Strom, fossilfreier Logistik, mehr Recycling und den Verzicht auf nicht wiederverwendbares Plastik bis 2030 erreicht werden. Geplant sind aber auch ein Ausbau der internationalen Markenproduktion, Investitionen in das globale Geschäft mit hochwertigen Milch- und Molkereiinhaltsstoffen sowie ein stärkeres Engagement auf den internationalen Wachstumsmärkten wie China, Westafrika und Südostasien. (AgE)

Lebensmittelwertschätzung ist zentraler Punkt in der Umweltschutzdebatte

Die Wertschätzung von Lebensmitteln muss einen großen Stellenwert in den aktuellen Diskussionen um Klima- und Ressourcenschutz sowie Nachhaltigkeit haben. Das hat Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast am 5. November in Nienburg betont, wo Jugendverbände auf Einladung der Ressorts für Landwirtschaft und Umwelt über den sogenannten „Niedersächsischen Weg“ diskutierten. Umweltminister Olaf Lies sieht die Gesellschaft ebenfalls in der Verantwortung, „heimischen Äpfeln, Weizen und Gerste, der Milch und dem Schweinefleisch einen realistischen Wert beizumessen“. Die heimische Landwirtschaft sei gewollt, betonte Lies. Aber auch der Arten- und der Klimaschutz würden gebraucht. Beides zu vereinen, sei die große Kunst. In Nienburg diskutierten insgesamt rund 50 mehrheitlich junge Teilnehmer, wie man mehr Wertschätzung für Lebensmittel erreichen kann. Im Fokus standen Fragen wie zum Beispiel „Warum brauchen wir mehr Tierwohl?“ und „Benötigen wir neue Label?“. Die Ergebnisse fließen in den Lenkungskreis des „Niedersächsischen Weges“ ein. In dessen Rahmen sind „Dialoge entlang der Wertschöpfungskette“ vorgesehen. (AgE)

Neue Webseite der QM-Milch

Ab dem kommenden Jahr werden Milchprodukte im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) mit der Haltungsform gekennzeichnet. Eine wichtige Rolle für die Kriterien der Haltungsformeinstufung spielt dabei das Qualitätssicherungssystem für die Milcherzeugung (QM-Milch). Wie der Verein am 5. November mitteilte, war der für Anfang 2022 zu erwartende Start der Kennzeichnung Anlass, den öffentlichen Auftritt von QM-Milch neu zu gestalten und einen Relaunch der Homepage vorzunehmen. Die Internetseite sei dabei weiter unter www.qm-milch.de erreichbar. Auf den übersichtlich gestalteten Seiten könne sich die Öffentlichkeit einen fundierten Überblick über alle wichtigen Informationen und Dokumente verschaffen, unter anderem zu den Bestandteilen des QMilch-Programms sowie dem QM-Nachhaltigkeitsmodul. Mit der neuen Kennzeichnung der Haltungsform im LEH können die Verbraucher künftig erkennen, wie es um das Tierwohl in der Milchviehhaltung stehe. In den vergangenen Monaten hätten sich die Vertreter der Wertschöpfungskette Milch über Details abgestimmt, um QM-Milch mit der Entwicklung des QMilch-Programms zu einem auf Milchprodukten auslobungsfähigen System weiterzuentwickeln, berichtete der Verein. Der bereits etablierte QM-Standard wird in diesem Zusammenhang in Stufe 1 der Haltungsformkennzeichnung einsortiert werden. Darüber hinaus sind die Verhandlungen zum Zusatzmodul QM+ mit zusätzlichen Tierwohl- und Tiergesundheitskriterien für die Stufe 2 der Haltungsformkennzeichnung so weit vorangeschritten, dass sich Verbraucher und alle Interessierten auch darüber auf der neuen Homepage informieren können. Gleiches gilt für Informationen zur notwendigen Einbindung von Molkereien, die das QMilch-Label auf Milchprodukten ausloben werden. (AgE)

Milchviehbetriebe in der Wertschöpfungskette stärken

Eine stärkere Beteiligung der Milcherzeuger an den Umsätzen in der Handelskette hat der Staatssekretär im Thüringer Landwirtschaftsministerium, Torsten Weil, gefordert. „Die Milchbetriebe benötigen für ihr wertvolles Produkt auch einen Preis, von dem sie leben können. Dafür muss ihre Marktstellung gegenüber dem Handel weiter signifikant verbessert werden“, betonte Weil beim 24. Thüringer Milchtag am 1. November in Erfurt. Milchmarktkrisen seien hauptsächlich Erzeugerkrisen; in Preishochphasen profitierten sie weiterhin zu wenig. Bezüglich der Vertragsbeziehungen zu dem Molkereien sieht der Staatssekretär aber Bewegung: „Die Molkereien setzen nun sukzessiv um, was sie seit Jahren angekündigt haben. Die Angebote zur Mengenplanung und -steuerung sowie zur Absicherung der Erzeugerpreise wurden erweitert und die Lieferbeziehungen flexibler gestaltet.“ Das seien Schritte in die richtige Richtung, aber der Status quo reiche noch nicht aus. Für eine wirtschaftliche Rohmilcherzeugung und eine gewisse Preisstabilität müssten den Milcherzeugern eine faire Gewinnbeteiligung und bessere Verhandlungspositionen in der Kette geboten werden. Mit jedem Milchbetrieb, der aufgeben müsse, gingen Arbeitsplätze und Wertschöpfung in den ländlichen Räumen verloren, so Weil. Das sei zu verhindern. „Wenn die Wirtschaft keine weiterführenden Angebote für verbindliche Vertrags- und Lieferkonditionen macht, hält das EU-Recht Möglichkeiten vor“, gab der Staatssekretär zu bedenken. Thüringen werde deshalb beim Bund weiter die nationale Anwendung des Artikels 148 der Gemeinsamen Marktordnung (GMO) – also den Rechtsanspruch der Erzeuger auf verbindlich vereinbarte und konkrete Vertrags- und Lieferkonditionen – thematisieren. Der Vorsitzende der Landesvereinigung Thüringer Milch (LVTM), Dr. Klaus Wagner, forderte ein „klares Bekenntnis der Landesregierung zur regionalen Milchviehhaltung in Thüringen“ sowie die Schaffung von Rahmenbedingungen zur Stärkung der Milcherzeuger. Investitionen in Tierwohl und bessere Arbeitsbedingungen spiegelten sich nicht in höheren Milchpreisen wider. Derzeit würden die Milchbauern von einer Kostenlawine überrollt. „Von der Landwirtschaft wird verlangt, für immer weniger öffentliches Geld immer mehr zu leisten. Das geht nicht!“, betonte Wagner. Er warnte außerdem vor einer drohenden Verlagerung der Tierhaltung in Länder mit geringeren Produktionsstandards. (AgE)

Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 3. November

In Deutschland setzt sich der saisonale Rückgang der Milchanlieferung fort und die Vorjahreslinie wird anhaltend deutlich unterschritten. Die Molkereien erfassten in der 42. Woche laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,6 % weniger Milch als in der Vorwoche. Der Rückstand zur Vorjahreslinie hat sich auf 2,7 % vergrößert. Auch in Frankreich bewegte sich die Milchanlieferung zuletzt um 2,7 % unter dem Niveau der Vorjahreswoche.
Am Markt für flüssigen Rohstoff haben die Preise in der vergangenen Woche nochmals angezogen. Magermilchkonzentrat wurde deutlich höher gehandelt als in den Vorwochen. Auch die Preise für Industrierahm sind erneut gestiegen. Für Versandmilch wurden ebenfalls Spitzenpreise angelegt.
Die Lage am Markt für Magermilchpulver ist weiter durch ein knappes Angebot und höhere Preise gekennzeichnet. Vorrangig werden aktuell die bestehenden Kontrakte erfüllt. Aktuell werden nur noch wenige Abschlüsse getätigt.
In Deutschland ist die Verfügbarkeit dem Vernehmen nach niedriger als in anderen EU-Ländern. Es gehen immer wieder Anfragen für verschiedene Termine bei den Werken ein. Mit weiteren Exportanfragen wird außerdem kurzfristig gerechnet. Die Verhandlungen gestalten sich schwierig, zumal Unsicherheit besteht, wie sich das Milchaufkommen im kommenden Jahr entwickeln wird und welche Mengen angeboten werden können. Außerdem müssen die steigenden Kosten, insbesondere für Energie, berücksichtigt werden.
Bei der geringen Verfügbarkeit und höheren Preisen für Magermilchkonzentrat werden erneut höhere Preise gefordert und auch erzielt. Diese Entwicklung ist bei Lebensmittelware und Futtermittelware zu beobachten.
Bei Vollmilchpulver ist das Angebot sehr gering, während noch weiteres Kaufinteresse besteht. Vorräte sind bei den Produzenten nicht vorhanden. Wenn dringend Ware benötigt wird, müssen höhere Preise angelegt werden.
Eine abnehmende Verfügbarkeit in Europa ist auch bei Molkenpulver zu beobachten. Futtermittelware wird weiter nachgefragt und dem Vernehmen nach zu festeren Preisen gehandelt. Auch bei Lebensmittelware wird aktuell von einer festeren Preistendenz berichtet. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta.de)

Global Dairy Trade: Preise steigen weiter

Der Durchschnittspreis über alle Produkte und Zeiträume beim Global Dairy Trade nahm in der 44. KW um 4,3 % auf 4,207 $/t zu. Der Global Dairy Trade-Preisindex ist um 54 Punkte auf 1.310 Punkte gestiegen. Die Preise für wasserfreies Milchfett (+4,2 % auf 6.384 $/t), Butter (+4,7 % auf 5.350 $/t), Cheddar (+14,1 % auf 5.058 $/t) und Magermilchpulver (+6,6 % auf 3.627 $/t) zogen an. Auch bei Vollmilchpulver (+2,7 % auf 3.921 $/t) und Milchzucker (+1,6 % auf 1.272 $/t) gab es wieder einen Preisanstieg. Buttermilchpulver (-3,8 % auf 3.513 $/t) verzeichnet einen Preisrückgang. Süßmolkenpulver wurde nicht verhandelt.
Die gehandelte Menge lag mit 29.915 t über dem Niveau der vergangen Auktion. (Topagrar.com)

Arla stockt Nachzahlungen für Mitglieder auf

Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods schüttet künftig mehr Geld an ihre Mitglieder aus. Auf ihrer Oktober-Sitzung hat die Arla-Vertreterversammlung nach einem Vorschlag des Aufsichtsrats einer neuen Konsolidierungspolitik zur jährlichen Gewinnverwendung zugestimmt. Dadurch sollen Investitionen unterstützt werden, die sowohl für das Unternehmen als auch für die Landwirte auf den Höfen erforderlich sind, um die neue Fünfjahresstrategie umzusetzen. Im Rahmen der neuen Konsolidierungspolitik wird die jährliche Nachzahlung von 1,0 Cent auf 1,5 Cent pro Kilogramm Milch angehoben. Zudem verteilt sich die Auszahlung der Nachzahlung künftig nach Angaben des Unternehmens auf zwei Raten im Jahr, und zwar im September und im März. Voraussetzung dafür ist, dass das Unternehmen einen jährlichen Nettogewinn in Höhe von mindestens 2,8 % des Umsatzes erzielt. Die neue Konsolidierungspolitik gilt von nun an bis Ende 2026. Sie wird der Vertreterversammlung als Richtlinie für die jährliche Gewinnverwendung dienen, über die jeweils bei der jährlichen Sitzung der Vertreterversammlung im Februar auf Grundlage des Jahresberichts entschieden wird. (AgE)

Molkereineubau von Hochwald voll im Zeitplan

Im nordrhein-westfälischen Mechernich bei Euskirchen baut die Hochwald Foods GmbH zusammen mit ihrem Generalausrüster GEA Group AG derzeit die nach ihren Angaben modernste Molkerei Europas. Wie beide Unternehmen am vergangenen Donnerstag (28.10.) mitteilten, wurde dort jetzt erfolgreich die erste Milchannahme geprobt, so dass das Projekt voll im Zeitplan liegt. Die kommerzielle Produktion von lange haltbaren Milchprodukten soll im Januar 2022 starten; in der Anlage werden dann rund 800 Mio l Milch im Jahr verarbeitet. GEA-Geschäftsführer Stefan Klebert hob hervor, dass der Technologiekonzern beim Neubau allen Herausforderungen, wie Corona und der Flut im Sommer 2021, getrotzt und Fristen eingehalten habe. Mittlerweile liefen die Inbetriebnahmen der verschiedenen Verfahrensschritte. „Hochwalds neue Wirkungsstätte ist ein Leuchtturmprojekt für eine nachhaltige Produktion, auf das wir alle stolz sein können“, so Klebert. GEAs hocheffiziente Prozesstechnologie ermögliche einen ressourcenschonenden Betrieb, beispielsweise über Wassereinsparungen oder Wärmetauscher mit Energierückgewinnung. Das Molkereiunternehmen will in dem neuen Werk Produkte wie H-Milch, H-Sahne, H-Mischmilchprodukte sowie Kondensmilch und H-Trinkjoghurt herstellen. Die aseptische GEA-Technologie mache es möglich, dass Qualität und Geschmack der Milchprodukte sechs Monate und länger halten würden und dies ohne Kühlung oder Geschmacksverstärker. Hochwald-Geschäftsführer Detlef Latka berichtete, dass die Mitglieder der Genossenschaft vor vier Jahren mit ihrem Beschluss den Weg für den Bau einer neuen Molkerei freigemacht hätten. „Von der Grundstückssuche über die Planung bis hin zu den Bauarbeiten ist das Projekt das Ergebnis einer großartigen Teamleistung, auf die wir heute schon stolz sein können“, so Latka. Die letzten Hürden bis zum Start der kommerziellen Produktion im kommenden Jahr würden ebenfalls gemeinsam gemeistert. (AgE)

Neuseelands Handelsminister wirbt in Europa für Freihandelsabkommen

Neuseelands Handels- und Landwirtschaftsminister Damien O’Connor hält es für möglich, dass in den Freihandelsverhandlungen mit der Europäischen Union bis Jahresende eine grundsätzliche Einigung erzielt werden kann. Er habe bei seinen Gesprächen im Oktober mit Handelskommissar Valdis Dombrovkis in Brüssel und Landwirtschaftsministern in mehreren EU-Mitgliedstaaten „gute Fortschritte“ erzielt, so O`Connor jetzt in einem Interview mit dem „New Zealand Herald“. Ein Deal sei für Neuseeland wichtig, um einen Zugang zu einen Markt mit rund 450 Mio. anspruchsvollen Verbrauchern für seine qualitativ hochwertigen Produkte wie Fleisch und Milcherzeugnisse zu bekommen. Ein heikles Thema in den Diskussionen war allerdings laut O`Connor der Wunsch der EU, über 2 000 seiner „geografischen Angaben“ von Lebensmitteln und Getränken zu schützen. Die neuseeländische Milchindustrie sei offen, die Kennzeichnung einiger ihrer Produkte zu ändern, um das Herkunftsland klar zu benennen. Sie wolle aber nicht aufhören, gängige Käsenamen wie Feta und Gruyère zu verwenden. O’Connor geht davon aus, dass für ein Freihandelsabkommen wahrscheinlich Kennzeichnungsänderungen vorgenommen werden müssten; er könne aber noch nicht sagen, wie weit diese gingen. „Die Übergangsfrist und das Ausmaß der Änderungen wird Teil der endgültigen Vereinbarung sein und ich denke, die Exporteure werden das hinbekommen“, so der Minister. Wichtig sei, dass das Handelsabkommen der neuseeländischen Milchindustrie mehr Absatzmöglichkeiten biete, auch wenn Kennzeichnungsänderungen notwendig seien. (AgE)